Parasit. Lars Burkart
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Lars Burkart
Parasit
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 1
„Jake, das ist eine beschissene Idee. Das sollten wir nicht tun“, flüsterte Richie mit einer Stimme, die ängstlich und besorgt zugleich klang. Er kannte Jake schon fast zehn Jahre und war überzeugt, dass dieser es ernst meinte.
„Mach dir bloß nicht gleich ins Hemd, du Hasenfuß! Was ist denn schon dabei? Der tut dir nichts mehr.“
„Trotzdem“, bettelte er fast, „ich halte nichts davon.“
„Wie du willst, dann werde ich eben alleine gehen“, fuhr er ihn wütend an, setzte dann noch mit einem listigen Grinsen einen drauf, „du bist ein jämmerlicher Feigling, weiter nichts. Bescheißt dir wahrscheinlich fast die Hacken, was?!“
Es war fies und gemein, ihn so zu nennen, aber es war auch berechnend. Er wusste, Richie flippte immer gleich aus, wenn man ihn beleidigte. Es hatte eine eigenartige Wirkung auf ihn. Es verletzte ihn nicht nur, nein, die Worte spornten ihn geradezu an. Fast wie ein zwingender Reflex, so unbeherrschbar wie das Atmen. Sein Widerstand schmolz wie Schnee in der Frühlingssonne dahin.
„Okay“, sagte er schließlich kleinlaut. „Du hast es geschafft. Ich komme mit.“
Sie bestellten sich noch ein letztes Bier, tranken es zügig aus und machten sich dann auf den Weg in ihr Verderben.
Es war weit nach Mitternacht, aber immer noch sehr warm. Keine Wolke versperrte ihnen die Sicht auf die Sterne. Es wehte auch kein Wind.
„Dann packen wir es also an“, sagte Jake, wie um seinem Vorhaben Ausdruck zu geben. Dann stieg er in seinen Wagen, einem alten verrosteten Fiesta und bedeutete Richie es ihm gleichzutun.
„Warte mal, Jake! Bestimmt ist die Tür verschlossen.“ In seiner Stimme schwang Hoffnung mit. Vielleicht wurde dieser hirnrissige Plan ja dadurch abgeblasen.
Doch Jake grinste nur bis über beide Ohren, mit dem Daumen deutete er dabei über seine rechte Schulter. Richie, dessen Hoffnung dadurch schon wieder dahin schwand, blickte hinter sich und sah, ohne sonderlich überrascht zu sein, eine Axt.
„Damit ist das Problem verschlossene Tür erledigt, meinst du nicht auch?“ Sein Grinsen entblößte gelbe Zähne. Dann sah er wieder nach vorn und steuerte den Ford durch die dunkle Nacht, weiter seinem Ziel entgegen.
Richies Kehle wurde staubtrocken und eng. Er sehnte sich nach einem Bier, mit dem er das alles runterspülen konnte. Die ganze Idee war bescheuert. Das wusste er. Aber Jake schien total begeistert zu sein. Er war hin und weg, als wäre es die Idee des Jahrhunderts.
Endlich erreichten sie den Friedhof. Jake parkte den Wagen hinter einer dichten Hecke. Es war zwar nur ein kleiner Ort, in dem sie lebten, aber es fuhren dennoch jede Nacht mindestens zwei Streifenwagen. Und deren Insassen würden neugierig werden, wenn nachts um zwei ein Wagen vor der Friedhofseinfahrt parkte.
Sie schnappten sich die Axt, die überraschend schwer war und deren scharfe Klinge im Licht der Sterne glänzte und ließen den Wagen unverschlossen zurück.
Über die knapp zwei Meter hohe Steinmauer waren sie im Handumdrehen drüber.
Unter ihren Füßen knirschte der feine Sand.
Sie waren zwar inmitten dutzender Gräber gelandet, aber zum nächsten Weg sind es nur wenige Schritte gewesen.
Jake trug die schwere Axt in der rechten, mit der linken deutete er nach vorn, dem Verlauf des Weges folgend. „Die Aufbahrungshalle muss sich irgendwo da vorn befinden. Nur ein paar Schritte.“
„Aha“, gab Richie von sich. Er fühlte sich mehr und mehr wie in einem Traum. Was machte er hier nur? Verdammt? Er wollte das nicht sehen! Und noch war er mitgegangen. Warum?
Die Aufbewahrungshalle lag zentral des Friedhofes, umringt von drei hohen Trauerweiden, die mit ihren herunterhängenden