Safe!. M. C. Steinweg

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Safe! - M. C. Steinweg

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Geld steckte sie in das Innenfach zu der SD Karte und machte sich weiter auf den Weg in Richtung Terminal. Nach kurzer Zeit erstreckte sich der untere Bereich, des Flughafens vor ihr. Dort standen jede Menge Taxen, um die angekommenen Reisenden zu ihren Zielorten zu bringen. Durch eine der Glastüren betrat Eve das Innere des Gebäudes und nahm die nächste Treppe nach oben in den Abflugbereich. Helles Licht aus den Deckenfenstern erhellte die Abflughalle und ließ den hellen Boden noch heller strahlen. Ein wenig verloren stand sie vor der Tür des Treppenaufganges und wusste auf einmal nicht, was sie machen sollte. Über ihrem Kopf knackte ein Lautsprecher und dann ertönte eine Durchsage:

      ››Letzter Aufruf für die Passagiere Tekin, Müller und Antkowiak für den Flug mit Air Berlin nach Rom. Bitte begeben Sie sich umgehend zu Gate 32.‹‹

      Ohne auf ihre Umgebung zu achten setzte sie langsam einen Fuß vor den anderen. Was wäre, wenn sie von hier wegflöge und Deutschland verließ? Damit würde sicherlich niemand rechnen. Vielleicht könnte sie von außerhalb einfacher Hilfe erreichen als es heute der Fall war. Den Ausweis hatte sie dabei, theoretisch sollte das funktionieren. Vor einem Schalter der AIR Berlin blieb Evelyn stehen. Außer den reinen Flugangeboten waren hier auch diverse Pauschalreisen an der Pinnwand aufgehängt. Kaum dass sie stehen blieb, richtete die Dame auf der anderen Seite des Schalters schon ein freundliches, unverbindliches Lächeln auf sie.

      ››Guten Tag. Kann ich Ihnen behilflich sein?‹‹ Die Dame trug ein knallrotes Kostüm, hatte ihre Hände mit gepflegten Fingernägeln locker auf der Fläche ihres Schreibtisches liegen und strahlte Evelyn mit ihrem schönsten Sonntagslächeln an.

      Eve räusperte sich, bevor sie ihren Wunsch formulierte.

      ››Guten Tag. Ich ... ähm ... habe zwei Wochen Urlaub und vor einer Stunde erfahren, dass meine ursprüngliche Planung gegenstandslos geworden ist. ... Man hat mir schon so viel über spontane Reisen erzählt, dass ich das gerne einmal ausprobieren möchte. Könnten Sie mir sagen, welches Pauschalangebot Sie haben, welches als allernächstes angeflogen wird?‹‹

      Die Dame lächelte Evelyn gleichbleibend freundlich an, so, als ob jeden Tag dreißig Leute mit spontanen Urlaubsabsichten vor ihrem Schreibtisch stehen blieben. Ihre Finger fuhren über die Tastatur ihres Rechners. Dabei zog sie ihre Stirn ein wenig kraus, was ihrem Gesicht eine strenge, lehrerinnenhafte Note verlieh. Schließlich schnalzte sie mit ihrer Zunge und spitzte die Lippen.

      ››Ja‹‹, sagte sie gedehnt, ››ja, ich hätte da etwas für Sie. In einer Stunde geht ein Flug nach Gran Canaria. Wir haben dort in einem Hotel in der Playa Taurito noch ein freies Zimmer. Allerdings wäre das nur für zehn Tage und nicht für zwei Wochen.‹‹ Ihr Blick wanderte vom Bildschirm hoch und musterte Evelyn fragend.

      ››Zehn Tage sind auch in Ordnung.‹‹ Beeilte sich Eve schnell zu versichern. ››Das nehme ich gerne. Könnten Sie die Unterlagen für mich fertig machen?‹‹

      ››Ja, das ist überhaupt kein Problem. Könnte ich bitte einmal ihren Personalausweis oder Ihren Reisepass haben? Wenn Sie möchten, können Sie hier gerne warten, während ich die Unterlagen fertig mache.‹‹

      Sie deutete auf eine kleine, von der Abflughalle nicht einsehbare Sitzgelegenheit, für die Evelyn in diesem Moment dankbarer war als es die freundliche Dame der AIR Berlin auch nur ansatzweise vermuten dürfte. Sie übergab ihr den Personalausweis und ließ sich erschöpft in den tiefen Sessel in der Sitzecke gleiten. Routiniert gab die Dame in dem roten Kostüm alle Daten ein.

      ››Wie möchten Sie denn bezahlen Frau Dexter?‹‹ Eve reichte ihr ihre Visa Karte und die Dame nahm die Abbuchung darauf vor. Zehn Minuten später stand Evelyn mit allen ausgedruckten Unterlagen zu ihrem Flug, den Hoteldetails, dem Ticket inklusive einer Sitzplatzreservierung an der Sicherheitskontrolle.

      Da ihr Gepäck mehr als überschaubar war, kam sie schnell durch den Sicherheitsbereich und suchte nach ihrem Abfluggate. Es war noch nicht geöffnet und das Bodenpersonal telefoniert noch. Also hatte sie noch ein wenig Zeit. Direkt hinter ihr befand sich eine dieser teuren Flughafenboutiquen. Da sie so gut wie nichts anzuziehen dabei hatte, entschloss sie sich, noch einmal ihre Kreditkarte zu plündern und sich ein bisschen Wechselgarderobe zuzulegen. Alles was sie an Kleidung gebrauchen konnte, legte sie unter den Augen der immer misstrauischer werdenden Verkäuferin an der Kasse auf einen Haufen.

      ››Soll ich Ihnen alles in die Umkleidekabine legen, Fräulein?‹‹ Bot die Verkäuferin eher halbherzig an. Dazu hatte Evelyn leider keine Zeit. Kopfschüttelnd drückte sie der Verkäuferin die Kreditkarte in die Hand und bat sie, die Kleidung abzurechnen und zu verpacken. Während die Angestellte der Boutique den Einkauf abrechnete und die Kreditkarte damit belastete, wurde Eves Flug aufgerufen.

      Sofort versammelte sich eine riesige Schlange von Passagieren, die sich geduldig vor dem Schalter einreihten. Dankend nahm Evelyn den Kaufbeleg, zwei große Plastiktüten und ihre Kreditkarte von der Verkäuferin entgegen. So lang wie die Schlange war, hatte sie immer noch ein wenig Zeit. Also startete sie einen schnellen weiteren Durchlauf. Dieses Mal kaufte sie sich ein neues Handy, eine Uhr, Sportschuhe und Badeschlappen.

      Gerade noch rechtzeitig erreichte sie den Schalter und drückte der verdutzten Stewardess die Flugunterlagen in die Hand. Diese kontrollierte die Unterlagen und wünschte ihr bei der Rückgabe einen angenehmen Flug.

      Evelyn gesellte sich zu den anderen Passagieren, die in dem Finger vor der Flugzeugtüre standen. Sie war die letzte Passagierin, die an Bord ging. Ihre Plastiktüten stießen immer wieder rechts und links an den Sitzen oder Knien der Mitreisenden an, bis sie ihren Platz in der letzten Reihe erreicht hatte. In den Ablagefächern über ihr war nicht mehr allzu viel Platz, darum verstaute sie den Rest ihrer Taschen, die oben nicht mehr hereinpassten, auf dem Nebensitz, der zum Glück nicht belegt war.

      Endlich wurden die Flugzeugtüren geschlossen und der Zugangsfinger wurde zur Seite gerollt. Der Flug ins Ungewisse begann und ihre Verfolger waren nicht an Bord.

      Kapitel 4

      An Bord des Fliegers herrschte die typische Urlaubsstimmung. Mehrere Kleinkinder fingen, trotz aller Aufmunterungsversuche ihrer Eltern auf Grund der ungewohnten Situation, an zu weinen. In der Kabine wurde es erst wieder ruhiger, als das monotone Geräusch der Flugzeugmotoren auf alle Passagiere, egal ob groß oder klein eine einschläfernde Wirkung ausübte.

      Evelyn war so sehr in ihre Gedanken versunken, dass sie weder von dem Lärmpegel noch von der Hektik um sich herum viel mit bekam. Sie schaute aus dem kleinen Fenster an ihrer rechten Seite und beobachtete wie der Flughafen und die Stadt Düsseldorf schnell unter einer Wolkendecke versank. Wenige Augenblicke später durchbrach das Flugzeug die Wolken und tauchte in strahlenden Sonnenschein unter einem blauen Himmel auf. Ganz langsam kam Evelyn wieder zur Ruhe und das Adrenalin verflüchtigte sich aus ihrem Kreislauf.

      Immer noch den Blick über die wattegleichen Wolken lehnte sie sich seufzend zurück. Fürs Erste dürfte sie sicher sein und mit ihr auch die Daten, die sich auf dem Notebook in der Tasche neben ihr befanden. Dieser Überfall hatte eindeutig etwas mit der entdeckten Formel zu tun. Dank Andreas‘ Vorwarnung waren keinerlei Unterlagen, weder elektronisch noch auf Papier, im Labor verblieben. Genauso wenig wie der hergestellte Wirkstoff. Alles was davon noch vorhanden war, dürfte sich nun in der Kanalisation befinden. Die einzigen Beweise die es noch gab, waren die Labortiere die sich momentan bester Gesundheit erfreuten. Den Wirkstoff aus deren Blut oder Gewebeproben abzuleiten wäre nicht möglich. Und sobald die tägliche Wirkstoffdosis ausblieb, war zu erwarten, dass die Tiere bald wieder unter ihren Krankheitssymptomen litten. Die Leute, die hinter dieser Formel her waren, hatten nichts.

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