Sky-Navy 21 - Raumpatrouille. Michael Schenk

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dass der Sergeant kein Interesse an höflicher Konversation hatte und machte sich gerade über sein abendliches Frühstück her, als sich sein Mini-Comp am Handgelenk mit sanfter Vibration meldete. Gleichzeitig erwachte der Lautsprecher der internen Kommunikation zum Leben. „Eins-O an alle, Eins-O an alle: Verdächtiges Raumschiff geortet! Auf Manöverstationen! Kommandooffiziere auf die Brücke!“

      „Hervorragend.“ Phuongs merkliche Stimmungsaufhellung war sicher nicht dem Frühstück geschuldet. Der Sergeant schnellte förmlich vom Sitz hoch. „Sir, wir gehen auf Bereitschaft.“

      „Ich bin auf der Brücke, Sarge. Mal schauen, was wir da haben.“

      Angemessenen Schrittes legte Sean die wenigen Meter zur Brücke zurück.

      „Captain auf der Brücke“, meldete Francine prompt.

      Sean ließ sich in seinen Sessel sinken. „Ich übernehme.“

      „Achtung, Brücke, der Captain hat das Schiff“, verkündete sie und deutete dann vor sich auf den Monitor. „Haben wir vor einigen Minuten entdeckt, Sir. Im Gegensatz zu uns hat der keinen Nullzeit-Scanner, weswegen er uns noch nicht bemerkt hat.“

      Sean McIntosh betrachtete das Symbol auf der Karte und las die gemessenen Daten ab. „Sieht nach einem Massefrachter in Modul-Bauweise aus. Kurs?“

      „Nach unseren Berechnungen fliegt er das Colween-System an“, antwortete Francine.

      Sean strich sich nachdenklich durch den Bart. „Colween … Unser nächster Routinehalt. Da ist nur Planet Vier besiedelt. Fairchild. Eigentlich eine zu kleine Kolonie, um mit einem so großen Frachter beliefert zu werden.“

      „Habe ich mir ebenfalls gedacht, Sir“, gestand sie ein. „Selbst wenn alle Bewohner von Fairchild eine Sammelbestellung aufgegeben haben, ist das Ding da viel zu überproportioniert und jeder Frachterkapitän würde sich ausrechnen, dass der Aufwand weit höher als der Gewinn wäre. Es sei denn …“

      „Es sei denn, man transportiert etwas, dass enormen Gewinn verspricht“, ergänzte der Captain. „Und das ist in der Regel bei so kleinen Kolonien nur mit Ware zu erzielen, die auf dem Index stehen.“

      „Mein Gedanke, Sir“, bestätigte die Eins-O lächelnd. „Deswegen denke ich mir, dass es nicht schaden könnte, an Bord zu gehen und einen Blick auf die Papiere und die Fracht zu werfen.“

      „Ganz Ihrer Meinung, Eins-O, ganz Ihrer Meinung.“ Sean lehnte sich entspannt zurück und überlegte kurz. Dann aktivierte er das Interkom. „Hier spricht der Captain. Wir haben einen Frachter in Modul-Bauweise geortet und werden ihn entern. Enterkommando in Bereitschaft. Klarschiff zum Gefecht in Stufe Gelb. Vollzug melden.“

      Es war kaum anzunehmen, dass ein altmodischer Modul-Frachter gegen einen modernen Navy-Kreuzer aufbegehren würde, doch McIntosh war ein strikter Anhänger des Grundsatzes „Vorsicht ist besser als Leichensäcke“ und zudem war Entern stets eine gute Übung für die Gefechtsbereitschaft des Schiffes. Allerdings würden die Waffensysteme bei Alarmstufe Gelb eingefahren, wenn auch prinzipiell kampfbereit, bleiben.

      Im Schiff wurden die druck- und feuerfesten Trennschotts geschlossen, die Brücke senkte sich in den Rumpf und massive Panzerplatten schoben sich schützend über sie. Die großen Panoramascheiben, die bislang die direkte Sicht in den Weltraum ermöglicht hatten und über eine Reihe technischer Finessen verfügten, verwandelten sich in dreidimensionale Bildschirme.

      „Tech an Captain, alle Schiffssysteme melden Bereitschaft, Stufe Gelb. Versiegelung abgeschlossen, Schadenkontrollteams auf Position“, meldete Master-Chief Floyd Eastwood von der Systemüberwachung. „Tarnsysteme sind nicht aktiv.“

      „Arms an Captain, Sekundärwaffen in Bereitschaft auf Stufe Gelb“, schloss sich Ensign Luisa Rossi an der Waffenkontrolle an. Wie üblich klang ihre Stimme ein wenig enttäuscht, da sie wieder einmal keinen scharfen Schuss würde abgeben dürfen. Sean sah die Reflexe und das Können der engagierten Frau mit Wohlwollen, war aber gelegentlich ein wenig besorgt, wegen des berühmten heißen Blutes, welches sie wohl von ihren italienischen Vorfahren geerbt hatte.

      „Nav, haben wir eine Identifikation?“

      „Ney, Sir. Das Schiff strahlt kein Transpondersignal aus.“

      Sean sah Francine an. „Das ist gegen die Vorschrift. Mal sehen, welche Ausrede dieser Skipper für uns bereithält. RO, strahlen Sie Echo-Impuls ab und öffnen Sie einen Kanal über den Cherkov-Funk.“

      Radio Operator der Aberdeen war Chief Donald „Don“ Brady. Der durchtrainierte Blonde war auf seiner Heimatwelt Gelldorf ein gefragtes Model gewesen, bevor er sich entschloss, bei der Sky-Navy anzumustern. Er war in Sorge, denn auf Gelldorf wuchs, wie auf so vielen Kolonialwelten, der Unmut über die Fesseln, die das Direktorat angeblich der freien Entwicklung auferlegte.

      „Wilco, Sir. Echo-Impuls ist abgestrahlt und wird erwidert. Übertrage Dateien auf Ihre Konsole. Kanal ist offen“, bestätigte Brady nach wenigen Sekunden.

      Jeder Nullzeit-Sender war mit einer automatischen Identifikation versehen, die unabhängig von den anderen Schiffssystemen funktionierte. Man funkte das Schiff mit der eigenen Identifikation an und erhielt als automatische Antwort die des Empfängers. Es war eine Notfalleinrichtung für den Katastrophenfall, dass die Systeme eines Schiffes ausfielen.

      Nullzeit-Funk basierte auf Hiromata-Kristallen, was eine Kommunikation über beliebige Entfernung und ohne Zeitverlust ermöglichte. Der Nachteil war die extrem enge Bündelung des Funkstrahls, der die genaue Kenntnis der Position eines Empfängers notwendig machte, und der Umstand, dass Hiromata-Funk nur in Form kurzer und langer Impulse und damit ohne Bild und Ton erfolgte. Hierfür wurde ein Morse-Code genutzt, der von den Funkgeräten augenblicklich in Klartext umgesetzt wurde und umgekehrt.

      Brady hatte die Kennung „DS145“ ausgestrahlt und auf dem Monitor vor dem Captain erschien nun die des unbekannten Frachters. „ITS37452“, las Francine ab. „Moment, Sir, ich rufe das Register auf.“

      Die Eins-O tippte die Kennung im Schiffsregister ein und sofort erschienen die eingetragenen Daten auf dem Monitor. Sean grinste. „Chief Brady, das wird Sie freuen. Das Schiff stammt von Ihrer Heimat, Gelldorf. Interstellar Trading Ship Summer of 69. Eingetragener Stückgutfrachter der Conestoga-Baureihe. Gehört einer Firma ‚Waldrons Galactic Enterprises‘. Sagt Ihnen das etwas?“

      Der Chief brauchte nicht lange zu überlegen. „Und ob, Sir. Die Familie Waldron hat Gelldorf einst gegründet. Verdammt wohlhabend. Handeln mit nahezu allem und haben zwei alte Conestogas und eine Reihe neuer Langstrecken-FLVs in ihrer Flotte.“

      „Danke, Chief, durchaus interessant.“ Sean schaltete sich in den offenen Kanal des Cherkov-Überlichtfunks. „Hier ist der Patrouillenkreuzer D.S. Aberdeen unter Captain Sean McIntosh. I.T.S. Summer of 69, behalten Sie Kurs und Geschwindigkeit bei. Wir kommen an Bord.“

      Aufgrund der Entfernung dauerte es einige Sekunden, bis die Antwort eintraf. Auf dem Monitor erschien der Oberkörper eines Mannes in abgetragener Handelsuniform mit den Abzeichen der Firma Waldron Galactic Enterprises. „Verdammt, Navy, was soll das? Wir befördern verderbliche Ware und jede Verzögerung kostet uns Geld.“

      „Da Sie Kurs und Geschwindigkeit beibehalten können, wird unser Besuch Sie wohl schwerlich Zeit kosten“, antwortete McIntosh freundlich. „Halten Sie sich für die Aufnahme des Enterkommandos bereit.“

      „Nur unter Protest, Mister Navy“,

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