TARZAN, DER UNBESIEGBARE. Edgar Rice Burroughs

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TARZAN, DER UNBESIEGBARE - Edgar Rice Burroughs

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wenn er nicht gehorcht.«

      »Du bist eine Bestie!«, zischte die Frau.

      »Warum willst du nicht vernünftig sein, Zora?«, fuhr Jafar ungerührt fort. Es kann dir nicht viel ausmachen, ein wenig nett zu mir zu sein. Die ganze Angelegenheit wird dadurch für uns beide leichter. Zveri braucht nichts davon zu erfahren. Wenn wir einmal in die Zivilisation zurückkehren und du dann immer noch der Meinung bist, dass du nicht bei mir bleiben magst, werde ich keinen Versuch machen, dich zu halten. Aber ich bin sicher, dass ich dich lehren kann, mich zu lieben. Wir werden sehr glücklich miteinander sein.«

      »Hinaus!«, befahl die Frau. In ihrer Stimme schwang weder Furcht noch Hysterie. Sie sprach ganz ruhig, selbstbewusst und beherrscht. Für jeden Mann, den die Leidenschaft nicht ganz blind gemacht hatte, wäre dies ein bedeutungsvoller Umstand gewesen. Zoras Haltung verriet, dass sie entschlossen war, sich unter Einsatz ihres Lebens zu verteidigen. Aber Raghunath Jafar sah nur die Frau seiner Träume in ihr. Mit einem raschen Sprung war er bei ihr und packte zu.

      Zora Drinov war jung, kräftig und gewandt. Dennoch hatte sie gegen den stämmigen Hindu nicht viel anzubringen, unter dessen Fettpolstern sich erhebliche Körperkraft verbarg. Sie versuchte sich loszureißen und aus dem Zelt zu entkommen. Der Mann hielt sie mit Bärenkräften fest und zog sie zurück. In wilder Wut fuhr Zora herum und schlug ihn mehrfach ins Gesicht. Er aber zog sie nur umso fester in seine Umarmung und trug sie zum Feldbett.

      Wayne Colts Führer, der einige Schritte vor dem Amerikaner einher marschierte, blieb plötzlich stehen und schaute mit breitem Lächeln zurück.

      »Dort ist das Lager, Bwana!«, sagte er triumphierend und deutete mit ausgestrecktem Arm voraus.

      »Dem Himmel sei Dank!«, rief Colt mit einem Seufzer der Erleichterung.

      »Das Lager ist aber verlassen, stellte der Führer fest. Es sieht ganz so aus, nicht wahr?«, stimmte Colt zu. »Wir wollen es uns näher ansehen.«

      Von seinen Männern gefolgt betrat er das Lager und ging die Zeltgasse entlang. Seine übermüdeten Träger setzten ihre Lasten ab. Auch die Askaris warfen sich der Länge nach in den Schatten der Bäume. Inzwischen begann Colt, von Tony gefolgt, eine Untersuchung des Lagers.

      Dem jungen Amerikaner fiel sofort auf, dass eines der Zelte unter heftigen Stößen erzitterte.

      »Da drüben geht etwas vor«, sagte er zu Tony und schritt schnell auf den Zelteingang zu.

      Der Anblick, der sich ihm bot, ließ ihn einen erstaunten Ruf ausstoßen. Ein Mann und eine Frau wälzten sich auf dem Boden herum. Der Mann war dabei, die nackte Kehle seines Opfers zuzudrücken, während die Frau ihm mit nachlassenden Kräften ins Gesicht schlug. Jafar war so mit seinem bösen Vorhaben beschäftigt, dass er Colts Gegenwart nicht eher wahrnahm bis er eine schwere Hand auf seiner Schulter spürte und heftig beiseite gestoßen wurde.

      Von wilder Wut gepackt sprang er auf und schlug nach dem Amerikaner. Dabei fing er selbst einen Hieb ein, der ihn zurücktaumeln ließ. Abermals griff er an und wiederum fuhr ihm eine schwere Faust ins Gesicht. Dieses Mal ging er zu Boden. Als der braune Mann sich mühselig erhob packte ihn Colt, drehte ihn herum und stieß ihn durch den Zelteingang hinaus. Er beschleunigte den unfreiwilligen Abschied mit einem gut gezielten Tritt.

      »Wenn er hier noch einmal eindringen will, Tony, schießt du ihn nieder«, befahl Colt dem Philippino. Dann sprang er der Frau bei, um ihr auf die Füße zu helfen. Er musste sie halb tragen und ließ sie schließlich auf dem Feldbett nieder. In einem Eimer entdeckte er Wasser. Er genetzte ihre Stirn, ihre Kehle und ihre Handgelenke damit.

      Im Freien erblickte Raghunath Jafar die Träger und die Askari im Schatten der Bäume. Er erblickte außerdem Antonio Mori, der ihn stirnrunzelnd fixierte und mit einem Revolver bedrohte. Mit einem wütenden Fluch drehte der Hindu um und verschwand in seinem eigenen Zelt. Sein Gesicht war vor Wut verzerrt. Mordgedanken glühten in seinem Herzen.

      Endlich schlug Zora Drinov die Augen auf und schaute in das besorgte Gesicht von Wayne Colt, der sich über sie beugte.

      Im dichten Blattwerk eines Baumes hoch über dem Lager überblickte Tarzan, der Affenmensch, die Szene unter sich. Eine einzige, geflüsterte Silbe hatte Nkimas Geschwätz verstummen lassen. Auch Tarzan hatte die wilde Bewegung hinter der Zeltwand erblickt, die Colts Aufmerksamkeit angezogen hatte. Er sah, dass der Hindu offensichtlich gewaltsam entfernt wurde und beobachtete die drohende Haltung des jungen Philippinos, der Jafar davon zurückhielt, abermals das Zelt zu betreten. Diese Dinge interessierten den Affenmenschen allerdings nur wenig. Die Streitereien und ein Krach dieser Leute unter sich gingen ihn nichts an. Er wollte nur herausfinden, warum sie hier waren und was sie in seinem Lande zu suchen hatten. Um das herauszubekommen, hatte er zwei Pläne entworfen. Zunächst wollte er das Lager und seine Bewohner beobachten, bis sich aus ihrem Verhalten der Zweck ihres Hierseins erraten ließ. Die andere Möglichkeit bestand darin, den Anführer der Expedition ausfindig zu machen und dann das Lager zu betreten, um von ihm direkt Auskunft zu verlangen. Von dieser zweiten Möglichkeit wollte Tarzan jedoch nur Gebrauch machen, nachdem er sich zunächst durch eigene Beobachtungen einen kleinen Vorteil verschafft hatte. Er wusste nicht, was in jenem Zelt vor sich ging. Er kümmerte sich auch nicht weiter darum.

      Mehrere Sekunden lang schaute Zora Drinov aufmerksam zu dem Mann hinauf.

      »Du musst der amerikanische Kamerad sein«, stellte sie schließlich fest.

      »Ich bin Wayne Colt«, erwiderte er. »Aus der Tatsache, dass du erraten hast, wer ich bin, darf ich wohl entnehmen, dass ich mich im Lager des Kameraden Zveri befinde.«

      Sie nickte. »Du bist gerade im richtigen Augenblick aufgetaucht, Kamerad«, sagte sie.

      »Dem Himmel sei Dank dafür«, meinte er.

      »Es gibt keinen Himmel«, erinnerte sie ihn.

      Colt errötete. »Wir werden die Schatten der Herkunft und der Gewohnheit nicht los«, erklärte er.

      Zora Drinov lächelte. »Das ist freilich wahr«, sagte sie, »aber es ist unsere Sache, mit einer großen Anzahl solcher Gewohnheiten aufzuräumen. Nicht nur in unserem Interesse, sondern um die Welt zu bessern.«

      Seit die Frau zu sich gekommen war, hatte Colt mehrfach abschätzende Blicke über sie hingleiten lassen. Ihm war nicht bekannt gewesen, dass er in Zveris Lager eine weiße Frau antreffen würde. Und selbst wenn er das gewusst hätte, wäre ihm nie in den Sinn gekommen, eine Frau wie diese zu erwarten. Vielleicht hätte er sich vorgestellt, eine halb vermännlichte Agitatorin vorzufinden, der man wohl Zutrauen konnte, sich mit einer wilden Bande von Männern in das Herz Afrikas zu wagen; eine raue und ungepflegte Frau von mittlerem Alter und bäuerlichem Aussehen. Zora Drinov jedoch, die von ihrem herrlichen, welligen Haar bis zu den schmalen Fesseln alles andere darstellte als eine stämmige Bauernmagd, ganz abgesehen davon, dass sie keineswegs ungepflegt wirkte, bot einen Anblick, den man hier nicht erwartet hätte. Sie wirkte sauber und frisch. Außerdem war sie jung und hübsch. »Kamerad Zveri ist zurzeit nicht im Lager?«, fragte Colt.

      »Nein, er hat sich auf eine kurze Expeditionsfahrt begeben«, erläuterte Zora.

      »Also gibt es hier niemanden, der uns miteinander bekannt machen würde? lächelte der Amerikaner.«

      »Oh, Verzeihung«, sagte sie. «Ich bin Zora Drinov.«

      »Ich hatte eine so erfreuliche Überraschung keineswegs erwartet«, sagte Colt. »Ich glaubte,

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