Completely - Auf immer und ewig. Mej Dark
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Ich wollte ihr mit ganzer Seele zeigen, dass mein Herz nur für sie schlug und sie so unendlich begehrte, verehrte, ja als vollkommen empfand. Mit verliebten Augen voller Leidenschaft sah ich in die ihren.
„Lex!“, hauchte sie und blickte sich verschreckt um. „Was machst du denn da schon wieder für verrückte Sachen? Das ist doch jetzt nicht dein Ernst?“
Genau in diesem Moment tauchten leider die beiden Zwillinge auf. Sie waren im nahen Einkaufsmarkt gewesen und jeder trug eine Whiskyflasche bei sich, obwohl es verboten war, diese öffentlich zu präsentieren. Wyatt hob übertreiben jovial grüßend die Hand, während Ians Wolfsaugen mich zornvoll anfunkelten.
„Habt ihr etwa gerade miteinander rumgemacht?“, kam er gleich zur Sache. „Oder leckt er nur deine Hand ab?“
Bella wurde feuerrot und riss die Hand von mir fort, als hätte man uns bei einer intimen Heimlichkeit ertappt.
Der wieder entwandelte Werwolfsbruder grunzte leicht besänftigt und trank in aller Öffentlichkeit einen kräftigen Schluck aus seiner Pulle. Die beiden Brüder traten noch näher auf uns zu. Wyatt täuschte nicht mehr vor, ein alter Freund zu sein, sondern kehrte zu offensichtlicher Feindseligkeit zurück.
„Wir dachten, du wärest schon längst bei Cassy“, stellte er sichtlich verärgert fest. „Wir mussten noch unsere Vorräte aufstocken!“
Sein Zwillingsbruder hob symbolisch die Flasche. Er knurrte bestätigend. Da er kein Wolf der vielen Worte war, ergriff Wyatt wieder das Wort.
„Und was wäre eine Party ohne Snacks!“ Zur Bestätigung spuckte der freche Kerl seinen Kaugummni auf meine Schuhe.
Bella lief nun bleich an. Sie war beim Lügen erwischt worden. Für einige Herzschläge wankte der Boden unter meinen Füßen. Was bedeutete das? Spürte sie, dass ich kein normaler Mensch war?
„Oh, das ist doch keine Party, wir wollen zuerst ordentlich Lernen. Das ist ja mal was anderes!“, stotterte Bella unsinnig herum. „Das mit der Party könnt ihr euch abschminken“, gab Bella zurück und warf den Brüdern brüske Blicke zu, die nun nur noch entgeistert starrten.
„Oh je, wir müssen uns beeilen, Cassy wartet schon!“
Hoffnungsvoll suchte ich in ihren Augen nach einer Einladung. Mit ein bisschen Glück kam sie ja noch.
Aber mein Juwel wandte sich von mir ab.
„Tschüss Lex! Du bist viel zu klug und brauchst keine Nachhilfe in Mathe.“ Sie gesellte sich zu den Wolfsbrüdern und drängte sie mit einem herzhaften Schubs weiter.
„Mathe? Was soll das?“, streubte sich Wyatt.
Wenn mich nicht alles trog, benahm sich Bella ungewöhnlich hektisch. Ich roch den schweißigen Glanz, der ihre Stirn benetzte, und eine böse Ahnung befiel mich.
„Was erzählst du da für ein Zeug?“, zischte Wyatt Bella zu. Ich verstand auch noch aus einiger Entfernung, worüber sie sich unterhielten, da mein Gehör außergewöhnlich gut funktionierte. „Natürlich sind wir eingeladen. Du wusstest doch genau, dass wir kommen!“
„Ja, aber das konnte ich doch Lex nicht ins Gesicht sagen“, druckste Bella herum.
„Was wollte er?“, fauchte Ian und kaute aufgebracht an einem Fingernagel. „Den Kerl kann ich nicht leiden!“
„Brüderchen, gib dich nicht so eifersüchtig. Der hat keine Chance gegen dich!“, beschwichtigte ihn sein Zwilling.
„Ihr seid unmöglich!“, schimpfte Bella. „Ian hat erst recht keine Chance! Wenn, dann schon eher Lex.“
Die Dornenranke um mein Herz lockerte sich ein wenig. Es musste einen anderen Grund geben, warum ich nicht dazukommen sollte, vielleicht irgendeine Überraschung.
Voller widersprüchlicher Gedanken ging ich in den Supermarkt. Ich brauchte jetzt auch einen Snack.
„Bitte ein Kilogramm Blutwurst!“, bat ich.
Die Fleischverkäuferin strahlte mich an. Sie betrachtete mich inzwischen als einen Stammkunden. „Was denn sonst!“, scherzte sie gut gelaunt. „Die ist heute ganz frisch gekommen und besonders saftig!“
Mir war zwar nicht nach Fröhlichkeit zumute und ich hätte viel lieber ihr junges Blut getrunken, trotzdem zwang ich meinen Mund zu einem Lächeln. Die Gute konnte ja nichts dafür.
Bellas Tagebucheintrag – Der Plan
Manchmal suchen meine Augen die Umgebung nach einer versteckten Kamera ab – und nach Schauspielern, die das verrückte Geschehen mit dem Ruf „Reingelegt!“ endlich auflösen. All die kuriosen Ereignisse können jedoch keine Show sein, dafür ziehen sie sich schon zu lange hin.
Meine beste Freundin Cassy und ich hatten uns für heute Nachmittag mit den Indianerbrüdern verabredet. Sie mussten erneut eingeweiht werden, denn sie bildeten einen Bestandteil unseres Planes. Ich weiß nun, dass Lex mich mit seiner heimlichen Hypnose beeinflusst, vielleicht sogar steuert. Zudem bin ich mir durch den Kuss mit Cassy absolut sicher, dass ich eine echte Hexe bin. Wir hatten ja ausprobieren wollen, ob die Legende stimmt und mir ein Kuss wirklich etwas über den anderen verrät. Die Vision war so schockierend, dass ich sie verschwieg. Cassy warf darin Holz auf einen glühenden Scheiterhaufen, über dem ich an einem hölzernen Kreuz festgebunden war. Voller Panik habe ich in der Hitze des Feuers gezuckt. Würde unsere Freundschaft verbrennen? Das alles machte mir Angst, schnürte mir die Brust zusammen, der Boden gab unter mir nach und ich drohte in ein unendlich tiefes Loch zu fallen.
Offen blieb auch, was Lex eigentlich wollte und warum er das alles tat. Er durfte keinesfalls merken, dass wir ihm durch das Handyvideo bereits auf die Schliche gekommen waren. Hatte er mich tatsächlich während seiner Hypnose geküsst? Fehlte ihm der Mut, dies zu einem anderen Zeitpunkt zu tun? In meinem tiefsten Inneren wusste ich nicht, ob ich seinen Kuss nicht doch wollte. Noch immer empfand ich etwas für ihn, trotz seines Betruges. Irgendetwas band uns aneinander.
Während ich auf dem Weg zu unserem geheimen Treffen war, lief mir Lex leider auch noch über den Weg. Hatte er mich vielleicht sogar abgepasst? Bestimmt spielte er nur mit mir. Mein stark pochendes Herz zeigte mir, dass er mir keinesfalls gleichgültig war. Ich fühlte mich wie eine hin und her gerissene Närrin. Wem sollte ich glauben? Nicht einmal den eigenen Gefühlen konnte ich trauen. Das war alles seine Schuld!
Und dieser verfluchte Lügner tat, als wäre nichts geschehen. Frech griff er sich sogar meine Hand und bedeckte sie mit Handküssen. Ich war so perplex, dass mich diese altmodische Geste im ersten Atemzug richtig rührte. Doch eine innere Stimme warnte mich: Pass auf, Bella. Alles, was er tut, ist Kalkül. Er will sich so fest um dein Herz wickeln, bis es nicht mehr schlagen kann.
Zum Glück befreiten mich die Zwillinge aus der delikaten Situation.
„Gleich alle zusammen?“, begrüßte meine Freundin uns leicht ersaunt, als wir zu dritt vor ihrer Tür standen.
Wyatt schaute missmutig auf seine teuren Schuhe. Sie waren ganz durchnässt, denn die Ledersohlen saugten sich bei Regen wie Schwämme voll.
„So ein Mistwetter!“, schimpfte er