Sky-Navy 21 - Raumpatrouille. Michael Schenk
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„Aye, Ma´am, Einfrieren für Kommunikationshalt“, bestätigte Lieutenant Coleen Preston. Für sie bedeutete dies, dass sie keinerlei Manöver mehr durchführen durfte, es sei denn, das Schiff befand sich in unmittelbarer Gefahr. „Flugdaten werden mit Nav und RO synchronisiert.“
„Nav?“
„Bestätige Synchronisation. Permanenter Datenlink zu RO ist aktiviert“, meldete Petty Officer Chialvo prompt.
„RO, Verbindung zur Arcturus Sky-Base herstellen.“
„Aye, Ma´am, Verbindung wird hergestellt. Datenlink zu Nav ist aktiv. Übertrage Daten an Antennenanlage. Antenne ist ausgerichtet, Echo-Impuls wird abgestrahlt.“ Chief Donald Brady musste einige Sekunden warten. „Echo-Impuls wird erwidert. Kontakt zu Sky-Base Arcturus ist hergestellt. Kanal offen. Sie können sprechen, Ma´am.“
Jeder Navy-Angehörige musste den Morse-Code der Streitkräfte beherrschen, aber es war nicht notwendig, eine Nachricht in diesem aufzugeben. Francine konnte ihren Bericht ganz normal mündlich diktieren und die Tetronik setzte diesen in kurze und lange Hiromata-Impulse um. Ebenso einfach wurde die Antwort von Impulsen in Klartext umgesetzt.
Francine konzentrierte sich auf das Wesentliche. „DS145 auf Patrouille. Stopp. An High-Command Sky-Navy. Stopp. Wanderer entdeckt. Stopp. Wird an NCC gemeldet. Stopp. Frachtschiff ITS Summer of 69 durch Bordkommando überprüft. Stopp. Verstoß der Stufe Eins gegen Invasiv-Direktive festgestellt. Stopp. Schiff unterliegt Handelsbann. Stopp. Beweismittel werden im nächsten Hafen an die Behörden übergeben. Stopp. Nächster regulärer Halt Colween-System, Planet Fairchild. Stopp. Ansonsten keine besonderen Vorkommnisse. Stopp. Gezeichnet Commander Dykes, Eins-O, DS Aberdeen. Stopp. Warten auf Orders. Stopp.“
Während die Impulse aus der Antenne jagten, holte sich Francine einen weiteren Kaffee. Die Zweier-Schicht mit McIntosh war auch dann eine Belastung, wenn sich nichts ereignete, denn obwohl man auch einmal „mit einem Auge dösen“ konnte, blieb man doch stets angespannt und wachsam. Im Weltraum konnte sich stets etwas Unerwartetes ereignen. Es mochte die Begegnung mit einem Schiff sein, ein eingehender Notruf, ein astrophysikalisches Phänomen, ein Strahlungssturm oder auch ein Meteorit, der eine sofortige Reaktion erforderte.
Die Antwort traf nach wenigen Minuten ein und war denkbar knapp.
„High-Command Arcturus an DS145. Stopp. Patrouille fortsetzen. Stopp. Keine weiteren Befehle. Stopp. Gezeichnet Faso, Commodore, Diensthabender High-Command. Stopp“, las Francine ab. Sie nippte an ihrem Heißgetränk und langte wieder nach ihrem Magazin. „Eins-O an Brücke, Kommunikationshalt ist aufgehoben. Ruder, Sie haben wieder freien Flug. Ziel Colween.“
„Aye, Ma´am, Einfrieren aufgehoben. Setze Flug fort“, kam es von Preston. Sie hatte den Pilotenhelm abgenommen und steuerte per Joystick. Im Halbdunkel der Brücke und dem Licht der Sterne, welches durch die Panoramascheiben hereinfiel, schimmerte ihr Stoppelhaar in dunklem Braun.
Francine unterdrückte einen Seufzer. Der metallische Schimmer in ihrem blauvioletten Haar ließ zunehmend nach. Sie würde mit Crewmember Harrigan sprechen. Der war ein passabler Friseur und ein netter Bursche. Vielleicht ergab sich etwas mehr als nur eine aufgefrischte Haartracht.
Sie suchte nach der richtigen Seite in „Jane´s“ und setzte ihre Lektüre fort. Noch knappe zwei Tage bis zum Colween-System und dem nächsten Routinehalt auf Raumpatrouille.
5. Routinebesuch
Police Department, Fairchild , Colween-System
Vor einem Tag war die D.S. Aberdeen auf dem Raumhafen von Fairchild gelandet. Während die Hälfte der Besatzung Landgang erhielt, absolvierte Captain Sean McIntosh das, was er als „Knutsch-Runde“ bezeichnete. Die üblichen Besuche bei den Oberen der Siedlungswelt, in voller Paradeuniform und mit stets freundlichem Gesicht, um das Direktorat und die Sky-Navy im besten Licht erscheinen zu lassen. „Flagge zu zeigen“ gewann in diesen Zeiten, wie Hoch-Admiral John Redfeather bei einer Fortbildung unlängst gesagt hatte, immer mehr an Bedeutung und es sei wichtig, den besiedelten Welten zu zeigen, dass die Navy des Direktorats eigentlich keine Polizeifunktion ausübe, sondern lediglich um die Sicherheit im Raum besorgt sei und man stets ein offenes Ohr für die Nöte der Bürgerinnen und Bürger habe.
Sean McIntosh absolvierte seine „Knutsch-Runde“ mit großer Freundlichkeit und ohne wirkliche Sympathie. Zur Zeit des Krieges waren solche „Goodwill-Touren“ nicht erforderlich gewesen. Da waren die meisten Siedler einfach nur froh, ein Navy-Schiff überhaupt zu sehen. Doch die Zeiten änderten sich und allmählich erschien McIntosh kaum mehr etwas selbstverständlich.
Am zweiten Tag wechselten die Landgänger und der Captain hatte seine Pflichtbesuche hinter sich. Mit Ausnahme von zweien, die ihm bei dieser Patrouille persönlich am Herzen lagen: dem Besuch beim Chief-Constabler von Fairchild und dem in der Area Control des Raumhafens, wo er auch die Daten des Wanderers übergeben musste.
Es gab kleinere Notfallzentren, die über den Stadtbereich verteilt waren, doch Sean musste die Hauptzentrale in der Verwaltung aufsuchen. Er nahm eines der zweirädrigen Gyroskop-Taxis und nutzte die Fahrt, um einen Blick auf die Entwicklung der Stadt zu nehmen. Es wurde gebaut und es war belebt. Nicht übermäßig lebhaft, sondern gerade in dem Umfang, der ein natürliches und gesundes Wachstum verhieß. Die Geschäfte waren auf das praktische Leben der Siedler ausgerichtet und boten erst wenig von der Dekadenz, die auf dem Mars oder den großen industrialisierten Welten längst um sich gegriffen hatte. Hier fand man eher sachdienliche Informationen als marktschreierische Anpreisungen.
Die Häuser folgten individuellen Baustilen, waren aber allesamt nicht höher als maximal zwei Stockwerke, mit Ausnahme der öffentlichen Gebäude. Fußgängerwege und grüne Bepflanzung herrschten vor und vermittelten auf Sean einen fast gemütlichen Eindruck.
Das „Fairchild Emergency Management Center“ war ein vierstöckiges Gebäude, dessen Erdgeschoss man besonders weitläufig angelegt hatte, da hier ein beachtlicher Fuhrpark an Einsatzfahrzeugen untergebracht werden musste. Auch vor dem Gebäude parkten mehrere der typischen blau-weißen schweren Turbinenwagen mit den roten und blauen Rundum-Pulsleuchten des Polizeidienstes. Sean erschienen es ungewöhnlich viele Fahrzeuge, aber vielleicht gab es im Center gerade eine Besprechung oder Fortbildung, an der viele der Constables teilnahmen.
An diesem Tag verzichtete der Captain auf die Paradeuniform und trug den leichten Dienstanzug, der dem Bordoverall entsprach, aber zu dem man zusätzlich eine Jacke trug. Am rechten Oberarm war das Logo der Aberdeen zu sehen, auf den schmalen Schulterabzeichen die drei Streifen eines Captains.
Der junge Mann am Empfang lächelte freundlich, als er die Uniform sah. „Tag, Captain. Wieder auf Patrouille? Zufrieden mit Ihrem neuen Schiff?“
„Sehr. Ich hoffe nur wir bekommen bald mehr davon.“
„Soweit man hört, sollen dieses Jahr noch fünf weitere in Dienst gestellt werden.“
Sean nickte. „Ja, das habe ich auch in einem Bericht gesehen.“ Hier war Vorsicht geboten. So nett der junge Mann auch sein mochte, als Captain galt man stets als offizieller Vertreter der Navy und es konnte schnell passieren, dass eine persönliche Aussage in den Medien landete. „Ich wollte den Chief-Constabler sprechen.“
„Ein Zwischenfall auf Patrouille?“
„Eher