Dangerous Encounter. Sarah Glicker

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Dangerous Encounter - Sarah Glicker Dangerous Encounter

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dich regelmäßig bei uns, damit wir uns keine Sorgen machen müssen. Ich will mir nicht den Kopf darüber zerbrechen, ob dir vielleicht etwas geschehen ist. Und gebe uns auch Bescheid, wenn du sie gefunden hast. Ich würde gerne auch einmal mit ihr sprechen. Von Mutter zu Mutter.“ Sie zwinkert mir vielsagend zu.

      „Werde ich machen.“

      Einen Moment sieht sie mich nachdenklich an.

      „Ich werde dich vermissen. Ohne dich, wird es hier sehr ruhig werden.“

      „Du hast noch Anna. Ich bin mir sicher, dass sie dafür sorgen wird, dass euch nicht langweilig wird“, erkläre ich.

      Mit meinen Worten spiele ich darauf an, dass meine jüngere Schwester dafür bekannt ist, Mist zu bauen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie plötzlich ruhiger wird. Sie ist einfach der Wirbelwind der Familie. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Da gibt es nichts dran zu rütteln.

      „Außerdem habe ich die letzten drei Jahre nicht zu Hause gewohnt“, füge ich noch hinzu.

      „Aber wenigstens warst du in der Stadt und ich musste mir nicht so viele Sorgen machen. Die mache ich mir nun aber. New York kann sehr gefährlich sein.“

      „Ich habe dich lieb“, entgegne ich und hoffe, dass das Thema damit durch ist. Ich glaube nicht daran, dass New York schlimmer ist, als jede andere Großstadt auch.

      Ich umarme sie ein letztes Mal, bevor ich mich auch von Todd verabschiede. Ich spüre, dass mein Adoptivvater nicht so genau weiß, was er von sich geben soll, bin aber froh darüber, dass er es nicht so nach außen zeigt. Es würde mir den Abschied sonst wahrscheinlich noch schwerer machen.

      „Können wir los?“, erkundigt sich Lucas und wirft den Schlüssel in die Luft, um ihn in der nächsten Sekunde wieder zu fangen.

      Lucas ist einer meiner besten Freunde. Gemeinsam mit ihm und Avery werde ich nach New York fahren und mir dort eine Wohnung mit ihnen teilen. Als ich ihnen vor einigen Monaten von meinem Plan berichtet habe, waren sie sofort dabei. Ich habe noch versucht es ihnen auszureden und habe ihnen gesagt, dass sie das nicht machen müssen. Doch da waren sie bereits auf der Suche nach Jobs. Und ich kenne meine Freunde gut genug um zu wissen, dass man sie von nichts abhalten kann, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt haben.

      Also habe ich angefangen mich darauf zu freuen, gemeinsam mit ihnen die Stadt unsicher zu machen und Jungs aufzureißen.

      Lucas steht auf Männer, weswegen ich mir keine Sorgen machen muss, dass er nur mit uns Frauen zusammenzieht, um uns flach legen zu können. Während des Studiums hat er kein Geheimnis daraus gemacht, was leider einige Male für Ärger gesorgt hat.

      Ein letztes Mal winke ich den beiden zu, bevor ich in den Wagen steige und wir uns auf den Weg machen.

      „Na los, Aria. Jetzt steige schon ein. Damit wir endlich loskönnen“, ruft Avery und wirft dabei einen demonstrativen Blick auf ihre Armbanduhr.

      „Ich komme schon“, lache ich leise.

      Die Fahrt von Cleveland nach New York dauert knapp acht Stunden. Als wir endlich durch die belebten Straßen fahren, sind wir müde, da wir ohne Pause durchgefahren sind. Doch das ändert nichts daran, dass ich neugierig versuche so viele Details wie möglich in mir aufzunehmen. Allerdings ist soviel los, dass ich mir sicher bin, dass ich noch nicht einmal die Hälfte von dem mitbekomme, was um mich herum geschieht.

      Die Leute drängen sich in den Geschäften und auf den Straßen dicht einander. Selbst durch die geschlossenen Fenster kann ich den Krach der Stadt hören. Doch es wirkt nicht abschreckend auf mich. Vorfreude durchströmt mich und der Tatendrang in mir wird wach.

      Mir ist bewusst, dass eine ungewisse Zukunft vor mir liegt, doch das ändert nichts daran, dass ich mich bereits darauf freue. Man könnte es auch als ein leeres Buch bezeichnen, was nur darauf wartet, von mir und meinen Freunden gefüllt zu werden.

      Nur hier habe ich die Chance, mehr über meine Familie zu erfahren und vielleicht sogar meine Eltern ausfindig zu machen.

      Und das ist es, was ich will.

      Unsere Wohnung, die wir für unser erstes Jahr angemietet haben, befindet sich mitten in Brooklyn. Da die Straßen voll sind, dauert es ein wenig, bis wir dort angelangt sind.

      „Wir hätten vielleicht eine Pause mehr machen sollen“, stelle ich fest, nachdem ich ausgestiegen bin.

      Ich lasse meine Schultern kreisen, um meine verspannten Muskeln zu lösen. Doch viel bringt es nicht.

      „Der Meinung bin ich auch“, gibt Avery mir recht und streicht sich über den Nacken.

      „Dann hätten wir noch eine und noch eine gemacht. Und dann wären wir erst in ein paar Stunden hier, wenn es bereits mitten in der Nacht ist. Ich wollte nicht bei Dunkelheit die Kartons nach oben schleppen“, erklärt Lucas, nachdem er sich neben uns gestellt hat.

      Dabei verzieht er das Gesicht, sodass ich leise lachen muss. Ich kenne nämlich die Wahrheit über seine Worte und die sieht so aus, dass er sich eigentlich vorgenommen hat, heute Abend ein wenig um die Häuser zu ziehen und die Bars zu erkunden, die sich in unserer Nähe befinden.

      „Jetzt hör lieber auf, es so spannend zu machen“, weise ich ihn an und werfe einen strengen Blick in seine Richtung.

      „Okay, Ladys. Wie ihr ja bereits wisst, war ich bereits letztes Wochenende in der Stadt um die Schlüssel zu holen. Dabei habe ich mir die Wohnung natürlich auch angesehen. Daher kann ich euch mit Gewissheit verraten, dass sie euch gefallen wird. Und hier habe ich die Schlüssel für euch“, verkündet er gut gelaunt und überreicht sie uns.

      „Wieso hast du sie uns nicht schon eher gegeben?“ Avery verzieht schmollend ein wenig das Gesicht.

      „Ich habe mir einfach einen kleinen Spaß daraus gemacht.“

      Ich gebe keinen Ton von mir, sondern gehe auf die Eingangstür zu. Dabei spüre ich den Blick der beiden in meinem Rücken, bevor sie mir folgen. Lucas geht die Treppen voraus und bleibt vor einer der zahlreichen Türen stehen, die sich in diesem Flur befinden.

       „Du solltest dir vielleicht einen Job als Türsteher oder Bodyguard suchen“, stelle ich fest.

       „Vielleicht werde ich das auch machen“, gibt er nur zurück, schiebt den Schlüssel in das Loch und öffnet endlich die Tür.

       „Wow“, entfährt es mir, nachdem wir eingetreten sind.

       Bereits auf den ersten Blick erkennt man, dass die Wohnung hell und geräumig ist. Die Fenster im Wohn- und Küchenbereich reichen fast bis unter die Decke und lassen die Sonne hinein, sodass alles im hellen Licht erscheint.

       Neugierig gehen wir durch die anderen Räume, die alle ungefähr gleich groß sind, sodass es keinen Ärger geben wird, wer welches Zimmer bekommt. Auch hier gibt es große Fenster, die aber getönt sind, dass man von außen nicht hineinsehen kann.

       „Das wird großartig werden“, verkündet Avery und klatscht begeistert in die Hände. Eigentlich fehlt es nur noch, dass sie wie ein kleines Kind auf und ab springt. Und ehrlich gesagt würde ich ihr das sogar zutrauen.

       „Wir sollten alles ausladen, damit wir später noch um die Häuser ziehen können“, erklärt Lucas voller

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