Sky-Navy 14 - Vorposten im Rylon-System. Michael Schenk

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Immerhin haben die Negaruyen bisher einen Krieg überlebt, der nun schon etliche Jahrhunderte währt. Es ist halt ein wenig … kompliziert, Hochherren.“

      Mbuto Sangales kannte die Verbundenheit von Redfeather und Faso. Er sah den Adjutanten fragend an. „Nun, was halten Sie davon, Lieutenant?“

      „Das wir auf jeden Fall vorbereitet sein müssen, wenn wir im Spiel fremder Mächte bestehen wollen, Sir.“

      Sangales lachte leise. „Gut geantwortet, Lieutenant, gut geantwortet.“

      „Sicherlich ganz im Sinne des Admirals“, fügte Kenduke spöttisch hinzu.

      Fasos Blick wirkte treuherzig. „Ganz im Sinne des Direktorats, Hochherr. Ich gehe davon aus, dass kein Mensch es begrüßen würde, am Morgen vor den Kanonen eines Alienschiffes aufzuwachen.“

      Kenduke verzog das Gesicht, während Ratsmitglied Lambert schmunzelte. „Und wie stellen Sie sich eine entsprechende Vorbereitung vor, Lieutenant?“

      „Die diplomatischen Fähigkeiten des Hohen Rates, Hochherr Lambert, und die Wehrhaftigkeit von Navy und Cav. Vor allem Schiffe und Besatzungen.“

      „So, so, Schiffe und Besatzungen“, knurrte Kenduke verdrießlich. „Das Lieblingsthema von Redfeather.“

      „Hochherr Kenduke, wir wollen den gegenseitigen Respekt wahren“, mahnte Mbuto Sangales. Er nippte an der Schale Tee, die er dem Robotautomaten entnommen hatte. „Wir sind hier zusammengetroffen, um einige wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen. Die Ausstattung von Navy und Cav gehört in diesen besonders schwierigen Zeiten fraglos dazu.“ Er wandte sich dem Befehlshaber der Streitkräfte zu. „John, ich dachte, Projekt Anni würde dieses Problem lösen. Gibt es Schwierigkeiten, von denen …“

      Redfeather räusperte sich vernehmlich. „Keine Probleme, Hochherr.“

      Sangales Hautfarbe wurde ein wenig dunkler, als er begriff, dass er einen Fehler begangen hatte. Lambert und Kenduke gehörten nicht zu jenen, die in das geheime Projekt Anni eingeweiht waren, doch nun hatte er sie durch eine Unachtsamkeit darauf hingewiesen.

      „Anni?“ Lambert runzelte die Stirn. „Was für ein Projekt Anni? Von so einem Projekt ist mir nichts bekannt. Dir etwa, Ken?“

      Kenduke schüttelte den Kopf und die Blicke, die er Sangales und den beiden Militärs zuwarf, waren ausgesprochen düster. „Nein. Ich habe das Gefühl, da wird hinter dem Rücken des ausführenden Rates eine ganz besondere Suppe gekocht. Ich denke, werter Kollege Sangales, es ist höchste Zeit, uns da einzuweihen.“

      Vor Jahren hatte Mbuto Sangales seine außergewöhnlichen Vollmachten genutzt, um John Redfeather die Mittel für ein ebenso außergewöhnliches und absolut geheimes Projekt zu bewilligen. Fernab des Direktorats war eine Werftanlage errichtet worden, auf der ein vollkommen neuer Schiffstyp gebaut wurde. Offiziell handelte es sich um eine kleine Minenkolonie, die die reichlich vorhandenen Rohstoffe nutzte, um alle erforderlichen Materialien und Werkzeuge selbst herzustellen. Hunderte von ungebundenen Angehörigen der Navy und der Cavalry dienten dort und hatten sich verpflichtet, jedweden Kontakt zum Direktorat abzubrechen. Das Projekt war unter dem Eindruck der Terroraktionen von „Human Rights“ und der schwarzen Bruderschaft der Piraten entstanden und sollte dem Direktorat eine geheime Eingreifreserve zur Verfügung stellen.

      „Es geht um die Konstruktion neuer Schiffe und die Verbesserung der bestehenden Typen“, sagte Redfeather rasch, bevor Sangales die Beantwortung übernehmen konnte. Als Hoch-Admiral war John Redfeather dem Hohen Rat unterstellt und durfte dementsprechend nicht lügen, doch jeder gute Politiker wusste, dass dies nicht bedeutete, unbedingt die Wahrheit sagen zu müssen. „Wir sind in der Planung schon weit fortgeschritten.“

      „Neuer Schiffstyp und Umbauten der bestehenden Schiffe?“ Während Lambert durchaus interessiert blickte, lehnte sich Kenduke in den Polstern zurück und legte die Arme auf die Rückenlehne. „Haben Sie eine Vorstellung, Redfeather, was so etwas kostet?“

      „Solche Planungen gehören zur Berufsbeschreibung jedes Ingenieurs und Konstrukteurs“, entgegnete Redfeather. „Und ich habe durchaus eine Vorstellung von den Kosten. Die Absicht dahinter ist es aber, Schiffe künftig so zu bauen, dass sie mit weniger Material und Personal auskommen. Letztlich mehr Schiffe, bei gleichbleibendem Personal und verhältnismäßig geringfügigem Mehraufwand an Material.“

      Kendukes Blick verriet seine Skepsis, doch nun schaltete sich Lambert ein. „Können Sie das etwas präzisieren, Hoch-Admiral?“

      „Zum Beispiel ein neuer APS-Typ, nämlich Modell B, Hochherr. Etwas kleiner als der A-Typ, etwas schneller und besser für Planetenoperationen geeignet. Nur eine Railgun und nur ein Drittel der bisherigen Besatzung.“

      „Nur eine Rail?“, hakte Lambert nach, der sich, schon aufgrund der Waffenfirma seines Bruders, sehr für dieses Thema interessierte. „Also eine schwächere Bewaffnung?“

      „Der Planungsstab hat mich davon überzeugt, dass mehr Schiffe und damit mehr mobile Waffenplattformen, bei der sich abzeichnenden weiteren Ausdehnung des von Menschen besiedelten Gebietes uns mehr Flexibilität verleihen als weniger Plattformen mit stärkerer Bewaffnung.“ Redfeather sah Lambert an. „Da wir in der derzeitigen Situation unsere Kapazitäten möglichst kurzfristig anheben sollten, müssten die Streitkräfte auch verstärkt private Firmen unter Vertrag nehmen.“

      Man sah förmlich das Credit-Symbol in den Augen von Lambert aufblitzen. „In Anbetracht der aktuellen Bedrohungslage, die für das Direktorat nun einmal existiert, halte ich diese Überlegungen durchaus für sinnvoll und zielführend.“

      Kenduke ließ ein leises Schnauben hören. „Mit Verlaub, Lam, das wundert mich nun überhaupt nicht.“

      „Was soll das heißen?“

      Sangales hob beschwichtigend die Hände. „Hochherren, Gentlemen, sehen wir die Sache nüchtern. Wir haben drei drängende Probleme zu bewältigen. Die Norsun, die Negaruyen der, äh, verborgenen Welt und die fortschreitende Expansion der Menschheit in den Weltraum. Die Tatsache, dass wir inzwischen einigen Fremdintelligenzen begegnet sind, ändert nichts daran, dass immer mehr Menschen ihr persönliches Glück in den Weiten des Weltraums suchen. Gentlemen, nach den aktuellen Informationen der Astronomen und Planetologen existieren ungefähr achtzig Milliarden bewohnbare Welten in unserer Galaxie. Mit dem Nullzeit-Antrieb ist jede Entfernung ein Katzensprung. Man braucht nicht einmal mehr die riesigen Kolonieschiffe der ersten Expansionswelle, bei der sich Tausende von Kolonisten einfrieren lassen mussten und jahrelang zu einem Ziel unterwegs waren, von dem nicht einmal sicher war, ob sie dort eine Zukunft haben würden. Heute nimmt man einen beliebigen Frachter oder auch nur ein paar Langstrecken-FLVs und kann mit ihnen einen regelrechten Pendelverkehr zu einem besiedelbaren Planeten einrichten. Innerhalb von Tagen sind alle Menschen und Materialien vor Ort. Grundgütiger, Gentlemen, man muss nicht einmal mehr ein eigenes Raumschiff besitzen. Man kann sogar ein interstellares Taxi-Unternehmen beauftragen.“

      Alle Gesichter waren nachdenklich, denn Sangales sprach ein zunehmendes Problem an.

      „Viele der hoffnungsvollen Kolonisten wollen auch nicht unbedingt etwas mit dem Direktorat zu tun haben und siedeln weit außerhalb des von uns kontrollierten Gebietes“, fuhr Sangales fort. „Wobei sich diese Kontrolle auf spärliche Patrouillenflüge der Navy beschränkt. Auch ohne eine drohende Kriegsgefahr brauchen wir mehr Schiffe und Besatzungen, denn niemand kann uns die Verantwortung für den Schutz der Aussiedler nehmen.“

      Kenduke seufzte langgezogen. „Dem muss ich zustimmen. Doch es wäre angebracht, wenn zumindest die ausführenden

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