Dangerous Encounter. Sarah Glicker

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Dangerous Encounter - Sarah Glicker Dangerous Encounter

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daraus gemacht, dass er nie viel trinkt, damit es ihm am nächsten Morgen nicht so geht.

       „Du trinkst doch sonst nicht soviel“, stelle ich jedoch fest, da ich es nicht verhindern kann.

       „Eigentlich nicht, da stimme ich dir zu.“

       „Und wie hast du das gestern gemacht?“, frage ich weiter.

       Mit hochgezogenen Augenbrauen sehe ich ihn an und lehne mich noch ein Stück nach vorne, damit er mir nicht ausweichen kann.

       „Ich wohne mit meinen beiden besten Freundinnen in New York und war das erste Mal hier mit ihnen unterwegs. Da darf man doch wohl hoffentlich eine Ausnahme machen.“

       Lucas verzieht ein wenig beleidigt das Gesicht, sodass Avery und ich lachen müssen.

       „Vielleicht solltest du dich wieder ins Bett legen“, erklärt nun Avery, die ihn ebenfalls nicht aus den Augen lässt. „Und du solltest verdammt viel trinken.“

       Es ist vielleicht gemein, doch ich bin froh darüber, dass sie sich nun auf ihn konzentriert und nicht mehr auf mich. Auch wenn ich weiß, dass es nicht für immer sein wird, so nutze ich Gelegenheit, um mir eine passende Antwort zu überlegen.

       „Mein Vater schwört auf warmes Bier und Colin hat immer als Erstes das morgens getrunken, mit dem er abends aufgehört hat“, füge ich noch hinzu.

       Colin ist mein Ex-Freund. Wir waren ein halbes Jahr zusammen, wobei es mir deutlich länger vorkommt. Mittlerweile würde ich aber so weit gehen und behaupten, dass ich mir nicht sicher bin, ob wir überhaupt jemals zusammen gewesen sind. Er hat mich immer gut behandelt, doch wir haben kein Geheimnis daraus gemacht, dass es zwischen uns nie richtig gefunkt hat.

       Als ich mich nun wieder auf Lucas konzentriere, erkenne ich, dass er vor Ekel das Gesicht verzieht.

       „Würde ich das machen, würde ich wahrscheinlich kotzen. Außerdem würde ich auch euren Tratsch verpassen“, stellt er entschieden fest. „Und darauf verzichte ich nicht freiwillig. Ich werde einfach Literweise Wasser in mich hineinschütten und hoffen, dass es dadurch wieder besser wird. Wenigstens so weit, damit ich in der Lage bin, eurer Unterhaltung zu folgen.“

       Er lächelt vorsichtig. Dies macht er immer, wenn er sich nicht sicher ist, ob es die richtige Entscheidung ist. Allerdings bringt es auch nichts ihm zu sagen, dass es wahrscheinlich besser ist, wenn er noch eine Runde schläft.

       „Wir haben uns gerade über Aria unterhalten“, verkündet Avery nun und sieht mich nun wieder an.

       „Da gibt es aber nichts, worüber wir uns unterhalten könnten“, erkläre ich mit energischer Stimme.

       „Ich bin mir da nicht so sicher.“

       „Ich bin erst seit einer Woche in der Stadt. Da werde ich wohl kaum schon ein Date gehabt haben. Ich habe noch nicht einmal einen Typen getroffen, den ich genauer kennenlernen wollen würde, da ich die meiste Zeit des Tages im Büro bin“, erinnere ich sie.

       „Also ich hatte bereits ein Date“, verkündet Lucas, als wäre das keine große Sache. Und für ihn ist es das wahrscheinlich auch nicht.

       Mit offenem Mund drehe ich meinen Kopf dennoch wieder in seine Richtung und starre ihn ungläubig an. Aus dem Augenwinkel sehe ich allerdings, dass es unserer Freundin anscheinend nicht anders geht.

       „Wann?“, erkundigt Avery sich schließlich, als sie anscheinend ihre Sprache wiedergefunden hat.

       Dabei kann sie die Überraschung darüber nicht für sich behalten. Ich frage mich hingegen, wieso sie wirklich noch überrascht darüber ist. Schließlich kennt sie Lucas und weiß, dass er noch nie Probleme damit hatte, auf ein Date eingeladen zu werden. In der Vergangenheit gab es mehr als genug Männer, die eine ernsthafte Beziehung mit ihm führen wollten, allerdings wollte er dies nicht. Bis jetzt hat er immer seine Freiheit genossen und ich bin mir sicher, dass das auch so bleiben wird. Zumindest für die nächste Zeit.

       „Vorgestern, es war eine spontane Geschichte. Wir sind Kollegen und er hat mich gefragt, ob wir noch etwas trinken gehen wollen. Da ich wusste, dass ihr eh noch nicht zu Hause sein werdet, wenn ich da bin, habe ich zugesagt.“

       Erneut öffnet sich mein Mund und dieses Mal bin auch ich überrascht. Niemals hätte ich gedacht, dass er sich wirklich irgendwann mit einem Kollegen treffen würde. Lucas hat in der Vergangenheit mehr als einmal klargemacht, dass er diesen Schritt nicht gehen wird. Umso mehr verwundert es mich nun.

       „Ich muss mehr über ihn wissen“, stelle ich fest.

       „Da gibt es eigentlich nicht viel zu wissen. Wir sind Kollegen, aber das habe ich ja bereits gesagt. Außerdem ist er lustig und sieht verdammt heiß aus.“ Bei seinen letzten Worten fächert er sich theatralisch Luft zu, als würde er sich abkühlen müssen.

       Avery kichert nur, während ich wieder ein Bild von dem Mann vor Augen habe, mit dem ich gestern zusammen gestoßen bin. Auch er sah verboten gut aus, daher kann ich es gerade nachvollziehen.

       „Ich werde gleich einkaufen gehen“, sage ich also und versuche die Unterhaltung so in eine andere Richtung zu lenken.

       Ich habe keine Lust mich weiterhin über gutaussehende Männer zu unterhalten. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich gerne mehr über ihn erfahren würde, so vertage ich das lieber.

       „Braucht ihr etwas Bestimmtes?“

       „Wollen wir nicht alle zusammen gehen?“ Avery sieht mich an.

       „Ich mach das schon, kein Problem“, gebe ich schnell von mir, bevor sich Lucas auch noch anschließen kann. Allerdings macht er auch nicht den Eindruck auf mich, als hätte er Lust dazu.

       Bevor er es sich doch noch anders überlegen oder Avery etwas sagen kann, lasse ich die beiden in der Küche zurück, gehe ins Schlafzimmer und mache mich fertig.

       In diesem Moment habe ich nur noch den Wunsch von hier zu verschwinden. Ich will den beiden, und vor allem Avery, ausweichen. Denn ich weiß, dass früher oder später wieder dieses Thema auf den Tisch kommen wird. Und wenn ich es wenigstens etwas herauszögern kann, mache ich das gerne.

      4

       „Aria“, dröhnt die schrille Stimme von Theresa durch das Büro, sodass ich erschrocken zusammenzucke.

       Alleine von der Art und Weise, wie sie meinen Namen ausspricht, macht sich eine Gänsehaut auf meinem Körper breit. Ich kenne diesen Ton mittlerweile von ihr und weiß, dass er nichts Gutes zu bedeuten hat. Alleine deswegen kann ich schon nicht verhindern, dass ich die Augen verdrehe. In diesem Moment bin ich nur froh, dass es keiner gesehen hat, auch wenn ein paar der Kollegen in meine Richtung blicken.

       In den letzten Tagen musste ich mich ein paar Mal zusammenreißen, um ihr nicht die Meinung sagen. Ich kenne sie nicht sonderlich gut, eigentlich habe ich noch keine vernünftige Unterhaltung mit ihr geführt. Das einzige, was ich über sie weiß sind die Dinge, die ich in Erfahrung gebracht habe, als ein paar der anderen sich über sie unterhalten haben. Und eigentlich habe ich dabei nur oberflächliche Dinge erfahren. Doch sie hat etwas an sich, was dafür sorgt, dass ich wütend werde. Eine leise Stimme tief in meinem Inneren sagt mir aber auch, dass sie sich keine Mühe gibt, um freundlich mit mir zu sprechen. Vom ersten Tag an hat sie sich auf mich

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