Tod eines Agenten. Lars Gelting

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Tod eines Agenten - Lars Gelting страница 7

Автор:
Серия:
Издательство:
Tod eines Agenten - Lars Gelting

Скачать книгу

Innere des Wagens hineingepresst worden. Das war’s.

      Zum wiederholten Mal wischte er sich das Wasser aus dem Gesicht und schlug die Tür zu. Mit der nassen Kleidung konnte er sich sowieso nicht ins Auto setzen.

      Das Smartphone! Genervt riss er die Tür wieder auf, musste sich über den Sitz hinunterbeugen, um das Smartphone aus dem Fußraum zu fischen.

      „Sture Bengtson.“ Kopf und Arm waren noch im Fußraum, als Sture Bengtson wie eine Stichflamme in seinem Kopf aufleuchtete.

      Bockmist verdammter! Er zog sich aus dem Fußraum zurück und ließ sich erschöpft auf die Sitzkante fallen, die Füße draußen auf dem Waldboden.

      Sture Bengtson! Das war der ultimative Gau! Jetzt hatte er die Chance gründlich vermasselt.

      Aber er musste diesen Kerl treffen. Musste ihn treffen, bevor der sein brisantes Material an den nächsten verkaufte.

      „Sieht schlimm aus, oder?“ Die Fremde rief es herüber, stand auf der Straße an ihrem Land Rover.

      „Noch schlimmer und nicht weniger.“ Erik schloss die Tür und stolperte zurück zur Straße. „Jetzt hänge ich hier fest. In jeder Hinsicht. Verdammt.“ Wütend kickte er einen größeren Stein ins Gebüsch.

      „Kommen Sie, setzen wir uns in den Rover. Polizei und Krankenwagen sind unterwegs, dann haben wir es bald hinter uns.“

      Er blickte in die Dunkelheit, die von den Rücklichtern des Rovers rot gefärbt wurde. „Müssen wir nicht irgendetwas für diese Lotta tun? Sie wird sich da unten den Tod holen.“ Die nasse Kleidung sperrte am Rücken und an den Knien, als er sich in den Rover hineinzog.

      „Ich habe ihr eine dicke Decke hier aus dem Wagen übergelegt. Mehr kann ich nicht tun.“ Sie stellte die Klimaanlage auf ‚Heizen‘. „Ich bin nicht gerade empfindlich, aber jetzt bin ich durchgefroren.“ Sie zog sich zusammen, simulierte ein kräftiges Zittern und schob die tropfende Kapuze vom Kopf.

      „Ich überhaupt nicht!“ Er ließ den Kopf nach hinten an die Stütze sinken. „Ich tu nur so und bin froh, dass ich ein wenig trocknen kann.“

      „Wo bleiben Sie nachher? Haben Sie hier irgendwo etwas gebucht?“

      „Ach man! Ja, das auch noch! Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Vielleicht hat die Polizei ein warmes Kämmerchen für mich – nur für diese Nacht.“ Er musterte sie von der Seite, sah ihr zu, wie sie mit einem Papiertuch über ihr Gesicht wischte. Sie hatte dichtes, naturblondes Haar, am Hinterkopf locker zusammengerafft und hochgesteckt. Er dachte, dass das irgendwie nicht zu ihr passte. Es wirkte zu rustikal. Aber andererseits sah es gut aus, so nach unkompliziertem Naturtyp, mit dem man Pferde stehlen konnte. Zwischen vierzig und fünfzig mochte sie wohl sein, schätzte er.

      „Es geht weiter. Da hinten. Ich sehe es im Spiegel.“ Sie wies auf ihren Rückspiegel, zog sich die Kapuze wieder über den Kopf. Schon der Tür zugewandt, hielt sie einen Augenblick inne, sah dann noch einmal zurück, über die Schulter, so als sei ihr noch etwas eingefallen.

      „Wir haben vielleicht noch ein Zimmer frei. Wenn Sie das lieber nehmen möchten, als in Polizeigewahrsam zu übernachten. Wir reden gleich darüber.“ Dann war sie draußen.

      Erik folgte ihr, unwillig, schlug die Tür zu und verfluchte augenblicklich den Regen, der sofort wieder über ihn herfiel. Nachdem sie einige Minuten im warmen Auto gesessen hatten, empfand er den Regen als absolut hassenswert. Unverändert heftig prasselte er auf ihn herab, auf die Straße, überhaupt auf alles. Er fühlte sich ihm ausgeliefert und das machte ihn zunehmend wütend.

      Das Polizeifahrzeug rollte hinter den Rover. Blaulicht zuckte durch den Regen, über nasses Buschwerk und holte einzelne Baumstämme aus der Dunkelheit. Und er konnte im Widerschein der Lichter sehen, dass die Beamten bereits im geräumigen Transporter ihre großen Regencapes überzogen, während ihm das Wasser schon wieder aus den Ärmeln lief. Hinter dem Polizeifahrzeug, in der Kurve noch, kam der Krankenwagen durch den Regen heran, eilig, mit aufgeregt zuckendem Blaulicht.

      Kapitel 2

      Fünfzehn Minuten später hatten die Beamten den Unfall aufgenommen, hatten Erik auferlegt, für weitere Formalitäten am nächsten Tag die Polizeistation in Arjäng aufzusuchen. Den Wagen musste er am nächsten Tag bergen lassen.

      Lotta war offensichtlich schwerer verletzt. Sie war von einem Notarzt versorgt worden und war jetzt auf dem Weg nach Arvika ins Hospital.

      „Haben Sie sich das überlegt? Mein Angebot mit dem Zimmer. Sie müssen sonst mit der Polizei zurück nach Arjäng fahren.“ Die Frau hatte die ganze Zeit im Rover gewartet, ihr Wachsmantel wirkte schon wieder trocken.

      „Ich werde Ihre Ledersitze ruinieren.“ Erik lehnte den Kopf wieder an die Stütze. „Haben Sie schon mal ein Gummibärchen in einer Wasserpfütze gesehen? So fühl ich mich jetzt auch, wie ein aufgeweichtes Gummibärchen.“ Er zog die nasse Hose an den Knien etwas hoch, um sie von der Haut zu lösen.

      „Tut mir leid. Ich habe den Gedanken da draußen verloren. Aber wenn es Ihnen nichts ausmacht, mich so durchgeweicht aufzunehmen.“

      „Dann sollten Sie vielleicht jetzt Ihr Gepäck holen, damit wir endlich hier wegkommen.“

      Er blickte sie an, mit gekrauster Stirn, schluckte an ihrem zurechtweisenden Ton. Er hatte ihr nichts entgegenzusetzen und ließ sich wieder aus dem Rover in den Regen rutschen.

      Fünf Minuten später hatte er sein Gepäck auf dem Rücksitz verstaut und zog sich wieder hinein in den trockenen und warmen Rover. Er saß noch nicht ganz, als sie schon energisch anfuhr und beschleunigte.

      Er spürte die Nässe, als er gegen die Lehne gedrückt wurde, musste dringend aus den Sachen heraus. Die nasse Kleidung klebte an seinem Körper und er schlotterte vor Kälte, trotz der Wärme im Wagen. Von der Seite betrachtete er sie, während sie ihren Range-Rover absolut souverän und mit einem Affentempo durch den Wald jagte.

      „Wieso kennen Sie sich hier so gut aus? Sie jagen hier durch, als wären sie hier zu Hause.“

      „Nein! Ich bin hier nicht zu Hause. Aber unten in Lenungshammar braucht jemand dringend Antibiotika, die ich aus Arjäng holen musste. Deshalb wollte ich eben nicht noch mehr Zeit verlieren.“ Sie warf ihm einen kurzen Seitenblick zu.

      „Keine Sorge. Ich bringe Sie sicher runter.“

      „Vielleicht bin ich ja ein ganz Schlimmer. Sie nehmen mich hier einfach so mit.“

      „Vergessen Sie’s. Keine Chance.“ Sie sah lächelnd zu ihm herüber. „Unser Waffenarsenal ist beachtlich! Und wir sind gut. Wir treffen auch Niederwild.“

      „Waffen!“ In seinem Hinterkopf blitzte Sture Bengtson auf. „Wofür braucht eine Frau wie Sie Waffen?“ Ihr zugewandt hatte sich sein Oberkörper leicht von der Lehne gelöst.

      „Eine Frau wie ich und Waffen!“ Sie nahm den Blick von der Straße, sah ihn an, lange, um ihren Mund spielte ein spöttischer Zug. Ihr Blick kehrte zur Straße zurück. Und er fühlte sich unbehaglich. Musterte ihr Profil und versuchte sie zu entschlüsseln.

      „Sorgen Sie sich nicht.“ Sie schenkte ihm einen schmunzelnden Seitenblick. „Wir sind jedes Jahr im September zur Elchjagd

Скачать книгу