Angsthase gegen Zahnarzt. Christine Jörg

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Angsthase gegen Zahnarzt - Christine Jörg страница 18

Автор:
Серия:
Издательство:
Angsthase gegen Zahnarzt - Christine Jörg

Скачать книгу

dann frische Brötchen fürs Frühstück.“

      „Semmeln“, verbessere ich ihn.

      „Wie bitte?“ Er schaut mich fragend an.

      „Hier heißen die Brötchen Semmeln.“

      Er lacht. „Gut, Semmeln“, und beugt sich zu mir herab um mir einen flüchtigen Kuss aufs Haar zu hauchen.

      „Guten Morgen, Markus“, sage ich nun. Immer noch kann ich nicht über meinen Schatten springen und ihn mit einem Kosenamen ansprechen.

      „Einen wunderschönen guten Morgen, Liebes“, erwidert er freudig. Immer nennt er mich Liebes, Liebling oder Schätzchen. Weshalb kann ich das nicht?

      Als er sich abwendet rufe ich ihm nach: „Der Wohnungsschlüssel hängt am Haken neben der Türe. Zumindest hoffe ich das“, murmle ich in meinen nicht vorhandenen Bart. Er hat es nicht gehört und setzt seinen Weg fort.

      Ich bleibe alleine im Wohnzimmer zurück und fahre mit meinem persönlichen Sportprogramm fort.

      Nach einer Weile höre ich Markus aus dem Bad kommen. Bestimmt kehrt er ins Schlafzimmer zurück. Kurze Zeit später steht er diesmal vollständig angezogen in der Wohnzimmertüre.

      „Ich geh dann mal.“

      „Bis später“, sage ich nur, lege meine Hand an die Lippen und puste ihm einen Kuss zu. Er tut es mir nach, dreht sich um, zieht seine Jacke an, nimmt die Schuhe in die Hand und öffnet die Wohnungstüre. Vor der Türe stellt er die Schuhe ab und greift sich den Schlüssel vom Haken. Ich war folglich ordentlich und habe den Schlüssel wirklich an seinem Platz aufgehängt.

      Markus fragt nicht wo die Bäckerei ist, aber er wird schon eine finden.

      Ich beende mein Programm und stelle mich unter die Dusche. Als ich angezogen bin mache ich schnell das Bett und reiße das Fenster im Schlafzimmer auf.

      In der Küche beginne ich das Frühstück vorzubereiten. Markus wird schon den Weg zur Bäckerei und zurück finden und irgendwann aufkreuzen.

      Ich warte nicht lange als er mit dem Schlüssel die Türe öffnet, die Schuhe abstellt, in die Küche kommt und mich auf den Mund küsst. In der Hand hält er eine große Papiertüte. Für drei bis vier Semmeln ist sie definitiv zu groß.

      Ich zeige auf die Tüte und erkundige mich: „Sind die Brötchen größer als die Semmeln oder hast du die Bäckerei leergekauft?

      Zuerst schaut Markus mich erstaunt an, dann grinst er. „Weißt du, Schatz, es ist unser erstes Wochenend-Semmel-Brötchen-Frühstück. Ich wusste nicht was du gerne isst, also habe ich eine kleine Auswahl mitgebracht. Den Rest kannst du einfrieren.“

      Praktisch dieser Mensch, denke ich mir und muss lächeln. Laut sage ich: „Ja, in der Tat hattest du eine unglaublich schwere Entscheidung zu treffen. Beziehungsweise du hast sie nur teilweise getroffen. Den Rest werde ich einfrieren, wenn du ihn nicht mitnehmen willst.“

      Er schüttelt den Kopf. Nun legt er die Tüte auf den Tisch, den ich schon gedeckt habe. Schnell schalte ich das Wasser für den Kaffee an und stelle den Milchtopf in die Mikrowelle.

      Markus kehrt in die Küche zurück. „Hast du einen Brotkorb?“

      Ich zeige wortlos auf den Tisch, auf dem der gähnend leere Brotkorb darauf wartet mit Semmeln gefüllt zu werden. Markus holt einige Teile heraus. Den Rest legt er auf die Ablage.

      Alles ist vorbereitet und wir setzen uns an den Tisch und beginnen mit einem ausgiebigen Frühstück.

      Schließlich sagt er: „Ich weiß nicht ob du am Sonntag schon etwas vorhast. Sonst schlage ich vor, du packst eine Tasche zusammen und wir verbringen das Wochenende bei mir. Dann hast du Tapetenwechsel und siehst gleich wo ich wohne. Oder ich sage Alexander doch ab und wir fahren heute Nachmittag raus.“

      „Das ist ja alles gut und recht“, bremse ich ihn, „aber ich muss arbeiten. Vorlesung und derzeit bin ich dabei ein Buch zu übersetzen. Bis Anfang Dezember möchte ich es geschafft haben, aber das wird knapp. Wir werden sehen. Außerdem muss ich hier warten bis die Übersetzungen abgeholt werden.“

      Markus hat verstanden und wehrt mit den Händen ab: „Du wartest auf denjenigen, der die Übersetzungen abholt. In der Zeit packst du deine Sachen, auch deine Arbeit. Ich verspreche dir, du kannst in Ruhe arbeiten. Ich werde nicht dazwischen quatschen wie gestern Abend. Außerdem muss ich Fachzeitschriften durchforsten. Nach dem Frühstück gehe ich Einkaufen. Brauchst du etwas? Danach hole ich dich ab. Einverstanden?“

      „Kann ich denn nicht direkt zum Squashklub kommen? Ich bringe meine Utensilien. Das ist vielleicht praktischer für dich“, schlage ich vor.

      „Ich hol dich ab. Und soll ich was für dich einkaufen?“

      „Mir fällt gerade nichts ein.“

      „Na gut, dann räume ich das Geschirr in die Spülmaschine.“

      „Nein, lass nur, ich mache das schon.“

      „Traust du mir das nicht zu?“, mit fragendem Blick schaut er mich an.

      „Doch natürlich“, beruhige ich ihn und stupse ihn mit dem linken Finger auf die Nase. „Aber die zwei Teller kann ich schon selbst wegräumen. So überarbeitet bin ich nun doch nicht.“

      Er reicht mir das Geschirr und ich räume ein.

      Anschließend geht Markus nachdem er mich nochmals fest an sich gedrückt hat und mich lange auf den Mund küsst. Ich packe meine Sachen fürs Wochenende und die Arbeit zusammen. Mustafas Foto darf zum ersten Mal nicht mit. Er würde es bestimmt verstehen.

      Es bleibt mir sogar Zeit in die griechische Grammatik zu schauen. Auch die hatte ich diese Woche ziemlich vernachlässigt. Diese Faulheit muss ein Ende haben. Nach und nach sollte alles in seine alten geregelten Bahnen kommen. Ich mag es gar nicht, wenn mein Tagesablauf durcheinander gerät. Aber geht man eine Beziehung ein, und das scheint der Fall zu sein, gibt es immer Startschwierigkeiten. Das höre ich immer wieder von anderen.

      *

      Gegen elf Uhr holt der Kunde die Übersetzungen ab. Markus kommt um halb ein Uhr wieder zurück. Ich frage ob er etwas essen möchte, doch er bittet nur um eine Tasse Kaffee.

      Um halb zwei laden wir Markus Einkäufe in meinen kleinen Fabia. Ich stopfe meine Tasche dazu und wir fahren zum Squashclub. Markus erklärt mir umsichtig den Weg.

      Eben angekommen, trudelt sein Freund und Sparringpartner Alexander gleichzeitig ein. Wir begrüßen uns auf dem Parkplatz. Markus stellt mich vor.

      Sie zeigen mir den Weg zur Sauna und gehen anschließend zum Squash.

      Tapfer setze ich mich der Hitze der Sauna aus. Man muss schon eine masochistische Veranlagung haben, wenn man sich einem finnischen Dampfbad aussetzt. Zwischendurch lege mich eingewickelt in meinen Bademantel auf eine Liege. Ich bin in mein Buch vertieft als Markus alleine kommt.

      „Alles in Ordnung?“

      „Gut, heiß“, antworte ich lächelnd, „sag mal, du bist doch schon durchgeschwitzt, und jetzt gehst du noch in die Sauna?“

      „Ja,

Скачать книгу