Tödliche Sommerhitze. Silke May
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»Nachtschicht ist gut gsagt, ihr Isar Läufer, also Servus dann. Vergesst ned Eure Badesachen, nackert Baden, ist dort ned erlaubt!«, rief ihnen Gruber noch lachend zu, bevor er in sein Auto stieg und wegfuhr. Langsam löste sich die kleine Gruppe auf und der Parkplatz war leer.
Kapitel 3
Oberhalb der Isar in einem Einfamilienhaus.
Jonas ging schon den ganzen Tag nervös durch sein Haus. Erst als die Nacht hereinbrach, wurde er ruhiger. Mit langsamen Schritten ging er zur Kellertür und öffnete sie. Er knipste das Licht an und sah die Stufen hinunter.
»Dagmar mein Schatz, ich bin es?«, rief er hinunter. Langsam stieg er die Kellertreppen abwärts. Er durchging den ersten Kellerraum und öffnete die schwere Holztür zum ehemaligen Kohlenkeller und trat ein. Ein modriger Geruch vermischt mit einem leicht süßlichen Verwesungsgeruch strömte ihm entgegen.
»Ah , da bist du ja mein Schatz«, sprach er seine Verlobte an. »Weißt du, dass du Körpergeruch hast? Ein Bad würde dir nicht schaden.« Langsam näherte er sich der Frau, welche tot am Boden lag.
»Da liegst du jetzt und starrst mich entsetzt an. Wie oft habe ich dir gesagt, dass du mich nicht betrügen darfst? Viele Male, aber du wolltest ja nicht auf mich hören. Jetzt kannst du mich auf jeden Fall nie wieder betrügen, ich dich hingegen aber schon, und das ist für mich ein Genuss und zugleich meine Rache an dir. Letzte Nacht hatte ich mein erstes Date, allerdings mit einem Mann, nachdem mir nichts anderes übrig blieb und ein Versuch war es wert. Beinahe wäre es schiefgegangen, er wollte sich losreißen und fliehen, was ihm natürlich nicht gelang und ich doch noch auf meine Kosten kam. Heute wird es hoffentlich eine Frau werden und es wird meine sexuellen Gefühle hoch Puschen, der Geruch der Todesangst betört mich. Weißt du was Dagmar, es befriedigt mich mehr als der Sex mit dir. Jetzt muss ich aber gehen, denn ich gehe zur Isar hinunter, da wartet sicher schon irgendwo mein zweites Date. Bis Morgen mein Schatz.«
Jonas stieg die Kellertreppen hinauf und packte seinen Neoprenanzug, seine Badeschuhe und seine Gesichtsmaske, die er immer zu seinem Vampir Kostüm im Fasching trug, in seine große Sporttasche und fuhr mit dem Rad zur Isar.
Am späten Abend waren immer noch einige Menschen mit Partylaune an der Isar. Sie grillten und grölten, lautes Lachen und laute Musik waren zu hören. Isar aufwärts in sicherer Entfernung stand im Wasser eine dunkle Gestalt und beobachtete eine kleine Gruppe junger Frauen und Männer. Jetzt müsste doch bald einer von ihnen in die Büsche gehen, ich werde mich schon einmal in der Nähe postieren, dachte sich Jonas.
Er verließ das Wasser und näherte sich vorsichtig den Büschen vor der Böschung, in ihrem Sichtschutz ging er flussabwärts, um nahe genug bei der Gruppe zu sein. Allein der Gedanke an sein Opfer trieb ihm den Puls in die Höhe.
Wer wird es? Die langhaarige Blonde, der dicke kleine Typ wäre auch nicht schlecht, oder einer von dem Pärchen? Wenn ich wählen könnte, würde mir die langhaarige Blonde am meisten zusagen. Schließlich wäre sie ein leichtes Opfer, der Typ gestern wäre mir bald entwischt das darf sich nicht wiederholen, das ist gefährlich. Sicher hat sie ein weiches schlankes Hälschen, ich spüre schon ihre zarten Knochen mmh.
Während seiner Gedanken fing sein Körper innerlich zu beben an. Unweigerlich musste er an seine Freundin denken, welche er vor zwei Tagen getötet hatte und seitdem im Keller seines Hauses lag. Er hatte sie nach einem Streit erwürgt, nachdem er sie an der Isar mit einem andern Mann in inniger Umarmung gesehen hatte. Während des Tötens stellte er überrascht fest, dass ihm das Töten einen besonderen Kick der Befriedigung gab. Der Gedanke des Tötens allein, versetzte ihm sogar ein kurzes Kribbeln durch den ganzen Körper und das Verlangen nach diesem wunderschönen Gefühl, ließ ihn nicht mehr los.
Wie von ihm erhofft, stand die blonde junge Frau auf und ging zu den Büschen. Komm nur her, halte dich ein bisschen weiter links, ich erwarte dich. Dachte er sich, während er sie mit seinem Blick wie hypnotisierend verfolgte, während sie näher kam.
Petra kam nichts ahnend auf ihn zu. Als sie die für sich geeignete Stelle erreicht hatte, legte sich plötzlich von rückwärts eine kalte Hand auf ihren Mund, die sie sofort am Schreien hinderte.
Ein Schauder fuhr ihr durch den ganzen Körper, sodass es ihr die feinen Härchen im Nacken und an den Armen aufstellte. Ihr Herzschlag fing zu rasen an und der Puls pochte ihr bis in die Schläfen hoch.
Petra versuchte sich heftig aus der Umklammerung zu befreien, doch sein Griff war erbarmungslos. Sie versuchte seine Hand am Mund wegzuziehen, doch sein eiserner Griff wurde noch fester und sie glaubte er würde ihr die Zähne eindrücken, so sehr schmerzte sie sein harter Griff. Petra spürte den kalten feuchten Neoprenanzug, mit dem er bekleidet war an ihrem Körper, während er sie an sich drückte.
Sie versuchte immer wieder seinen Arm, der sie am Körper umklammerte zu lösen, doch sie rutschte mit den Händen ab, so als ob der Anzug eingeölt wäre. Petra bekam ihn nicht fest genug zu greifen. Was wollte er, sie vergewaltigen oder gar töten?
Petra sollte es sehr schnell erfahren.
Mit seiner freien Hand strich er ihr fast zärtlich über ihr Dekolleté und ruhte kurz an ihrem Herzen.
»Hast du Angst vor mir?«, fragte er sie wispernd.
Petra nickte und ein weiterer Versuch, sich aus seiner Umklammerung zu befreien, scheiterte ebenfalls. Sie schlug mit ihren Beinen nach hinten aus, um ihn am Schienbein zu erwischen. Ihr Peiniger ergriff jedoch schnell Gegenmaßnahmen und spreizte seine Beine, sodass sie ihn nicht erreichen konnte.
»Versuch es nicht, du hast keine Chance. Gleich ist es vorbei«, zischelte er und drückte sie noch fester an sich.
»Aahh, hmm«, stöhnte er leise vor sich hin, plötzlich schwieg er für Sekunden.
»Jetzt pass einmal auf du Schlampe«, drohte er.
Langsam drehte er ihren Kopf zur Seite, um ihr dann mit einem heftigen Ruck nach hinten das Genick zu brechen.
Petra spürte einen heftigen Schmerz und hörte noch ein lautes Knacken, dann sank sie zusammen und war tot.
Ihr Mörder atmete hörbar aus und warf noch einen letzten Blick auf sein Opfer, er bückte sich und strich ihr über die Wange.
»Das war schon viel besser, du hast mir Lust bereitet«, flüsterte er, erhob sich und flüchtete zum Kanal, von dort schwamm er etwas flussaufwärts, wo er sein Fahrrad abgestellt hatte.
Inzwischen fanden Petras Freunde, dass sie bereits überfällig war.
»Petra, wo bleibst du?«, rief Karin zu den Büschen, welche ungefähr 50 Meter von ihnen entfernt waren.
»Das gibt’s doch nicht, warum antwortet sie nicht? Wie weit ist sie denn gelaufen?«, stellte Klaus fest.
»Ich schau nach ihr«, sagte Karin und erhob sich.
»Ich gehe mit«, erklärte Klaus und erhob sich ebenfalls. Während sie sich dem Gebüsch näherten, riefen sie immer wieder ihren Namen.
»Hoffentlich ist ihr nichts zugestoßen?«,