Die Midgard-Saga - Niflheim. Alexandra Bauer

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Die Midgard-Saga - Niflheim - Alexandra Bauer Die Midgard-Saga

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hilft mir nicht weiter.“

      „Am besten vergisst du die Sache einfach. Du wirst diese beiden Gestalten sicher nie wieder sehen.“

      „Das will ich hoffen.“

      Plötzlich klingelte es an der Tür.

      Thea sah auf die Uhr und seufzte. „Das wird meine Mutter sein“, vermutete sie. Seufzend warf sie sich den Rucksack über die Schulter.

      „Sie zieht es tatsächlich durch!“, schimpfte Juli.

      Thea lachte. „Meine Mutter ist fast so hartnäckig wie du. Ich werde versuchen, sie weich zu klopfen. Du bleib so lange am Leben!“

      Entgegen aller Vermutungen ließ sich Frau Helmken nicht dazu erweichen, das Computerverbot aufzuheben und so wurde Thea am nächsten Tag von einer sehr übel gelaunten Juli begrüßt. Wieder einmal war Malefiz nicht in der Lage gewesen sie ausreichend zu schützen.

      „Heute gibt es keine Ausreden mehr, Thea! Ich begleite dich nach Hause und dann werde ich die Sache ein für alle Mal mit deiner Mutter klären“, drohte Juli nach der Schule scherzend an. Thea lachte und fiel ihrer Freundin um den Hals.

      „Du bist die Beste!“

      „Oder du kommst gleich mit, so wie immer!“

      „Sie wird sich Sorgen machen. Wir sollten wenigstens kurz nach Hause gehen und Bescheid sagen, dass ich bei dir bin.“

      Juli winkte mit ihrem Smartphone. „Handy?“

      Vorwurfsvoll legte Thea den Kopf schief. „Sie wartet doch mit dem Essen.“

      „Schon gut!“

      Sie rannten zu Thea nach Hause. Dort begrüßte Juli Theas Mutter, die mit Mats zusammen am Mittagstisch saß. „Hallo Frau Helmken!“

      „Hallo Juli“, antwortete Frau Helmken mit leichtem Staunen.

      „Ich warte nur, bis Thea gegessen hat“, erklärte sich Juli sofort.

      „Ach ja? Und dann?“, entgegnete die Mutter.

      Thea warf den Ranzen in die Ecke und setzte sich an den Tisch. „Müssen wir lernen.“

      Frau Helmken nickte nur und wies Juli auf den freien Platz. „Möchtest du mitessen?“

      Juli schüttelte den Kopf und setzte sich. „Nein, danke. Ich warte nur auf Thea. Wir wollen zu mir.“

      Frau Helmken legte die Gabel zur Seite und faltete die Hände auf der Tischkante. „Juli, ich habe Thea kein Computerverbot erteilt, damit sie bei dir spielt.“

      Thea schnappte nach Luft, aber Juli ergriff rasch das Wort: „Sie hat keinen Hausarrest.“

      Ein Lächeln huschte über Frau Helmkens Gesicht, bevor sie die Arme verschränkte und sich in ihrem Stuhl zurücklehnte.

      „Stimmt doch“, antwortete Thea mit vollem Mund.

      Mats hieb mit dem Löffel auf den Kartoffelbrei auf seinem Teller ein und beobachtete fasziniert, wie das Püree nach allen Seiten spritzte. Frau Helmken legte ihre Hand auf die ihres Sohnes, woraufhin Mats sein Experiment beendete und den Löffelrücken ableckte.

      „Das stimmt. Vielleicht sollte ich deine Strafe ausdehnen“, raunte sie provozierend.

      Thea zog eine Schnute und begegnete Julis verunsichertem Blick. „Komm schon Mama! Das kannst du nicht ewig durchziehen. Es tut mir doch leid!“

      Frau Helmken nahm die Gabel wieder auf. „Mir auch, Schätzchen.“

      Im Versuch, die Situation zu analysieren, wanderte Julis Blick von Mutter zu Tochter. „Was heißt das jetzt? Darf Thea mit?“

      Mit der Gabel in Julis Richtung fuchtelnd, sagte Frau Helmken: „Ihr lernt, bevor ihr spielt und ihr ruft mich an, damit ich Thea abholen kann. Anderenfalls bekommt sie wirklich Hausarrest, inklusive vier Wochen ohne Computer und ohne Handy!“

      Wieder schnappte Thea nach Luft, aber Juli lächelte einverstanden. „Das ist ein guter Deal.“

      „Und du gehst nicht eher los, bevor ich bei dir bin!“, befahl sie Thea.

      „Versprochen“, nickte Thea und stopfte sich eine Kartoffel in den Mund. Brokkoli und Schnitzel folgten dicht auf. „So gegen acht Uhr dann?“, fragte sie unverständlich, stand kauend auf und winkte Juli, ihr zu folgen. Ehe Frau Helmken protestieren konnte, eilten sie aus dem Zimmer, schlüpften durch die Wohnungstür und waren schon auf dem Weg zu Juli.

      „Deine Mutter ist echt der Wahnsinn“, kommentierte Juli unterwegs. „Ich denke, ich hätte dich an ihrer Stelle nicht gehen lassen.“

      „Warum? Du hattest doch Recht. Sie hat mir nur den Computer verboten.“

      „Meine Mutter hätte mir in dieser Lage niemals erlaubt das Haus zu verlassen.“

      „Deine Mutter hätte es doch nicht einmal bemerkt“, lachte Thea und Juli stimmte mit ein. Julis Eltern gingen beide einer Arbeit nach und nie waren sie vor sieben Uhr abends zurück.

      „Das ist allerdings wahr. Und nun los! Tom und Dein_Tod warten!“, rief Juli. Sie gab Thea einen Knuff und rannte voran. Thea folgte lachend, bremste aber nach wenigen Metern abrupt ab und quietschte panisch. Juli wandte sich fragend um, doch ehe sie sich versah, stolperte sie direkt in die Arme eines rothaarigen Mannes. Sie kannte Theas Beschreibung von ihrem nächtlichen Verfolger. Schon hatte sie das Bild des Mannes vor Augen, den sie in der Eisdiele gesehen hatte, aber es war zu spät. Er umklammerte sie mit seinem Griff und hielt ihr den Mund zu. Theas Hand fuhr in ihre Hosentasche zum Handy. Noch während sie es heraus zog, hörte sie über sich das Schreien eines Falken. Im nächsten Augenblick stand die Frau vor ihr, die sich Wal-Freya nannte. Panisch gab ihr Thea einen Schubs und rannte zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Aber schon flog der Falke wieder über ihr, überholte sie und flatterte nun bedrohlich vor ihrem Gesicht. Plötzlich verschwand das Tier. Wo es gerade noch in der Luft hing, befand sich nun das Gesicht der Frau, die sich mit bösem Blick vor Thea aufbaute. In ihrer Hand hielt sie einen gefiederten Umhang. Thea blieb wie angewurzelt stehen. War der Falke die Frau? Die Frau der Falke? Das konnte doch nicht sein! Böse runzelte Wal-Freya die Stirn. Sie trat auf Thea zu. Schon hatte sie das Handgelenk mit dem Handy umschlossen und nahm Thea das Gerät aus der Hand.

      „Es reicht, Fengur!“, knurrte sie Thea an. Unbarmherzig schraubte sie Theas Arm auf den Rücken und umschloss mit der freien Hand ihren Mund. „Du musst uns endlich zuhören.“

      Thea spürte, dass ihre Knie weich wurden. Sie wünschte sich raus aus dieser unwirklichen Situation, weg von hier. Hätte ihr ihre Mutter doch nur Zimmerarrest erteilt! Thea sah in die angstgeweiteten Augen ihrer Freundin. Neben ihrer eigenen Furcht raubten ihr die Schuldgefühle den Atem. Nur weil Juli sie begleitete, befand sie sich jetzt in dieser Situation.

      „Wir müssen von der Straße!“, raunte Wal-Freya ihrem Gegenüber zu. Der nickte entschlossen und schob Juli, auf der Suche nach einem Versteck, rasch voran. Mutig versuchte sich Thea loszureißen, doch ein unerträglicher Schmerz in ihrer Schulter brachte sie schnell

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