Dangerous Encounter. Sarah Glicker
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„Ist alles in Ordnung?“, erkundigt sich Avery, die meine suchenden Blicke anscheinend mitbekommen hat.
Aufmerksam betrachtet sie mich.
„Ja, alles bestens“, antworte ich nur und konzentriere mich dann auf den Innenbereich, nachdem wir durch die Tür gegangen sind.
Das Restaurant ist modern und hell eingerichtet. Von der Decke hängen alle paar Meter riesige Lampen, die den Raum in ein warmes Licht tauchen. An den Wänden hängen schwarze Tapeten, die mit bunten Bildern aufgehellt wurden. Überall stehen kleine und große Tische.
Ich bin so in den Anblick vertieft, dass ich nicht merke, wie Avery und Lucas sich bereits einige Schritte von mir entfernt haben. Erst als meine Freundin mich ruft, werde ich darauf aufmerksam.
„Ich habe heute Morgen übrigens den ersten Nachbarn kennengelernt“, verkündet Lucas, nachdem er sich gesetzt hat.
„Und?“, frage ich vorsichtig nach, da es mir so vorkommt, als würde da noch etwas kommen.
„Ich kann euch sagen, dass der Typ heiß ist.“ Lucas hat einen verträumten Gesichtsausdruck aufgesetzt, der mich zum Schmunzeln bringt. Und auch Avery kann sich gerade noch so ein lautes Lachen verkneifen.
Wir alle haben unterschiedliche Geschmäcker, was Männer angeht. Wenn Lucas ihn heiß findet, finde ich eher, dass er wie der beste Freund von nebenan aussieht. Dies ist aber auch der Grund dafür, dass wir uns in diesem Bereich noch nie in die Quere gekommen sind.
Ich liebe solche Abende mit meinen Freunden. Sie zeigen mir, dass es die richtige Entscheidung war, mit ihnen nach New York zu ziehen. Daran hatte ich aber auch nie Zweifel.
Doch die gelassene Stimmung ändert nichts daran, dass ich mich alle paar Minuten suchend umschaue.
Noch immer habe ich das Gefühl, als würde mich jemand beobachten. Und da bringt es auch nichts, dass ich es auf den durchdringenden Blick des Mannes schiebe, dem ich vorhin über den Weg gelaufen bin.
3
Müde und noch immer in meinem Schlafanzug schlurfe ich am nächsten Morgen in die Küche und fahre mir über das Gesicht, um ein wenig wacher zu werden. Deswegen dauert es auch ein wenig, bis ich meine Freundin erblicke. Avery sitzt am Küchentisch und betrachtet mich aufmerksam mit einem neutralen Gesichtsausdruck.
Ich hasse es, wenn sie das macht. Es zeigt mir nämlich, dass sie sich auf etwas eingeschossen hat und nicht so schnell aufgeben wird, bis sie die Wahrheit herausgefunden hat. Und das ich keine Ahnung habe, was es ist, lässt mich unruhig werden. Aus Erfahrung kann ich nämlich sagen, dass man das bei ihr besser wissen sollte, um sich darauf einstellen zu können.
„Was ist los?“, frage ich sie, da ich mir nicht vorstellen kann, dass ich mich irgendwie verdächtig verhalten habe. Ich wüsste auch keinen Grund, wieso ich das getan haben sollte.
Wir hatten einen wunderbaren Abend. Beziehungsweise, ich habe gedacht, dass wir den gehabt haben. Gerade bin ich mir da aber nicht mehr so sicher.
„Das könnte ich dich fragen“, eröffnet sie mir, nachdem sie mich noch einige Sekunden angesehen hat. „Was war gestern mit dir los in dem Club? So kennt man dich ja überhaupt nicht.“
„Nichts“, gebe ich zurück und zucke mit den Schultern.
Ich weiß genau, worauf sie anspielt. Und das gefällt mir überhaupt nicht. Denn ich will mich nicht über meine Vermutung unterhalten, dass man mich verfolgt hat. Zumal sie dann wissen wollen würde, wieso ich davon ausgehe. Und das kann ich nicht beantworten. Ich habe keine Ahnung, wieso man mich verfolgen sollte. Daher habe ich mir den ganzen Abend auch eingeredet, dass ich es mir nur einbilde.
„Wieso sollte denn etwas sein?“
Ich kann nicht genau sagen, ob es die richtige Frage ist, doch ich würde schon gerne wissen, weshalb sie auf mich aufmerksam geworden ist. Man könnte auch sagen, dass ich wissen will, womit ich mich verraten habe.
„Ich habe dich gestern mehrmals dabei beobachtet, wie du dich umgesehen hast. Ein wenig kam es mir so vor, als wärst du verabredet und würdest Ausschau nach ihm halten.“ Unschuldig zuckt sie mit den Schultern, kann sich dabei aber nicht ein kleines Grinsen verkneifen.
Ihre Reaktion sorgt dafür, dass ich die Augen verdrehe und ein leises Seufzen von mir gebe. Ich kenne meine Freundin und weiß daher, dass sie Romanzen liebt. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie irgendwo eine Liebesgeschichte sieht, wo eigentlich keine ist. Öfters habe ich ihr deswegen schon gesagt, dass sie sich entweder einen Freund suchen soll, oder selber Bücher schreiben sollte. Ich bin mir sicher, dass sie mehr als genug Ideen dafür hätte. Bis jetzt hat sie aber anscheinend noch nicht über meinen Vorschlag nachgedacht. Zumindest hat sie mir gegenüber noch nichts in diese Richtung verlauten lassen.
„Ich habe nach niemandem Ausschau gehalten“, widerspreche ich sofort und hoffe, dass ich so ihre Ideen zur Seite wischen kann.
Allerdings brauche ich nur einen Blick in ihr Gesicht zu werfen um zu wissen, dass mir das nicht gelingt. Es macht eher den Anschein auf mich, als wäre das genaue Gegenteil der Fall.
„Ich habe mich nur umgesehen, da wir noch nie da waren.“
Dieser Teil ist besser, als ihr die volle Wahrheit zu sagen. Ganz davon abgesehen ist es auch gar nicht so gelogen. Ich habe nur eine Hälfte weggelassen. Sie ist zwar meine beste Freundin, doch ich kann ihr nicht sagen, dass es mir den ganzen Abend so vorkam, als würde man mich verfolgen. Sie würde mich wahrscheinlich für paranoid halten. Und wahrscheinlich bin ich das sogar. Ich habe nämlich den ganzen Abend niemanden entdecken können, der sich auffällig verhalten hat.
Nachdenklich sieht meine Freundin mich an, als würde sie darauf warten, dass ich noch etwas sage.
„Ich kenne dich. Daher weiß ich, wie du dich verhältst, wenn dir ein Typ über den Weg gelaufen ist.“
Ich schlucke und versuche so meine Reaktion auf ihre Worte in den Griff zu bekommen. Und zu meiner Freude stelle ich fest, dass mir das auch ziemlich gut gelingt.
„Dann hast du dich dieses Mal eindeutig geirrt“, stelle ich jedoch noch fest, um ihr klarzumachen, dass ich wirklich keine Ahnung habe, was sie meint.
Ich sehe ihr an, dass sie noch etwas zu diesem Thema von sich geben will. Und aus Erfahrung weiß ich genauso gut, dass sie nur überlegt, wie sie es sagt. Doch so weit kommt sie nicht mehr, da in diesem Moment Lucas auf der Bildfläche erscheint.
„Mädels, ich sage euch, dass ich gestern eindeutig ein paar Cocktails zu viel getrunken habe“, verkündet er, gießt sich einen Kaffee ein, den er sofort trinkt und verzieht das Gesicht, als würde er Kopfschmerzen haben. Doch da ich weiß, dass er wirklich ein paar zu viel hatte, gehe ich davon aus, dass er sie wirklich hat.
Auf den ersten Blick erkennt man, dass es ihm nicht gut geht. Sein Gesicht ist blass und er hat dunkle Augenringe, was sonst eindeutig nicht der Fall ist. Würde er nicht so aussehen, würde