Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge. Michael Schenk

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Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge - Michael Schenk Die Pferdelords

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es mag ein etwas ungewöhnlicher Blumentopf sein«, räumte der

      Schmied ein. »Die Farbe könnte jedenfalls passen. Der Mann wollte, dass ich

      die Dinger im gleichen hellen Farbton nacharbeite. Nicht das schöne

      Rotbraun unserer Helme, nein. Ich durfte nicht einmal diese komischen

      Verzierungen anbringen, die den Originalhelm schmücken. Oder den

      Originaltopf, oder was auch immer dieses Ding nun ist.« Der Schmied grinste

      breit. »Ah, es mag zum Haareschneiden dienen. Man setzt es auf und

      schneidet sauber darum herum. Ich fand jedenfalls ein paar rote Haare darin.«

      Ihre Aufmerksamkeit wurde erneut auf die anderen Gäste gelenkt, deren

      Stimmen nun zunehmend lauter wurden. Guntram wankte und schob den

      leeren Becher zu Malvin. »Lass es gut sein, Malvin, mein Freund, für heute

      habe ich wohl schon genug.«

      Er hatte mehr als genug. Aber der alte Schmied fand seinen Weg zur Tür,

      auch wenn er dazu fast die volle Breite des Raumes ausnutzte. Barus sah ihm

      hinterher und schob dann seinen Becher erneut zu Malvin, der eilig

      nachschenkte. Der Nagerjäger lauschte Esynes Stimme, die sich allmählich

      über die der anderen zu heben begann. »Ich glaube, Malvin, mein Freund, es

      wird Ärger geben.«

      Malvin blickte besorgt zu der Gruppe hinüber. »Ach, es ist nur ein wenig

      lebhafter.«

      »Und ich sage euch, die Männer vom Horngrundweiler werden die vom

      Quellweiler aus dem Sattel stoßen«, ereiferte sich einer der Männer und

      winkte Malvin heran.

      Malvin beeilte sich, die Becher der Männer nachzufüllen. Die Diskussion

      über die Favoritenrolle beim anstehenden Stoßspiel erhitzte die Gemüter und

      trocknete die Kehlen aus. Und der Wirt hoffte, das Gespräch werde noch

      lange anhalten und nicht so lebhaft werden, dass sein »Donnerhuf« in

      Mitleidenschaft gezogen wurde. Wenigstens nicht über ein annehmbares Maß

      hinaus. Erst vor zwei Wochen hatte er einige der Schemel reparieren müssen.

      »Unsinn«, brummte ein stämmiger Schreiner. »Der Quellweiler hat die

      besseren Lanzen. Ich habe mir ihre Schäfte angesehen. Sie sind gerade und

      folgen exakt dem Maß. Der Horngrundweiler bietet doch nur verkrüppeltes

      Holz. Die Lanzen taugen nichts.«

      »Dafür taugen aber die Reiter viel«, knurrte sein Gegenüber.

      »Und sie haben die besseren Stiefel«, meldete sich Esyne zu Wort. Die

      Wangen der blonden Schuhmacherin waren ein wenig gerötet und verrieten,

      dass sie sich eifrig an der Diskussion und am Genuss des Alkohols beteiligte.

      »Ich muss es wissen, ich habe sie schließlich gefertigt.«

      »Die haben doch selber einen guten Schuhmacher«, versetzte der Schreiner

      launig.

      Esynes Augen verengten sich, und sie richtete sich halb auf. »Was willst

      du denn damit sagen? Etwa, dass meine Stiefel nichts taugen?«

      »Oh, sie sind wundervoll«, sagte Malvin beschwichtigend. »Ganz

      wundervoll weich und geschmeidig. Wie gegossene Haut.«

      »Da hörst du es«, keifte Esyne, die wieder einmal drauf und dran schien,

      ihre Argumente handgreiflich zu untermauern.

      »Beim Stoßspiel braucht es harte Stiefel«, meldete sich ein weiterer Gast

      zu Wort. »Wo die Lanze nicht trifft, vermag ein Stiefel nachzuhelfen.«

      Esyne wandte sich dem Mann zu. »Willst du sagen, meine Stiefel seien zu

      weich?«

      Malvin trat rasch dazwischen. »Oh, sie sind furchtbar hart. Wie ein

      metallener Panzer, möchte ich sagen.«

      »Was denn nun?«, knurrte der Mann, der den Horngrundweiler

      favorisierte. »Sind sie nun weich oder hart?«

      »Weich im Schaft und hart in der Sohle«, schrie Esyne den Mann an.

      »Jedenfalls werden die Spieler vom Horngrund siegen«, entschied der

      Mann und nickte bekräftigend dazu. »Egal, wessen Stiefel sie tragen.« Er

      prostete Esyne zu. »Selbst in deinen Stiefeln werden sie siegen.«

      Das war es. Malvin wusste es sofort. Er wusste es, noch bevor Esyne sich

      von ihrem Platz erhob. Die blonde Schuhmacherin gönnte ihrem Widersacher

      noch einen erfreulichen Einblick in den Ausschnitt ihres Gewands, bevor sie

      ihm den geleerten Krug mit weniger erfreulicher Härte über den Schädel

      schlug. Das gebrannte Gefäß zerbarst, und der Mann kippte wortlos

      hintenüber. Seine Beine schnellten hoch und schlugen von unten gegen die

      Tischplatte, woraufhin Becher in unterschiedlichen Stadien der Leerung

      umfielen und empörte Stimmen laut wurden.

      »Wartet, ich fülle sofort nach«, schrie Malvin beschwörend und suchte

      hastig im Regal nach einem vollen Krug, doch es war zu spät. In seinem

      Rücken ertönte wütendes Geschrei im Wechsel mit dem dumpfen Klatschen

      von Fäusten, und über alldem kreiste Esynes keifende Stimme, die für die

      Robustheit

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