Sieben Schwestern - Geheimnisvolle Zauberwelten. J.L. Stone

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Sieben Schwestern - Geheimnisvolle Zauberwelten - J.L. Stone

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      Entschlossen, mich keinen Millimeter von der Stelle zu rühren, blieb ich stehen. Kurz bevor sie das flimmernde Tor erreichte, bemerkte sie, dass ich ihr nicht folgte. Abrupt stoppte sie und sah mich über ihre Schulter an.

      »Was ist?« erkundigte sie sich ungeduldig und winkte mir energisch zu.

      Trotzig schüttelte ich nur den Kopf.

      »Oh, Mann«, stöhnte sie gereizt und kam ein paar Schritte auf mich zu. »Bekommst du jetzt etwa weiche Knie?«

      »So in etwa«, gestand ich.

      »Oh, Mann«, entfuhr es ihr erneut und überbrückte hastig die restliche Entfernung.

      »Jetzt hör' mir mal ganz genau zu«, verlangte sie sehr ernst. »Ich habe nicht die Zeit, um mit dir hier noch lange herum zu diskutieren. Denn das ist kein Spiel.«

      »Aha!?!«

      »Es ist ganz einfach«, fuhr sie fort und in ihren Augen blitzte es gefährlich auf. »Hinter diesem Tor befinden wir uns in Sicherheit – und das ist zur Zeit alles was für mich zählt. Verstanden?«

      »Sicher«, gab ich stockend zurück. »Dennoch kann ich nicht.«

      »Na klasse!« erwiderte Nathalie sarkastisch. »Jetzt bekommst du auf einmal kalte Füße, nachdem ich dich durch die halbe Stadt geschleppt habe. Aber ganz wie du willst. Dann wirst dich alleine weiter durchschlagen müssen.«

      »Tut mir leid«, murmelte ich, da ich ahnte, dass ich sie nie mehr wiedersehen würde, sollten sich unsere Wege hier trennen.

      »Okay, okay«, wiegelte sie ab. »Dann bleib eben hier, wenn du unbedingt sterben willst. Ich kann dich zu nichts zwingen. Das ist allein deine Entscheidung.«

      Daraufhin drehte sie sich um und ließ mich ohne ein weiteres Wort stehen. Niedergeschlagen schaute ich ihr mit hängenden Schultern schweigend hinterher.

      Verdammt!

      Was sollte ich nur tun?

      Konnten wir uns nicht wie normale Leute zu einem Date verabreden?

      Aber ich wusste, dass dem nicht so war. Nathalie war eine sehr geheimnisvolle, junge Frau mit Fähigkeiten, die weit über meinen Verstand gingen.

      Ich wollte sie auf keinen Fall verlieren – auch wenn ich sie erst seit knapp einer Stunde kannte. Und in wenigen Sekunden würde sie für immer aus meinem Leben verschwunden sein. Das wusste ich.

      Mein Herz klopfte wie wild, als ich ihr hinterher starrte. Ich wollte irgendetwas tun. Sie aufhalten, sie festhalten. Doch mir fiel nichts ein. Sie hatte die seltsame Pforte fast erreicht, als sich ein Wort aus dem gedanklichen Durcheinander heraus kristallisierte.

      Sterben!?!

      Was hatte sie damit gemeint?

      »Hey!« schrie ich und rannte ihr nach. »Wie hast du das eben gemeint – das mit dem Sterben?«

      Sie zeigte keinerlei Reaktion. Ging stur weiter und würdigte mich keines weiteren Blickes.

      »Verdammt!« fluchte ich verärgert. »Jetzt bleib doch stehen!«

      Es war zu spät. Übergangslos verschwand das schönste Mädchen, das mir seit langem über den Weg gelaufen war, in dem seltsamen Flimmern – ließ nichts zurück, außer dem zartem Duft ihres Haares.

      3 – Verborgene Welt

      Unentschlossen blieb ich vor dem merkwürdigen Gebilde stehen, bebend vor Wut.

      Wie konnte sie mir das nur antun?

      Was zum Teufel sollte das Ganze überhaupt?

      Und was sollte ich jetzt tun?

      Die Entscheidung wurde mir jedoch abgenommen, als ein greller Blitz vor mir in das Tor einschlug. Der Explosionsdruck riss mich fast von den Beinen. Ich konnte mich gerade noch im letzten Moment abfangen.

      »Verdammt!« entfuhr es mir abermals.

      Da schoss völlig unerwartet eine Hand aus dem Wabern hervor, packte mich am Sweater und zerrte mich mit einem Ruck in das goldene Pulsieren der Pforte hinein. Im Bruchteil einer Sekunde stand ich Nathalie wieder gegenüber, die mich mit glitzernden Augen ansah. Ich war total überrumpelt – aber auch froh, dass sie mich nicht im Stich gelassen hatte.

      »Das habe ich damit gemeint«, zischte sie leise.

      »Danke«, war das Einzige, das ich murmeln konnte.

      Sie zuckte hingegen nur stumm mit ihren entzückenden Schultern, drehte sich abrupt um und stolzierte hoch erhobenen Hauptes davon. Verblüfft sah ich ihr nach und wurde erst nach einer Weile der fremden Umgebung gewahr, die sich mir darbot und bei deren Anblick es mir den Atem verschlug.

      Das verwilderte Grundstück zwischen den beiden Häusern war verschwunden. An seiner Stelle erstreckte sich eine weitläufige, von grünen Hügeln durchzogene Landschaft, die entgegen aller Wahrscheinlichkeit bis zum Horizont zu reichen schien.

      Das konnte unmöglich wahr sein.

      Denn das hügelige Gelände umfasste ein weitaus größeres Gebiet, als es zwischen den beiden Gebäuden möglich gewesen wäre.

      Wie konnte das sein?

      Das war schon an sich verblüffend genug. Was meinen Blick in jeder Hinsicht sofort in den Bann zog, war die riesige Villa, die sich in einiger Entfernung inmitten der Hügel erhob. Sie wurde von uralten, hoch aufragenden Bäumen in einem Halbkreis umsäumt.

      Die Villa hatte solch gewaltige Ausmaße, dass ich sie kaum überblicken konnte, zumal unzählige Türmchen und Erker, die überall an ihr in die Höhe sprossen, ihr einen labyrinthähnlichen Anblick verliehen

      Wow!, dachte ich. Das nenne ich eine Residenz.

      Während ich mit staunenden Augen und offenem Mund dastand und diese unglaubliche Landschaft in mir aufnahm, war Nathalie zügig weiter gegangen und hatte schon fast die Hälfte des Weges zur Villa zurückgelegt, ehe sie erneut stehen blieb und mich energisch heran winkte. Erst da konnte ich mich von dem überwältigenden Anblick losreißen. Schnell hastete ich zu ihr – mit tausend Fragen auf der Zunge.

      »Wo sind wir hier?« stieß ich auch sofort hervor, sobald ich sie erreicht hatte.

      »Später«, vertröstete sie mich mal wieder und ging weiter einen schmalen Trampelpfad entlang.

      Wie ich das hasste!

      Langsam aber sicher brachte sie mich damit auf die Palme. Das ging eindeutig zu weit!

      Warum behandelte sie mich so?

      Okay, ich wusste, dass sie unter Stress stand.

      Aber hatte ich denn kein Anrecht auf Antworten?

      Missmutig stapfte ich stillschweigend neben ihr her. Zum einen, weil mir nichts anderes übrig blieb, zum anderen,

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