Sky-Navy 14 - Vorposten im Rylon-System. Michael Schenk

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Hand der Seher und Fühler, ich benötige Jagdsicht auf den Feind“, forderte Surus-Galmon. „Zeige mir das Zentrum des Feindes.“

      „Meine Hand folgt deinem Willen, Höchst-Wort. Ich projiziere die Jagdsicht auf den Bugschirm.“

      Die große Panoramascheibe an der Bugseite der Zentrale verwandelte sich in einen Bildschirm. Da Jagdsicht gefordert war, arbeiteten die eTronischen und optischen Taster des Schlachtschiffes mit maximaler Vergrößerung. Die winzigen im Sonnenlicht blinkenden Punkte der Feindschiffe gewannen an Konturen.

      „Das gefällt mir nicht.“ Surus-Galmon trat näher an das Bild heran. „Ist das ein neuer Schiffstyp? Ja, das ist er.“ Er fuhr zu Hendro-Talar herum. „Sieh dir dieses Schiff an, Hoch-Wort! Es ist anders als alles, was ich bislang bei den Negaruyen sah.“

      „Beim Feuerfall von Istwagh!“ Hendro-Talars Fühler zitterten ein wenig. „Es ist kleiner als ihre bisherigen Schiffe und sein Rumpf ist nicht schwarz, sondern blau. Am Bug, Heck und in der Mitte gibt es eine Verdickung. Ja, Herr, das ist definitiv ein neuer Schiffstyp.“

      „Der erste Stachel nimmt die Verfolgung auf.“

      „Ausgezeichnet. Der erste Stachel treibt den Feind vor den zweiten Stachel.“ Surus-Galmon zeigte das Äquivalent eines menschlichen Lächelns. „Bald ist auch unsere Zeit gekommen. Unsere Schiffe halten noch Funkstille?“

      „Gemäß deinem Willen, Herr“, versicherte der Kommunikationsoffizier.

      Die Walzenschiffe der Negaruyen befanden sich nun zwischen dem ersten und zweiten Stachel, der seine Position änderte, um einen günstigeren Schusswinkel zu erhalten. Währenddessen feuerten die Nachhut der Negaruyen und die Vorhut des ersten Stachels unentwegt aufeinander. Immer wieder flammten Explosionen auf und kündeten vom Ende eines Raumschiffes und seiner Besatzung.

      Dann griff auch der zweite Stachel in den Kampf ein. Was mochten die Negaruyen wohl denken, als sie den ersten 1200-Meter-Giganten zu Gesicht bekamen? Bei einer Gesamtlänge von dreitausend Metern des Hantelschiffes war es um ein Vielfaches größer, als jedes der Feindschiffe und dieses Monstrum setzte nun erstmals die formbare goldene Energie ein, gemeinsam mit den anderen Schiffen, die mit der neuen Waffe ausgerüstet worden waren.

      Golden schimmernde Energiewände bauten sich auf und schirmten die dem Feind zugewandte Seite der Rümpfe ab. Scheinbar mühelos schienen sie die Energiestrahlen und Projektile der Negaruyen in sich aufzunehmen und zu neutralisieren. An einigen Stellen formten sich gleißende Energiefinger, die aus der Wand hervorstießen und nach dem Feind stachen. Wo einer dieser Finger ein Schiff traf, wurde dessen Rumpf verbrannt. Mehrere der Walzenschiffe verwandelten sich in expandierende Gaswolken.

      „Ausführende Hand des Sehens und Fühlens, ich brauche aktuelle Zahlen über die Verluste.“

      „Deinem Willen entsprechend, Herr. Ich gebe die Daten in den taktischen Würfel.“

      Die blutgrünen Zahlen über den Symbolen der beteiligten Flottenverbände wechselten in rascher Folge. Surus-Galmon wusste, dass sie nur einen ungefähren Eindruck bieten konnten, denn die Taster seines Schiffes konnten nicht das gesamte Kampfgebiet erfassen. Dennoch vermittelten sie ihm wichtige Informationen. Bislang war der Zahlenwert der Verluste des ersten und zweiten Stachels deutlich schneller angestiegen, als der des Feindes. Nun stiegen die Ausfälle bei den Negaruyen an.

      „Ausgezeichnet, Höchst-Wort. Wir werden den Feind bis auf das letzte Schiff vernichten“, lobte Hendro-Talar.

      Die Freude des Hoch-Wortes der Kossandes-Narret war verfrüht. Sehr schnell zeigte sich eine Schwäche der goldenen Energiewände, welche die Negaruyen rasch entdeckten und für sich ausnutzten. Das schützende Gebilde erforderte Unmengen an Energie und konnte immer nur eine Seite des jeweiligen Schiffes decken. Als die Negaruyen dies erkannten, attackierten sie die Schiffe von mehreren Seiten. Nun stiegen die Verluste der Norsun wieder an.

      Besorgt betrachtete Höchst-Wort Surus-Galmon die laufenden Zähler. „Unsere Verluste nähern sich sechshundert! Der Feind hat erst einhundertsechsundfünfzig Einheiten verloren. Hoch-Wort, das ist bedenklich. Wir werden in den Kampf eingreifen. Es ist Zeit für den tödlichsten Stachel. Erteile deine Worte.“

      „Ich halte das für überlegt und angemessen“, stimmte der Kommandant des Schlachtschiffes zu. „Ausführende Hand der Sprecher, schalte mich auf Flottenkommunikation.“

      „Deinem Willen entsprechend, Herr. Du kannst sprechen. Alle Schiffe hören dich.“

      „Hier ist Hoch-Wort Hendro-Talar. Ich spreche das Wort des Höchst-Wortes Surus-Galmon und befehle hiermit dem dritten Stachel, ins Stechen zu gehen. Für die kleinen Mütter und die große Mutter und für die Einheit der Norsun: Stecht zu!“

      Während die ausführende Hand der Sprecher sich daran machte, die Bestätigungen der Schiffe des dritten Stachels entgegenzunehmen, richtete Hendro-Talar seine Worte an die Brückenbesatzung des Flottenflaggschiffes: „Ausführende Hand der Maschine: Alle Energieerzeuger auf Maximum hochfahren. Ausführende Hand der Stachel: Alle Waffensysteme aktivieren und die Zielerfassungen mit den Fernaugen und Fernfühlern synchronisieren. Ausführende Hand des Schiffes: Langsam beschleunigen und das Asteroidenfeld verlassen.“

      Surus-Galmon rechnete fest damit, dem Feind nun eine tödliche Überraschung zu bereiten, doch stattdessen geschah etwas vollkommen Unerwartetes.

      Das Ereignis war ungeheuerlich.

      Soeben formte das Schlachtschiff Kenntai-Gerrun den goldenen Stachel, um eines der neuen Negaruyen-Schiffe aufzuspießen, als das gewaltige Schiff unvermittelt von mehreren wuchtigen Schlägen getroffen wurde. An einer Vielzahl von Stellen platzte die Hülle auseinander, als sei eine Eierschale von einem Hammer getroffen worden. Die ausströmende Luft riss Trümmer und Norsun in den Weltraum. Feuer flammte auf, bis der Sauerstoff der Schiffsatmosphäre aufgezehrt war. Weitere Schläge gingen durch den riesigen Rumpf, der schließlich auseinanderbrach. Hoch-Wort Gondro-Gon, Befehlshaber des zweiten Stachels, verging mit seinem Flaggschiff.

      Nur Augenblicke später teilte ein Schlachtkreuzer der 800-Meter-Klasse das Schicksal der Kenntai-Gerrun.

      „Wo kommt das her?“, zischte Surus-Galmon. „Wer greift da an?“

      Beide Schiffe hatten unter dem Schutz der goldenen Energiewände gestanden und keines war an einer ungeschützten Seite angegriffen worden. Besaß der Feind eine Waffe, welche dazu in der Lage war, die goldene Energie zu bezwingen?

      „Ausführende Hand der Fernseher und Fernfühler, ich muss wissen, was da geschieht und wieso unsere Schiffe vernichtet werden!“, befahl das Höchst-Wort.

      Der Norsun-Offizier an den Ortungsgeräten wusste sehr genau, worauf der Oberbefehlshaber abzielte, doch seine Geräte erfassten zwar die Kämpfe zwischen den Schiffen, konnten aber nicht erkennen, warum immer mehr von ihnen ohne ersichtlichen Grund zerstört wurden.

      Die verlustreiche Schlacht entwickelte sich für die Norsun zu einem Desaster.

      Dann machte Hendro-Talar eine zufällige Entdeckung.

      „Herr, der Schlachtkreuzer, der soeben explodierte … Ich sah ein Aufblitzen im Nichts.“

      „Was soll das heißen? Ein Aufblitzen im Nichts? Was soll das sein?“

      Hendro-Talar wusste, dass alle Ereignisse aufgezeichnet wurden und so ließ er jenen

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