Rufe aus Morgania. Brigitte H. Becker

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Rufe aus Morgania - Brigitte H. Becker

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      „Doch, aber nur, weil ich mit Engelszungen auf sie eingeredet hab. Die Antwort lautet Ja, und zwar nach dem Festmahl in Verbindung mit deinem Apell zur Mithilfe und Zusammenarbeit.“ Sie blitzte die junge Königin an, die wie ein gescholtenes Kind beschämt zu Boden schaute.

      „Was hältst du gravierende Fragen bis zuletzt zurück? Schnell, die letzte Frage.“

      Es schoss aus Meridor heraus: „Wieso behandelt die Menschheit die Natur so schlecht? Sie ist doch ihre Lebensgrundlage! Und wieso sind Naturschützer dagegen machtlos?“

      Die Waldfee schnaubte außer sich „Das sind ja zwei Fragen.“ Sie musterte sie vorwurfsvoll. „Und mit so etwas rückst du erst zum Schluss heraus!“

      Meridor, der immer unbehaglicher zumute wurde, stammelte mitgesenktem Kopf:

      „Ich bin vor lauter Überraschung vom Konzept abgekommen.“

      Sichtlich verärgert beugte Eliodor sich zur Kugel vor, um sich danach zu erkundigen.

      Die Zeit zog sich in die Länge, ohne dass sich irgendetwas tat.

      Doch es war zu merken, wie es in der Atmosphäre gärte.

      Meridor hielt den Atem an, denn es zischte bedrohlich in der Kugel. Funken stieben hervor, erst vereinzelte und dann immer mehr, bis es in hohem Bogen auf die Elfen herunter hagelte.

      In heller Panik sprangen beide auf.

      Meridor flüchtete zur Tür und Eliodor in die hinterste Ecke.

      Ein wahrer Funkenregen ergoss sich wie aus einer Wunderkerze prasselnd über die Hälfte des Raumes. Wären es nicht kalte Funken, hätte es gebrannt.

      Eliodor schrie „Da siehst du, was du angerichtet hast! Himmel, sie ist ja völlig außer sich! So erbost hab ich sie noch nie erlebt!“

      Lyraya, die alarmiert durch den Flur halb angerannt, halb angeflattert kam, stieß vor der Tür fast mit ihrer Königin zusammen. Perplex stammelte sie eine Entschuldigung.

      Als die hauchzarte Elfe das flammende Inferno erblickte, blieb sie wie angewurzelt stehen und verblasste zusehends, bis sie wie die tosende Kugel kaum noch auszumachen war.

      Die veranstaltete jetzt einen Höllenlärm. Es brodelte und zischte.

      Als der Funkenregen endlich verebbte, stieg eine Rauchwolke auf, die sich im ganzen Raum ausbreitete und zum Himmel stank.

      In großen Sätzen sprang die Hausherrin von Fenster zu Fenster, um alle weit aufzureißen.

      Der Rauch verschluckte ihre Gestalt.

      Dann gab es einen Knall.

      Der Raum erbebte, Bücher fielen aus den Wandregalen und rissen Edelsteinscheiben und Deko Teller mit sich. Nur dicke Steindrusen konnten den Fall unbeschadet überstehen, während die Glaskugeln wie durch ein Wunder stehen geblieben waren.

      Leere Stühle kippten um; der Schaukelstuhl fiel gegen das Beistelltischen und riss es polternd mit zu Boden. Das Tablett rutschte mit dem Teeservice herunter, das wie die Sammelteller in tausend Stücke brach, und der auslaufende Tee bildete Pfützen auf dem Holzboden.

      Der Tisch mit der Kristallkugel wackelte bedenklich, hielt der Erschütterung aber stand im Gegensatz zum Bücherstapel, der unter ihr zusammenbrach.

      Als der Qualm sich lichtete, war erst das ganze Ausmaß der Explosion zu erkennen.

      Eliodor, die wie ihre Mitbewohnerin erst nur am Husten auszumachen war, der auch Meridor arg zu schaffen machte, tauchte am offenen Eck Fenster mit wedelnden Armen auf.

      Mit schriller, sich überschlagender Stimme rief sie nach Lyraya, die wieder Gestalt annahm. Schreckensbleich geworden konnte die Ärmste ihre Hand nicht vom Tür Knauf lösen, den sie fest umklammert hielt.

      „Steht nicht so herum und helft mir lieber, aufzuräumen!“, herrschte Eliodor die Anderen an, sich in der Aufregung nicht bewusst, dass sie sich ihrer Königin gegenüber im Ton vergriff. Aber die Geschockte gehorchte ihr aufs Wort. Als sie mit vereinten Kräften das Gröbste bewältigt hatten, ließen sich die Elfen abgekämpft auf die wiederaufgestellten Stühle sinken. wobei Eliodor, der ihr ungebührliches Benehmen aufging, Meridor mit einer kulanten Geste den Schaukelstuhl überließ.

      Die dicken Bücher aus dem Stapel unter der Kristallkugel lagen kreuz und quer über den Tisch verstreut, während sie anscheinend unversehrt haarscharf auf einer Kante stehen geblieben war. Meridors Versuch, die Eignerin damit zu beruhigen, scheiterte kläglich.

      „Das will gar nichts heißen“, stöhnte sie gequält. Am Ende der Beherrschung angelangt, brach es aus Eliodor hervor: „Schöne Bescherung! Das hast du nun davon! Hoffentlich hat die Gute sich nichts angetan! Die Bildproduktion hat sie enorme Kraft gekostet, insbesondere bei der Welt Uhr. Das hat man nun von seiner Hilfsbereitschaft! Aber ich bin nicht ohne Schuld und hätte sie aus Wissensdurst nicht zum Weitermachen überreden sollen. Deine letzte Frage hat sie als Zumutung empfunden, denn sie kann in einer Sitzung nur ein Grundsatzthema behandeln, und ein weiteres brachte das Fass zum überkochen.“

      „Das hab ich nicht gewollt“, hauchte Meridor geknickt. „Ich könnte mir nie verzeihen, wenn sie nicht mehr zu gebrauchen wäre.“ Dann siegte die Neugier über ihre Schuldgefühle.

      „Hat sie nichts dazu gesagt?“

      „Doch“, knurrte Eliodor widerwillig, „bevor sie ausgerastet ist, fauchte sie: „Hängt doch alles zusammen. Du kannst dir selbst einen Reim darauf machen.“

      Mit dem Monokel auf der Nase beugte sie sich prüfend zu ihrer Starkugel vor.

      Erleichtert atmete sie auf. „Himmel sei Dank! Sie ist unversehrt, hat aber arg gelitten. Die Oberfläche ist ganz flockig geworden.“

      Die Anstrengung war ihr anzusehen, als sie das schwere Stück anhob, um es zum angestammten Platz zurück zu schleppen. Diesmal erhob Meridor keine Einwände.

      Fast zärtlich tätschelte Eliodor ihr Lieblingsstück. Von allem, was sie ihm mit bedrückter Miene und brüchiger Stimme zuraunte, konnte Meridor nur mitbekommen:

      „Du brauchst jetzt Ruhe, um dich zu erholen.“

      Die Waldfee wirkte eingefallen, als sie der Kugel das schwarze Tuch mit dem Sternenmuster mit der Bemerkung überstülpte. „Wer weiß, wann du wieder zu gebrauchen bist“

      2. Festvorbereitungen

      Zeit im Wandel

      Schnell, immer schneller

      mahlen die Mühlen

      rastloser Zeit

      haltlos vorwärts getrieben

      von Schattengesichtern

      der Winde

      Doch gebären

      geknechtete

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