DER RITTER VON TORN. Edgar Rice Burroughs

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DER RITTER VON TORN - Edgar Rice Burroughs

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lasse, um das Interesse an der Erzählung in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen.« Auch Bertrade de Montfort im Roman ist fiktiv; es gab zwar eine historische Bertrade, Tochter eines Vorfahren von Simon de Montfort gleichen Namens, aber sie starb mehr als ein Jahrhundert vor den dort geschilderten Ereignissen.

      Aber wenn Burroughs angenommen hatte, dass der schnelle erste Verkauf ihn auf den einfachen Weg zum Erfolg bringen würde, sollte er enttäuscht werden. Metcalf gab am 19. Dezember 1911 eine Zusammenfassung der Mängel des Romans:

      »Ich bin sehr skeptisch, was die Geschichte angeht. Der Plot ist ausgezeichnet, aber ich denke, Sie haben ihn zu hastig ausgearbeitet. Die pittoreske Wirkung von Torn kommt nicht wirklich zum Tragen. Gelegenheiten für Farbe und Prunk haben Sie völlig verpasst. Den Wert einiger Figuren, aus denen man viel machen könnte, scheinen Sie nicht zu erkennen. Wie zum Beispiel der alte Fechtlehrer, den Sie etwa drei Kapitel verwenden und dann bis zum Ende der Geschichte völlig ignorieren. In ihm haben Sie eine Art bösartigen Geist, der das ganze Buch durchdringen könnte.«

      Burroughs ließ sich dadurch nicht entmutigen. »Ich sehe keinen Grund«, schrieb er zurück, »warum ich die Geschichte nicht zu Ihrer Zufriedenheit gestalten könnte, denn die von Ihnen angeführten Fehler sind reine Auslassungen, die sich leicht beheben lassen.« Er räumte ein, dass die Geschichte, da sie so kurz nach seiner ersten fertiggestellt wurde, beim Leser den Eindruck erwecken könnte, sie sei in aller Eile geschrieben worden; das sei aber nicht der Fall: »Ich arbeite den ganzen Tag und bis spät in die Nacht hinein, um abwechselnd meine Referenzen zu studieren und zu schreiben.«

      Burroughs’ Zuversicht wurde ein wenig erschüttert, als Metcalf in seinen zweiseitigen Brief vom 21. Dezember zu einer vernichtenden Analyse des Romans ausholte. Seiner Meinung nach hätte das erste Kapitel von Burroughs »voller Farbe und Aufregung« sein müssen. Nach einer kurzen Zusammenfassung der Handlung ging Metcalf auf das Ende ein: »Ich bin mir nicht sicher, ob das Happy-End einen besonderen Wert hat. Es scheint legitimer zu sein, dass sowohl de Vac als auch der Geächtete am Ende sterben und die Dame in Tränen aufgelöst zurückbleibt, möglicherweise auf dem Weg, Nonne zu werden.«

      Metcalfs Brief überzeugte Burroughs offensichtlich von der Notwendigkeit einer gründlichen Überarbeitung. Am 2. Februar 1912 sandte er eine neue Fassung ein – mit zwei Enden, einem glücklichen und einen »eher gegenteiligen, das aber dem Leser überlassen bleibt«. Seine eigene Vorliebe war jedoch klar:

      »Aus kommerziellen Gründen neige ich zu dem ›glücklichen‹ Ende, denn da alle gesellschaftlichen Schichten Belletristik zur Entspannung und zum Vergnügen lesen, nehme ich an, dass sie sich nicht besonders für Geschichten interessieren, die einen schlechten Geschmack hinterlassen. Aber ich überlasse es Ihrer größeren Erfahrung.»

      Die Antwort ließ auf sich warten. Erst am 4. März erhielt Burroughs die Entscheidung. Metcalf lehnte The Outlaw of Torn erneut ab. Doch weil er »so sehr« an die Handlung glaubte, schlug Metcalf vor, den Text jemandem in New York zu übergeben, der über ein umfassendes Wissen über mittelalterliche Geschichte verfüge. Der Herausgeber bot 100 Dollar für die Rechte und versprach, dass man Burroughs bei Erscheinen der Geschichte als Co-Autor nennen würde.

      Obwohl Burroughs’ finanzielle Lage alles andere als rosig war, schrieb er zurück: »Es tut mir sehr leid, dass Ihnen The Outlaw of Torn in der vorliegenden Form nicht gefällt. Ich danke Ihnen für Ihr Alternativangebot, das ich jedoch angesichts der Zeit, die ich in die Geschichte investiert habe, nicht anzunehmen vermag.«

      Viel von dem Optimismus, den der erste Verkauf geweckt hatte, war verflogen. Burroughs kämpfte weiter um seinen Lebensunterhalt. In einem Brief vom 30. Mai an Metcalf legte er seine Unzufriedenheit offen: »Ich wünschte, es gäbe genug zu schreiben für mich, sodass ich meine ganze Zeit dem widmen könnte, denn ich mag es. Meine beruflichen Aktivitäten, Werbung, Marketing und Verkauf, bringen mir zwar ein stattliches Gehalt ein, aber sie bereiten mir kein großes Vergnügen.« Das stattliche Gehalt war sicherlich übertrieben, aber der Wunsch war klar.

      Als Metcalf, der immer noch an Burroughs glaubte, im Herbst nach neuen Werken fragte, schickte dieser die Geschichte erneut ein, gab jedoch gleich zu verstehen, dass er wenig Hoffnung habe: »Ich weiß, dass sie Ihnen nicht besser gefallen wird als vorher«, und fügte hinzu: »Es ist aber komisch, denn jeder, der sie gelesen hat, außer Ihnen, hat sie für die bei weitem interessanteste Geschichte gehalten, die ich geschrieben habe.«

      Die Ablehnung war unvermeidlich, aber Burroughs ließ sich trotzdem nicht entmutigen: »Ich werde das Ganze noch einmal überarbeiten, wenn ich Zeit habe. Ich werde an The Outlaw of Torn festhalten, bis es veröffentlicht ist – ich stamme aus einer sehr langlebigen Familie.«

      Inzwischen gab es den Roman in drei Fassungen: der handschriftlichen Originalfassung; einem Typoskript, das dieser ziemlich ähnlich war, aber kleinere Korrekturen enthielt; und der erweiterten Fassung vom Februar 1912. In allen drei wird der Leser direkt in die Handlung eingeführt:

      »De Vac war im Dienste der Könige von England alt geworden, aber er hasste alles Englische und alle Engländer. Den toten König hatte er geliebt, aber mit den Gebeinen des toten Königs war de Vacs Loyalität zu dem Haus, dem er diente, in Westminister begraben worden.«

      Ende 1912 war The Outlaw of Torn immer noch nicht verkauft. Entmutigt, aber nicht geschlagen, machte sich Burroughs an eine weitere Überarbeitung. Die auffälligste Änderung betraf die einleitenden Absätze. Der Anfang lautete nun wie folgt:

      »Hier ist eine Geschichte, die seit siebenhundert Jahren im Dunkeln liegt. Zuerst wurde sie von einem der Plantagenet-Könige von England unterdrückt. Später wurde sie vergessen. Ich habe sie rein zufällig ausgegraben. Der Zufall wollte, dass der Vetter meiner Frau einen hier nicht näher benannten Abt in einem sehr alten Kloster in Europa kannte. Dieser ließ mich in einer Menge von schimmeligen und muffigen Manuskripten herumwühlen, wo ich darauf stieß.«

      Edgar Rice Burroughs hatte seine Erzählerstimme gefunden.

      Erst acht Monate später zahlte sich Burroughs’ Hartnäckigkeit aus. In einem Brief vom 18. August 1913 erklärte sich A. L. Sessions, der Herausgeber des Magazins New Story, bereit, The Outlaw of Torn für 500 Dollar für die ersten Rechte als Fortsetzungsroman zu kaufen und zwei Cent pro Wort mehr zu zahlen, wenn sich die Geschichte als erfolgreich erweisen sollte. Das war mehr, als Burroughs für »Under the Moons of Mars« erhalten hatte. Allerdings war Burroughs, der in den ersten Jahren seiner Tätigkeit als Schriftsteller eine immense Produktivität an den Tag legte, zu diesem Zeitpunkt bereits ein etablierter Autor, dessen Werke allein schon wegen seines Namens begehrt waren.

      Aus der Sicht eines Geschäftsmannes war The Outlaw of Torn angesichts der darauf verwendeten Zeit eine schlechte Investition. Dennoch hatte Burroughs die Genugtuung eines weiteren Verkaufs erlangt und die Macht der schieren Hartnäckigkeit unter Beweis gestellt. In Buchform sollte der Roman erst 1927 erscheinen, beim Verlag A.C. McClurg, und bereits im gleichen Jahr eine zweite Auflage erleben.

      Burroughs’ Probleme mit The Outlaw of Torn im Jahre 1912 erwiesen sich jedoch als unbedeutend, denn bereits Ende 1911 hatte er sich in eine neue Geschichte vertieft. Diesmal war er etwas vorsichtiger mit der Tatsachenbehauptung:

      »Diese Geschichte habe ich von jemand, der keinen besonderen Grund hatte, sie mir oder einem andern zu erzählen. Ich dachte anfänglich, der Erzähler sei in einer angeheiterten Stimmung, und ich konnte auch die folgenden Tage nicht recht an die Geschichte glauben. … Ich behaupte nicht, dass die Geschichte wahr ist, denn ich war nicht Zeuge der darin geschilderten Ereignisse, aber ich glaube bestimmt, dass sie wahr sein kann, und deshalb habe ich den darin beteiligten Personen andere Namen gegeben.«

      Es sollte sein größter Erfolg werden und seinen Weltruhm begründen. Die Rede ist von Tarzan of the Apes. Das Einzige,

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