Sieben Schwestern - Geheimnisvolle Zauberwelten. J.L. Stone

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Sieben Schwestern - Geheimnisvolle Zauberwelten - J.L. Stone

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style="font-size:15px;">      Mir blieb nur die vage Hoffnung, dass ich ein paar sinnvolle Antworten erhalten würde, sobald wir unser Ziel erreicht hatten. Darauf würde ich bestehen – komme was da wolle.

      Die Villa nahm immer gewaltigere Ausmaße an, je näher wir ihr kamen. Am Ende der steinernen Treppe, die zu den beiden riesigen Torflügeln hinauf führte, erkannte ich kurz darauf eine schlanke Gestalt, die in eine dunkle Robe gekleidet war. Ihr langes, seidig glänzendes, schwarzes Haar wallte in einer sanften Brise, die über die Hügel wehte, leicht hinter ihrem Rücken. Regungslos stand sie da und sah uns geduldig entgegen.

      »Oh, verdammt!« hörte ich Nathalie leise fluchen. »Das hat mir gerade noch zu meinem Glück gefehlt.«

      Nur wenig später erreichten wir den Fuß der weitläufigen Treppe und stiegen sie langsam hinauf. Wir hatten noch nicht einmal die Hälfte der Stufen erklommen, als sich die Frau mit einem Ruck um wandte und würdevoll im Innern der Villa verschwand. Sobald sie verschwunden war, blieb Nathalie stehen und wartete, bis ich neben ihr stand.

      »Wenn wir im Haus sind, dann überlässt du mir das Reden, okay?«

      »Na klar«, gab ich zurück, da ich sowieso nicht gewusst hätte, was ich hätte erwidern können.

      »Gut«, meinte sie zufrieden. »Ich werde dir später alles erklären.«

      »Wie gehabt«, stöhnte ich.

      »Hä?«

      »Du weißt ganz genau, was ich meine«, beschwerte ich mich. »Du vertröstest mich schon die ganze Zeit.«

      »Pah!« schnaubte sie, warf mir einen genervten Blick zu und ging entschlossen weiter die Treppe hinauf.

      Das durfte jetzt aber nicht wahr sein!

      Unwillig schüttelte ich den Kopf, folgte ihr jedoch voller Anspannung – nichts ahnend, was noch alles auf mich zukommen sollte.

      Die erste Überraschung bot sich mir, als ich die Villa durch einen der riesigen Torflügel betrat. Unvermittelt befand ich mich in einer gewaltigen Empfangshalle, in der ich mir regelrecht winzig vorkam.

      In der großen Halle schwangen sich zwei hölzerne Treppen in einem weiten Bogen zum nächsten Stockwerk hinauf. In dem dadurch gebildeten, großen Halbkreis stand die über zwei Meter hohe, eindrucksvolle Statue einer Frau, die mit herrischem Blick den Eingang zu bewachen schien.

      Nathalie trat zögernd zu der älteren Frau mit dem rabenschwarzen Haar, die abwartend davor stand und sie stumm musterte. Das Schweigen zwischen den beiden so unterschiedlichen Frauen wurde immer bedrückender und zog sich unangenehm in die Länge. Deutlich konnte ich die kleine Machtprobe spüren, die zwischen ihnen im Gange war.

      »Was?« platzte Nathalie schließlich der Kragen.

      »Wo warst du?« erkundigte sich die Frau ruhig, aber mit Nachdruck. »Und …«

      »Ich war in der Stadt«, wurde sie von Nathalie mit mühsam unterdrückter Wut unterbrochen. »Schließlich muss ja mal jemand unsere Vorräte auffüllen.«

      Ohne jede Hektik ließ die Frau ihre Augen über Nathalie schweifen. Diese wand sich sichtlich unter dem stechenden Blick, der sogar mir einen eisigen Schauder über den Rücken jagte. In diesem Moment wünschte ich mir, dass ich das Tor nicht benutzt hätte und absolut unwissend sehr weit weg wäre.

      »Bin nicht dazu gekommen«, gestand Nathalie nach einer Weile kleinlaut.

      »Aha!«

      »Na, schön«, versetzte Nathalie heftig. »Ich wollte mich dabei auch noch etwas umsehen und versuchen, ein paar neue Infos zu sammeln.«

      »Das dachte ich mir schon, als du auf einmal verschwunden warst«, erwiderte die Frau streng. »Und – hat sich dein Ausflug wenigstens irgendwie gelohnt?«

      »Nicht wirklich«, gab Nathalie leise zurück. »Sie haben mich viel zu schnell aufgespürt.«

      »Was ist passiert?«

      Immer nervöser werdend verfolgte ich stumm das Streitgespräch der beiden Frauen.

      »Das kann ich nicht sagen«, entgegnete Nathalie wütend. »Kaum hatte ich unsere Zuflucht verlassen, als sie auch schon hinter mir her waren. Zu allem Überfluss konnte ich das Tor nicht mehr benutzen, da sie es nun bewachten und mir damit den Rückweg abgeschnitten haben.«

      »Verflixt und zugenäht!« entfuhr es der älteren Frau, die einen sehr agilen Eindruck machte.

      Unwillkürlich musste ich grinsen. Eine Gemeinsamkeit schienen die beiden Frauen offensichtlich doch zu haben – immerhin.

      »Ich musste fast durch die halbe Stadt laufen, bis ich noch eine Pforte fand, die noch nicht von ihnen entdeckt und überwacht wurde.«

      »Die nun auch nicht mehr verborgen ist.«

      »Verdammt!« entfuhr es beiden Frauen gleichzeitig.

      Da konnte ich mich nicht mehr länger zurückhalten und prustete lauthals los. Das war einfach zu köstlich. Allerdings hätte ich mich danach sofort am liebsten im dunkelsten Winkel der Villa verkrochen, als mich beide mit blitzenden Augen musterten.

      »Das ist Jürgen«, bemühte sich Nathalie nach einer Weile mich vorzustellen.

      »Aha«, machte die Frau. »Und was hat er hier zu suchen?«

      »Na ja, das war so«, setzte Nathalie zu einer Erklärung an. »Auf meiner Flucht bin ich mit ihm unglücklich zusammengeprallt und musste mich und ihn plötzlich mit einem Schutzschild vor einem Angriff schützen. Jetzt denken die Angreifer wahrscheinlich, dass er für uns irgendwie wichtig ist. Daher konnte ich ihn nicht ohne weiteres schutzlos zurücklassen.«

      Daraufhin wurde ich von der Frau abermals eindringlich von oben bis unten gemustert. Verblüfft registrierte ich, wie sie mit einem Mal leicht unsicher wurde und ihren Blick wieder abrupt auf Nathalie richtete. Nach einem kurzen, wortlosen Blickwechsel drehte sie sich um und stolzierte gemächlich eine der beiden Treppen ins obere Stockwerk hinauf.

      4 – Seltsame Fotografien

      »Wer war das denn?« wagte ich die unangenehme Stille nach einer Weile zu durchbrechen, die nach diesem abrupten Abgang zwischen Nathalie und mir herrschte.

      »Meine Mutter«, erklärte Nathalie nachdenklich und sah mich mit durchdringenden Augen an.

      Da zog ich es lieber vor, nicht weiter nachzuhaken und geduldig der Dinge zu harren, die noch kommen sollten.

      »Komm«, forderte sie mich auf, nahm meine Hand und zog mich in den linken Flügel der Villa.

      Während wir einem langen Gang folgten, der schier kein Ende nehmen wollte (so kam es mir wenigstens vor), passierten wir mehrere verschlossene, schmucklose Türen, die Nathalie aber nicht weiter beachtete.

      Nach geraumer Zeit erreichten wir eine zweiflüglige, hölzerne Tür, auf der zwei merkwürdig anzusehende Runen eingebrannt waren. Liebevoll strich Nathalie mit ihren schlanken Fingern darüber, bevor sie einen der Flügel aufzog und wir hindurch traten.

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