TARZAN, DER UNBESIEGBARE. Edgar Rice Burroughs

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TARZAN, DER UNBESIEGBARE - Edgar Rice Burroughs

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den Geliebten unbekannten Abenteuern entgegenziehen sah, oder...

      »Vielleicht kehrt er nie mehr zurück«, sagte eine ölige Stimme dicht hinter Zoras Rücken.

      Sie fuhr herum und sah sich den halbgeschlossenen Augen Raghunath Jafars gegenüber.

      »Er wird zurückkehren, Kamerad«, sagte sie bestimmt. »Peter Zveri kehrt immer zu mir zurück.«

      »Du scheinst seiner sehr sicher zu sein«, meinte der Mann hinterlistig.

      »Ganz sicher«, erwiderte Zora. Sie ging zu ihrem Zelt.

      »Warte«, sagte Jafar.

      Sie blieb stehen und drehte sich abermals um. »Was willst du von mir?«, fragte sie.

      »Ich will dich«, gab er zurück. »Was hast du von diesem linkischen Kerl, Zora? Was versteht er schon von Liebe und Schönheit? Ich weiß dich richtig einzuschätzen, schöne Blume des Morgens. Mit mir zusammen würdest du die höchsten Freuden der vollkommenen Liebe erleben, denn ich bin ein Meister des Liebeskultes. Ein Tier wie Zveri würde dich nur entehren.«

      Zora unterdrückte das Gefühl des Ekels und Abscheus. Sie wollte den Mann nicht merken lassen, was sie dachte. Denn die Expedition konnte viele Tage unterwegs sein. Während dieser Zeit war sie praktisch allein mit Jafar im Lager zusammen. Die wenigen Schwarzen kümmerten sich wahrscheinlich überhaupt nicht um die Beziehungen einer weißen Frau zu einem fremden Manne. Dennoch war Zora entschlossen, den Annäherungsversuchen des Inders ein für alle Mal ein Ende zu bereiten.

      »Du spielst mit dem Tod, Jafar«, sagte sie ruhig. »Ich bin nicht hier, um mich in Liebesgeschichten einzulassen. Wenn Zveri erfährt, was du mit mir vorhast, wird er dich auf der Stelle töten. Erlaube dir nie wieder, mit mir so wie eben zu sprechen.«

      »Es wird nicht mehr nötig sein«, erwiderte der Hindu hintergründig. Seine halbverschlossenen Augen wichen nicht von Zora Drinov. Eine Minute lang standen sie so voreinander. Zora Drinov fühlte eine seltsame Schwäche in ihren Gliedern und vermochte sich kaum noch aufrecht zu halten. Sie kämpfte gegen diese Schwäche an. Ihre ganze Willenskraft warf sie dem Manne entgegen. Plötzlich vermochte sie ihren Blick von seinem Blick loszureißen. Sie hatte gesiegt. Der Sieg aber ließ sie ihre eigene Schwäche erkennen. Sie zitterte wie nach einem schweren Kampf. Schnell drehte sie sich um und lief zu ihrem Zelt hinüber. Sie wagte es nicht zurückzuschauen, um nicht noch einmal der seltsamen Kraft dieser beiden unergründlichen Augen ausgesetzt zu sein. Raghunath Jafar schaute ihr nach. Weil Zora sich nicht umdrehte, sah sie nicht das ölige Lächeln der Zufriedenheit, das um die lüsternen Lippen des Hindu spielte. Sie hörte auch nicht wie er flüsternd wiederholte: »Es wird nicht mehr nötig sein!«

      Langsam schob sich die Expedition auf dem Pfad entlang, der zu dem Fuß eines steilen Bergabsturzes, der unteren Grenze eines trockenen Hochplateaus, führte. Jenseits dieser Hochebene befinden sich die uralten Ruinen von Opar.

      Weit im Westen suchte um die gleiche Zeit Wayne Colt den Weg zum Hauptlager der Verschwörer. Südlich davon ritt ein kleiner Affe auf dem Rücken eines großen Löwen. Von diesem sicheren Platz aus rief das Äffchen mit schriller Stimme allen Dschungelbewohnern die ärgsten Beleidigungen zu. Lautlos, aber von der gleichen Verachtung für alles andere Getier erfüllt wie das Äffchen auf seinem Rücken, schritt der mächtige Löwe hochmütig gegen den Wind den Pfad entlang. Er war sich seiner Macht bewusst und wusste, wie sehr ihn alle anderen fürchteten. In der Nähe des Pfades graste eine Antilopenherde. Das Leittier fing die scharfe Witterung der Riesenkatze auf. Die Tiere begannen nervös durcheinander zu laufen. Als der Löwe jedoch in Sicht kam, ging die Herde nur einige Schritte beiseite und machte ihm Platz. Noch während der Löwe zu sehen war, begannen die Antilopen wieder zu grasen. Numa, der Löwe, war satt und die Antilopen wussten, dass man Numa nicht zu fürchten brauchte, wenn er einen wohlgefüllten Magen hat. So wissen die Tiere der Wildnis viele Dinge, die dem Menschen mit seinen abgestumpften Sinnen verborgen bleiben. Auch andere Tiere, die sich in weiterer Entfernung befanden, fingen die Witterung des Löwen auf. Auch sie begannen sich nervös zu bewegen. Jedoch war ihre Furcht weitaus geringer als der erste Schrecken, der die Antilopen befallen hatte. Diese anderen Tiere waren die Riesenaffen vom Stamme des To-yat, dessen mächtige Bullen sich selbst vor Numa durchaus nicht zu fürchten brauchten. Für die Weiber mit den kleinen Balus lag jedoch Grund zu Besorgnis vor.

      Als das Raubtier immer näherkam, wurden die Mangani unruhiger und reizbarer. To-yat, der König des Stammes, schlug sich wild auf die Brust und entblößte die riesigen Fangzähne. Ga-yat reckte die mächtigen Schultern und begab sich an den äußersten Rand der Lichtung, wo er der nahenden Gefahr am nächsten war. Zu-tho stampfte wütend auf seinen schwieligen Füßen einher. Die Affenweiber riefen ihre Balus herbei. Viele von ihnen brachten sich auf den unteren Ästen mächtiger Bäume in Sicherheit. Andere von ihnen hielten sich in der Nähe von Baumstämmen zu sofortiger Flucht bereit.

      Bei diesem Stand der Entwicklung fiel plötzlich ein fast nackter, weißer Mann aus dem dichten Laubwerk eines Baumes und stand inmitten der Riesenaffen. Die Tiere waren so nervös und wütend, dass sie mit Gebrüll das verhasste Menschenwesen anfallen wollten. Der Affenkönig stürmte an der Spitze der ganzen Herde herbei.

      »To-yat hat ein sehr schlechtes Gedächtnis«, sagte der Mann in der Sprache der Mangani, der Riesenaffen. Einen Augenblick zögerte der Anführer. Vielleicht war er überrascht, die Laute seines Stammes von den Lippen eines Menschenwesens zu hören.

      »Ich bin To-yat!«, knurrte er. »Ich töte!«

      »Ich bin Tarzan«, erwiderte der Mann. »Ich bin ein mächtiger Jäger und starker Kämpfer. Ich komme in Frieden.«

      »Ich töte! Ich töte!«, schrie To-yat. Und die anderen riesigen Bullen schoben sich mit entblößten Fangzähnen drohend näher heran.

      »Zu-tho! Ga-yat!«, schrie der Mann. »Ich bin es, Tarzan, der Affenmensch.«

      Aber die Bullen waren nervös und erschrocken zu gleicher Zeit. Die Witterung des Löwen stand stark in ihren Nüstern. Hinzu kam der Schreck über Tarzans plötzliches Auftauchen. Die Riesenaffen waren einer Panik nahe.

      »Töten! Töten!«, schrien sie durcheinander. Dennoch griffen sie nicht sofort an. Vielmehr kamen sie langsam näher heran. Dabei steigerten sie sich gegenseitig in eine wilde Wut hinein, die plötzlich in einen Blutrausch ausbrechen konnte, den kein lebendes Wesen überstehen würde. Gewiss wären dann selbst von Tarzan nicht mehr als ein paar blutige Fetzen übriggeblieben.

      Der schrille Schrei von den Lippen einer großen, dicht behaarten Affenmutter mit einem winzigen Balu auf dem Rücken übertönte das Gebrüll der Bullen.

      »Numa!«, schrillte sie und brachte sich mit mächtigen Sätzen im Geäst des nächsten Baumes in Sicherheit. Sofort suchten auch die übrigen Affenweiber mit den Kindern ihr Heil in der Flucht. Sie verschwanden in den Bäumen so schnell sie konnten. Die Affenbullen richteten ihre Aufmerksamkeit auf die neue Drohung und vergaßen den Menschen. Der Anblick, der sich ihnen bot, brachte sie noch mehr durcheinander. Ein mächtiger, gelber Löwe kam direkt auf sie zu. Seine runden, gelbgrünen Augen flammten vor Wildheit. Auf dem Rücken des Löwen aber hockte ein kleiner Affe, der den riesigen Bullen wüste Beschimpfungen entgegenschrie. Dieser Anblick war zu viel für die Affen vom Stamme des To-yat. Der Anführer wendete sich als erster zur Flucht. Mit einem Brüllen, dessen wilder Ton ihm wenigstens einen Teil seiner Selbstachtung erhalten sollte, sprang er den nächsten Baumstamm hinauf. Sofort folgten ihm die anderen und flohen. Der weiße Riese stand dem wütenden Löwen allein gegenüber.

      Der König der Tiere näherte sich dem Menschen mit sprühenden Augen. Er senkte den Kopf und drückte sich flach an den Boden.

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