Im Auge der Kamera. Orkania

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Im Auge der Kamera - Orkania

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      Nun war Erich derjenige, der nachdachte. Sollte er wirklich von den Vorfällen der letzten Woche erzählen? Er beschloss es zu wagen und berichtete von dem Fehlalarm, als er meinte, Schritte im ersten Stock gehört zu haben und von dem knallenden Geräusch in der Tiefgarage ein paar Nächte später. „Auf den Bändern war nichts, ich war beide Male allein im Gebäude,“ beteuerte er und schwieg dann.

      Er hatte das Gefühl, seit Stunden zu reden. So viel hatte er lange nicht mehr gesagt. Seine Zunge war ganz pelzig und Erich bat um ein Glas Wasser. Haberland schenkte ihm ein. Seine Stirn war in nachdenkliche Falten gelegt. Dann faltete er die Hände und stützte sich mit den Armen auf derTischplatte ab, als er sich zu Erich vorbeugte. „Ich möchte gern einen Kollegen dazurufen.“

      Erich stellte das leere Wasserglas ab. „Wozu?“ fragte er misstrauisch.

      „Weil Sie ganz offensichtlich weder verrückt sind, noch mir etwas vormachen wollen. Und weil wir bei den Aufnahmen bisher keinen Hinweis auf irgendeine Form der Manipulation gefunden haben.“

      Erich schluckte. „Und was bedeutet das?“

      Haberland griff nach dem Telefonhörer und wählte eine Nummer. „Es könnte sein, dass es bei Ihnen spukt. Wie man im Volksmund so schön sagt.“

      Am Sonntagvormittag sass Erich müde an seinem Küchentisch vor einer Tasse Kaffee. Die Zeitung lag unberührt neben ihm. Er fühlte sich jetzt nicht in der Lage, die Nachrichten und das Weltgeschehen zu verfolgen. Wieder hatten ihn Alpträume gequält und das schreckliche Gefühl in einer Plastikfolie fest eingewickelt zu sein, hatte ihn sogar dazu bewogen, auf den Bademantel zu verzichten.

      Er liebte es, im Bademantel am Frühstückstisch zu sitzen, mit Zeitung und Kaffee den Vormittag zu vertrödeln. Und jetzt fühlte er sich eingeengt und einsam. Das Gespräch gestern hatte ihn verstört und seine Frage nicht geklärt, sondern noch viel mehr aufgeworfen. Nach einigem Grübeln kam er zu dem Schluss, dass er hier nicht sitzenbleiben konnte. Er brauchte Abwechslung und Menschen um sich herum. Also griff er widerstrebend zum Telefon und wählte die Nummer seiner Tochter. Eigentlich hatte er sich nach dem Tod seiner Frau geschworen, sie nicht anzurufen, bloss weil er einsam war und nicht wusste, was er mit sich anfangen sollte.

      Aber dieses Gefühl, das ihn jetzt beschlichen hatte, war anders als die Trauer und das Alleinsein. Es war beklemmender, wenig fassbar und es machte ihm Angst. Es war ihm fremd. Also hielt er gespannt den Hörer ans Ohr und wartete ungeduldig darauf, dass am anderen Ende abgenommen wurde. Als die Stimme seines Schwiegersohns durch den Hörer klang, merkte er erst, wie unglaublich erleichtert er war, einen anderen Menschen zu hören. „Erich hier. Kann ich mit Diana sprechen?“ fragte er kurz angebunden.

      Er hörte, wie der Hörer beiseite gelegt wurde und die Stimme seines Schwiegersohnes im Flur: „Dein Vater ist dran, er klingt komisch. Geh mal ran.“

      Klinge ich komisch? dachte Erich und räusperte sich. Dann hörte er Schritte auf Laminat und wie der Hörer aufgenommen wurde.

      „Morgen, Papa!“ klingelte Dianas fröhliche Stimme in seinem Ohr.

      „Morgen, Mädchen. Ich will nicht stören, aber ich hab eine spontane Idee. Das ist vielleicht ein wenig ungewöhnlich.“

      Diana antwortete: „Kein Problem, was gibt es denn?“

      Erich starrte auf die Zeitung vor sich und suchte nach Worten. „Also, ich sitze hier gerade beim Frühstück und dachte, naja, wo so schönes Wetter ist und ich meine, hier hab ich ja keinen Garten. Aber man muss ja mal raus an die Luft und so. Vielleicht kann ich ja mal mit den beiden Lausebengeln etwas unternehmen, so ganz spontan.“ begann er und kam sich dümmlich vor.

      Diana lachte: „Also du willst dir die Kinder ausborgen und einen Ausflug machen? Das wird aber schwierig, Papa. Die beiden sind Teenager. Der Benjamin schläft vermutlich wieder bis um Zwei.“ Sie seufzte. „Ich krieg sie ja nicht mal dazu, ihre Dreckwäsche in den Keller zu tragen. Also wenn du es schaffst, sie aus dem Haus zu kriegen, dann kriegst du einen Orden von mir.“

      Erich schnaubte. „Es muss doch irgendetwas geben, was man zusammen unternehmen kann und was den beiden Spass macht.“

      Diana sagte: „Wenn du dich nicht in das neueste Computerspiel verwandelt hast, dann sehe ich schwarz. Aber komm doch zu uns, wir grillen heute Abend mit den Nachbarn. Wenn du nur so nett bist und etwas mitbringst, einen Kartoffelsalat vielleicht? Das ist doch eine gute Idee, den hab ich schon lange nicht mehr gegessen. Du hast doch noch das Rezept von der Mama?“

      Erich dachte nach. „Ja, das klingt gut. Aber kann ich denn da einfach dazukommen?“

      „Du störst uns nicht. Das ist wie ein kleines Strassenfest, alle sind eingeladen, jeder bringt etwas mit. Ich würde ja sagen, kauf einen Kasten Bier und dann komm vorbei, aber ich fürchte, davon haben wir schon genug.“ Diana lachte. „Die meisten bringen wieder Getränke mit und am Ende haben wir gar nichts zu essen.“

      Erich lachte auch. „Dann mach ich besser Kartoffelsalat. Ich hoffe, ich kann das noch. Den hab ich ja schon lange nicht mehr gemacht.“ Er stand auf und hangelte die Rezeptebox seiner Frau vom obersten Küchenregal.

      „Du kannst auch früher kommen und das Rezept mitbringen!“ schlug Diana vor. „Dann mach ich den Salat schnell fertig.“

      „Nichts da. Wenn auf der Einladung steht, jeder soll was mitbringen, dann bring ich auch selbst etwas mit. Du hast bestimmt schon genug Arbeit.“ Er dachte an die beiden Teenager und grinste. Wenn er an Diana in dem Alter dachte... Aber er würde ihr jetzt nicht sagen, wie lange sie früher am Wochenende geschlafen hatte. Vor allem nach der Disco. Er hörte ihr mit halbem Ohr zu, wie sie von den Vorbereitungen für den Grillabend sprach und suchte in den Karteikarten nach dem richtigen Rezept. Er würde auch noch einkaufen gehen müssen. Plötzlich fühlte er sich viel besser.

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