Die Seidenstraße – gestern - heute - morgen. Cornelia Reiwald

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Die Seidenstraße – gestern - heute - morgen - Cornelia Reiwald

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heute, morgen. Primaten, Menschen. Der Übergriff auf Natur und Tiere ist fast gelungen. Technologie soll sie ersetzen. Umweltkatastrophen und Pandemien aus Natur und Tierwelt antworten. Kann die Neue Seidenstraße Völker, Natur und Tiere versöhnen? Können Algorithmen die Zukunft errechnen?

      Die Seidenstraße ist die Wiege der Menschheit, wo sich Affen, Nomaden. Sapiens und der moderne Mensch tummelten. Wo Perser, Römer, Griechen, Mongolen und Han-Dynastien philosophierten. Was für eine fantastische Vorstellung!

      Den ältesten Homo-Schädel fand man in Burma und Afrika, 470.000–807.000 Jahre alt. Es folgten der Dmanisi Man in Georgien, derPeking Man in Peking, der Yuanmu Man in Yunnan, Alesi in Kenia, Lucy, Ötzi und mehr. In China fand man Steinwerkzeuge, die auf 2,1 Millionen Jahre geschätzt werden. Die Wissenschaft steht vor Überraschungen.

      Man weiß nicht, warum manche Affen zu Homo und dann Sapiens wurden. Heute gibt es beide überall auf der Welt, außer in der Antarktika, wo es für Affen zu kalt ist. Nicht Kolumbus brachte sie nach Amerika, sie hatten es längst vorher an Perus Küsten geschafft.

      Affen in China, Thailand und Burma gehören der Orang-Utan-Gruppierung an. Während Menschen im Westen von Gorillas und Schimpansen abstammen, die die höchste Lebenserwartung haben. Affen werden im Zoo 15, in freier Wildbahn bis zu 50 Jahre alt. Übrigens sind sie über die Jahrtausende gewachsen.

      Neue paläontologische Ausgrabungen mit internationalen Forschern bestätigen, dass die Burma-Zähne Fossilien Afrasia zugeordnet werden müssen, einer unbekannten Primatenrasse von vor 37 Millionen Jahren. Interessant ist die Tatsache, dass die Primaten aus Afrika und Burma miteinander verwandt sind und die Einwanderung auf der Seidenstraße vor den dort ersten Fossilienfunden stattgefunden hat. Unterwegs hat Afrasia nicht nur in Libyen, wo man Fossilien fand, Verwandte hinterlassen. Der Primat aus Burma entwickelte sich aber erst in Afrika zum Sapiens. Warum, ist noch ein Rätsel.

      Der Weg unserer Vorfahren über die Seidenstraße war schwierig. Eurasien und Afrika waren durch das Thetys – heute Mittel- und Kaspisches Meer – getrennt. Affen können nicht schwimmen. Es gibt Hypothesen, dass sie, bevor sie zu Sapiens wurden, schwimmen konnten, sich treiben ließen, über sumpfige Übergänge wateten oder ertranken.

      Vor 24 Millionen Jahren war der Planet mit Affen bevölkert. Vor 12 Millionen Jahren erfanden sie den Aufrechten und damit unseren Gang.

      Noch heute lebt die Mehrzahl der Affen auf der Seidenstraße von Afrika bis Japan. Die Individuen reichste Affenart ist heute der Mensch mit sieben Milliarden und die größte Säugetierpopulation. Neuweltaffen leben in Amerika, Altweltaffen auf der Seidenstraße.

      Das Max-Planck-Institut freut sich, in Marokko fossile Knochenreste und Steinwerkzeuge ausgegraben zu haben. Homo sapiens, 300.000 Jahre alt, 177 cm groß. Solche Meldungen überholen einander immer schneller, fast jeden Tag.

      Der anatomisch moderne Mensch lebte ausweislich eines Fossils in Tianyuan, China, seit 40.000 Jahren. Wurden Asiens Primaten damit weit früher über die Seidenstraße katapultiert? Äthiopien, Georgien, Marokko, China … man baut, gräbt und findet. Die Wissenschaft ist erst am Anfang, in Düsseldorf grub man einen Neandertaler aus, der in Europa, Nordafrika Zentral- und Vorderasien spazierte. China ist ein Friedhof von schwer zuzuordnenden Fossilien, 350.000–1.000.000 Jahre alt. Alle Funde zeugen von wandernden Urmenschen; Sapiens, Erectus, Nomaden. Sie alle liebten das Reisen. Paläontologen, Archäologen, Forscher und alle die graben sind fasziniert, bis heute kennt man erst sieben Prozent der Affengeschichte, die sich auf der Seidenstraße abgespielt hat. Im August 2021 machten chinesische Wissenschaftler die ersten 3D-Aufnahmen mit der weltweit höchsten Auflösung eines Affenhirns für neurologische Untersuchungen, von dem sie sich viel versprechen.

      Vieles führt direkt in unsere Zukunft und vielleicht zu fluorgrünen Affen, die einmal im Highspeed-Zug oder in fliegenden Objekten mit uns als neue Spezies reisen werden. Man lasse seiner Fantasie freien Lauf.

      Der Mensch zähmte das Feuer für Licht und Wärme, mit den Steinwerkzeugen tötete er Tiere, auch Affen, seine Brüder. Er aß Früchte und Wurzeln dazu. Es gab eine Zeit, vor etwa einer Million Jahren, als sich Uraffe und Urmensch trennten und begegneten. Was geschah?

      Bestattungen von Familienmitgliedern und Grabbeilagen zeugen vom Glauben an Magie und dem Weiterleben nach dem Tod. Rituale und Opfergaben sollten die Geister gnädig stimmen.

      Von den 500 Affensorten ist jede zweite wegen Bedrohung ihres Lebensraumes in ihrem Bestand bedroht. Löscht der Mensch seine eigene Spezies aus?

      Die Stadt Basel/Schweiz räumte den Affen 2020 das Affenrecht ein.

      ZHOU-, XIA-, SHANG-DYNASTIE

      Die Zhou- und Xia Dynastien hinterließen kaum Schriften. Traditionelle Geschichte wurde immer mythisch ergänzt. So hätten sich Dynastien das Mandat des Himmels eigens zuerkannt. Was auf Knochen und Bambus in chinesischen Schriftzeichen gefunden wurde, betrifft Überirdisches oder Medizin, aus denen man die Namen der Könige und deren Zeit lesen kann. Man fand Spuren alter Kulturen und Städte lange vor 2000 v. Chr. und ehe es Kaiserreiche gab. Tausende Orakelknochen zeugen von besonderen Ereignissen wie astronomisch Ungewöhnlichem, Sonnen- oder Mondfinsternis, von Wissenschaftlern verschieden interpretiert. Fünf Planeten hätten sich zweimal für ein Ereignis verbunden, liest man. Ist Urzeitkultur unwahrscheinlich und obskur? Xia, Shang, Zhou … die Ming-Dynastie beschreibt sie neu, Forscher sind fasziniert.

      Die Shang-Dynastie (1600–1066 v. Chr.) wurde von Cheng Tang, einem tugendhaften König in der Bronzezeit gegründet. 30 Könige folgten ihm in 600 Jahren. Die Shang- oder Yin-Dynastie lebte in der Bronzezeit am Gelben Fluss. Ritualobjekte, Kalendersystem, Schrift, Opfer und Bestattungsriten, große unterirdische Grabanlagen, Schriftzeugnisse auf Muschelschalen und Orakelknochen wurden gefunden. Die Shang-Dynastie war ein Zusammenschluss vieler kleiner Stämme, die sich von Barbaren und Nomaden abgrenzten.

      Es war die Zeit der großen Philosophen und Kultur Chinas. Die Hauptströmungen waren viele Götter, die später zu Taoismus und Konfuzianismus in Verbindung mit marxistischen Theorien und neuen gesellschaftlichen und politischen Situationen führten. Philosophie in China bedeutet Weisheit, eine zutreffende Übersetzung des Wortes Zhexue ist nicht möglich, am ehesten ist Wandlungen und Veränderungen während im Westen Wahrheit und Sicherheit im Vordergrund steht. – In China gibt es eine einzige Bewegungskraft, aus der hundert Gedanken und Pläne entstehen, sie haben alle das gleiche Ziel und gehen nur unterschiedliche Wege oder Methoden.

      1046–314 v. Chr. beeinflusste die chinesische Zhou-Dynastie das philosophische Denken in Japan, Korea, Taiwan und Teilen Südostasiens. Das Grunddenken blieb überall dasselbe, aber wurde durch den 2. Weltkrieg, die Einmischung des Westens, importierte Religionen, asiatische Kriege und das Hochkommen Chinas verändert.

      In der Jungsteinzeit gab es in China komplexe regional verschiedene Kulturen. Diese fand man in Hubei und Fujian, während am Gelben Fluss bereits Ackerbau betrieben wurde. Dort fand man aus Holz gebaute Behausungen und Utensilien aus Stein und Knochen. Man fand Hirse in Dreifuß-Bronzebehältern. In Südchina fand man 11.500 Jahre alten Reis. Die Kultur hatte bereits ein hohes technisches Niveau, es gab Textilproduktion – vor 6000 Jahren! Es wurde Seide mit einem Alter von 5300 Jahren gefunden und die Bronzeverarbeitung begann bereits 3000 v. Chr.

      Die Xia-Dynastie goss Bronze und hatte eine starke Armee. Das Rad transportierte, der Kompass diente dem Ziel. Kaiser Yu hielt die Flut des Gelben Flusses mit gelben Drachen und weißen Schildkröten an.

      Die Xia-, Shang- und Zhou-Dynastien des chinesischen Altertums scheinen aus verschiedenen Stämmen zusammengewachsen zu sein. Während der Bronze- und Eisenzeit

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