Sky-Navy 21 - Raumpatrouille. Michael Schenk
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Sky-Navy 21 - Raumpatrouille - Michael Schenk страница 8
Luft- und Raumverkehr verliefen in noch bescheidenem Maße, da die planetare Verwaltung auf bodengebundene Transportmittel setzte. Die einzigen zugelassenen Luftfahrzeuge gehörten dem medizinischen Notfalldienst, der Brandwache und der planetaren Polizei. Das freundliche Klima ließ es zu, den Energiebedarf ausschließlich mit Wind- und Sonnenenergie zu decken, wozu ein effektives Versorgungsnetz und die riesigen Energiespeicher beitrugen.
Ranjid Punjabi war der diensthabende Chief-Controller in der Area Control Fairchild und teilte sich die Arbeit in dieser Schicht mit zwei Kollegen. In dieser Woche wurden die I.T.S. Summer of 69 und zwei kleine Langstrecken-FLVs erwartet, die freien Händlern gehörten. Fairchild war noch zu unbedeutend, um in regulären Passagierverkehr oder sogar in eine der Kreuzfahrtrouten eingebunden zu sein.
Ranjid kehrte gerade von den Hangars zurück, in dem die drei FLVs standen, die Fairchild als Zubringer zu jenen Schiffen dienten, die nicht auf der Oberfläche landen konnten. Er ging zu der sanft blubbernden Kaffeemaschine hinüber und nahm zwei gut geschäumte Milchkaffee mit Schokoladenstreuseln, bevor er sich in den freien Sitz neben dem Kollegen setzte. Er reichte den einen Becher weiter und erntete einen dankbaren Blick.
Ranjid schlürfte behaglich und ignorierte den Bart aus Milchschaum, der dabei entstand. „Ich habe kurz mit den Flightcrews unserer FLVs gesprochen. Alles in Ordnung. Die Fehlfunktion der Venturi-Düsen an Nummer Drei ist behoben. Die Summer of 69 kann kommen.“
„Wird sie aber nicht“, brummte der andere Controller.
„Äh, wird sie nicht?“
„Nein, wird sie nicht.“ Der andere nippte an seinem Milchkaffee und deutete zur Kommunikationskonsole hinüber. „Vorhin traf eine Hiromata-Nachricht ein. Die Summer hat illegale Fracht an Bord und muss nach Gelldorf umkehren.“
„Illegale Fracht? Verdammter Dung.“
„Ja, vorläufig ist es nichts mit erstklassigen Steaks.“
Ranjid Punjabi zuckte mit den Schultern. Natürlich wussten sie von der Fracht, denn schließlich musste man ja deren Transport auf die Oberfläche sicherstellen. „Vielleicht besser so. Offen gesagt, ganz wohl war mir bei der Sache nicht. Die Direktiven haben ja schließlich ihren Sinn.“
Der andere grinste. „Ein gutes Steak auch.“
„Stimmt. Aber das Syntho-Fleisch oder das der Pullwokks ist durchaus genießbar, wenn man es ausreichend und richtig würzt.“
„Die indische Küche deiner Frau ist unübertroffen.“
Ranjid verstand die Anspielung. „Fühle dich eingeladen. Tikka Masala?“
Der andere leckte sich über die Lippen. „Werde ich unter keinen Umständen versäumen. Ich besorge die passenden Getränke.“
Ein leises Piepen lenkte ihre Aufmerksamkeit auf einen der Monitore.
Ranjid runzelte die Stirn. „Raumüberwachung Nord. Schon wieder eine dieser merkwürdigen Störungen.“
Der andere Controller gab ein paar Befehle in die Tastatur ein.
Ranjid lächelte halbherzig. „Das bringt nichts. Habe ich die letzten beiden Male auch schon versucht.“
„Was, zum Teufel, ist das?“ Der Controller strich sich über das Kinn. „Als würde der Scanner einen Echoimpuls empfangen, der dann wieder verschwindet.“
„Kein wirklicher Echoimpuls. Sieht wie eine Verzerrung aus. Vielleicht ist es ein kleiner Eiskomet, der den Suchstrahl des Scanners zerstreut oder unscharf reflektiert. Wir wissen inzwischen, dass Hiromata-Suchstrahlen in bestimmten Winkeln vom Eis reflektiert und in anderen Winkeln zerstreut oder durchgelassen werden. Man hat bloß noch nicht herausgefunden, warum das so ist.“
Der Controller sah Ranjid zweifelnd an. „Ist wohl wie beim Hiromata-Antrieb. Jeder weiß, dass das Ding funktioniert, aber keiner kann erklären, warum das so ist. Ich weiß nicht recht. Für so einen kosmischen Wanderer haben wir diese Verzerrungen eigentlich zu häufig. Wie oft hatten wir dieses Phänomen schon?“
„Sieben Mal im letzten halben Jahr“, antwortete Ranjid. „Das hier ist das achte Mal.“
„Eine komische Sache. Kommt in unregelmäßigen Abständen, aber immer im gleichen Sektor. Bist du sicher, dass diese neuen Nullzeit-Scanner einwandfrei funktionieren?“
„Du weißt doch selbst, dass letzten Monat zwei Spezialisten von Mars Tetronics und Mars Military Industries da waren und die Dinger gecheckt haben. Die funktionieren.“
Der Controller seufzte. „Ich zeichne es auf und trage es ins Log ein. Du bist hier der Boss und solltest bei Gelegenheit mal mit jemandem über diese komischen Verzerrungen sprechen.“
Ranjid Punjabi seufzte missmutig. „Ja, bei Gelegenheit.“
4. Kommunikationshalt
D.S. Aberdeen, Kreuzer APS-B-Klasse, Registernummer145
Es gab drei grundsätzliche Möglichkeiten der interstellaren Kommunikation. Der nur lichtschnelle Funk war ausschließlich für planetare oder interplanetare Verbindungen geeignet, da zwischen einer Frage und deren Beantwortung jene Zeitspanne verging, welche die Gesprächspartner in der Entfernung der Lichtgeschwindigkeit trennte. Der Cherkov-Funk arbeitete immerhin mit zwanzigfacher Lichtgeschwindigkeit, benötigte zwischen den Sonnensystemen jedoch ebenfalls einen entsprechenden Zeitraum. Obwohl beide Funkwellen sich kugelförmig ausbreiteten und Bild und Ton übermittelten, spielten sie in der interstellaren Verständigung kaum noch eine Rolle. Die einzige Möglichkeit, Nachrichten ohne Zeitverlust und über eine beliebige Distanz zu senden und zu empfangen, bot daher der Hiromata-Nullzeitfunk, dessen Nachteil jedoch in der extrem engen, „nadelscharfen“ Bündelung und der ausschließlichen Möglichkeit, kurze oder lange Impulse zu verwenden, bestand. Aufgrund dieser engen Bündelung konnte man nur Verbindung mit jenen Objekten herstellen, deren Position exakt bekannt war und die sich während der Kommunikation nicht veränderte, beziehungsweise deren Positionsveränderung exakt berechnet und mitverfolgt werden konnte. Ein Schiff konnte daher jederzeit Verbindung mit einer festen Funkstation aufnehmen, umgekehrt war es jedoch kaum möglich, dieses Schiff während seines Fluges zu erreichen, wenn Position, Kurs und Geschwindigkeit nicht genau bekannt waren. Einheiten der Sky-Navy legten daher zu festgesetzten Zeiten einen sogenannten Kommunikationshalt ein, um neue Order abzufragen oder ihrerseits Bericht zu erstatten.
Für die D.S. Aberdeen war es an der Zeit, diesen routinemäßigen Kontakt herzustellen. Captain Sean McIntosh war vor drei Stunden in seine Freischicht gegangen und so gehörte die Brücke Commander Francine Dykes. Die vergangenen Stunden waren ohne Ereignis verstrichen und der Kreuzer näherte sich mit zehnfacher Lichtgeschwindigkeit dem nächsten Ziel, dem Colween-System mit seinem besiedelten Planeten Fairchild.
„RO, es ist Zeit für den Kommunikationshalt.“ Francine lehnte entspannt in ihrem Sessel und legte die tetronische Fassung von „Jane´s Fighting Ships“ zur Seite, einem privaten Magazin, welches seit Jahrhunderten alle bekannten Militärschiffe auflistete und deren Spezifikationen nannte. In der neuen