Lover gesucht. Desirée Marten

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Lover gesucht - Desirée Marten

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raunte ich ihr zu. Birgit lächelte wissend.

      Eine Verkäuferin begrüßte uns herzlich und beriet uns so locker und lustig, als würde sie Obst verkaufen. Meine Unbehaglichkeit wich rasch dem Übermut. Wir hatten viel Spaß in dem Geschäft. Das Ergebnis: ein Hauch aus schwarzer Spitze (Slip und BH), zwei glänzende Samtstrings, ein enger Rock mit hohen Seitenschlitzen und High Heels.

      Als ich erschöpft, aber voll Vorfreude nach Hause kam eilte ich ins Schlafzimmer und schloss es ab, sogleich probierte ich den BH und einen String an. Ich stand vor dem Spiegel im Schlafzimmer und betrachtete meinen mit ein bisschen Spitze bedeckten Körper. Also ich fand mich sehr sexy! Der durchsichtige Spitzenstoff reizte meine Brustwarzen, sie stellten sich auf. Der String betonte meinen wohlgeformten Hintern. Verführerisch lächelnd strich ich über meinen Bauch, Po und Busen. Sogleich flammte Lust auf und ich spielte mit meinen Brustwarzen. Schwungvoll ließ ich mich aufs Bett fallen.

      Mit geschlossenen Augen stellte ich mir Martin vor, den ich vor einem halben Jahr bei einem meiner Kurse mit Pferden kennengelernt hatte. Der äußerst attraktive Cowboy lag mit mir im Heu. Er strich mit einem Heuhalm über mein Gesicht und den Hals. Langsam knöpfte er meine Bluse auf und reizte schließlich meine Brüste mit dem Halm und seiner Zunge. Zitternd vor Lust zog ich ihm sein T-Shirt über den Kopf.

      Wie in Zeitlupe zog er seine Hose aus, danach meine und legte sich auf mich. Ich konnte fast seinen herben Geruch riechen und seinen Dreitagesbart auf meiner Wange spüren. Sein drängender, angespannter Körper erregte mich ungemein und mein empfänglicher Körper fing sogleich Feuer.

      Meine Hand wanderte streichelnd nach unten.

      Martin flüsterte mir Liebesworte ins Ohr, unterbrochen von tausend leidenschaftlichen Küssen, bis ich mich für ihn öffnete. Heißes Blut schoss durch meine Adern. Ich stöhnte verhalten und leckte über meine Lippen, die im Traum mit Martins vereint waren. Wohlige Wellen durchdrangen meinen Körper. Von Zeit zu Zeit hielt ich inne, um noch länger diesen himmlischen Genuss zu spüren. Die Wollust intensivierte sich ein ums andere Mal, bis ich körperlich befriedigt, aber seelisch ausgehungert dalag.

      Die erste Post erhielt ich schon Mitte der Woche. Ich gebe zu, ich genoss die Heimlichtuerei und steckte den Umschlag rasch in die Innentasche meiner Jacke. Wie aufregend! Es war wie ein Kick. Ich kam mir vor wie ein Kind, das nicht beim Naschen erwischt werden wollte.

      Bald ergab sich eine Gelegenheit, die Zuschriften in Ruhe zu lesen, und ich huschte ins Schlafzimmer. Mit zitternden Fingern riss ich das Kuvert auf und zog sechs Briefe heraus. Ich legte mich aufs Bett und las genüsslich einen nach dem anderen mehrmals durch, versuchte zwischen den Zeilen zu lesen und mir den Schreiber vorzustellen, bei dem kein Foto dabei war.

      Brief Nr. 1:

       Hallo, ich heiße Mario und komme aus H. Bin 26 Jahre alt, Südländer, 1,70 m groß, 70 kg, gut aussehend, gut gebaut und schlank und möchte Dich gern kennenlernen.

      Die Worte „gut gebaut“ stießen mich ab, das war ja wohl eindeutig, was der wollte, und außerdem war er ein bisschen zu jung für mich. So Anfang bis Mitte dreißig würde ich passender finden. Ich hatte ja noch Auswahl …

      Brief Nr. 2:

      Liebe Unbekannte! Auf der Suche nach einer netten Frau mit Niveau, wende ich mich heute vertrauens- und hoffnungsvoll an Dich. Da ich ein neugieriger Mensch bin, der öfters Lust bekommt, etwas Neues auszuprobieren, schreibe ich Dir. Falls Du kein Interesse an einer erotisch angehauchten Begegnung verspürst, so brauchst Du nicht weiterzulesen. Träumst Du aber von zärtlichen Berührungen, sanften Streicheleinheiten und lustvollen Vibrationen? Neugierig geworden? Dann melde Dich bitte bei mir. Finanzielle Interessen habe ich keine. Tagesfreizeit ist auch vorhanden. Gesundheit und Diskretion geboten und erwartet. Zu meiner Person: Ich bin 28 Jahre alt, lebe in H., bin 1,90 cm groß und schlank.

       Typ: charmant, niveauvoll, kultiviert, gepflegt, ausgeglichen, selbstbewusst, unkompliziert, locker, neugierig, spontan, flexibel, fantasievoll, zärtlich, feinfühlig, fingerfertig, einfallsreich und ausdauernd.

      Was hältst Du von einem unverbindlichen Treffen in einem netten Café oder im Park? Wenn wir uns sympathisch sein sollten, tja dann ... Wäre super, wenn Du Dich mal ganz unverbindlich bei mir meldest.

      Ich merkte, wie mir das Blut in die Wangen stieg und mir ein wohliger Schauder durch den Körper lief. Das hörte sich schon extrem verführerisch an lustvolle Vibrationen … wie sehr sehnte ich mich danach! Aber gab es so viele positive Eigenschaften tatsächlich auf einem einzigen Mann vereint? Das bezweifelte ich stark. Gut, dass noch mehr Briefe gekommen waren.

      Brief Nr. 3:

      Hallo! Ich glaube, wir könnten gemeinsam unsere Fantasien und Gedanken verwirklichen. Du wirst sicher mit Antworten überschüttet und vielleicht ist Dir das Beantworten schon vergangen, aber ein Versuch ist es allemal wert und vielleicht ... Übrigens bin ich nicht mehr der Jüngste (41), fühle mich aber noch recht fit und mindestens zehn Jahre jünger. Bin gebunden und habe sonst noch die eine oder andere Macke … Wenn Du meinst, wir könnten einfach Spaß haben, und Du Dich gerne verwöhnen lassen willst, na dann ... und wenn es funkt, na dann erst recht ...

      O je, von Macken hatte ich im Augenblick die Nase gestrichen voll. Danke, kein Bedarf, sollte sich doch die, an die er gebunden war, mit seinen Macken herumärgern …

      Brief Nr. 4:

       Hallo, ich bin 42 Jahre alt. Ich suche eine Frau für alles, was Spaß macht. Zärtlichkeit, Sex, aber alles mit Diskretion und Sauberkeit … Ich strebe eine Dauerfreundschaft an und habe keine finanziellen Interessen. Schreib mir!

      Wie naiv war ich eigentlich zu glauben, dass hier ein offener Gedanken- und Erfahrungsaustausch stattfinden würde? Wahrscheinlich war mein Anzeigentext viel zu provokativ gewesen. Aber wenn ich ehrlich war, hatte ich mir ja auch ein bisschen mehr erhofft. Betonung auf ein bisschen. So wie sich das las, gab es Frauen, die dafür bezahlen würden … Ich sicher nicht! Und wie die Schreiber Sauberkeit betonten, war es nicht selbstverständlich sich vorher zu duschen? Kopfschüttelnd griff ich nach dem nächsten Blatt.

      Brief Nr. 5:

      Hallo, sportliche, lustige Sie, ich kann ihn gar nicht verstehen, so wie Du Dich selbst beschreibst. Mir kommt das selbst nicht ganz unbekannt vor. Nach acht Jahren ist alles immer noch sehr schön, aber es fehlen manchmal der Reiz und Kick des Unbekannten und die Anforderung zum Erobern. Man kennt sich einfach zu gut. Bei uns ist es nicht so, dass wir nicht mehr miteinander schlafen, aber eben nicht mehr so oft wie früher. Das ist nicht einfach und es gibt, glaube ich, auch kein allgemeingültiges Rezept. Was ich Dir, so wie Du Dich selbst beschreibst, als Hilfe anbieten würde, ist, den Kick eventuell außerhalb der Ehe zu suchen. Da Deine Beschreibung auch exakt auf mich zutrifft, könnte das eventuell passen und wir könnten uns gut darüber austauschen und vielleicht beide interessante neue Erfahrungen machen. Über eine Rückmeldung von Dir würde ich mich sehr freuen.

      Nein, lieber nicht, es sollte kein verheirateter Mann sein, der einen Kick suchte, aber würde ich einen anderen finden? Ich war ja selbst verheiratet und suchte ich nicht auch einen Kick?! Vielleicht bekam ich auch einen gehörigen Kick in den Hintern von Peter, wenn er dahinter käme …

      Brief Nr. 6:

      Hallo, liebe Unbekannte! Ich habe Deine Anzeige mit Interesse gelesen und festgestellt, dass ich ein ähnliches Problem habe. Meine Frau macht zurzeit ihre zweite Karriere und viel Zwischenmenschliches bleibt auf der Strecke. Viel zu selten, wenn überhaupt, tauschen wir Zärtlichkeiten

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