Lost Vampire. Beth St. John

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Lost Vampire - Beth St. John

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      George zog eine Augenbraue nach oben.

      „Ich meine, dir ist sicher auch aufgefallen, dass ihr gerade ziemlich präsent seid? So in Büchern und Filmen und dergleichen? Du weißt schon?“, brachte sie in ihrer Erklärungsnot hervor.

      Er stieß ein verächtliches Schnauben aus. „Das ist mir aufgefallen. Ich lebe aber leider eher weniger in dunklen Gruften und es ist in der Realität überraschend kompliziert, Menschen klarzumachen, dass nur Termine nach Sonnenuntergang möglich sind.“

      „Das glaub' ich.“ Ever grinste. „Da ist es in Torch Creek schwer genug auch nur einen offenen Laden zu finden.“

      Im Gesicht des Vampirs zeichnete sich eine Mischung aus Verwunderung und Verwirrung ab, die sie nicht ganz deuten konnte. Dann ging ihr der eigene Satz durch den Kopf und nahm eine andere Wendung. „Mist!“

      „Alles in Ordnung?“ Jetzt wirkte George voll und ganz verwirrt.

      „Ich…“, setzte sie an und fischte nach klaren Gedanken. „Ohne die magische Begegnung abbrechen zu wollen: Ich muss mich dringend auf den Weg nach Hause machen. Fast eine Stunde Fahrt und morgen früh Unterricht.“

      „Das verstehe ich.“ Er nickte und stand in einem Sekundenbruchteil direkt vor ihr. Der Vampir schien sich ebenfalls zum Gehen aufmachen zu wollen.

      „Wow“, entfuhr es Ever. „Ganz so eilig hatte ich es nicht, dich loszuwerden, um ganz ehrlich zu sein.“

      „Oh Verzeihung, die Macht der Gewohnheit.“ Er reichte ihr die Hand und sie ließ sich von ihm auf die Füße ziehen. Seine Finger fühlten sich kalt an und eisern. Doch das mochte vom schneidenden Wind kommen.

      „Genaugenommen wollte ich dich bitten, mich ein Stück mitzunehmen. Ich kam gestern zu Fuß von Torch Creek hierher, aber ich denke, mit dir reise ich komfortabler. Wenn das nicht zu viel verlangt ist?“

      Er hielt seine Hand noch um die ihre geschlossen und ließ sie dann sehr langsam los, so als könne er sie zerbrechen.

      „Kein Problem. Spring' auf und wir fliegen los.“ Ever klopfte sich frech auf die Schulter und grinste.

      „Ich weiß nicht genau, was für ein Bild von Vampiren sie momentan im Fernsehen zeigen, aber Leichtgläubigkeit gehört definitiv nicht zu meinen Eigenarten“, sagte er mit fester Stimme und kam ihr hinterher.

      „Gut.“ Sie warf sich den Rucksack über eine Schulter und nickte ertappt, aber auch belustigt. „Mein Pickup steht unten an der Straße.“

      Kapitel 2

      24. März. Torch Creek Highschool. Nachmittag.

      Mit dem letzten Klingeln der Schulglocke ging der übliche Tumult im kleinen Klassenzimmer der Torch Creek High los. Obwohl es nur noch einige Wochen bis zu den Abschlussprüfungen waren, übertönte die Lautstärke der Schüler sie fast. Der Geschichtslehrer versuchte sich noch für einen kurzen Moment Gehör zu verschaffen, doch gab dann auf. Der bevorstehende Sommer machte den sonst schon unruhigen Haufen Siebzehn- und Achtzehnjähriger besonders nervös. Neben den Vorbereitungen für die letzten Klausuren lagen etliche Pläne für den wichtigsten Event – den Abschlussball – in der Luft. Nicht zu vergessen die Frage, wer mit wem dort erschien.

      Issy nutzte den Lärmpegel, um sich zu Ever hinüberzubeugen. Ihre Freundin sah sie seit einem SMS-Gespräch während der Stunde ungläubig an. Nun erweiterte sie diesen Gesichtsausdruck um weit aufgerissene Augen. Mit ihrem kindlichen Gesicht und den kurzen schwarzen Haaren sah Evers beste Freundin aus wie ein verschrecktes Reh.

      „Und du hast ihn einfach mitgenommen? In deinem Auto? Mitten im Nirgendwo?“

      „Es hat sich eben angeboten“, entschuldigte sich Ever und versuchte sich verlegen die Wange zu reiben, um zumindest einen Anschein von Sorge zu erwecken. „Er war auf dem Weg nach Torch Creek und ich wollte ihn besser kennenlernen.“

      „Weißt du, was alles hätte passieren können?“

      Issy legte die Hand auf ihre und drückte sie, als könnte die Geste besser zu Ever durchdringen als ihre Worte.

      „Als ob zu dem Zeitpunkt nicht schon alles schiefgegangen wäre, was hätte schiefgehen können.“ Sie lachte zaghaft. „Ich meine, er wusste da schon so ziemlich alles, was ich vor dem Rest der Welt geheim halte.“

      Die Freundin seufzte und machte sich daran, ihre Schulunterlagen in den Rucksack zu stopfen.

      „Ach, es ist hoffnungslos mit dir zu argumentieren! Wenn sie dich irgendwann tot in einem Straßengraben finden, dann weißt du ja, wer es dir prophezeit hat.“

      „Wenn du darüber redest, dann klingt es viel schlimmer als es war.“ Sie knuffte ihre zierliche Freundin mit dem Ellenbogen in die Seite. „George macht wirklich einen netten Eindruck auf mich.“

      „Ja, das ist in der Tat auch nicht zu übersehen“, sagte Issy provokant beim Hinausgehen aus dem Klassenzimmer.

      „Was meinst du?“ Ever spürte wie sich ihre Stirn kräuselte. Sie strich sich eine Haarlocke hinters Ohr, wie immer, wenn sie ihre Unsicherheit zu kaschieren versuchte.

      „Du bist heller als sonst.“

      „Heller?“ Zuerst verstand Ever nicht. Dann zog ihr Issy die Haare wieder vor die Augen und schnaubte etwas verächtlich. Auf den ersten Blick war es ein unwesentlicher Unterschied.

      „Oh – mein – Gott! Wie lange ist das schon so?“

      Erst jetzt merkte Ever, dass ihre sonst kastanienbraunen Locken in einem helleren Ton schimmerten. Einige feine Strähnen schienen fast blond. Es war eine Kleinigkeit, doch es erschreckte sie, nicht selbst darauf gekommen zu sein. Die spontane Seite des Gestaltwandelns bereitete ihr regelmäßig Kopfzerbrechen und Panik. Die Angst, aus einer Laune heraus plötzlich anders auszusehen oder sich zu verändern, ohne es selbst zu bemerken.

      „Issy! Wie lange ist das schon so?“, fragte sie nun bestimmter und strich sich nervös die Haare hinter die Ohren. Sie fischte nach einem Haargummi von ihrem Handgelenk, um sich einen Zopf zu binden, als würde es einen Unterschied machen.

      „Den ganzen Morgen.“ Issy grinste schelmisch. Das war normalerweise ein Charakterzug an der Freundin, den Ever sehr schätze. In Situationen wie diesen beunruhigte es sie hingegen.

      „Warum hast du nichts gesagt?“

      „Ich hatte gehofft, irgendjemand anders bemerkt es – und das wäre eine Warnung für dich gewesen“, erklärte sie streng. „Aber die sind alle blind wie Maulwürfe, seit es nur noch um den Abschlussball geht...“

      „Also?“, setzte Issy auf dem Gang an, nun mit großer Neugier. „Du hast mir bisher nur die abgefahrenen Geheimnisse erzählt. Wie sieht es denn mit den langweiligen Dingen über ihn aus?“

      Die kleine Highschool von Torch Creek fasste kaum 400 Schüler, doch gerade jetzt, kurz vor dem Endspurt, wirkten die Hallen überfüllt. Über dem flachen Backsteingebäude lag seit Wochen ein gewisser, leicht schäbiger Glamour von farbenfrohen Bannern und Postern. An sämtlichen freien Wänden vervielfältigten sich die Zettel mit Bekanntmachungen, Informationen und Aufrufen. Es war

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