TARZAN, DER UNBESIEGBARE. Edgar Rice Burroughs

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу TARZAN, DER UNBESIEGBARE - Edgar Rice Burroughs страница 10

Автор:
Серия:
Издательство:
TARZAN, DER UNBESIEGBARE - Edgar Rice Burroughs

Скачать книгу

war Raghunath Jafar, ein Hindu«, meinte die Frau.

      »Gehört er etwa zu unserer Gruppe?«, fragte Colt.

      »Ja, erwiderte sie. »Aber nicht mehr lange – Peter Zveri wird dafür sorgen, dass er seinen Lohn erhält.«

      »Das heißt?«

      »Ich will damit sagen, dass Peter ihn töten wird.«

      Colt zuckte mit den Schultern. »Das hat er wirklich verdient«, stellte er fest. »Vielleicht hätte ich es gleich selbst tun sollen.«

      »Nein«, sagte die Frau, »wir wollen es Peter überlassen. Hat man dich ganz allein ohne Schutz im Lager zurückgelassen?«, wunderte sich Colt.

      »Nein, Peter ließ meinen Diener und zehn Askaris hier. Jafar hat es irgendwie fertigbekommen, sie alle aus dem Lager zu entfernen.«

      »Von nun an befindest du dich in Sicherheit«, sagte Colt. »Ich werde mich um dich kümmern, bis Kamerad Zveri zurückkehrt. Vielleicht darf ich jetzt zunächst dafür sorgen, dass mein eigenes Lager aufgeschlagen wird. Inzwischen schicke ich zwei meiner Askaris, die vor deinem Zelt Wache halten sollen.«

      »Das ist sehr freundlich von dir«, sagte sie. »Ich halte es aber jetzt nicht mehr für notwendig.«

      »Ich werde es trotzdem tun«, sagte er. »Auch ich würde mich dann sicherer fühlen.«

      »Sobald das Lager aufgeschlagen ist, möchte ich dich zum Essen einladen«, sagte sie. »Oh, ich habe ganz vergessen, dass Jafar meinen Diener fortgeschickt hat, fuhr sie fort. »Nun habe ich niemanden, der für mich kocht.«

      »Dann nimmst du vielleicht eine Einladung an, mit mir zu essen«, sagte der Mann. »Mein Diener ist ein ziemlich guter Koch.«

      »Mit Vergnügen, Kamerad Colt«, stimmte sie zu.

      Der Amerikaner verließ das Zelt. Zora Drinov lag noch eine Weile mit halbgeschlossenen Augen auf dem Feldbett. Wie anders war dieser Mann. Sie hatte einen ganz anderen Typ erwartet. Wenn sie sich sein Gesicht und seinen Augenausdruck vorstellte, fiel es ihr schwer, in ihm einen Verräter zu sehen, der seine Leute und sein Land hinterging.

      Colt hatte Zoras Zelt verlassen und ging zu seinen Leuten hinüber, um die notwendigen Anordnungen zu treffen. Raghunath Jafar beobachtete ihn aus dem Inneren seines Zeltes. Ein bösartiges Stirnrunzeln verzerrte die Züge des Hindu. In seinen Augen lag Hass. Von seinem Beobachtungsposten aus sah Tarzan, dass der junge Amerikaner seinen Leuten Anweisungen erteilte. Die Persönlichkeit dieses jungen Fremden machte auf. Tarzan einen günstigen Eindruck. Er gefiel ihm so gut wie ihm ein Fremder nur gefallen konnte. Tief in seinem Inneren fühlte der Affenmensch jedoch noch immer den Argwohn des wilden Tieres gegenüber allen Fremden und vor allem gegenüber fremden Weißen. Während er den Mann beobachtete, entging ihm nichts, was in der Umgebung geschah. Deshalb sah er auch sogleich, wie Raghunath Jafar mit einem Gewehr in der Hand aus seinem Zelt auftauchte. Nur Tarzan und der kleine Nkima bemerkten diesen Vorgang. Und Tarzan erriet sogleich, dass der Inder etwas Böses vorhatte.

      Raghunath Jafar verließ auf kürzestem Wege das Lager und verschwand im Dschungel. Leise von Ast zu Ast schwingend verfolgte ihn Tarzan. Jafar schlug einen Halbkreis um das Lager, wobei er sich hinter den Dschungelbüschen verbarg. Schließlich blieb er stehen. Von seinem Platz aus war das ganze Lager gut zu übersehen. Er selbst jedoch war hinter dichtem Blattwerk verborgen.

      Colt bewachte die Schwarzen, die sein Gepäck auspackten und das Zelt aufstellten. Seine Leute beeilten sich, die ihnen durch den Vormann zugewiesenen Arbeiten auszuführen. Alle waren müde und sprachen miteinander kaum ein Wort. Die Arbeit ging in ungewöhnlicher Stille vor sich, die man sonst nicht kennt, wenn Neger in größerer Anzahl zusammen sind. Diese seltsame Stille wurde plötzlich von einem erstickten Schrei und dem Knall einer Büchse zerrissen. Die beiden Geräusche folgten einander so rasch, dass man kaum entscheiden konnte, ob der Schrei oder der Knall zuerst hörbar wurde. Eine Kugel zischte an Colts Kopf vorbei und riss einem Neger, der nahe bei ihm stand, ein Stück des Ohrläppchens fort. Die friedliche Tätigkeit im Lager wurde von einem wilden Durcheinander abgelöst. Zunächst wusste man nicht, aus welcher Richtung der Schuss und der Schrei gekommen waren. Colt sah schließlich das kleine Rauchwölkchen des Abschusses, das sich dicht am Rande des Lagers aus den Büschen erhob.

      »Dort drüben ist es«, sagte er und lief auf den Punkt zu.

      Der Vormann der Askari hielt ihn auf. »Geh nicht dorthin, Bwana«, rief er. »Vielleicht hat sich ein Feind verborgen. Wir wollen unsere Gewehre in den Dschungel abfeuern.«

      »Nein«, bestimmte Colt, »wir wollen zuerst nachforschen, mit wem wir es zu tun haben. Du nimmst einige deiner Männer und schlägst einen Bogen nach rechts. Ich komme mit dem Rest der Gruppe von der linken Seite. Wir arbeiten uns langsam von zwei Seiten durch den Dschungel vor, bis wir einander treffen.«

      »Jawohl, Bwana«, willigte der Vormann ein. Er rief seine Leute zusammen und erteilte die notwendigen Befehle. Kein Geräusch im Busch verkündete, dass ein verborgener Feind etwa zu fliehen suchte. Es war überhaupt nichts zu hören, was auf die Anwesenheit eines lebenden Wesens schließen ließ. In absoluter Stille schlichen die beiden Gruppen von Männern durch den Dschungel. Niemand hatte etwas Verdächtiges bemerkt, als man sich schließlich traf. Die Männer waren in langer Linie zu einem Halbkreis auseinandergezogen, dessen Bogen eine Strecke weit in den Dschungel ragte. Auf Colts Zuruf hin bewegte sich die vielfach gewundene Linie auf das Lager zu.

      Der Amerikaner erblickte als erster den Körper Raghunaths Jafars, der direkt am Rande des Lagers hinter einem Busch lag. In der rechten Hand hielt er noch das Gewehr. Aus seinem Herzen ragte der Schaft eines starken Pfeiles heraus.

      Die Neger umstanden schweigend die Leiche und schauten einander fragend an. Ihre Blicke gingen zurück in den Dschungel und hinauf in das Geäst der Bäume. Einer von ihnen untersuchte den Pfeil. »Dieser Pfeil sieht ganz anders aus als die Pfeile der Stämme, die ich kenne«, stellte er fest. »Ich glaube, dieser Pfeil ist überhaupt nicht von Menschenhand gemacht.«

      Sofort bemächtigte sich abergläubische Furcht aller Negerherzen.

      »Der Schuss galt unserem Bwana«, sagte einer der Krieger. »Deswegen muss der Dämon, der diesen Pfeil abschoss, ein Freund unseres Bwana sein. Wir brauchen uns also nicht zu fürchten.«

      Diese Erklärung beruhigte die Schwarzen einigermaßen, aber sie befriedigte Wayne Colt keineswegs. Er dachte immer noch über den Vorfall nach, während man zum Lager zurückkehrte. Zuvor hatte er noch angeordnet, dass der Hindu an Ort und Stelle beerdigt wurde.

      Zora Drinov stand am Eingang ihres Zeltes. Als sie Colt erblickte, kam sie ihm entgegen.

      »Was hat es gegeben?«, fragte sie. »Was ist geschehen?«

      »Kamerad Zveri wird Raghunath Jafar nicht zu töten brauchen«, erklärte Colt.

      »Warum?«, fragte die Frau.

      »Weil Raghunath Jafar bereits tot ist.«

      Der Amerikaner erklärte Zora in kurzen Worten, was sich zugetragen hatte.

      »Wer mag nur den Pfeil abgeschossen haben?«, wunderte sie sich.

      »Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, musste er eingestehen. »Der ganze Vorfall ist außerordentlich geheimnisvoll. Er bedeutet jedoch, dass das Lager beobachtet wurde. Wir werden sehr vorsichtig sein müssen und dürfen uns keineswegs allein und einzeln in den

Скачать книгу