Die Kraft der positiven Gefühle. Peter Schmidt

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Die Kraft der positiven Gefühle - Peter Schmidt

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Einsichten sind für die Realisierung solcher Formeln sehr nützlich und können Irritationen und Unklarheiten ausschließen: Wenn man eine Formel setzt, so „suggeriert“ man sich nichts, wie oft behauptet wird. Den Unterschied zwischen „setzen“ und „suggerieren“ können Sie sich leicht an folgendem Beispiel verdeutlichen:

      Wenn Sie an ein Placebo glauben, dann wirkt das Medikament, weil Sie irrtümlich meinen, es enthalte wirksame Inhaltsstoffe, obwohl es nur aus Mehl und Zucker besteht. Dann haben Sie sich getäuscht, und daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Sie von dieser Suggestion profitieren.

      Sagt Ihnen der Arzt, Sie litten an unheilbarem Krebs, so werden Sie wahrscheinlich mit einem Schock und schweren körperlichen und seelischen Symptomen reagieren. Und dieser Gedanke wirkt nicht nur wegen des zu erwartenden Leidens so stark, sondern weil Sie ihn für wahr halten. Entdeckt der Arzt, dass er Ihre Patientendaten verwechselt hat, dann ist der Wirksamkeit der Hiobsbotschaft der Boden entzogen.

      Suggestion – im strengen Sinne, nicht im vagen Sinne der Alltagssprache – beruht auf fälschlichem Fürwahrhalten, bzw. die Frage nach der Wahrheit wird gar nicht mehr gestellt, weil die Kritikfähigkeit aus verschiedenen Gründen (Irrtum, Rhetorik, Kompliziertheit des Sachverhalts, Schläfrigkeit, mangelnde Intelligenz, Wunschdenken, Wahn, Hypnose) eingeschränkt ist.

      Beim Gedankensetzen wird kein hypnoider Zustand mit eingeschränkter Kritikfähigkeit angestrebt. Selbst vorgeschaltete Wortklangmeditation verstärkt, richtig ausgeübt, eher die Einsicht, Umsicht und Voraussicht.

       Bei der Technik des Gedankensetzens ist es also nicht erforderlich, an das, was mit der Formel beabsichtigt wird, zu glauben!

      Wenn wir eine Formel setzen, täuschen wir uns weder noch müssen wir uns etwas vormachen oder uns selbst belügen. Wir wissen ja längst, wie unsere Diagnose lautet und wo unser Problem liegt – was die Fakten sind.

      Gedankensetzen setzt einen neuen Anfang. Es handelt sich um Ihre eigene kritische und freie Entscheidung. Sie sind nicht Opfer eines Irrtums oder einer Selbsttäuschung, sondern Handelnder. Sie wählen, was Sie sein wollen. Nicht schon früher gewählt zu haben, lag vor allem daran, dass Sie über kein wirksames Instrument verfügten, Ihre Wahl in die Tat umzusetzen.

      Eine weitere Einsicht, die vor allem mit zunehmender Erfahrung bestätigt wird, ist das Wissen, dass solche Formeln tatsächlich durch bloßes Setzen wirken. Gewöhnlich wirkt ein Gedanke wie schon gesagt, wenn wir ihn für wahr, bzw. das Gemeinte für tatsächlich existierend halten, sei es, weil es sich tatsächlich um etwas Reales handelt oder weil wir glauben, es sei real.

      Beim Gedankensetzen sind wir in einer anderen Ausgangsposition als in der Suggestion oder beim Fürwahrhalten. Sie wissen, dass Sie Lampenfieber haben oder von übertriebener Eifersucht geplagt werden. Sie können den Gedanken, dass Sie frei von Lampenfieber oder Eifersucht sind, also gar nicht ohne weiteres für wahr halten, denn Ihre Erfahrung spricht dagegen. Es war immer so, und daraus schließen Sie (wenn auch logisch nicht ganz berechtigt), dass es auch weiterhin so sein wird.

      Dass Gedanken ohne Fürwahrhalten durch bloßes Setzen wirken, ist eine Entdeckung, die zunächst ganz Ihrem Gespür oder Ihrem (hypothetischen) Vertrauen überlassen bleibt: Andere haben dies bereits erkannt und setzen es erfolgreich ein. Stellen Sie daher Ihre Überzeugung oder auch Skepsis, Gedanken wirkten nur, wenn wir sie für wahr halten, in Parenthese, bis Sie sich vom Gegenteil überzeugt haben!

       Beachten Sie unbedingt, dass sich durchaus kein Gefühl der Bestätigung während der Übung zeigen muss, aus dem Sie ableiten können, wie stark Ihre Gedanken wirken. Sie müssen kein Evidenzgefühl oder Aha-Erlebnis haben, dass ein Problem gelöst oder eine neue Entwicklung auf den Weg gebracht wurde.

      Wirkungen zeigen sich meist erst bei der direkten Konfrontation mit dem Problem oder wenn der Situation und Gelegenheit nach der Augenblick gekommen ist, an dem eine neue Entwicklung einsetzen kann. Lassen Sie die Übung wie bei allen Techniken mit einer Ruhephase von etwa zwei Minuten ausklingen, in der Sie die Augen geschlossen halten und nichts tun.

      Stehen Sie nicht unmittelbar danach auf! Reden Sie nicht, werden Sie nicht sofort aktiv, denn das könnte die Wirksamkeit beeinträchtigen. Bleiben Sie noch einige Zeit mit geöffneten Augen sitzen, bis Sie den Eindruck haben, der innere Prozess habe sich „gesetzt“.

      Wiederholen Sie die Übung gegebenenfalls an mehreren Tagen, bis sich zeigt, dass Sie erreicht haben, was Sie erreichen wollten.

       Kurzform:

      Bequem sitzen oder liegen mit geschlossenen Augen; etwa eine halbe Minute alle Wahrnehmungen zulassen.

      Alternativ: Entspannungstechnik vorschalten, z.B. 20 Minuten Wortklangmeditation (verstärkt die Wirkung).

      Dann die Aufmerksamkeit auf ein Problem lenken. Keine Phobien wählen.

      Eine positive Formel formulieren. Formel ohne Zielvorstellung und Erwartungshaltung leicht und entspannt auf den Weg bringen.

      Aufmerksamkeit auf die Pausen zwischen den Wiederholungen der Formeln richten. Körper fühlen. Alle Wahrnehmungen, gleichgültig ob deutlich oder vage, neutral betrachtend zulassen.

      Fünf, zehn oder 20 Wiederholungen nach Gefühl.

      Ausklangphase I: etwa zwei Minuten ruhiges Dasitzen mit geschlossenen Augen.

      Ausklangphase II: ruhiges Dasitzen mit geöffneten Augen.

       Wirkung

      Mit dieser Technik lassen sich erfolgreich verschiedenste mentale Schwierigkeiten behandeln. Vor allem aber können Sie damit neue Entwicklungen setzen und Ihre Leistungsfähigkeit in allen Bereichen Ihres privaten oder beruflichen Lebens verbessern. Ob Sie ein besserer Verkäufer oder Lehrer, Familienvater oder Liebhaber, Künstler oder Privatier sein wollen – Sie bringen damit auf leichte und überraschend wirksame Weise Ihre Entwicklung in Gang und gehen Leistungssteigerungen ganz gezielt an.

      Entwicklung statt Stagnation aber ist allein schon ein wirksames Heilmittel gegen Verstimmungen, Pessimismus und Depressionen.

      Lesen Sie in Kapitel 18, „Gedankensetzen B“, warum diese Technik so positive Effekte hat und welche Feinheiten ihre Wirkung verstärken.

      5 Allgemeine Formeln des Gedankensetzens

      Hier erfahren Sie, wie Sie sich auf erstaunlich leichte und wirksame Weise motivieren und von Problemen befreien können. Positive Wirkungen zeigen sich meist schon kurz nach der ersten Übung, z.B. am nächsten Tag. Kapitel 19 in Teil B vermittelt Ihnen Tipps, Kniffe und Hintergrundwissen, um Ihre Technik zu vertiefen.

      Sie können sich die Suche nach geeigneten Formeln, die sich realisieren sollen, in vielen Fällen sparen. Verwenden Sie statt dessen die allgemeine Formel:

      „Loslassen“

      Lassen Sie zunächst wieder etwa eine halbe Minute lang alle Wahrnehmungen zu. Dazu gehören sowohl angenehme wie unangenehme Gefühle und Gedanken, also auch Unlust und störende Geräusche. Oder schalten Sie eine Entspannungstechnik wie die Wortklangmeditation vor, weil das die Wirkung des Gedankensetzens deutlich verstärkt.

      Danach stellen Sie sich wie in der Übung

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