Wenn die Seele "S.O.S." funkt. Dr. med. Hanspeter Hemgesberg
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I. Organischen Ursachen/Krankheiten
a. Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
b. Hashimoto-Thyeoiditis (= Autoimmunkrankheit / Typ 1A + 2A)
c. Ord-Thyreoiditis (= Autoimmunkrankheit / Typ 1B + 2B)
d. Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüse)
e. Hypoglycämie (Unterzuckerung bei bekanntem Diabetes mellitus)
f. Paroxysmale supraventriculäre Tachykardie (= Herzstolpern/Herzrasen
ohne fassbare Ursache)
g. Phäochromozytom (= hormonell aktiver Tumor des Nebennierenmarks und/
oder der sympathischen Paraganglien)
h. Mitralklappen-Prolaps (Vorfall der Mitralklappe am Herzen)
II. Neurologischen und psychiatrischen Ursachen/Krankheiten
a. Epilepsie (Krampfleiden/zerebrales Anfallsleiden)
b. M. Parkinson & sekundäres Parkinson-Syndrom
c. Demenzielle Syndrome (z.B. M. Alzheimer)
d. Schizophrenie
e. Depression
f. Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung
III. Genetische Ursache/Krankheit
a. Down-Syndrom (Trisomie 21)
Diagnostik
Um es vorweg zu sagen:
Die Diagnostik ist weit überwiegend die Domäne der (natur-) wissenschaftlichen (Schul-)Medizin!
Da führt kein Weg daran vorbei!
Was die biologische Medizin (zumal die seriöse wie fundierte) angeht, so war und ist (und wird sie wohl auf nicht absehbare Zeit auch bleiben) diese einzig additiv-komplementär anzuwenden.
Fakt ist aber auch, dass es bis heute in der Schulmedizin kein „Gold-Standard-Untersuchungsverfahren“ gibt (und m.M.n. auch vorerst nicht geben wird).
In der Übersicht nachstehend mein Vorschlag für das diagnostische Procedere bei „Angststörung“ – wobei festzuhalten ist, dass step-by-step vorzugehend ist –.
Vorgehen:
I. Diagnostisches Procedere bei Angststörung (1)
„Obligate Basis-Diagnostik“
A. Anamnese
sie ist das „A & O“ der Diagnostik
[muss/sollte unbedingt enthalten: Krankheitsverlauf, erste und derzeitige Beschwerden, Belastungen Privat/Schule/Studium/Arbeit/Doppelbelastung/ Gesellschaft wie Vereine/Verbände usw. (insbes. Stress, Mobbing usw.), gravierende Krankheiten in der Vorgeschichte, bisherige + derzeitige Therapien (Medikamente, sonst. Therapien, z.B. Psychotherapie), Konsum an Kaffee/ Schwarztee/Alkohol (welchen)/Nikotin, Schlaf-Wach-Rhythmus und allgemeiner Lebens-Rhythmus, sportliche Aktivitäten (welche, wie oft/Woche, wie lange, wie intensiv), einschneidendes Ereignis bei der Person selbst [Unfall, Jobverlust, sexuelle Belästigung, Tod eines nahen Verwandten, gravierende gesundheitliche Probleme eines nahen Verwandten (Psychose/Neu-rose/Krebs usw.)], eigenes Sexualleben + Fragen nach Bedingungen/ Umstände für das Auftreten der Angst –
Hinweis.
Sind Kinder und Jugendliche ‚betroffen‘, so halte ich es für unumgänglich, dass und wenn zumindest ein Elternteil oder ein Betreuer bei der Anamnese-Erhebunf anwesend ist und er/sie Auskünfte über den Krankheitsverlauf geben kann]]
B. Organischer Status
umfassende körperliche Gesamtuntersuchung (quasi vom Schädeldach bis zu den Fußsohlen)
Dazu sollten bereits hier (soweit erforderlich) die sogen. „Neuro-vegetativen Funktionsteste“ (Steh-Test nach Thulesius / Schellong-Kreislauf-Test / Herz-Frequenz-Varianz-Analyse / Sympathicus-Haut-Reaktion / Nynhidrin-Test) durchgeführt werden
C. Orientierender Neurologischer Status
die Betonung liegt auf „orientierend“.
Der Status sollte beinhalten: Hirnnerven, Motorik, Muskeleigenreflexe (MER) und Pyramidenbahnen, Sensibilität, Koordination.
D. Orientierende Psychiatrische Exploration
die Betonung liegt auch hier vorerst auf „orientierend“.
Der Status sollte beinhalten: Bewusstseinslage, Stimmung, Antrieb, Affekt, Kontakt, Verhalten, Trugwahrnehmungen, Beeinflussungsgefühle, Merkfähigkeit/Konzentration/Aufmerksamkeit.
TIPP
Im Rahmen der psychiatrisch/psychisch Exploration können/sollten mit vorgenommen werden:
(Selbst-)Teste:
„Depression“ – z.B. nach Ivan Goldberg –, „Stress-Test“ und auch „Mental-Test“ (im Internet) oder ähnliche.
E. Labor-Diagnostik
- großes Differential-Blutbild
- BSG/BKS, CRP (Entzündungswerte)
- TSH basal (orientierender Schilddrüsenwert) – dazu ggfls. FT3 und FT4
- Elektrolyte: Kalium, Magnesium, Zink, Selen
- Blutzucker (nüchtern + ggfls. postprandial bzw. oGTT = oraler Glucose-
Toleranz-Test)
F. Apparative Diagnostik
- Schilddrüsen-Sonografie
- EKG (in Ruhe und unter Belastung – optimal. Stress-Echokardiographiie)
II. Diagnostisches Procedere bei Angststörung (2)
„Fakultative Zusatz-Diagnostik“
[Aus-/Einschluss von sonstigen/weiteren Krankheiten]
Hinweis:
Stets individuell, befund-angepasst, selektiv!
A. Apparative Diagnostik
Bei bekannten kardialen/vaskulären Symptomen zusätzlich
- Langzeit-EKG