Tres Amigos 4. Michael Geigenberger

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Tres Amigos 4 - Michael Geigenberger

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sich in diesem Moment, dass sie mit ihm befreundet sein will, aber auf keinen Fall mehr, „Du darfst dich in ihn nicht verlieben!“ Ihr Blick wirkt noch etwas abwesend, als Werner die Seitentüre öffnet und den Brenner hinein stellt. Sie meint, „sieh doch mal nach ob ich nichts liegengelassen habe. Wo ist denn eigentlich mein Tuch?“ Werner geht zurück an den Waldesrand und findet in einem Zweig ihr großes Tuch. „Wenn du dieses meinst, das hing im Gestrüpp.“

      Claudia legt es sich über die Schultern und es ist deutlich zu spüren, dass sie mit ihren Gedanken weit von ihm entfernt ist. „Sollen wir zurückfahren oder hast du noch eine andere Idee“, fragt er mit Blick zu Claudia.

      „Ich werde mich nicht in dich verlieben, nur damit du das weißt.“, meint sie sehr bewusst. Er überlegt, was er auf diesen Satz antworten soll, er mag Claudia, aber er weiß auch, Claudia ist keine Frau für eine kurze Liebe, wenn man sie für sich gewinnt, dann für immer. Aber will er das überhaupt, bei seinem Lebensstil, sie würde verzweifeln und dann würden sie sich irgendwann trennen und dann gäbe es böses Blut, nein, er wird es nicht soweit kommen lassen.

      Auf dem Heimweg und bei dem dichten Verkehr, fällt es gar nicht auf, dass sein Wägelchen nur wenig über achtzig fährt. Sie nähern sich dem Stadtrand und Claudia meint, „könntest du mich daheim absetzen, ich muss noch bügeln.“

      „Klar, mach ich“, meint Werner, „stell dir vor, in einer Woche muss ich schon in der Akademie antreten, du bereust es doch nicht, dass du mich vermittelt hast.“

      „Nein, du bist gut und mit uns hat das doch nichts zu tun. In der nächsten Zeit will ich dich etwas weniger sehen, ich brauch Abstand, das verstehst du doch.“ Werner antwortet nichts, er ist froh, dass es ausgesprochen ist. Er ist ihr noch behilflich beim hinauftragen der Malutensilien. Ein richtiges Bild hat sie nicht zustande gebracht, dafür war sie sicher mit ihren Gedanken zu weit von der Zeichnung entfernt. Noch um zwei Ecken und Werner ist daheim. Er sperrt das Garagentor auf und fährt seinen Fiat hinein. Holt noch die Gasflasche um sie später zu tauschen und dann entdeckt er noch die Einkaufstasche von Claudia, sie hat ihre eingekauften Leckereien vergessen. So entscheidet er sich schnell, sie ihr schnell vorbei zu bringen. Er macht das zu Fuß, es ist ja nur ein Katzensprung. Als er vor Claudias Türe steht und läutet, merkt er plötzlich, dass er eigentlich lieber bei ihr bleiben würde, aber er nimmt sich vor, nichts zu sagen. Sie braucht Zeit, auch für eine Freundschaft, dann soll sie sie haben. Sie öffnet und ist bereits umgezogen, kommt wohl gerade aus der Dusche. Werner übergibt ihr die Einkaufstüte und meint, „dann einen schönen Abend, ich gehe vielleicht noch ins Kino.“ Als Claudia darauf nichts sagt, weiß er, dass er jetzt lieber geht. „Also, mach’s gut und tschau.“

      Werner geht nicht mehr ins Kino, er vollendet seine Zeichnung und findet sie sogar gut, was nur selten vorkommt. Es ist eine Ansicht von Claudia, wie sie ihn von der Seite ansieht. Ihre langen blonden Haare hängen über ihre rechte Schulter und ihr Blick ist einfach umwerfend. Er stellt das Bild auf die Staffelei um es sich noch ein wenig zu betrachten und darüber nachzudenken. Er muss sich eingestehen, dass in den letzten Jahren keine Frau ihn so sehr in den Bann gezogen hat.

      Dann läutet es Sturm, Werner erschrickt und sieht zur Türe, „ach du - Guggi, was kann ich für dich tun, ich bin gerade von einer Zeichentour zurückgekommen und muss meine Sachen noch aufräumen.“ Guggi fragt ganz unverhohlen, „du warst mit Claudia weg, hab ich recht? Hast du etwas mit ihr? Die ist nicht einfach, nicht so, wie deine diversen Mädchen, die meint es ernst, sei also vorsichtig.“

      Werner murmelt etwas von, „ich will jetzt gerne alleine sein, macht es dir etwas aus, wenn du dir noch ein Bier schnappst und dann gehst?“

      Tatsächlich geht Guggi zum Kühlschrank, schnappt sich ein kühles Bier, übrigens das letzte und verschwindet. Da ist es besser den Fernseher einzuschalten es sich auf der Couch mit einer Flasche Wein bequem zu machen.

      Tags darauf, es regnet in Strömen und Werner entscheidet sich dafür endlich mit seinem Auftragsbild zu beginnen. Er muss schmunzeln, als er sich einen röhrenden Hirsch vor einer Bergansicht vorstellt. Er macht zuerst eine Zeichnung und dann fällt ihm ein, dass er ja einen Kunstdruck von Garmisch hat. Ein Buch mit herrlichen Bergansichten. Er beginnt darin zu blättern und hat dann die passende Idee. Er wird es modern malen, eher expressionistisch, dass müsste eigentlich zur Einrichtung passen, denkt er. Die Zeit vergeht, ohne dass er es eigentlich bemerkt hat, denn das Bild ist in seinen Grundzügen fast fertiggestellt. Da poltert es an seine Türe, es ist Guggi, „wollte dir nur dein Bier zurückbringen, es war ja das letzte, gestern.“ Werner ist in Gedanken, wie immer wenn er mit Malen beschäftigt ist. Dann lebt er in einer anderen Welt. Guggi hat noch die Tageszeitung mitgebracht, es ist ein Bericht über einen Liebermann, der auf der Fahndungsliste steht und jetzt plötzlich aufgetaucht ist und das inmitten von Schwabing. So steht es als Aufmacher in der Zeitung. Werner murmelt etwas von, „dass haben sie mir zu verdanken.“ Guggi hat wohl Langeweile und wartet darauf, dass sie eine Arbeit von Werner zugeteilt bekommt. „Sollte ich nicht deine Hose bügeln? Oder war es ein Hemd?“

      „Ich glaube Hose, aber das kannst du auch noch am Montag machen, jetzt bin ich gerade mit einem Bild beschäftigt, das wird in drei Tagen abgeholt, dann kommt endlich Geld in die Kasse.“, meint Werner mit einem breiten Grinsen. Guggi lässt nicht locker, „soll ich uns etwas zum Essen machen, Kartoffeln sind noch da und einen Leberkäs könnte ich noch schnell holen.“

      „Mach das, Geld ist in der Hosentasche.“

      Guggi schnappt sich den letzten Zwanziger und verschwindet. Er beginnt den Tisch zu richten und dann stellt er fest, dass die Garagentüre immer noch offensteht. Als er sie verschließen will, vermisst er seine Vespa. „klar, die hab ich ja Guggi geliehen, wo hat sie diese denn abgestellt, vielleicht im Hausgang?“ Als er den letzten Satz vor sich hinspricht, steht Guggi im Raum. „Die hab ich bei Gerhard gelassen, ich hole sie dir später ab. Ich hatte einfach zu viel intus, du verstehst das ja sicher, da gehe ich dann lieber zu Fuß.“ Guggi richtet dann in Windeseile ein leckeres Mittagessen, Bratkartoffel mit Ei und Leberkäse. Süßen Senf dazu und ein frisches Bier, was will man mehr, denkt Werner und muss automatisch an Claudia denken. Sie sprach von einer Zukunft, was hat sie wohl damit gemeint, überlegt er. Seine Zukunft ergibt sich von Tag zu Tag, warum sollte man sich da Gedanken machen? Er wird aus seinen Überlegungen gerissen, als Guggi ruft, „Essen steht auf dem Tisch.“ Bei diesem leckeren Essen bringt Guggi das Gespräch auf die bevorstehende Party, schließlich ist sie ja die Chefin von einem noch nicht existenten Catering-Services. Aber in Zukunft wird sie einen haben. Aha, da ist es wieder das Wort „Zukunft“. Werner schiebt den Gedanken bei Seite. Zukunft, das ist etwas wie für Guggi geschaffen, sie muss für Gerd einen Abend organisieren, aber er, Werner doch eher nicht. Er kann ihr einen Rat geben, aber die Zukunft mit dem Catering-Service, das ist ja doch eher ihr Ding, denkt er und beißt in seinen Leberkäse. Er betrachtet Guggi, eine Schönheit ist sie sicher nicht, außerdem kennen sie sich schon seit Kindertagen. Ihre Mutter war eine Näherin und hatte ihre Kunden aus der Schwabinger Nachbarschaft. Guggi hält seine Wohnung in Schuss und manchmal muss sie ihn an Termine erinnern. Sie macht die Buchhaltung für ihn und sie organisiert seine Ausstellungen. Guggi ist die Frau für die Organisation, mehr nicht. Werner überlegt, dass er eigentlich noch einen Unterrichtsplan für die Akademie braucht, vielleicht sollte er gleich morgen mal bei seinem Mentor Dieter vorbeischauen, oder erwartet Dieter, dass er das selbst organisiert? Er erinnert sich an die Tage mit Dieter in der Akademie, eigentlich arbeitet er mehr aus der Westentasche, lies sich auch gerne von seinen Schülern inspirieren. Einen festen Stundenplan gab es eigentlich nie. Nur zu den Semesterabschlüssen, da gab es gewisse Arbeiten, die abgeliefert werden sollten. Okay, so wird er es handhaben, außerdem gibt es ja da noch Kollegen, die er aus alten Zeiten noch gut kennt, die kann er immer fragen, wenn es überhaupt notwendig ist.

      Guggi ist gerade damit beschäftigt, sein Bett neu zu überziehen, sie hat morgen große Wäsche, da schmeißt sie seine Sachen einfach mit dazu. So erklärte sie es ihm vor einiger Zeit. Sie wäscht für

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