Completely - Auf immer und ewig. Mej Dark

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anhielt. War meine Tat großartig genug, um Bella als meine Frau zu wünschen?

      Schleunigst verwarf ich diesen Gedanken. Die Zeiten hatten sich leider verändert. Es wäre auch zu einfach gewesen. Bellas Gesicht wirkte schon jetzt steif, als dächte sie über die tiefere Bedeutung und die Konsequenzen meiner Worte nach. Und ihre Mutter schloss sich ihrem Blick an. Da sollte ich nicht noch kräftiger auftragen, wie man hierzulande sagte.

      Der Vater griff sich von irgendwoher Gläser, die er mir und seiner Frau in die Hand drückte. Es waren alte geschliffene Kristallstücke. Sie funkelten. Prickelnder Sekt ergoss sich in diese.

      „Freund!“ Der Hausherr versuchte der Formulierung eine besondere Bedeutung zu verleihen, indem er jedem Mitglied seiner Familie lächelnd zuprostete.

      „Freund!“, stimmte die Mutter zu und ließ ihr Glas an meines klingen.

      „Freund der Familie!“ Bella stieß ebenfalls an.

      Auch ich trank auf die Freundschaft, durchdachte jedoch den von Bella hinzugefügten Anhang: Freund der Familie. Die Kurzform wäre mir lieber gewesen. Vielleicht interpretierte ich zu viel hinein. Intelligenz erschafft so manches Problem, welches Dummköpfe nicht haben.

      Andererseits wirkte meine Angebetete genauso offen wie bei meinem letzten Besuch. Wahrscheinlich hatte ich mir nur eingebildet, dass sie mir aus dem Weg ging.

      Gemeinsam setzten wir uns an den gedeckten Tisch. Eine weiße Decke veredelte ihn und Kaffeegeschirr aus vergoldetem Porzellan versuchte uns zu entzücken. Mehrere Kuchen und Torten schimmerten in der Mitte des kleinen Kreises. Wir konnten diese niemals allein essen. Die Familie hatte gehörig übertrieben.

      Raven, der schwarze Kater, der sich zu Halloween in Ravenhort verwandelt hatte, sprang währenddessen von einem Sessel auf das nebenstehende Sideboard. Dabei warf er den Bilderrahmen um, welcher dort stand. Dieser umschloss jenes Foto, das mir beim letzten Besuch auf den Boden gefallen war. Der Kater stierte mich fast schon menschlich an und maunzte unentwegt, als wollte er mich auf etwas hinweisen. Verstand Ravenhort uns auch in seiner Katzengestalt?

      Seufzend erhob sich Bellas Mutter. Sie stippte Raven zur Seite und richtete den Rahmen wieder auf. Interessiert fixierte ich das alte Foto, das Bellas Urgroßtante Gaya zeigte.

      Eine merkwürdige Erinnerung wollte sich in mir hocharbeiten. Schweiß brach auf meiner Stirn aus. Mein Kopf schwitzte dermaßen, dass ein Tropfen meinen Nacken herunter rann. Warum bewegte der Anblick mich so sehr? Ich tat äußerlich, als wäre alles ganz normal und rührte mich nicht. Einzig Bella analysierte mein paralysiertes Gesicht.

      „Das ist meine uralte Großtante in jungen Jahren. War sie nicht schön? Na du weißt ja von ihr. Soweit wir wissen, lebt Großtante Gaya noch immer“, plauderte ihre Mutter. „Dabei ist sie weit über hundert Jahre alt!“

      „Zweimal wurde sie bereits begraben und ist angeblich jedes Mal von den Toten zurückgekommen! Beim letzten Mal waren wir sogar dort“, mischte sich der Vater ein und lachte schallend. „Indianische Mythen eben. Diese kennen viele Geschichten über Geister und Dämonen, Flüche, Werwölfe, Vampire und Hexen. Bellas Urgroßtante wartet angeblich noch immer auf ihren Liebsten und will deswegen nicht sterben.“

      „Ach je, was für eine große Liebe muss das gewesen sein!“, schwärmte Bellas Mutter und faltete andächtig die Hände. „In ihrer Jugend sollen alle sie für ihre Schönheit bewundert haben. Wie doch die Zeit vergeht …“

      Ich lauschte noch interessierter. Stand diese Urtante in irgendeiner Beziehung zu mir und dem, was ich jetzt erlebte? Nach den Erlebnissen in der Halloweennacht war ich offen für Déjà-vus und Zufälle aller Art. Überdies wusste ich nach wie vor nicht, woher ich nun wirklich kam.

      „Es heißt, sie warte noch immer auf ihren Verlobten“, erzählte die Mutter verzückt weiter. „Leider ist er seit ihrer Jugend verschwunden. Die Ärmste …“

      Bella drehte nervös an ihrem alten Ring.

      „Der Ring, den Bella trägt, soll ein Geschenk von ihm sein!“

      „Das wusste ich gar nicht!“ Bella schaute das Stück erstaunt an. „Wieso juckt mich das Ding immer? Ich werde ihn zurückgeben! Es war ohnehin ein Versehen, dass ich ihn mitgenommen habe.“

      „Vielleicht hat er magische Kräfte und will zur Großtante zurück. Man weiß das nie bei unserer Großtante. Manche sagen ja, sie hätte Zauberkräfte. Ich dachte ja, sie wäre tot, als ich ihn dir gab“, entschuldigte sich die Mutter.

      „Wieso erfahre ich das erst jetzt?“ Bella sah heimlich zu mir.

      „Familiengeheimnisse eben. Wer erzählt schon gern von einer Hexe und einem Blutsauger in der Familie?“, spöttelte ihr Mann. „Was für ein ungewöhnliches Paar!“ Er drückte seiner Frau einen Kuss auf die Wange. „Manchmal geht das auch gut.“

      „Verhöhne kein Mitglied unserer Familie!“, wies sie ihn zurecht. „Wir wollen alle in Ehre halten!“

      Der Vater plauderte trotzdem weiter und schmückte die Geschichte weiter aus. Er war nicht zu bremsen.

      Das Gehörte versetzte mich in Unruhe. Mein Blut geriet in besondere Wallung und ich linste erneut zu dem Bild. Gern hätte ich es in die Hand genommen und genauer untersucht, was sich jedoch nicht ziemte. Dafür stupste Raven das Foto abermals an und stierte mich geradezu menschlich an. Es drohte vom Board zu fallen.

      Bella sprang hinzu, um das Bild vor den Attacken des Katers zu retten.

      „Und jetzt runter mit dir!“ Sie setzte den Kater auf den Boden ab, der widerspenstig mit den Krallen nach ihr kratzte. Missgelaunt verzog er sich.

      Bellas kurzer Rock hatte sich beim Bücken ein wenig hoch verschoben. Ich konnte nicht anders und musste auf das Höschen sehen, das leicht hervorlugte. Wer würde einem solchen Anblick widerstehen?

      Leider bemerkte Bellas Mutter diesen Blick. Ich tat, als wäre es bloß Zufall, wohin ich schaute. Runzelte sie die Stirn?

      „Da hat unser Tantchen aber keine guten Chancen!“, griff der Vater das unterbrochene Gespräch wieder auf. „Irgendwann muss auch sie vor dem Willen der Natur aufgeben und sterben. Nicht jede Liebe endet mit einem Happy End.“ Er blickte versöhnlich zu seiner Frau hinüber und sie schenkte ihm sogar ein Lächeln. Wer konnte sich nach so einem Glücksfall auch streiten? Die beiden liebten sich trotz aller Schwierigkeiten. Würden Bella und ich uns eines Tages genauso anlächeln?

      Wieder wollte der Vater ein Märchen über die Tante erzählen. Die Mutter lenkte jedoch vom Thema ab, indem sie endlich den Kuchen servierte. Ihr war die Geschichte etwas peinlich. Sie hatte genug davon.

      Die Gespräche, das seltsame Verhalten des Katers und das Bild der alten Frau hatte jedoch erneut etwas in meinem Unterbewusstsein bewirkt. Mir wurde plötzlich so schwindelig, dass ich die Finger um die Lehnen krampfte.

      „Lex, du siehst blass aus“, sagte Bellas Mutter mitfühlend. „Gruseln dich diese alten Märchen? Schon beim letzten Mal hast du so merkwürdig gewirkt, als du das Bild von Großtante Gaya sahst! Man könnte denken, es gibt ein geheimnisvolles Band zwischen euch“, versuchte sie allem eine scherzhafte Wendung zu geben. Bella musterte mich nun offen. Glaubte sie ebenfalls, dass es zwischen mir und dieser Tante eine Verbindung gab?

      „Stell die alte Hexe bloß woandershin!“, forderte ihr Mann sie auf. „Bei ihrem Anblick bekommt

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