Rentadep. Jens Otto Holländer
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Eine junge Frau, Mitte 20, gepflegtes Aussehen, mit modischer Kurzhaarfrisur, Makeup und in sauberen Jeans und grüner Bluse betrat mit einem Schlüssel das Haus. Musik lief im Hintergrund.
„Ich bin es, Karin“
„Jooh-„ rief jemand von hinten. Rechts ging es in die Küche. Links durch einen Flur in ein riesiges Wohnzimmer welches sich nach rechts ausdehnte, in dem eine Sitzecke und gemütliche Sofas Platz fanden, ein riesiger Flachbildschirm, ein Esstisch mit 12 Stühlen, Kamin, Couchtisch und diverse Regale mit Büchern an den Wänden. Die Wände zum Garten hinaus waren verglast, so dass es taghell war in dem Raum. An einer der Längsseiten ging eine Treppe hinauf auf eine kleine Empore. Von dort erreichte man die 10 Zimmer und drei Badezimmer, die sich die Bewohner teilten.
In der Sitzecke saßen zwei jünger Männer, und betrachteten voll Bewunderung, wie Karin hüftschwingend die Treppe nach oben ging.
„darf ich mit?“
„von was träumst du nachts“ lachte Karin
„von dir.“ Boris verdrehte die Augen und schaute wieder auf den Bildschirm. Er war 26, seit vier Jahren dabei und hatte heute einen freien Tag
„Wo ist eigentlich Daniel?“ fragte Boris
„er ist zum Checkup. Er wird wohl bald vermittelt werden.
Dann ist Schluss mit dem süßen Nichtstun“ feixte Boris.
„Und was macht Peter, unser Opa.?“
„Unser Opa ist 38 und in fünf Jahren schon durch mit dem Programm. Er hat einen super Job. Opa war einer der ersten Programmabsolventen von Rentadep. 2025, im Gründungsjahr fing er an. Ich glaube er hat was laufen mit seiner Chefin Charlotte oder so heißt die.“
„ Die Sexbombe? Ja klar. Die ist doch steinreich. Weißt Du, was er dort macht?“
„Alles was anfällt. Gartenarbeit, Wagen waschen, Einkäufe und ab und an muss er dann bei ihr ran. Sie lässt ihn sogar den neuen G8 fahren.“
„Das ist doch Geschwätz.“
„Von wegen..“
Abends, wenn die meisten zu Hause waren, ging es oft lebhaft zu im Haus. Musik lief, die Leute unterhielten sich laut, der Fernseher war laut gestellt, es wurde gekocht, gegessen, gelacht und gestritten. Kurz vor 23 Uhr wurde es dann auf einmal merkwürdig still. Jeder verschwand in seinem Zimmer. Punkt elf hörte man dann aus dem einen oder anderen Zimmer ein leises Stöhnen oder erleichtertes Aufatmen. Die Bewohner hatten ihre Abenddosis gesprayt. Sie waren alle hochgradig Opiatabhängig. Ihre Droge hieß Euphorin und sie bekamen sie dreimal am Tag. Sie wollten sie dreimal am Tag. Sie brauchten sie dreimal am Tag. Ohne Euphorin war jeder, nach spätestens 20 Stunden, so auf Entzug, dass sie ins Krankenhaus müssten. Doch so weit kam es ja nicht. Sie alle waren Teilnehmer des Rentadep Programms, für maximal 20 Jahre.
Sylvia
Sylvia stand in der Küche, nippte an ihrem Weißwein, sah nach draußen und rauchte. Ihr Mann Dieter, 38, Abteilungs- und Lagerleiter einer Firma für medizinische Geräte, kam rein und holte eine Dose Bier aus dem Kühlschrank.
„was ist los Schatz?“
„ich weiß nicht. Ich kann nicht mehr. Mit den drei Kindern, dem Haus, dem Garten und den Vormittagen im Salon, all das wächst mir über den Kopf“.
„das weiß ich, Darling. Drum lass uns doch einen Substie nehmen.“
„spinnst du? Ich hole doch keinen Junkie ins Haus.“
„die von Rentadep vermittelten Substies sind zuverlässig. Du brauchst keine Angst zu haben. Substies sind von Haus aus eher konfliktscheu, harmoniebedürftig und etwas antriebsarm. Ihr Sexual Trieb ist durch ihre Droge stark gedämpft und kriminell sind die schon gar nicht. Allerdings gibt es fast nur Männer.“
„wie war das mit dem Sex Trieb?“
„Sylvia bleib doch ernst. Fast jeder zweite meiner Kollegen hat einen Substie, der ihm zuhause hilft.. Je nach Bildungsgrad und des Erwartungsprofils des Kunden bekommt man eine preiswerte Hilfe für 75€ die Woche.Für unsere Anforderungen schätze ich 200 die Woche, aber dann hast du einen Vollzeit HiWi.“
„Und was verdienen die Substies daran?“
„Nichts. Sie kriegen immerhin ihren Stoff.“
„Ist das legal?“
„Natürlich. Ist ein staatlich kontrolliertes Programm. Die Süchtigen machen einen Vertrag mit Rentadep, dann sind sie 10-20 Jahre versorgt, erhalten am Ende sogar eine Prämie und auf Wunsch für den Rest des Lebens ihren Stoff. Ich verstehe auch nicht, wie man für so etwas seine Seele verkaufen kann.
Ist noch genug Bier im Haus? Du weißt, ich fahre ungern, nach den ersten zwei Sixpacks. Scheiß Drogies. Noch Wein? Oder soll ich was Stärkeres mixen? Die Kinder sind über Nacht in der Kita und Evelyn schläft bei einer Freundin.“
„Mach mir einen Highball- und spare nicht am Bourbon. Weißt du Schatz, je länger ich drüber nachdenke, desto besser finde ich die Idee. Bring doch mal ne Broschüre mit.“
Charlotte
Charlotte hatte richtig Power. Neben einer hinreißend erotischen Ausstrahlung, besaß sie Durchsetzungsvermögen und einen starken Willen. Durch harte Arbeit, Fleiß, den entsprechenden Weiterbildungen und vielen guten Beziehungen, hatte sie es zur Vermögensberaterin der Reichen Bürger Stuttgarts gebracht. Sie arbeitete weiter, wenn andere Feierabend machten. Selbst ihre Freizeit ordnete sie dem Plan, weit zu kommen, unter.
Sie war 165cm groß, brünette Haare, grüne Augen, schmale Schultern eine makellose Haut, schöne Hände, schön geformte, sehr üppige Brüste, eine geschwungene Taille und Hüfte und muskellöse Waden, die erst kurz vor den hochgeschwungenen schönen Füßen endeten, wenn überhaupt, der einzige Abzug eines makellosen Körpers, sofern einem die Nase gefiel, die gut ins Gesicht eines Raubvogels gepasst hätte. Und angewachsene Ohrläppchen. Andere Frauen boten ihren Sex tröpfchenweise an. Charlotte knallte einem ein Östrogen XXL Paket vor den Latz, dass Männer reihenweise scharf und einige Frauen feucht werden ließ. Idioten wurden ihr gegenüber anzüglich und ab dann wie Luft behandelt. Mit 17 Jahren hätte sie mit ihrem Körper 5000EU$ pro Date verlangen können. In schwarzer Spitzenunterwäsche, so sah es ihr Liebhaber Jo, sah sie aus, als hätte sich ein lüsterner Sexgott eine Gespielin geschaffen.
Doch sie war keine Prostituierte und wollte keine sein, bei allem Verständnis für den ältesten aller Berufe. Sie hatte durchaus verinnerlicht, dass bei vielen Männern der Penis die Leine ist, an der man den Mann führt.
Nun, mit 38, hatte sie es weit gebracht. Ihre Firma High Society lief bestens, sie verdiente weit mehr als sie ausgeben konnte, ihre Beraterhonorare konnten sich sehen lassen, ihre Kontakte waren unbezahlbar und einem kleinen Kreis von Mächtigen war stillschweigend bekannt, dass sie bereit war, sehr viel in die Waagschale zu werfen, solange sie ein Ziel verfolgte.
Sie