Der Fall Bahran. Elke Maria Pape

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Der Fall Bahran - Elke Maria Pape

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Frau Bahran eine Verwandte von Ihnen?” Zacharias hielt nach wie vor den Arm der Frau fest. Der Schweiß rann ihm in Strömen von der Stirn.

      Sie schüttelte kaum merklich mit dem Kopf. „Nein, nein!”

      „Woher kannten Sie sie?”

      „Nein, nein, ich verstehe es nicht.”

      „Was verstehen Sie nicht?”

      „Sie ist tot, nicht wahr, tot?”

      Zacharias nickte betroffen. „Ja.”

      „Ich habe es gehört, von den Nachbarn.”, flüsterte sie.

      „Wohnen Sie auch hier? Wie ist Ihr Name?”

      „Wer macht so etwas? Wer bringt so eine Frau um? Wer?”, weinte sie.

      „Wohnen Sie auch hier?”, fragte Zacharias noch einmal.

      „Wer, wer macht so etwas?”, stammelte sie. Ihre Beine knickten weg und sie fiel mit den Knien auf die Steinplatten.

      „Haben wir einen psychologischen Betreuer vor Ort?” Zacharias ließ die Frau keine Sekunde aus den Augen.

      „Es ist ein Seelsorger hier, aus der hiesigen Pfarrei.”, antwortete der Beamte der Streifenpolizei.

      „Gut, holen Sie ihn. Es soll sich um die Frau kümmern.”

      Der Beamte stimmte zu, wohl auch froh, dass er das Problem bald los war.

      „Und wenn sich der Zustand der Frau nicht bessert, rufen Sie einen Krankenwagen. Der Pfarrer soll mal versuchen rauszubekommen, wer sie ist, und wie sie heißt. Vergessen Sie nicht, sich dann die Adresse der Frau aufzuschreiben.”

      Der Beamte gab sich Mühe gewissenhaft zu nicken. Der Kommissar hielt ihn wohl für dumm.

      Zacharias ging zurück zur Haustür. Aus den Augenwinkeln sah er einen älteren Mann heraneilen, der trotz der Hitze einen schwarzen Anzug trug mit einem weißen Hemd und steifem Stehkragen darunter.

      Eindeutig der Pfarrer. Liebevoll nahm er sich der auf den Steinen hockenden Frau an, die immer noch vor sich hin wimmerte. Er half ihr hoch, legte schützend einen Arm um sie und führte sie fort, um sie vor den Blicken der Neugierigen abzuschirmen.

      Die Frau hatte sich auf den Steinplatten die Knie aufgeschlagen, sie schien den Schmerz der aufgeschürften Haut noch nicht einmal zu bemerken.

      Im Haus suchte Zacharias Weinfeld nach Klaus Bültmann. Er fand ihn im ersten Stock, wo er einem Kollegen zusah, der versuchte, Fingerabdrücke von dem Treppengeländer zu sichern.

      „Eins steht fest.”, nuschelte er in seiner weißen Montur. „So eine Putzfrau, wie die von Frau Bahran kann sich nur jeder wünschen.”

      Zacharias blickte ihn fragend an.

      „Sie war ja mit dem Putzen fast fertig, als sie die Tote fand. Die Frau hat ganze Arbeit geleistet, das kann ich dir sagen.”

      Zacharias zog die Krawatte endgültig von seinem Hals und stopfte sie in die Hosentasche. „Ihr habt keine Fingerabdrücke gefunden?”

      „Bis jetzt keinen einzigen. Wie gesagt, die Haushälterin hat keinen Winkel ausgelassen, alles blitzblank.”

      „Hatte die Tote ein Handy?”

      „Keine Ahnung, wir haben keins gefunden! Aber jeder hat doch heute ein Handy.”

      Ungeduldig fuhr sich Zacharias mit der Hand durch sein, von der Hitze, mittlerweile angeklatschtes Haar. „Irgendetwas wird sich doch wohl finden lassen!”

      „Lass uns Zeit. Noch sind wir nicht fertig. Das Haus ist groß.”, bat Klaus Bültmann ihn.

      „Was wolltest du mir eben über den Fotografen sagen?”, fragte Zacharias nach.

      „Ach ja, richtig. Er hat genügend Fotos gemacht von den Blutspuren, so dass ihr die Sache gut auswerten könnt.”

      „Ja, das ist super, danke. Ich werde jetzt noch einmal nach unten gehen, also bis gleich!”

      Klaus Bültmann nickte ihm zu.

      Vor dem erfahrenen Kollegen der Spurensicherung wollte Zacharias es nicht zugeben, aber er musste sich eingestehen, dass diese verzweifelte Frau ihn eben ein wenig aus dem Konzept gerissen hatte und davon abgehalten hatte, sich das Muster der Blutflecke noch einmal genau anzusehen. Inge Braukmann kam ihm mit ihrem großen Metallkoffer in der Tür zum Wohnzimmer entgegen.

      Ihr Gesicht war vor lauter Anspannung und Hitze puterrot.

      „Fertig, Frau Doktor?”, fragte Zacharias sie und lächelte.

      Sie gab sich nicht die Mühe zurück zu lächeln. „Ja, endlich!”, antwortete sie erschöpft. „Den Bericht haben Sie frühestens übermorgen. Wir sind auch unterbesetzt. Es ist Urlaubszeit.”

      Er seufzte. „Ja, Urlaub. Musste ich schon abbrechen!”

      „Sie Ärmster!”

      „Bei uns ist es eine Grippewelle!”

      „Jetzt, bei dieser Hitze?”

      „Fragen Sie mich nicht, wie das kommt. Ich vermute, ein Virus.”

      Jetzt lächelte sie. „Na, dann wollen wir hoffen, dass wir verschont bleiben. Die Mörder machen ja leider auch keinen Urlaub.”

      Sie nickte ihm aufmunternd zu und ging an ihm vorbei nach draußen. Zacharias hörte, wie zahlreiche Kameras klickten, als sie raus kam und wie ein paar Reporter sie mit Fragen bestürmten. Allerdings war sie klug genug, nicht zu antworten.

      Schon die ganze Zeit hatte sich Zacharias über das übermäßige Interesse der Menschen, die draußen standen, gewundert. Als Klaus Bültmann erneut das Wohnzimmer betrat, sprach er seine Verwunderung darüber aus und erntete erstaunte Blicke.

      „Du weißt nicht, wer die Frau ist?”

      „Natürlich weiß ich das. Die Frau heißt Patricia Bahran und wohnte hier alleine.”

      Herr Bültmann schwieg.

      „Nun sag schon. Du weißt doch etwas. Ehrlich gesagt, der Name des Opfers kam mir schon etwas bekannt vor. Irgendwo habe ich ihn schon mal gehört.”

      „Meine Mutter war auch schon mal bei ihr!”

      „Wo, hier?”

      Er nickte.

      „Klaus, wir kennen uns doch schon lange. Willst du, dass ich hier der einzige bin, der nicht über die Frau Bescheid weiß? Was machen die ganzen Leute da draußen? Warum sind so viele von der Presse da? Und dann diese weinende Frau. Ich hoffe, es wird sich um sie gekümmert.”

      „Ja, ja, die wird versorgt. So viel ich mitbekommen habe, hat sie der Pfarrer zu einem Arzt gefahren.”

      „Gut!

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