Tres Amigos 4. Michael Geigenberger

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Tres Amigos 4 - Michael Geigenberger

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vorgehen soll, ein kleiner Nebenverdienst, könnte ihm nicht schaden, eine reine Beurteilung, da könnte man ihn auch nicht haftbar machen. Er wird mit Gerd reden und dann wird er sich entscheiden, so meint er, „okay, Herr Bechstein, ich werde es mir überlegen. Wann soll ich denn das erste Bild beurteilen?“

      So ist Bechstein erstmal zufrieden, dass Werner nicht gleich abgelehnt hat, und erklärt er weiter, „die Bilder sind in der Nähe von Rosenheim, da gibt es eine Malschule, die von meiner Organisation unterstützt wird. Einige Bilder sind so gut, dass wir sie in eine Auktion für Nachwuchskünstler geben wollen, schließlich kann man ja nicht nur bezahlen, irgendwann muss auch mal Geld zurückkommen.

      Kaum ist Bechstein verschwunden, holt sich Werner ein Telefonbuch und sucht nach einer Malschule im Umkreis von Rosenheim. Seinen Versuch zu recherchieren, gibt er aber auf, da er eine so große Anzahl an Malschulden im Landkreis von Rosenheim findet, dass er keine Aussicht auf Klärung sieht. Er wird abwarten, Geduld ist seine größte Tugend überlegt er, ob er nicht mit seiner Vespa zum Aumeister fahren soll, er könnte dort auch einige Skizzen anfertigen, vielleicht kann sie ja Claudia sogar gebrauchen. Den Zeichenblock nicht vergessen und so schiebt er seine etwas eingestaubte Vespa aus der Garage und startet sie. Richtung Englischer Garten. Als er am Aumeister eintrifft, muss er jedoch erkennen, dass diese Idee auch noch andere hatten. Er sucht sich einen schattigen Platz unter einer Kastanie und holt sich eine Radlerhalbe am Ausschank, warmen Leberkäse mit süßem Senf und einer frischen Brezel von der Theke. Während er an seiner Radlerhalben nippt, fällt ihm ein älteres Ehepaar auf, das ihn in seinen Bann zieht. Er beginnt es zu zeichnen und als er es skizziert hat meint eine weiche Stimme hinter ihm, „gut gelungen, gefällt mir, machen sie das öfter?“ Werner sieht sich um und blickt in die Augen eines jungen Mädchens. Von ihrer Stimme ist er noch ganz benommen, dann aber fängt er sich und meint, „wollen Sie bei mir Platz nehmen? Ich bin übrigens der Werner.“

      „Okay, warum eigentlich nicht, ich bin die Silvie“. Sie beginnt an seiner Arbeit herum zu kritisieren und meint, dass die Striche zu stark seien und dass er vielleicht auch noch an den Hintergrund denken sollte. Werner meint nur, „du kennst dich anscheinend aus, oder gehst du nur in den Biergarten um andere Leute zu kritisieren?“

      „Ich bin Kunststudentin und bin halt gerne behilflich. Das Zeichnen ist meine Stärke und warum sollte ich dir nicht sagen, wenn ich vielleicht einen besseren Vorschlag habe.“ Werner betrachtet sie und merkt natürlich, dass sie ihn gerne etwas herausfordern würde, was allerdings bei ihm ein schwieriges Unterfangen ist. Er lässt sich einfach nicht herausfordern. „Aber wenn du schon so gut Bescheid weißt, dann zeig doch mal was Du kannst.“ Darauf reicht er ihr einen Bogen Zeichenpapier und einen Stift dazu.

      „Ich mach mal ihr Gesicht, wenn du erlaubst“, meint Silvie.

      Werner betrachtet sich Silvie genau, sie hält den Stift absolut professionell und sie hat einen guten Strich. Ihre Lippen sind faszinierend und ihre Augen… Er ist begeistert, vielleicht sollte er sie fragen ob sie mal für einen Akt zur Verfügung stehen würde. Aber besser sagt er momentan nichts dergleichen. Doch er saugt alle Eindrücke in sich auf, doch sehr plötzlich schreckt er aus seinen Träumen auf, als Silvie ihm ihre Zeichnung vor die Nase hält. In der kurzen Zeit hat sie eine Skizze von ihm angefertigt und Werner ist erstaunt. So fragt er, „in welcher Gruppe bist du denn? Du bist doch sicher an der Akademie?“

      „Ja, ich bin bei Dieter im zweiten Stock.“ Werner muss schmunzeln und sagt aber nichts, das sie schon bald eine Schülerin von ihm sein wird. Silvie fragt ihn dann noch, wie er denn hierhergekommen sei, mit dem Rad oder der Straßenbahn. Werner erklärt, dass er eine Vespa sein eigen nennt. „Kannst du mich mit nach Schwabing nehmen, ich sehe gerade, dass es für mich knapp wird, ich muss nämlich auf meine Schwester aufpassen.“ In diesem Moment fällt auch Werner ein, dass er in einer Stunde Zuhause sein muss, weil dann seine Enkelin vor der Türe stehen wird. „Okay, dann fahren wir aber gleich.“ Als er Silvie vor ihrer Haustüre absetzt, stellt er fest, dass es nur einen Häuserblock von ihm entfernt ist. Er sagt aber nichts und meint nur, „wir sehen uns.“

      Als Werner vor seinem Atelier ankommt, sieht er schon seine Enkelin vor der Türe warten. Er sieht auf die Uhr und fragt, warum sie schon da sei, sie habe doch erst in einer halben Stunde Schluss. „Nein antwortet sie, heute habe sie die Lehrerin schon früher gehen lassen.“ Werner richtet eine kleine Brotzeit für Angelina und beginnt damit seine Malutensilien für eine Skizze zu richten. Zwischendurch geht er zum Briefkasten um die Post herauszuholen. Er lässt sie durch seine Finger gleiten, wie immer sind es fast nur Rechnungen. Doch dann hält er inne, denn er hält ein Kuvert in der Hand, das auf eine Einladung schließen lässt. Dann sagt er laut, „sieh mal einer an, der Gerd wird fünfzig und gibt ein Fest. Da muss ich mir etwas einfallen lassen.“ Er sieht auf das Datum und dann wirft er einen Blick auf den Kalender und stellt fest, dass das ja schon in zwei Wochen. Werner trägt den Termin auf seinem Kalender ein und da geht die Türe auf. Angelina meint, „ach, schau mal, der Onkel Gerd kommt uns besuchen.“ „Hallo, Werner – ich komme wegen des Fotos, was du kürzlich gemacht hast. Ich muss wissen, wo sich das Bild befindet, es wird gesucht von einer Familie aus den Staaten. Sie sollen die rechtmäßigen Besitzer sein und verlangen natürlich die Herausgabe des Bildes.“

      „Dachte ich es mir doch, irgendwoher wusste ich sofort, dass dieses Bild auf einer Liste von gesuchten Bildern steht - Mist, jetzt steck ich ja in einer blöden Situation.“

      Werner sucht nach einem Zettel und schreibt die Adresse auf und meint, „lass aber meinen Namen aus der Sache heraus, es wird sowieso Ärger geben.“ Daraufhin spricht Werner, Gerd auf die Feier an. „Soll ich etwas besorgen, oder etwas beisteuern?“

      „Nein, das macht alles Guggi, ein Freund von ihr hat einen Catering-Service und wird sich um alles kümmern. Du darfst dich um den Schnaps kümmern, wenn du unbedingt etwas beisteuern willst.“ Werner berichtet dann von seinem neuen Job bei der Akademie und wird natürlich beglückwünscht. Wegen des Liebermann Bildes will er aber nochmal nachhaken und so fragt er, seit wann das Bild gesucht wird und erfährt, dass dieses Bild mit dem Reiter schon seit einigen Jahren auf einer Liste aus Amerika steht. Gerd will ein bisschen mehr über die Person erfahren, bei der solche Werte schlummern. Werner ist aber sehr vorsichtig mehr zu erzählen, da er ja nur einen kurzen Blick auf die Bilder werfen konnte, aber er meint zu Gerd, „ich gehe mal davon aus, dass dort etwa einige hundert Bilder lagern, so wie er es erkennen konnte. Sicher liegen sie dort schon seit etlichen Jahren, zumindest lässt darauf die Staubschicht schließen. Er erzählt dann noch, dass er am kommenden Wochenende mal wieder mit seinem Vehikel einen Ausflug unternehmen wird denn er habe da eine sehr nette Studentin kennengelernt. Claudia, ist die Tochter eines Professors und ist sehr aktiv in der Kunstszene. Gerd fällt dann ein, dass er noch für das Abendessen einkaufen müsse, Gerti hätte ihn darum gebeten und sogar gemeint, „bitte vergiss es nicht wieder!“

      Am folgenden Tag hat Werner einen Termin bei seiner Bank, der gewährte Kredit ist schon wieder überzogen. Er wird sich seriös kleiden und von seinem neuen Job berichten, er ist sich sicher, dass dies den Sachbearbeiter milde stimmen wird.

      Die Nacht wir ruhig, da er hat sich einen Fernsehkrimi hineingezogen hat und dabei bereits eingeschlafen ist. Wie gut, dass sein Fernsehgerät eine automatische Abschaltung hat. Am kommenden Morgen wirft er einen kurzen Blick auf seinen Kalender. Zuerst also der Banktermin erledigen und dann anschließend ein Treffen mit einem Kunstmalerkollegen in der Türkenstraße. Werner steht pünktlich bei dem jungen Banker auf der Matte und dieser meint, dass es höchste Zeit wird, dass Werner mal einen größeren Abschluss machen müsste. Sein Vorgesetzter sagte vor einigen Tagen, „dem Werner müssen wir mal klarmachen, dass wir unser Geld auch mal wiedersehen wollten.“ Das Gespräch ist dann ziemlich schnell beendet, als er erklären kann, dass er schon in Kürze einen einträglichen Job haben wird. „Dann zahlen sie den Kredit zurück, oder stehen da noch andere Ausgaben an? Ansonsten müssten wir die Schuld auf ihr Hinterhofanwesen eintragen.“

      Werner lächelt,

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