Tres Amigos 4. Michael Geigenberger

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Tres Amigos 4 - Michael Geigenberger

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dass ihn Bechstein in der Szene schlecht macht, das kann er nicht gebrauchen. Er ruft bei Gerd durch, aber es ist nur seine Freundin Gerti dran. „Er ist auf einer Wanderung“, erfährt er von ihr. „Sag ihm bitte, dass ich besorgt bin wegen der Überschrift auf der Sonntagsausgabe unserer Zeitung.“

      Gerti meint nur, „mach dir keine Sorgen, es hat nichts mit dir zu tun.“ Werner sieht das anders, aber richtet dann noch Grüße aus und widmet sich wieder seinem Bild, das er gerne noch heute fertig stellen will. So kann er morgen kassieren. Guggi ist längst gegangen, aber er hat es gar nicht bemerkt. Er war so in Gedanken, dass sie es vorzog, einfach zu gehen. Sie kennt das, wenn er mit seiner Arbeit verwoben ist, darf man ihn nicht stören. Gerade ist er dabei sein Bett zu richten, da läutet sein Handy. Am anderen Ende ist Gerd Wildfang. „Hast du schon gelesen, es tut mir leid, dass es schon bei der Presse gelandet ist. Wenn dich jemand anruft, dann sag einfach, dass du es nicht bist, der die Info weitergegeben hat.“

      Werner sagt nicht viel, „mach dir keine Sorgen, ich sage einfach, die Polizei hätte den Tipp schon länger und dann gebe ich deine private Nummer heraus.“

      „Unter steh dich, dann bekommst du Ärger.“ Natürlich weiß Gerd, dass er sich auf Werner verlassen kann. Außerdem was ist schon dabei, von wem die Information letztendlich kam ist doch ganz egal. Werner ist müde und will jetzt nur noch seine Ruhe, morgen wird er das Bild übergeben und endlich Wein kaufen gehen. Tatsächlich ruft schon in aller Früh, so gegen acht Uhr sein Auftraggeber an. „Ich habe gehört, dass das Bild fertig ist.“ „Ja, du kannst es abholen und vergiss nicht das Geld, ich kann es dringend gebrauchen.“ „Alles klar, ich gehe noch schnell zur Bank und dann kannst du schon mal den Kaffee aufsetzen.“

      Gerade sieht er auch Guggi in die Arbeit gehen, so ruft er ihr nach, wo er denn seine Vespa abholen könnte, aber Guggi hat ihn wohl nicht gehört und verschwindet um die Ecke. Der heutige Tag scheint für Werner ein aufregender zu werden. Er will gerade in das Badezimmer gehen, da läutet das Telefon. Es ist Shoel, so lange schon hat er von ihm nichts mehr gehört. Er war wohl schon wieder auf einer seiner bekannten Reisen. Er ist Reiseschriftsteller und ständig mit seinem Wohnmobil auf Achse. „Dich gibt es also tatsächlich noch, ich dachte die Wilden haben dich als Nachspeise verzehrt.“, meint er lachend zu seinem alten Freund. Auf die Frage, was es denn gäbe, dass er sich schon so früh melden würde, meint Shoel, dass er eine Idee hätte, außerdem läge in seinem Briefkasten eine Einladung für eine Geburtstagsfeier. „Der Gerd wird also tatsächlich schon fünfzig“, meint er lachend, so ist es, aber er muss ihn auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten, da ja gleich der Bilderkauf über die Bühne gehen soll. „Also, dann bis spätestens am nächsten Wochenende, auf der Feier bei Gerd.“

      Am Nachmittag geht dann endgültig der Bilderkauf über die Bühne, der Besteller ist begeistert und zahlt auch tatsächlich in bar. Werner sieht auf die Uhr und sprintet noch schnell auf seine Bank, um die Ecke um etwas einzuzahlen. Den Rest des Bargeldes legt er wie gewohnt in seine Blechschachtel, die er immer als seinen Safe bezeichnet. Dieser so wertvolle Safe wird wie gewohnt hinter einem Buch mit dem Titel, „Krieg und Frieden“ versteckt. Werner ist der Meinung, dass es keinen besseren Titel für so ein Versteck geben könnte. Es dämmert schon, als Guggi bei ihm vorbei kommt. Sie meint, „es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht.“ Werner meint, „Ist mein Bettzeug beim Waschen eingegangen? Oder hast du meine Hose zu heiß gebügelt und sie hat jetzt ein übergroßes Loch am Gesäß.“ Sie meint aber weiter, dass er ihr bitte versprechen muss, dass er sich nicht aufregt. „Sag was gibt es aufregendes.“

      „Deine Vespa ist geklaut worden, das war die schlechte Nachricht und nun die Gute, sie wurde schon wieder aufgefunden. Aber es fehlt der Motor.“ Werner sieht Guggi lange an und fragt sie, wie sie das Problem lösen möchte. Auf die Frage von Guggi ob er nicht versichert sei, zuckt Werner mit den Schultern. Er beginnt zu überlegen, ob er sie überhaupt jemals umgemeldet hat. Er hat sie vor acht Jahren eingesteigert und dann…er weiß es nicht mehr. Hat er überhaupt einen Brief für das Fahrzeug gehabt? Werner geht hinüber zu seinem Schrank, wo er normalerweise seine wichtigen Papiere abgelegt hat und beginnt mit einer Suche nach Unterlagen, die seine Vespa betreffen könnten. Auf Anhieb kann er wohl nichts finden, doch er beruhigt Guggi, die inzwischen den Tränen nahe ist. „Wir werden schon eine Lösung finden, im schlimmsten Fall muss Gerd Wildfang einspringen, der weiß, wie man das regeln kann. Ich hab ja noch etwas gut bei ihm, immerhin hat er den Tipp mit dem Bild von mir erhalten. „Lass uns auf dein Missgeschick trinken, dann findet sich sicher eine Lösung.“ Sie stoßen gerade an, da hält ein Streifenwagen vom Revier aus der Türkenstraße vor seiner Türe. „Sind sie der Besitzer einer Vespa mit dem Kennzeichen…?“ Werner meint, mein Kennzeichen kenn ich nicht, ich sitze ja immer darauf und sehe mir meine Vespa sicher nur selten von hinten an.“ Der Beamte muss lachen und meint, „sie werden es nicht glauben aber wir haben den Motor gefunden, der Dieb konnte ihn wohl nicht einbauen, da es ein anderes Modell ist. Wir haben den Motor im Wagen draußen.“ Guggi beginnt zu lachen, „das kann doch alles nicht wahr sein, da ist er so blöd und klaut einen Motor und vergisst er nach dem Modell zu sehen. Werner ist zufrieden, jetzt braucht er nur noch eine Person, die den Motor wieder einbaut. Sie sitzen noch zusammen, da sieht Werner im Regal eine Mappe mit der Aufschrift „Fahrzeuge“. Er holt sie herunter und blättert darin. „Na Gott sei Dank, ich hatte sie doch umgeschrieben und sie ist auch versichert, dann müssen sie den Einbau bezahlen.“ Guggi muss fest versprechen, wenn sie jemals wieder die Vespa benutzt, dann darf sie diese nicht einfach irgendwo stehen lassen. Gerne möchte sie noch über die Feierlichkeiten bei Gerd sprechen und so holt sie eine Liste mit den Besuchern heraus. Sie zählt durch und muss feststellen, dass es über siebzig sein werden. Das bedeutet, dass sie die Getränke aufstocken muss. Auf die Frage, wieviel trinkt wohl jeder meint Werner, „mit zwei Flaschen beim Wein musst du schon rechnen. So dreht sich in den kommenden Tagen alles um Gerds Feierlichkeiten. Es werden ständig irgendwelche Dekodinge angeliefert und Werner wurde verdonnert, sie in Empfang zu nehmen. Mit der Bemerkung, dass man testen muss, was angeliefert wird, öffnet er den ersten Karton eines guten Weines. „Kann man trinken“, meint er lachend. „Mal sehen, was noch kommt.“

      Guggi droht damit, wenn er noch mehr davon trinkt, dann muss er die Kartons alleine in den dritten Stock hinauftragen.

      Kapitel: 4 Die große Feier

      Es ist Samstag und Werner denkt nur noch an die Feierlichkeiten am Abend. Er betrachtet seinen weißen Anzug, denn ohne ihn ginge er nirgend wohin, zumindest im Sommer. Weißes Hemd, elegante Sommerschuhe in einem gedeckten Braunton, weißer langer Sommerschal von Gerry Weber. So und nicht anders erscheint er immer auf Sommerfesten. Aber jetzt muss er mit anpacken und die Kartons mit dem Wein und die Leckereien hinauf in den dritten Stock tragen, es ist Ehrensache hier zu helfen. Als sie die letzte Kiste dann endlich oben haben, gibt es nicht nur einen leckeren Schampus, es kommen auch schon die ersten Gäste. Dietmar Lauenstein mit einer feschen Begleitung, die er mit dem Namen Valerie vorstellt. Gerti und Valerie verziehen sich in die Küche um sich besser kennen zu lernen, bisher haben sie nur etliche Male telefoniert. Ganz nebenbei richten sie mit Guggi zusammen die Appetithappen und basteln noch an der Nachspeise. Guggi hat eine tolle Mannschaft mitgebracht, sie haben nicht nur das Wohnzimmer umgestellt sondern auch noch Dekoration angebracht. Dann läutet es aber schon wieder, es ist Walter Broder mit seiner ganz neuen Bekanntschaft Anni Stein. „Jetzt sind die Tres Amigos komplett“, meint Gerti zu Guggi. Die erste Flasche Cava ist bereits geleert, die Eingangstüre bleibt gleich offen, da es sich nicht lohnt ständig zur Türe zu sausen. Als nächstes trifft Shoel mit seiner Freundin ein. Er hat seine Fotografin Anna dabei. Sie arbeiten gerade an einem neuen Artikel für Annas Bruder, der ein Erotikmagazin in Paris vertreibt und herausgibt. Einige Hausbewohner kommen und denen folgt eine sehr elegante Dame. Werner ruft sofort nach Gerd Wildfang und meint, „Da kommt etwas ganz besonderes, die Dame musst du schon selbst in Empfang nehmen. Tatsächlich geht Gerd auf sie zu und stellt sich vor. „Ach, das Geburtstagskind – darf ich gratulieren, ach, entschuldigen Sie, ich bin Frau Franka Bechstein und vertrete meinen Mann, der leider in Frankfurt auf einer wichtigen geschäftlichen

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