Zurück zum Ursprung. Judith und Urs Parolo

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Zurück zum Ursprung - Judith und Urs Parolo Botschaften aus Shamballa

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Vorstellungen

      Gesetze

      Im eigentlichen Sinne stellen Gesetze Zwänge dar; sie begrenzen die Möglichkeiten eines Individuums. Dies geschieht aber zum Wohle der ganzen Gemeinschaft. Gesetze regeln das Zusammenleben und werden durch die Gemeinschaft immer wieder überprüft und angepasst. Diese "Zwänge" sind für das Funktionieren einer Gesellschaft absolut nötig. Wenn jemand eine lautere Lebenshaltung hat, dann wird er auch nicht an die Grenzen der Gesetze stossen oder diese übertreten. Gesetze üben erst dann einen Zwang aus, wenn ein Wesen diese Regeln übertritt.

      Traditionen

      Bei den Traditionen sieht es anders aus; sie entstehen durch wiederholtes Anwenden. Dagegen ist eigentlich nichts einzuwenden, aber es besteht eine Gefahr, dass diese Traditionen weiterleben, obwohl sie ihren Hintergrund schon lange verloren haben - sie werden nicht hinterfragt. Viele Traditionen haben ihre Berechtigung schon lange verloren, oft ist auch der Hintergrund nicht mehr bekannt, aber weil es schon immer so war, "führt man die Tradition weiter". Es ist ein Automatismus entstanden, der einfach abläuft.

      Es geht nicht darum, alle Traditionen abzuschaffen, auf die Seite zu legen. Nein, aber es ist an der Zeit, diese Gewohnheiten zu hinterfragen und wenn nötig zu handeln.

      Überlegt Euch einmal, wie viele Eurer Handlungen durch Gewohnheit und Tradition geprägt sind. Diese vorbestimmten Handlungen ergeben ein starres Gefüge und stehen einer Lockerheit im Wege. Wir sagen nicht, dass Ihr Euch von allen Traditionen lösen sollt; aber beginnt, auch die altehrwürdigsten Gewohnheiten zu hinterfragen. Habt den Mut, an verstaubten Relikten zu rütteln und öffnet Eure Gedanken auch unkonventionellen Ideen, welche vielleicht bis vor kurzem gar nicht denkbar gewesen wären.

      Projektionen anderer

      Zwänge entstehen auch dadurch, dass andere Personen ihr Bild über Euch zu stülpen versuchen. Der Zwang besteht dann darin, diesem Bild entsprechen zu müssen. Es ist ein Theaterspiel - ein ziemlich anstrengendes, denn das Bild kann nie erreicht werden und es bleibt immer ein leichtes Gefühl des Versagens, des nicht Genügens zurück. Dieser Vorgang lähmt die Lebensfreude und die Spontanität, weil immer zuerst mit dem Bild verglichen werden muss. Sicher läuft das nicht gedanklich bewusst ab, aber es hemmt den Weg und es verursacht Zwänge: man will dem Bild genügen.

      Löst Euch von diesen Bildern und seid Euch selbst. Ihr müsst nicht die gute Tochter, der karrierebewusste Sohn, der strenge Vater, die... sein - nein, das Einzige, was Ihr sein müsst ist: Seid Euch selbst! Es ist klar, dass Eure Umgebung erstaunt sein wird, wenn Ihr Euch nicht mehr dem Bild entsprechend verhaltet. Dies ist aber das Problem der Umgebung - nicht Eures.

      Fixe Vorstellungen

      Gift für die Lockerheit im ganzen Sein sind die Worte: MAN MUSS DOCH!; ICH MUSS DOCH! oder DAS KANN MAN DOCH NICHT! Mit diesen Worten wird eine verkrampfte Haltung ausgedrückt. Legt für kurze Zeit das Buch weg und versucht - ganz locker - zu sagen: ICH MUSS DOCH! Es ist schwierig, versucht es.

      Bei diesen Worten verkrampft sich das ganze Wesen. Ersetzt für Euch diesen Satz durch ICH WILL, ICH KANN oder ICH DARF. Wenn Euch dies gelingt, dann seid Ihr in Eurer ganzen Art viel lockerer. Also, das nächste Mal heisst es nicht: "Ich muss diese Person besuchen, ob ich will oder nicht!" Nein, es heisst: "Ich kann diese Person besuchen und nun habe ich Lust dazu!" oder "Ich darf diese Person besuchen und ich freue mich darauf!"

      Ihr glaubt gar nicht, welche Auswirkungen diese kleinen Worte ICH MUSS auf Euer Denken und auf Eure Lockerheit haben. Sie bilden einen richtigen Käfig, alles wird immer durch die Brille ICH MUSS angeschaut. Das führt dazu, dass Ihr dauernd genötigt seid, dieses oder jenes zu tun. Nie seid Ihr frei, das zu tun, was Ihr wollt, oder Euch Freude macht, denn ICH MUSS ja dauernd etwas anderes tun. Das Ganze führt zu einer Haltung, welche von der Lockerheit sehr weit entfernt ist - es führt zur Verbissenheit, zur Frustration und zum Gefühl, überfordert zu sein.

      Hemmungen

      Hemmungen und Lockerheit sind zwei Begriffe, welche sich fast gänzlich ausschliessen. Ohne Hemmungen locker zu sein ist ein Ding der Unmöglichkeit. Dabei müssen wir zwei Arten von Hemmungen unterscheiden.

      Es gibt natürliche Hemmungen, also Bereiche, wo das Wesen eine innere Stimme hört, eine Warnung spürt, wo es zögert, etwas zu tun. Diese Art Hemmungen sind natürlich und entsprechen dem Wesen Mensch. Es ist eine Art Selbstschutz und ist nötig. Das meinen wir nicht. Wir möchten von jenen Hemmungen sprechen, welche anerzogen, übergestülpt, von aussen her diktiert werden. Diese Hemmungen stehen der Lockerheit im Wege.

      Hemmungen sind eine Art Blockade, welche verhindern, dass etwas getan wird. Es ist ein innerer Mechanismus, welcher das ganze System Mensch in Aufruhr versetzt und innere Reaktionen auslöst und freisetzt, sobald eine gewisse Absicht ins Auge gefasst wird. Das kann sich in einem schlechten Gewissen äussern, aber auch körperliche Anzeichen wie nasse Hände, schnellerer Atem, Herzklopfen können eintreten. Wir möchten dies mit einem Beispiel verdeutlichen.

      Eine schüchterne Person geht in einen Laden und möchte sich einen Pullover ansehen, welcher - für ihre Verhältnisse - in der Farbgestaltung etwas gewagt ist. Nun melden sich die Hemmungen; es sind zuerst Gedanken:

       das kannst Du doch nicht machen

       die anderen lachen Dich ja aus

       schau nur, die Leute starren Dich jetzt schon an

       und so weiter

      Trotz dieser Bedenken geht die Person aber zum Gestell und betrachtet zuerst die weniger auffälligen Pullis daneben und nimmt dann - mit Herzklopfen - endlich - scheinbar zufällig - das eigentlich gewünschte Kleidungsstück in die Hand. Die Hemmungen sind aber nicht etwa leiser geworden. Nein, laut und deutlich melden sie sich wieder. Und wie als Bestätigung (alle schauen nur mich an) tritt eine Verkäuferin hinzu. Dies reicht - die Hemmungen haben gewonnen. Ohne den Pullover genauer zu betrachten, "flieht" die Person aus dem Laden. Erst draussen kommt sie wieder zu Atem und beruhigt sich etwas.

      Es muss nicht jedes Mal in dieser Art ablaufen, aber der Vorgang ist immer der gleiche. Die Hemmungen verhindern, behindern, stehen im Wege und sind gepaart mit den Worten: DAS DARF / KANN MAN DOCH NICHT! Einfach gesagt, sie verhindern ein Weitergehen. Wenn Ihr Euch klarmacht, dass solche Hemmungen nicht von Euch selbst stammen, sondern von aussen (Erziehung, nicht hinterfragte Traditionen, Projektionen, fixe Vorstellungen....), dann werdet Ihr erkennen, dass es Zeit ist, auch hier klar Schiff zu machen und diese "Eure" Hemmungen zu hinterfragen.

      Es ist wichtig, dass die Hemmungen keine Gewalt über Euch haben MÜSSEN, Ihr gebt sie ihnen. Je öfter Ihr Euch diesen Zwängen aussetzt und nachgebt, um so grösser wird die Macht der Hemmungen. Ihr seid blockiert und könnt von aussen her manipuliert werden. Das Leben in Lockerheit ist fast unmöglich, weil diese Hemmungen starr sind - sie lassen Euch keinen Spielraum. Beginnt daher, Eure Hemmungen, Eure Gefühle (das darf man nicht; das macht man doch nicht) zu hinterfragen. Dies ist der beste und einfachste Weg, seine Hemmungen Schritt für Schritt zu entwaffnen.

      Wir raten also der Person aus dem Laden zu einer einfachen Frage: "Warum soll ich diesen Pullover nicht probieren?" Erst wenn sie eine wirkliche Antwort darauf findet, soll sie ihn im Gestell liegen lassen, vorher nicht.

      Stellt Euch jedes Mal, wenn Ihr in solche Situationen kommt

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