EINFACH. ÜBER. LEBEN.. Maxi Hill
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»Eu nào queria trocar«, sagte ich wahrheitsgemäß, obwohl sich Hellen bereits wunderte, warum ich plötzlich nichts tauschen wollte. Die Szenerie jenseits des Zaunes hatte offenbar ihren Hang zum Protest erstickt. Zum Tauschen wäre mir, hätte ich es vorgehabt, in der Tat nicht mehr zumute gewesen. Zwar schien auch der Junge verwundert, sein Blick aber senkte sich traurig. Sanft, beinahe ehrfürchtig berührten seine zerschundenen Hände das weiche Material, das ich ihm mit Nachdruck über die Schultern legte.
»Para ti.«
»Para mi?«, flüsterte er fragend. Dabei füllten sich seine großen Augen wässrig. Wenn man will, kann man feuchte Augen bei einem heranwachsenden Kind als Ausdruck eines tapfer ertragenen Leides ansehen. Ich sah sie so, weil ich nur Freude in den Augen des Jungen erwartet hatte, den ganzen Morgen schon. Ich lächelte und schluckte schwer an dem Kloß, der meine Kehle blockierte. »Sim, sim, para ti.«
Mit kurzem Nicken gab ich ihm ein Zeichen, er solle ihn überstreifen. Enkembe zögerte und warf seine Blicke um sich, doch niemand befahl ihm, es nicht zu tun. Niemand hinter dem Zaun gab auf ihn acht. So wie er meine Hand auf seiner Schulter spürte, erstarrte er. Ich konnte nicht anders, als meinen Finger über seine Haut streichen zu lassen, behutsam doch vor den Blicken der Leute an der Hütte verborgen. Ich würgte schwer am Kloß in meinem Hals. »So para ti!« Das sollte ihm die nötige Sicherheit geben, es sei ein Geschenk nur für ihn und das könne ihm keiner mehr nehmen. Der Junge blickte auf, blinzelte mit einem lachenden Auge zu mir auf und schlüpfte ungeschickt mit vor Ehrfurcht erstarrten Gliedern durch die Ärmel, ehe sein Kopf nach einem rasanten Aufwärtsschwung der schon ringelbedeckten Arme durch die Halsöffnung schlüpfte.
Ich merkte schnell, dass sich hinter Enkembes wachem Blick etwas ganz Besonderes verbarg, etwas, das in diesem Umfeld nicht ans Tageslicht drängen durfte, wohl aber im Verborgenen loderte, genau so, wie es in meiner eigenen, überaus armen Kindheit gewesen war. Niemand durfte bemerken, wie ständige Hoffnung, wie unerfülltes Sehnen nach wahrlich winzigen Freuden die arme Kinderseele verbrannte. Am wenigsten sollte meine Mama es spüren, die sich schon viel zu sehr zu mühen hatte, um fünf hungrige Mäuler durch die Wirren der Nachkriegszeit zu bringen.
Dieser Junge wird sich von seinem widrigen Leben ebenso wenig unterkriegen lassen, da war ich sicher. Solange ich in der Nähe war, klebten seine Blicke an mir, stolz, leuchtend. Ein heimliches Flehen aber blieb. Ich musste mich zurückhalten, durfte keine Hoffnung schüren, die nicht zu halten war.
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