Grüße von Charon. Reinhold Vollbom

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Grüße von Charon - Reinhold Vollbom

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winkelte den Kopf an, nickte und sah dem anderen grübelnd ins Gesicht. »Nur«, äußerte er sich ein wenig genauer, »wenn wir in der Wohnung keinen Revolver finden, was dann?«

      Mit einem Mal fielen dem Kommissar zwei zehnjährige Jungen auf, die ungehalten mit einigen Polizeibeamten sprachen. In der Hand trugen sie einen Baumwollbeutel.

      »Da kommt Herr Höppner!« Kröger zeigte mit dem Finger in Richtung Haustür. Gleichzeitig wies er zwei Beamte an, Wolfgang Kunze in einen der Streifenwagen zu setzen.

      Über sein Funksprechgerät hörte der Kommissar einen Mitarbeiter der Spurensicherung sagen: »Nichts, Herr Steffen! Wir haben die komplette Wohnung durchsucht. Nichts. Die Hunde von der Spurensicherung waren sehr schnell vor Ort. Eine Witterung der Waffe haben sie nicht aufgenommen. Die Schusswaffe ist mit Sicherheit nicht mehr in der Wohnung.«

      Und bevor Kommissar Steffen antworten konnte, kam ein weiterer Mitarbeiter auf ihn zu. »Nichts, Herr Steffen! Wir haben den Rasen der Balkonseite mit den Spürhunden abgesucht. Absolut Nichts. Die Tatwaffe liegt nicht auf dem Rasen hinter dem Haus. Auch die Bäume haben wir uns näher angesehen.«

      Kommissar Steffen sprach mit dem Verantwortlichen für die Sicherung des Tatortes. »Nachdem Herr Kunze aus dem Haus kam, wo ist er als erstes hingegangen?«

      Der Angesprochene zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung«, sprach er. »Für uns war der Täter oben in der Wohnung. Herr Kunze war für uns ein Opfer, das beschützt werden musste.«

      »Hmm …«, kam es knurrend vom Kommissar zurück. »Ihm war es also möglich, hier in der näheren Umgebung eine Waffe loszuwerden. Sicherlich hatte er auch die Möglichkeit in einem der Mietshäuser, in den Kellerverschlägen, die Tatwaffe zu verstecken. Wahrscheinlich so, dass noch nicht einmal die Spürhunde etwas finden würden.«

      »Glauben Sie, dass Herr Kunze lügt?«, fragte Kröger seinen Chef mit Falten auf der Stirn.

      »Wer von beiden lügt, werden wir erst wissen, wenn wir die Tatwaffe haben, Kröger. Und die brauchen wir unbedingt.«

      »Hallo, Herr Kommissar«, sprach Karsten Höppner. »Ich halte es in der Wohnung nicht mehr aus. Immer muss ich daran denken, wie der andere Heike erschossen hat. Haben Sie ihn schon verhaftet?«

      »Noch suchen wir die Tatwaffe, Herr Höppner. Und erst wenn wir die haben, können wir uns ein Bild davon machen, wer Frau Greve wirklich erschossen hat. Herr Kunze behauptet, dass Sie der Täter wären.«

      Dieser antwortete mit einem kurzen Lächeln. »Dann müsste doch irgendwo in der Wohnung der Revolver liegen.«

      Kommissar Steffen bemerkte, dass der andere Revolver und nicht Pistole sagte.

      Ein Polizeibeamter kam auf den Kriminalbeamten zu. Links und rechts von ihm die zwei zehnjährigen Jungen. »Sie wollten Sie unbedingt sprechen«, sagte er fast entschuldigend.

      »Was gibt es denn so Wichtiges?«, sah Kommissar Steffen die zwei fragend an.

      »Wir haben hinter dem Haus, bei den Balkonen, einen Revolver gefunden«, fing einer der beiden aufgeregt an zu erzählen. Hierbei hielt er ihm einen Stoffbeutel entgegen.

      Kommissar Steffen sah hinein und fragte neugierig: »Woher wisst ihr, dass das ein Revolver ist?«

      Die beiden Jungen fingen lauthals an zu lachen. »Im Fernsehen, in den Wildwest-Filmen, haben sie diese Revolver.«

      »Ihr dürft euch Wildwest-Filme ansehen?« Der Kommissar war erstaunt.

      Und wieder lachten die beiden Jungen. »Natürlich nicht. Aber wenn unsere Nachbarn in Urlaub sind, versorgen wir die Katze.«

      »Und danach gucken wir fernsehen«, schmunzelte der andere Junge.

      Karsten Höppner wurde schlagartig fahl im Gesicht. Er erinnerte sich, dass der Revolver beim Hochziehen ein wenig hakte. Aber damit hatte er gerechnet. Demnach ist die Waffe nicht auf den Balkon gefallen, sondern auf den Rasen hinter dem Haus, durchfuhr es ihm siedend heiß. Und bevor die Spurensicherung kam, haben die beiden Jungen den Revolver entdeckt. Die Waffe, auf der seine Fingerabdrücke sind, schoss es ihm durch den Kopf.

      »Ist Ihnen nicht gut?«, hakte Kröger nach. »Sie sehen plötzlich so blass aus.«

      Noch habe ich die Waffe nicht gesehen, grübelte er. Jetzt ein Schuldeingeständnis und ihm würden sicherlich mehrere Jahre Gefängnis erspart bleiben. Wenn die Fingerabdrücke überprüft wären, war es zu spät …

      Kröger wollte Karsten Höppner eine weitere Frage stellen. Doch dieser fiel ihm sofort ins Wort. »Das schlechte Gewissen, meine Herren.« Er atmete kräftig durch, bevor er fort fuhr. »Ich habe Heike Greve getötet.« Gleich darauf erzählte er den beiden Kriminalbeamten den Grund und wie er die Tat ausführte.

      »Sie wohnen direkt über Frau Greve?!«, stellte Kommissar Steffen trocken fest.

      Kröger hielt ihm die geöffnete Hand hin. Nachdem der andere seinen Wohnungsschlüssel hineingelegt hatte, machte er sich auf den Weg zu der Wohnung.

      Kommissar Steffen ließ Karsten Höppner abführen. Gleich darauf griff er in den Stoffbeutel und nahm den Revolver heraus.

      »Nicht anfassen, Herr Steffen!«, ertönte ein kurzer Ruf von einem Mitarbeiter der Spurensicherung hinter ihm.

      Doch der Kommissar befolgte den Rat nicht. Er begutachtete den Revolver von allen Seiten. »Sieht toll aus«, sprach er. »Im ersten Augenblick würde ich darauf hereinfallen und annehmen, dass der echt ist.« Nachdem die Umstehenden ihn mit aufgerissenen Augen ansahen, sagte er: »Ein Spielzeug-Revolver.«

      Einer der beiden Jungen sprach mit leiser Stimme. »Ich wollte ihn gestern schon zur Polizei bringen. Aber mein Freund hat sich nicht getraut.«

      Auf einmal ertönte es aus dem Funksprechgerät von Kommissar Steffen. »Kröger! Was glauben Sie wohl, was hier auf dem Balkonboden von Herrn Höppner liegt, Chef?«

      »Lass ihn liegen«, war die knappe Antwort. »Die Kollegen von der Spurensicherung sind bereits auf dem Weg zu dir.«

      Wer zweimal stirbt, lebt länger

      »Ich gehe schon mal vor.« Jenny Makroweit schnappte sich ein Badetuch und verließ die prunkvolle Villa. Sie wich in die versteckte Badebucht am Strand aus, um sich der sengenden Mittagshitze zu entziehen.

      Henning Makroweit sah seiner nett anzusehenden Ehefrau, in dem knappen weißen Bikini und dem schulterlangen blonden Haar, lange hinterher. Wie verhält sie sich, wenn sie mitbekommt, dass sein Unternehmen kurz vor der Pleite steht? Würde sie nach dem Bankrott bei ihm bleiben? Der Vorschlag, kurzfristig ein paar Tage Urlaub in ihrem Haus an der spanischen Küste zu verbringen, hatte einen Grund. Es galt die Villa schnellstmöglich zu verkaufen. Im Augenblick benötigte er für die Firma dringend Geld.

      Das Hupen eines Fahrzeuges, direkt vor der Haustür, riss ihn aus den Gedanken. Ah, man brachte ihm seinen Jaguar zurück. Tja, ebenfalls von diesem ins Herz geschlossenen Stück Blech galt es sich zu trennen.

      »Er läuft wieder wie geschmiert, Herr Makroweit.« Der Mechaniker sah ihn mit einem blendenden Lächeln an.

      Henning Makroweit drückte ihm ein Trinkgeld

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