Diara und der weiße Vogel. Silke May

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Diara und der weiße Vogel - Silke May

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Reife mit sich. Anscheinend bin ich in den letzten Stunden gereift.«

      Komisch, davon habe ich nichts bemerkt, dachte sie.

      Werde ja nicht frech, dachte Seth. Diara spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg.

      »Sagt mal ihr Beiden, soll eure gemeinsame Geheimniskrämerei den ganzen Abend so weiter gehen?«, gab Golo verschnupft von sich.

      »Wir haben kein Geheimnis. Diara dachte sich, dass meine Augen schön sind und ich antwortete darauf.«

      »Wenn ihr nichts anderes im Kopf habt, als solch unwichtige Dinge, dann war der Aufstieg anscheinend nicht anstrengend genug«, gab Golo wütend darüber, dass er nie Gedankenlesen wird können – von sich.

      »Jetzt sei doch nicht so empfindlich, es war doch nichts weiter, als unser erster gemeinsamer Gedankenaustausch«, gab Diara beruhigend von sich. »Gut, dann lasst uns jetzt über den morgigen Tag reden. Ich denke, dass wir gleich nach Sonnenaufgang aufbrechen, damit wir noch bei Tageslicht den Gipfel erreichen.«

      »Golo welchen der gegenüberliegenden Gipfel müssen wir überqueren? Den vom rechten Berg oder den vom Linken?«, fragte Seth.

      »Den Linken.« Seth strengte seine Augen an, um den schemenhaft erkennbaren Gipfel einzuschätzen.

      »Der Aufstieg scheint mir sehr steil zu sein?«

      »Nun ja, leicht wird es nicht werden und wir müssen all unsere Kräfte voll einsetzen. Das gleiche gilt für unsere Konzentration!«

      Seth sah Diara an und seine Gedanken sprachen zu ihr: Er kann's nicht lassen! Golo ist wohl eifersüchtig auf mich?

      Diara schmunzelte vor sich hin: Das glaube ich nicht, es ärgert ihn nur, dass er nie mit uns gedanklich kommunizieren kann.

      Golo schnitt ein Stück Fleisch ab und reichte es Diara.

      »Hier … damit dein Hirn endlich wieder einmal an etwas anderes denkt, nämlich ans Essen.«

      Und er ist doch eifersüchtig, dachte Seth.

      Langsam glaub ich dir. Lass uns jetzt nicht mehr miteinander die Gedanken austauschen, sonst dreht er vollends durch, antwortete Diara in Gedanken.

      Golo reichte Seth ein großes Stück Fleisch und sah ihn dabei grimmig an. »Nach dem Essen werden wir gleich schlafen. Ich hoffe, du schaffst das auch, ohne mit Diara zu kommunizieren?«

      »Natürlich, ich war nur überrascht, dass Diara auch Gedankenlesen kann. Ich dachte, dass es nur die Kinder des Weisen können.«

      »Jetzt weißt du es und lass es gut sein.«

      Golo nahm einen herzhaften Biss vom Fleisch und sah Gedankenverloren in das flackernde Feuer. Nachdem sie alle drei gesättigt waren, stellte sich bei ihnen auch die Müdigkeit ein und sie schliefen tief, bis zum Morgengrauen.

      Kapitel 3

      Diara erwachte als Erste und setzte sich auf. Sie sah links und rechts neben sich, beide jungen Männer waren noch im Tiefschlaf. Sie schaute über die Berge und blieb bei dem Gipfel gegenüber stehen. Der Himmel hinter den Bergen färbte sich langsam in einem orangegelben Farbton. Diara beobachtete fasziniert, wie sich die Sonne langsam hinter den Gipfeln empor schob und einen feurigen Strahlenkranz um sie legte. Seth regte sich in diesem Moment und stupste sie an.

      »Seit wann bist du schon wach?«

      »Seit die Sonne noch hinter den Gipfeln lag und wunderschöne Farben in den Himmel zeichnete.«

      Seth setzte sich auf und sah zu den Bergspitzen. Die Sonne zeigte sich in Form eines grellen Feuerballes, unmittelbar zwischen zwei Bergspitzen. »Das sieht wirklich schön aus …, so einen Sonnenaufgang haben wir noch nie erlebt«, schwärmte er.

      Inzwischen streckte sich Golo, der soeben aufwachte.

      »Aha, ihr beide seid schon wach. Konntet ihr nicht gut schlafen?«

      »Doch … aber ich hatte das Glück, früh genug wach zu werden, um dieses Naturschauspiel des Sonnenaufganges zu beobachten«, antwortete Diara. Golo warf einen kurzen Blick zur Sonne, oberhalb der Berge.

      »So, so … ein Naturschauspiel, sagtest du. Für mich sieht sie so aus wie immer.«

      »Das ist ja normal, wenn man den Aufgang der Sonne verschläft … so wie du«, gab Diara leicht vorwurfsvoll zurück.

      »Tja, dann lasst uns aufbrechen, wir haben noch einen weiten Weg vor uns.«

      »Halt nicht so schnell! Zuerst lass uns etwas Frühstücken, denn mit leeren Magen, kann man nicht kraftvoll Bergsteigen und wir müssen noch weit hoch­«, stellte Seth fest.

      Erst jetzt sah Golo, dass sie den Gipfel doch noch nicht ganz erreicht hatten, sondern sich auf einem Bergplateau unterhalb des Gipfels befanden. Staunend und zugleich etwas enttäuscht stand Golo auf und sah sich um.

      »Ich hätte schwören können, dass wir uns fast auf dem Gipfel befinden. Anscheinend war es doch schon zu dunkel, um die Bergspitze oberhalb von diesem Felsenhaufen zu sehen.«

      »Egal, ob rauf oder runter … ohne Frühstück gehe ich nicht weiter!«, gab Diara bestimmt von sich.

      »Gut, dann lasst uns etwas zu uns nehmen und dann gehen wir später eben ein bisschen schneller«, bestimmte Golo.

      Während sie ihr Brot aßen und Quellwasser aus ihren Beuteln tranken, unterhielten sie sich, über den vor ihnen liegenden Aufstieg.

      »Sag mal Golo, müsste das nicht bereits das Gebiet von Trudbert dem Steinmann sein?«, fragte sie und deutete zum Gipfel hoch.

      »Wahrscheinlich.«

      »Das ist bestimmt das Gebiet, das heißt, dass wir sehr vorsichtig sein müssen«, erklärte Seth.

      »Auf jeden Fall, müssen wir ihn sehen, bevor er uns sieht, um uns rechtzeitig vor ihm in Sicherheit bringen zu können«, antwortete Golo. »Mein Vater sagte, dass er sehr angriffslustig ist und auch aus dem Hinterhalt angreift«, stellte Diara klar.

      »Nun gut … wir sind aber zu dritt und er ist allein«, stellte Seth fest.

      »Das stimmt nicht, wir sind nur zu zweit. Du kannst Diara nicht rechnen, sie ist schließlich ein Mädchen«, berichtigte Golo. Diara war entrüstet über Golos Aussage.

      »Jetzt hör einmal gut zu Golo, ich bin zwar ein Mädchen, kann aber sehr wohl Kämpfen. Du brauchst dich nicht so aufzublasen, ich kann dafür mit Seth geistig in Verbindung treten und mit Zee sprechen. Golo, du bist nur ein Kämpfer sonst nichts!«

      Bockig stand Diara auf und verließ den Schlafplatz.

      Wo gehst du hin? Fragte sie Seth in Gedanken.

      Ich muss mich entleeren. Golo sah ihr nach.

      »Wo geht sie jetzt hin?«

      »Sie muss einmal.« Golo schnaubte vor Wut.

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