Tödliche Sommerhitze. Silke May
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Читать онлайн книгу Tödliche Sommerhitze - Silke May страница 4
»Na ja, du bist ned viel besser«, gab Ludwig Meier von sich.
»Na, dir täte ein bisserl mehr Essen auch ned schaden, du brichst ja bald auseinander«, konterte Rudi Moser.
»Meine Claudia mag des so und du bist ja nur neidisch, denn bei dir wölbt sich schon der Bauch ein bisserl. Du musst aufpassen, dass du ned so eine Kugel wie der Gruber kriegst!«
»Ich hab doch keinen Bauch oder Evi?«
»Nie, du bist Rank und schlank Rudi, wie eine Gazelle«, bestätigte Evi und grinste dabei.
»Warum lachst du dabei?«, wurde sie von Rudi gefragt.
»Ich lach doch ned, ich lächle dich nur an.« Die Bürotür wurde aufgerissen und Emma stürmte heraus.
»Ludwig komm wir haben einen Einsatz!«
»Wohin?«
»In die Aidenbachstraße, da hat's gekracht!« Ludwig stand sogleich auf und nahm seine Jacke.
»Hast den Alkomat dabei?«, fragte Rudi leicht spöttisch.
»Logo, der gehört zu meiner Standardausrüstung«, konterte Ludwig. »Jetzt halt keine Volksreden und komm endlich!«, herrschte ihn Emma an, die bereits an der geöffneten Tür auf ihn wartete.
Während Popeye noch im Aufenthaltsraum war und eine Rohrnudel nach der Andern verdrückte, versuchten Evi und Rudi ordentliche Berichte fertig zubekommen.
»Rudi was schreibst du?«
Ihr Kollege, der ihr direkt gegenübersaß, hob den Blick vom Computer und sah sie an.
»Ich weiß ned, ich find keinen Anfang und du?«
»Mir geht’s gleich. Außerdem ist des was wir bis jetzt wissen, ja sowieso ned aussagekräftig.«
»Eigentlich müssten wir den Bericht von der Rechtsmedizin abwarten, oder?«, fragte Evi.
»Der Mann wurde definitiv getötet!«, ertönte Grubers Stimme, der soeben den Raum betrat.
»Schau Rudi, ich hab mir's gleich denkt.«
»Ned nur du Evi, ich war mir auch ziemlich sicher.«
»Wo ist Popeye?«, fragte der Revierleiter. Rudi grinste Gruber an.
»Wo wird er wohl sein, beim Rohrnudel essen.«
»Aha, die Tante ist da«, sagte Gruber an Evi gerichtet. Diese nickte zustimmend. »Dann muss Popeye eingebremst werden, bevor er platzt und ihr zwei lasst euch inzwischen zu unserem weiteren Vorgehen was einfallen!«, sagte er und ging in den Aufenthaltsraum.
»Glaubst du, dass er den Popeye nur Einbremsen will?«, fragte Evi. Rudi schüttelte den Kopf.
»Des brauchst ned glauben, der hat doch nur Angst, dass er keine Rohrnudel mehr kriegt.«
Uschi eine Kollegin von der Tagesschicht betrat den Raum. »Bei mir am Empfang da ist ein junges Paar, dass eine Vermisstenmeldung aufgeben will, das könnte eventuell mit eurem Fall zu tun haben.«
»Schicke sie herein, Uschi«, sagte Evi.
Ein junges Pärchen betrat Hand in Hand das Zimmer. Beide in knielangen Shorts und neonfarbenen Shirts gekleidet, näherten sie sich dem Schreibtisch von Evi.
»Servus, ich bin Evi Kramer und wer seid ihr?«
»Jochen Schros und das ist meine Schwester Carla«
»Aha, setzt euch«, sagte Evi und deutete auf die zwei Stühle neben ihrem Schreibtisch. »Was kann ich für euch tun?«
»Wir vermissen seit gestern Nacht unseren Freund Ralf.«
»Ward's ihr schon bei ihm daheim?« Beide nickten heftig. »Klar«, gab Jochen von sich.
»Okay, jetzt erzählt's einmal, wie es dazu kam.«
Das Pärchen erzählte fast lückenlos, wo sie waren und dass Ralf nach dem Erscheinen des Phantoms verschwunden war.
»Okay und wie schaut dieser Ralf aus?«
Evi gab die Beschreibung im Computer ein, als Rudi der ihr gegenübersaß, bereits nickte. Evi sah Rudi an »stimmt's?«
»Die Beschreibung ist korrekt«, bestätigte er. Evi räusperte sich.
»Also eurer Beschreibung nach, handelt es sich um den jungen Mann, den wir heute früh aus dem Isar- Kanal gefischt haben.«
»Ist er tot?«, fragte Carla erschrocken. Evi nickte und sah beide prüfend an.
»Wie ist er ums Leben gekommen, ertrunken?«, fragte Jochen.
»Ja. Also da können wir noch nichts Genaueres sagen, da müssen wir auf den Bericht vom Rechtsmediziner warten. Einer von euch müsste ihn identifizieren, wer macht des?«
»Ich mache es«, sagte Jochen. »Weißt du, wo die Rechtsmedizin ist?« Jochen schüttelte den Kopf.
»Die ist in der Nussbaumstraße.«
»Die kenne ich.«
»Okay, dann machst für heut Nachmittag einen Besuchstermin aus.«
Sie reichte ihm die Telefonnummer, die Jochen nickend entgegennahm. »Das war's, ihr hört dann von uns.« Carla und Jochen standen auf und gingen.
»So jetzt haben wir wenigstens einen Namen für den Toten«, stellte Evi fest.
»Aber hundert Prozentig erst, wenn er identifiziert ist«, erklärte Rudi.
»Auf jeden Fall müssen wir den Gruber informieren«, sagte Evi und stand auf.
»Bring mir doch eine Rohrnudel mit, bitte.« Evi schüttelte den Kopf.
»Ich schicke den Popeye raus, lang genug war er ja im Aufenthaltsraum, dann kannst du deine Rohrnudeln essen.«
Evi verließ den Raum und ging in Grubers Büro, das aber leer war.
»Aha, der ist auch beim Essen.«
Bereits durch die geschlossene Tür hörte sie Vronis Stimme. Evi ging ins Zimmer.
»Des mag ich. Sag mal Popeye, klebst du am Stuhl?«
»Geh Evi. Lass doch den Buben in Ruh, du siehst doch, dass er mit dem Essen noch ned fertig ist«, ermahnte ihre Tante sie.
»Jetzt reicht's«, sagte Evi, den Blick auf die restlichen Rohrnudeln gerichtet.
»Die schmecken lecker«, gab Popeye kauend von sich.
»Sag mal spinnst du, schau einmal, wie viel Rohrnudeln übrig sind, ganze vier Stück und der Rudi, die Emma der Ludwig und ich, wir haben noch nichts abgekriegt. Also Tante Vroni,