Für Freiheit, Lincoln und Lee. Michael Schenk

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Für Freiheit, Lincoln und Lee - Michael Schenk страница 29

Автор:
Серия:
Издательство:
Für Freiheit, Lincoln und Lee - Michael Schenk

Скачать книгу

keinen Schmarren, Junge.“ Der Bayer klopfte ihm tröstend auf die Schulter. „Schau, entweder, es schnackelt sofort bei einem Madel, oder es schnackelt nicht. Ihr zwei habt nun Jahre Zeit gehabt, das herauszufinden. Du solltest akzeptieren, das es halt nichts wird mit euch.“

      „Nein, für mich gibt es keine andere“, gab Friedrich zu.

      „Keine andere?“ Fürchtegott blickte demonstrativ zur Decke auf. „Gott, ihr jungen Burschen. New York ist voller Mädchen. Nein, New York besteht aus Mädchen. Der Herr möge mir verzeihen, aber zu meinen Zeiten, da war ich ein richtiger Bursche. Kein Fenster war vor mir sicher.“ Der Bayer lächelte verschmitzt. „Natürlich nur, wenn ein fesches Madel dahinter war. Du bist im besten Mannesalter. Du solltest dir ein fesches Weib suchen und eine Familie gründen.“

      Die Größe der Gläser stimmte nun. Die Brillenfassung hatte eine innen laufende keilförmige Nute. Er begann nun behutsam, die Außenkante der Gläser keilförmig anzuschleifen. Größe, Form und Winkel mussten stimmen. Bei einer Metallfassung konnte man ein wenig nachbessern, doch Schildpatt verzieh keine Fehler.

      „Na, du bist wieder völlig in Deine Arbeit vertieft.“ Fürchtegott lachte und blickte auf seine Taschenuhr. Er musste einfach akzeptieren, dass Friederike für seinen Gesellen ein wunder Punkt war. Da konnte er sich den Mund fusselig reden. Wahrscheinlich musste der verstockte Bursche auf die harte Tour lernen, dass es mit seiner Friederike nichts wurde. Beim Herrgott, der Junge konnte doch selber sehen, was da los war. „Ich werde etwas früher gehen. Muss mich vor der Vorstellung noch ein wenig frisch machen.“

      „Gehe du nur, ich komme schon klar“, versicherte Friedrich.

      Der umlaufende Keil des Glases, Facette genannt, war fertig. Behutsam begann er das Glas einseitig abzuschleifen, bis es förmlich halbiert war. Die obere Kante schliff er gerade. Auf ihr würde das Gegenstück aufliegen und er musste passgenau arbeiten. Die Arbeit machte ihm Spaß, obwohl er manchmal wunde Finger bekam. Da half auch die Hornhaut nichts, die sich an Daumen und Zeigefingern gebildet hatte.

      Er bearbeitete auch den zweiten Rohling auf die gleiche Weise, dessen optische Sammelwirkung schwächer war. Behutsam passte er die beiden halben Linsen aufeinander. Dann nickte er zufrieden. Fürchtegott hatte ihm schon angeboten, später den Laden zu übernehmen und wenn er so weiter machte, brauchte er sich des Angebotes nicht zu schämen.

      Er blickte auf den kleinen Ölbrenner, der auf der Werkbank stand. Nun kam der schwierige Teil. Das Schildpatt sorgsam zu erwärmen, gerade so weit, dass er die beiden halben Gläser übereinander in eine der Fassungen einpassen konnte. Das abkühlende Schildpatt würde sich dann zusammenziehen und die beiden Gläser unverrückbar festhalten. Wenn alles richtig geschah. Schildpatt verzieh keine Fehler und das Material, aus dem Panzer der Schildkröten, war hochempfindlich gegen zu viel Hitze.

      Er reckte sich. Vielleicht sollte er Feierabend machen und sich in seine Kammer zurückziehen, die hinter dem Laden lag. Andererseits, er ließ nicht gerne etwas unerledigt liegen. Friedrich zuckte mit den Schultern. Vielleicht würde heute Post eintreffen. Zumindest Hans schrieb ihm öfter, während Karl wohl nur selten die Zeit fand, einen Brief schreiben zu lassen. Karl konnte noch immer nicht richtig lesen und schreiben und musste einen Schreiber nutzen, der die Briefe für ihn anfertigte.

      Friedrich dachte oft an seine beiden Brüder und den Freund Bernd Kahlmann. Sie hatten sich schon Jahre nicht mehr persönlich getroffen. Manchmal beschlich ihn das traurige Gefühl, dass sie sich voneinander entfernt hatten und jeder sein eigenes Leben lebte. War das die neue Heimat Amerika? Dass sich alle Menschen, die sich so lange zugetan waren, nun voneinander entfernten?

      Kapitel 8 Eine Plantage im Süden

      Charlotte biss sich auf die Unterlippe und nur ein leises Stöhnen drang aus ihrem Mund. Sie hatte ihre Hände auf dem kleinen Beistelltisch am Kamin abgestützt. Zum Knarren des kleinen Tisches klang das leise Klatschen durch den Raum, wenn sich Charlottes Gesäß unter den Stößen von John Obediah Jones verformte. Charlotte trug ein einfaches Hauskleid, denn es störte den Plantagenbesitzer, sich stetig durch einen Wust von Unterröcken wühlen zu müssen, bis er endlich am Ziel war. Charlotte verstand es, einen Mann zu befriedigen. Zu den leisen Geräuschen im Lesezimmer des großen Herrenhauses gesellte sich Johns erregtes Ächzen, als er begierig um Charlottes Oberkörper herum griff. Die schwarzhaarige Frau erkannte seine Begierde, öffnete mit einer Hand ungelenk die Knopfleiste ihres Kleides, so dass John ungehindert ihre üppigen Brüste berühren konnte. Sie trug kein Mieder unter dem Kleid. Es war zu warm dafür und sie brauchte es auch nicht. Ihre Brüste waren voll und dennoch fest. John Obediah Jones genoss es, wie sie im Takt seiner Stöße schwangen.

      Eigentlich hieß Charlotte mit vollem Namen Charlotte Luise Marianne von Behrens und Jones wusste, das sie die Witwe eines preußischen Offiziers war, der bei irgendeiner unsinnigen Schlacht ums Leben gekommen war. Der Mann war zudem dem Spiel verfallen und hatte sein Vermögen längst verspielt, als es ihn erwischt hatte. Charlotte von Behrens war mittellos gewesen und hatte in Deutschland nur die Möglichkeit gesehen, sich als Gesellschafterin einer anderen vermögenden Dame durchzuschlagen. Doch die hübsche Frau hatte einen anderen Weg gewählt, um einen Neuanfang zu finden. Sie reagierte auf die Heiratsanzeige eines Plantagenbesitzers aus Charleston und war in die Staaten gereist, brach alle Brücken hinter sich ab. Nur, um in Charleston festzustellen, dass sich der versprochene Mann bereits anderweitig gebunden hatte.

      Zufällig lernte sie John Obediah Jones kennen und für diesen war es eine Selbstverständlichkeit, sie bei sich aufzunehmen. Er war einfach ein hilfsbereiter Mann und konnte eine Frau nicht dem Elend preisgeben. Zudem war sie äußerst ansehnlich und sie hatte sich rasch damit abgefunden, dass John Obediah Jones sich gelegentlich bei ihr entspannte, ohne sich als Ehemann an sie binden zu wollen. Wahrscheinlich hoffte sie noch immer unterschwellig, eines Tages Frau Jones zu werden, denn sie war durchaus bereitwillig, ihre Röcke zu raffen, wenn Jones sie ins Lesezimmer bestellte.

      Das Klatschen wurde lauter, als der Plantagenbesitzer sich aufstöhnend in Charlotte befriedigte und Jones spürte die zusätzliche Nässe zwischen ihren Schenkeln, als er sich aus ihr löste. Er hörte sie leise seufzen. Dieses Seufzen, welches ihm verriet, dass er ein wenig zu rasch gekommen war. Doch das war nicht sein Problem. Seine gelegentliche Befriedigung empfand er als angemessene Gegenleistung dafür, dass er der Offizierswitwe ein gesichertes Leben ermöglichte. Oh, er war kein Unmensch. Es war nicht so, dass er ihre Bereitwilligkeit verlangt hätte. Es hatte sich, nun, ergeben und John Obediah Jones war kein Mann, der leichfertig auf die Annehmlichkeiten des Lebens verzichtet hätte.

      Er trat von ihr zurück und ordnete seine Kleidung, während Charlotte sich aufrichtete und ihre Röcke nach unten schob.

      „Du könntest ein wenig Zitronensaft bereiten, Charlotte“, sagte er freundlich und sah ungeniert zu, wie sie ihr Kleid schloss. „Baumgart wird gleich von seinem Kontrollritt zurückkommen und ich denke, er wird eine Erfrischung zu schätzen wissen.“

      Er konnte sehen, dass ihre Augen für einen Moment einen interessierten Ausdruck annahmen. Einen Ausdruck, den sie nie hatten, wenn sie sich ihm hingab. Interessant. Interessierte die hübsche Witwe sich für den jungen Baumgart? Noch interessanter wäre, ob Hans Baumgart sich für Charlotte interessierte. Wenn ja, so ergab sich daraus hoffentlich nichts Ernstes. Er hatte nichts dagegen, wenn Baumgart Charlotte gelegentlich bestieg, aber er hätte es nicht geschätzt, sie als, nun, Unterhalterin, zu verlieren.

      Er nickte ihr zu und verließ das Lesezimmer, ging durch den breiten Flur mit den Teakholzdielen zur Veranda vor dem Herrenhaus. John winkte dem schwarzen Gärtner lächelnd zu und zog seinen Schaukelstuhl zu sich heran.

      Entspannt lehnte er sich zurück und legte seine Füße

Скачать книгу