TARZAN, DER UNBESIEGBARE. Edgar Rice Burroughs

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TARZAN, DER UNBESIEGBARE - Edgar Rice Burroughs

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Dennoch hob der Löwe sofort den Kopf. Der schreckliche Glanz in seinen Augen verschwand. Im gleichen Augenblick stieß der kleine Affe einen schrillen Schrei des Wiedererkennens und der Freude aus. Er sprang über Numas Kopf und war mit drei lächerlichen Sätzen auf der Schulter des Mannes angelangt. Die dünnen Arme klammerten sich um den bronzenen Hals.

      »Lieber kleiner Nkima!«, flüsterte Tarzan. Die weiche Wange des Äffchens presste sich gegen sein Gesicht.

      Der Löwe schritt majestätisch näher heran. Er beschnüffelte die nackten Beine des Mannes, rieb den Kopf an seiner Hüfte und ließ sich zu seinen Füßen nieder.

      »Jad-bal-ja!«, begrüßte ihn der Affenmensch.

      Von ihrer sicheren Zuflucht in den Bäumen herab beobachtete To-yat mit seinem Stamm die Szene. Angst und Wut der Riesenaffen ließen nach.

      »Es ist Tarzan«, sagte Zu-tho.

      »Ja, es ist Tarzan«, fiel Ga-yat ein.

      To-yat knurrte. Er mochte Tarzan nicht leiden. Er fürchtete den Affenmenschen. Angesichts dieses neuen Beweises für die seltsamen Kräfte des großen Tarmangani wuchs seine Furcht noch mehr.

      Eine Weile lauschte Tarzan dem raschen Schnattern des kleinen Nkima. Das Äffchen erzählte ihm von den fremden Tarmangani und den vielen Gomangani, den schwarzen Kriegern, die in das Land eingedrungen waren, das dem Herrn des Dschungels gehörte.

      Die Riesenaffen bewegten sich rastlos in den Ästen hin und her. Sie wollten gerne herabklettern. Aber sie fürchteten Numa. Die großen Bullen waren zu schwer, um durch die Äste von Baum zu Baum zu klettern, wie es die kleineren Affenarten zu tun pflegen. Die Riesenaffen vermochten ihren Standort nicht zu ändern, solange Numa in der Nähe war.

      »Geht fort!«, rief To-yat, der Affenkönig. »Geht fort und lasst die Mangani in Frieden.«

      »Wir gehen gleich«, erwiderte der Affenmensch. »Ihr braucht euch indessen vor Tarzan und dem Goldlöwen nicht zu fürchten. Wir sind eure Freunde. Ich habe Jad-bal-ja gesagt, dass er euch nichts zuleide tun darf. Ihr könnt ruhig herunterkommen.«

      »Wir bleiben in unseren Bäumen bis ihr fort seid«, sagte To-yat. »Der Löwe könnte sich vergessen.«

      »Du hast Angst«, sagte Tarzan verächtlich. »Zu-tho oder Ga-yat würden keine Furcht zeigen.«

      »Zu-tho fürchtet sich vor überhaupt nichts«, brüstete sich der große Bulle.

      Ohne ein Wort kletterte Ga-yat kühn von seinem Baum herunter, der ihm Zuflucht geboten hatte. Er war von seiner eigenen Kühnheit nicht besonders begeistert und zögerte sogar ein wenig. Trotzdem näherte er sich Tarzan und Jad-bal-ja, dem Goldlöwen. Seine Stammesbrüder erwarteten, dass der Löwe im nächsten Augenblick angreifen und den Kühnen in Stücke reißen werde. Der Goldlöwe lag zu Füßen Tarzans und beobachtete jede Bewegung des rauhaarigen Affenbullen. Der Herr des Dschungels beobachtete seinerseits Numa. Niemand wusste besser als er, dass ein Löwe immer ein Löwe bleibt, mag er noch so sehr an Gehorsam gegenüber seinem Herrn gewöhnt werden. Während all der Jahre ihrer Freundschaft, seit Ja-bal-ja ein kleiner fleckiger Fellball gewesen war, hatte Tarzan niemals Grund gehabt, an seiner Treue zu zweifeln. Aber es hatte auch schon Zeiten gegeben, da es für ihn schwierig und sogar gefährlich war, die wilden, ererbten Instinkte der riesigen Bestie zu unterdrücken.

      Ga-yat kam näher heran. Der kleine Nkima schimpfte und schnatterte von der Schulter seines Herrn herab, wo er sich in Sicherheit wusste. Der Löwe blinzelte träge und schaute schließlich in eine andere Richtung. Die Gefahr, wenn es überhaupt eine gegeben hatte, war vorüber. Nur in dem starren, aufmerksamen Blick eines Löwen liegt wirkliche Gefahr.

      Tarzan ging dem Affenbullen entgegen und legte ihm freundlich die Hand auf die Schulter.

      »Das ist Ga-yat«, sagte er zu Jad-bal-ja, einer von Tarzans Freunden. »Du darfst ihn nicht angreifen.«

      Er bediente sich bei diesen Worten keiner menschlichen Sprache. Vielleicht konnte man diese Lautfolge überhaupt nicht als eine richtige Sprache bezeichnen. Aber der Löwe, der Riesenaffe und auch der kleine Manu verstanden ihn.

      »Sage dem Mangani, dass Tarzan auch der Freund des kleinen Nkima ist«, schrillte die Stimme des Äffchens. »Sage ihm, dass er den kleinen Nkima nicht töten darf.«

      »Es ist so, wie Nkima sagt«, versicherte der Affenmensch.

      »Tarzans Freunde sind auch Ga-yats Freunde«, erwiderte der Riesenaffe.

      »Das ist gut«, sagte Tarzan. »Nun wollen wir gehen. Richte To-yat und den anderen Stammesbrüdern aus, was wir gesagt haben. Erzähle ihnen auch, dass sich fremde Menschen in Tarzans Land aufhalten. Die Riesenaffen mögen die Fremden bewachen. Aber sorgt dafür, dass ihr nicht gesehen werdet. Denn vielleicht sind es böse Menschen, die Donnerstöcke bei sich tragen. Damit können sie den Tod über eine große Entfernung schicken. Er kommt mit Rauch und Feuer und einem lauten Knall. Tarzan geht jetzt fort, um nachzusehen, was diese Leute in seinem Land wollen.«

      Zora Drinov war Jafar nach dem Abmarsch der Expedition geflissentlich ausgewichen. Sie hatte kaum ihr Zelt verlassen. Als Entschuldigung gab sie an, dass sie Kopfschmerzen habe. Der Hindu hatte keinen Versuch gemacht, bei ihr einzudringen. So verging der erste Tag. Am Morgen des zweiten Tages holte Jafar den Anführer seiner Askaris herbei, die im Lager als Wache zurückgeblieben waren und für das nötige Frischfleisch sorgen sollten.

      »Heute ist ein günstiger Tag für die Jagd«, sagte Raghunath Jafar. »Die Vorzeichen sind günstig. Geh deshalb mit deinen Männern in den Wald. Nimm alle Askaris mit. Ihr braucht nicht vor Sonnenuntergang zurückzukehren. Wenn du meinen Befehl ausführst, werde ich dir ein Geschenk machen. Außerdem dürft ihr euch von eurer Beute so viel Fleisch nehmen, wie ihr essen wollt. Hast du verstanden?«

      »Ja, Bwana«, erwiderte der Schwarze.

      »Du nimmst auch den Diener der Frau mit. Er wird heute nicht benötigt. Mein Diener wird dableiben, und für uns kochen.«

      »Vielleicht will er nicht mitgehen«, wendete der Neger ein.

      »Ihr seid viele Askaris, und er ist allein. Aber sorge dafür, dass die Frau nichts davon erfährt.«

      »Was für ein Geschenk erhalte ich?«, wollte der Anführer der Askari wissen.

      »Du bekommst ein Stück Tuch und Patronen«, erwiderte Jafar.

      »Und dann will ich noch das krumme Schwert haben, das du immer bei dir trägst, wenn wir uns auf dem Marsch befinden«, forderte der Schwarze.

      »Nein«, sagte Jafar mit Bestimmtheit.

      »Ich glaube, es ist heute kein günstiger Tag für eine Jagd«, sagte der Neger und wandte sich ab.

      »Zwei Stücke Tuch und fünfzig Patronen«, schlug Jafar vor.

      »Und den krummen Säbel«, beharrte der Neger.

      Nach langem Hin und Her einigte man sich auf diesen Handel.

      Der Anführer versammelte seine Askari und befahl ihnen, alles für die Jagd vorzubereiten. Der braune Bwana habe es angeordnet. Er erwähnte indessen nichts von den versprochenen Geschenken. Als die Kolonne fertig war schickte er einen Mann fort, um den Diener der weißen Frau herbeizuholen.

      »Du

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