Villa Heckel. T. D. Amrein

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Villa Heckel - T. D. Amrein Aus der Reihe Krügers Fälle

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      Krüger wurde aufgefordert, die Karten auszuteilen. „Ach, mir reicht’s, wir haben ja doch keine Chance gegen das Glück, das die immer haben“, brummte er.

      „Glück?“, tadelte Elisabeth. „Könnte ja auch sein, dass wir einfach besser spielen, oder nicht?“

      Krüger grunzte irgendwas, stand auf und ging durch die offene Terrassentür in den Garten.

      Guerin folgte ihm. Er bewunderte den Gartengrill, den Krüger schon vorbereitet hatte.

      „Holzkohle ist immer noch das Beste“, sagte er zu Krüger.

      Dieser nickte. „Ja, finde ich auch.“

      Michélle rief nach Krüger. „Telefon, Chef!“

      ***

      Ein Leichenfund, männlich, mittleres Alter mit Schussverletzungen. Im Süden Freiburgs, schon in den ersten Abhängen des Kypfelsens. Grünwald erklärte ihm den Weg. Krüger war einmal mit Elisabeth in der Gegend spazieren gegangen, deshalb wusste er ungefähr, wohin er fahren musste. Ein Streifenwagen würde ihn bei der Abzweigung von der Hauptstraße erwarten.

      Doktor Holoch saß auf einem Feldstuhl hinter seinem Wagen und füllte offenbar ein Formular aus, als Krüger eintraf.

      „Guten Abend, Herr Kommissar“, begrüßte er ihn.

      Krüger erwiderte den Gruß und sah ihn fragend an.

      Holoch nickte. „Gleich, Herr Kommissar, nur noch ein paar Zahlen.“

      Krüger nutzte den Moment, um einen ersten Blick auf den Toten zu werfen. Die Leiche lag auf dem Bauch, an einem sanften Abhang, mit dem Kopf nach unten. Die Hände und die Schuhe steckten bereits in Plastiktüten. Verletzungen oder Blut ließen sich nicht erkennen.

      Holoch räusperte sich hinter Krüger. „Wir haben ihn für Sie wieder so hingedreht, wie er aufgefunden wurde.“

      Krüger bedankte sich höflich. Diese Weisung hatte er selbst einmal gegeben, obwohl es kaum viel half.

      „Zwei Einschüsse in der Brust“, begann Holoch, „eines der Projektile hat das Herz getroffen, der Tod ist vermutlich sofort eingetreten. Ausschusswunden sind nicht vorhanden, die Kugeln sind stecken geblieben, also wahrscheinlich ein kleineres Kaliber.

      Hier ist auch nur der Fundort, das kann ich bereits sicher sagen. Die Leiche wurde transportiert und umgelegt, das beweisen die Livores. Verstorben dürfte er gestern Abend sein, das werde ich noch genauer eingrenzen können.“

      „Angaben zur Person?“, fragte Krüger nach.

      „Männlich, circa fünfzig Jahre alt, die Hände lassen auf körperliche Arbeit schließen. Die Taschen leer, keine Dokumente oder sonstige Hinweise auf die Identität.“

      „Danke Herr Doktor. Wann werden Sie die Obduktion vornehmen?“

      „Gleich morgen früh, bis zehn können Sie mit Ergebnissen rechnen. Die Projektile kann ich Ihnen noch heute Abend sichern, wenn Sie das möchten?“

      Krüger winkte ab. „Lassen Sie nur, auf die paar Stunden kommt es nicht an, ist ja Wochenende.“

      Holoch zuckte nur mit den Schultern. Eher ungewöhnlich, aber ihm war es recht.

      Krüger hatte absolut keine Lust, sich noch heute Nacht mit dem Fall zu befassen. Wenn die Leiche am Tatort gefunden worden wäre, dann natürlich bliebe keine andere Wahl, als die Spuren so schnell wie möglich zu sichern.

      Aber unter diesen Umständen konnte er es bis zum Abendessen zurück ins Elsass schaffen, wie er gehofft hatte.

      Der Rest war schnell erledigt. Grünwald hatte die Spaziergänger, die den Toten gefunden hatten, längst befragt und die Personalien aufgenommen. Die Spurensicherung wartete noch darauf, dass die Leiche abtransportiert wurde, um die Liegestelle zu fotografieren und auf liegen gebliebene Gegenstände zu untersuchen. Erwin Rohr war nicht anwesend, wie Krüger festgestellt hatte, aber seine Leute schafften das trotzdem, daran war nicht zu zweifeln.

      Um den Schein zu wahren, ließ er sich von ihnen eine erste Einschätzung geben.

      „Ein paar Reifenspuren, Herr Kommissar, sonst bisher leider nichts“, sagte der Techniker. „Natürlich haben wir Klebeabzüge der Kleidung gemacht, die Taschen waren jedoch leer. Eine Hoffnung, möglicherweise. Die Schuhe enthalten Erdreste.“

      Krüger dankte, und der Techniker beugte sich wieder über die Fundstelle.

      ***

      Eugen Ulbrich saß zur gleichen Zeit in seiner Pension und wartete auf die Abendnachrichten. Inzwischen durfte er damit rechnen, dass der Idiot, der ihn zu erpressen versucht hatte, gefunden worden war.

      Zum Glück war im umfangreichen Hausrat auch eine Pistole mit Munition aufgetaucht. Nur so eine Damenwaffe, aber ausreichend. Er hatte ihn zur ausgemachten Zeit erwartet, oben an der Treppe, die zum ersten Stock führte. Den Eingang hatte er mit Plastikfolie ausgekleidet, um Blutspritzer an den Tapeten zu verhindern. Zur Tarnung hatte er bereits eine Wand frisch gestrichen, damit sein Besucher nicht gleich Verdacht schöpfte.

      Wie erhofft trat dieser arglos ein. Die Gier ließ ihn alle Vorsicht vergessen. Eine Million Mark, in einem Koffer, wie man es im Film immer sieht, hatte er für sein Schweigen verlangt.

      Eugen hatte ihm erklärt, dass nur einige Tausender auf der Bank lagen, er die Summe unmöglich aufbringen konnte.

      Der Unbekannte hatte ihn nur ausgelacht. Im Dorf würde von mindestens zehn Millionen gemunkelt. Das sei ein richtiges Schnäppchen für ihn, er solle sich nicht so anstellen. „Bleibt dir noch genug, du bist auch nicht mehr so jung, hast nicht mehr so viel Zeit, um es auszugeben. Ich habe fünfzig Jahre geschwiegen, vergiss das nicht!“

      Zwei Kugeln hatten dafür gesorgt, dass der auch keine Gelegenheit mehr haben würde, um Geld auszugeben, dachte Eugen, zufrieden.

      Die Meldung blieb aus. Offenbar lag die Stelle einsamer, als er gedacht hatte.

      ***

      Peter Hanke war ab und zu am Nachmittag an der Villa Heckel vorbeigeschlendert. Erst am Freitag fiel ihm auf, dass ein Mietwagen auf der Einfahrt um die Ecke stand.

      Das musste er sein. Der verlorene Sohn, der auftauchte, sobald es etwas zu holen gab. All die Jahre, wo hatte er sich herumgetrieben. Eigentlich war es Peter völlig egal, weshalb der nie aufgetaucht war, aber so ließ sich die Empörung besser genießen. Das schon sicher geglaubte Erbe, die Villa, ein Millionenvermögen, alles futsch, nur weil dieser Lump, den niemand kannte, im Testament der Großtante erwähnt wurde.

      Wenn der allerdings dachte, ohne Gegenwehr an das Erbe zu kommen, dann hatte er sich gründlich getäuscht. Die legalen Mittel, wie die Anfechtung des Testaments waren inzwischen ausgeschöpft, aber Peter konnte doch auf einige kriminelle Erfahrungen zurückblicken. Deshalb traute er sich den Nerv zu, den Kerl unbemerkt verschwinden zu lassen.

      Viel hatte es ihm bisher noch nicht eingebracht, ab und zu ein paar Scheine oder Schmuck, die er bei Gelegenheit aus Häusern mit einfachen Schlössern geklaut hatte.

      Was er dabei gelernt hatte, war,

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