Sky-Navy 21 - Raumpatrouille. Michael Schenk

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sky-Navy 21 - Raumpatrouille - Michael Schenk страница 7

Автор:
Серия:
Издательство:
Sky-Navy 21 - Raumpatrouille - Michael Schenk Sky-Navy

Скачать книгу

in dem ein Zuchtbulle steht.“

      „Zuchtbulle?“

      Der Sergeant grinste Alexander an. „Vielleicht hat die Firma Waldron ein Verfahren erfunden, wie man Fleischkonserven züchten kann.“

      Sean sah Alexander noch immer freundlich an. „Offensichtlich geht es hier um etwas mehr als nur eine Fleischlieferung. Kann es sein, dass Ihre Firma auf Fairchild eine lohnende Rinderzucht plant?“

      „Diese ganze Direktive zu invasiven Lebensformen ist großer Mist und schränkt die freie Entwicklung der Marktwirtschaft ein“, entgegnete Alexander, sichtlich um Ruhe bemüht.

      „Ja, das mag Ihre Meinung sein, aber diese Direktive schützt die Welten davor, von fremden Lebensformen übernommen zu werden“, hielt McIntosh dagegen. „Sehen Sie, Mister Alexander, alle Direktiven werden im hohen Rat auf dem Mars nach demokratischer Mehrheit beschlossen. Wobei ich persönlich der Auffassung bin, dass die schlimmste invasive Lebensform sicher der Mensch selbst ist.“

      „Dann dürften auch keine Menschen auf fernen Welten siedeln. Da sehen Sie ja selbst, welcher Blödsinn diese Bestimmung ist. Der hohe Rat des Direktorats sollte sich um wirkliche Probleme kümmern und nicht private Unternehmen drangsalieren, deren Wirtschaftskraft immerhin erheblich zur Finanzierung des Direktorats beiträgt. Auch zur Finanzierung Ihrer verdammten Navy, Mister Captain.“

      Sean McIntosh liebte Schottland, sein Schiff und er liebte die Navy. Sein freundliches Lächeln wich nun einem ernsten Gesicht, während er sich kurz durch den Bart strich. „Da Sie keine Einsicht zeigen, Mister Alexander, bin ich bedauerlicherweise gezwungen, das Recht des Direktorats durchzusetzen.“ Er nannte die betreffende Direktive, gegen die hier verstoßen worden war, und deren Ausführungsbestimmungen in knapper Form und fuhr dann fort. „In Übereinstimmung mit geltendem Recht bestimme ich im Namen des Direktorats folgendes: Der Anflug auf Fairchild ist Ihnen hiermit verboten. Sie werden augenblicklich Ihre Heimatwelt Gelldorf anfliegen und die Fracht dort entladen. Ferner bestimme ich, dass die Summer of 69 für einen Zeitraum von sechs Monaten Standardzeit Flugverbot hat. Alle Beweismittel für den Verstoß werden dokumentiert und den zuständigen Behörden übermittelt, welche die Höhe der finanziellen Strafe für Ihre Firma festlegen werden.“

      „Sie sind ja irre, Mann“, fuhr Alexander auf. „Das lasse ich mir nicht bieten!“

      „Gegen diesen Bescheid, den ich Ihnen gleich als rechtskräftiges Dokument ausstellen werde, können Sie auf Ihrer Heimatwelt, innerhalb vierzehn Standardtagen nach Ankunft, Widerspruch bei der dortigen Vertretung des Direktorats einlegen.“

      „Ich werde den Teufel tun!“, brüllte Alexander auf.

      „Sollten Sie meiner Anweisung nicht Folge leisten, so bin ich bevollmächtigt, Ihr Schiff auf der Stelle zu beschlagnahmen. In dem Fall wird innerhalb von wenigen Stunden ein Langstrecken-FLV von der nächsten Sky-Base eintreffen und ein Kommando aus Sky-Troopern sowie eine Flightcrew der Navy das Schiff übernehmen und nach Gelldorf überführen. Sie und Ihre Crew werden für ein Jahr unter Hausarrest gestellt, natürlich unter tetronischer Überwachung.“

      Alexanders Gesicht war stark gerötet, doch er fing sich. „Schön, Mister Navy-Captain, ich beuge mich der Gewalt und werde Ihre Anweisungen ausführen.“ Er wandte sich halb zur Seite. „Rudergänger, sobald wir diese Elitetruppe los sind, setzen wir Kurs auf Gelldorf.“

      Die üblichen Formalitäten und Dokumentationen wurden erledigt, dann dankte Sean McIntosh dem Frachterkapitän für dessen Kooperation und das Enterkommando machte sich auf den Weg zurück zur Aberdeen.

      Während I.T.S. Summer of 69 auf Gegenkurs ging, beschleunigte der Kreuzer, um seine Raumpatrouille fortzusetzen.

      Captain Sean McIntosh nahm wieder in seinem Kommandosessel Platz. „Getränkefreigabe für die Brücke. Wenn mir jemand bitte das Grauenhafte bringen würde?“

      Francine Dykes ging persönlich zu dem kleinen Getränkespender, der neben dem Zugang zur Brücke stand. Sie kannte die Gewohnheiten der diensthabenden Brückenbesatzung und füllte ein Tablett mit den Bechern und jeweiligen Getränken. McIntosh hatte bei der Indienststellung des Schiffes für jedes Besatzungsmitglied einen solchen Becher anfertigen lassen, der das Logo des Schiffes und den Namen des Besitzers zeigte. Rasch verteilte sie Tee oder Kaffee an die Brückenbesatzung, nahm sich selbst einen stark gesüßten und starken Navy-Kaffee und reichte Sean den Becher mit dem „Grauenhaften“.

      „Schrecklich“, knurrte Sean verdrießlich, während er an dem garantiert originalen und alkoholfreien schottischen Whiskey nippte.

      Francine nickte. „Ja, Sir, ich frage mich auch immer wieder, wie Sie dieses Zeug trinken können.“

      „Verdammt, Eins-O, ich meine doch nicht das Grauenhafte. Ich meine diesen verdammten Mister Alexander und seine verdammte Fracht. Sie haben doch mitgehört?“

      „Aye, Sir, jede einzelne Silbe wurde von Ihrem Gerät an uns übertragen und aufgezeichnet“, bestätigte sie.

      „Irgendetwas ist oberfaul“, sagte Sean nachdenklich. „Noch vor Kurzem hätte kein Frachterkapitän derart gegen einen Patrouillenbefehl aufbegehrt. Nein, irgendetwas verändert sich gerade im Direktorat.“ Er nippte erneut an seinem Getränk, verzog das Gesicht und wandte sich dann Chief Brady zu. „Don, eine private Frage … was halten Sie von der Sache?“

      Der Radio Operator brauchte nicht lange zu überlegen. „Da braut sich eine miese Stimmung gegen das Direktorat zusammen, Sir. Ich habe ja des Öfteren Kontakt zu meinen Eltern auf Gelldorf und die haben gelegentlich durchblicken lassen, dass es eine Bürgerinitiative gibt, die für die Unabhängigkeit Gelldorfs vom Direktorat eintritt. Das wäre damals, als der Krieg zwischen den Norsun und den Negaruyen tobte, noch undenkbar gewesen.“

      Francine sah den Captain ernst an. „Das High-Command und der hohe Rat auf dem Mars werden das sicher ebenso wissen und im Auge behalten.“

      „Vermutlich“, stimmte er zögernd zu. „Unser nächster Routinehalt ist Fairchild, das eigentliche Ziel der Summer of 69. Ich werde diese Sache bei meinem Treffen mit dem planetaren Chief-Constabler ansprechen. Ich kenne Maurice Margon seit vielen Jahren. Bin gespannt, was er davon hält.“

      An diesem Abend kam die Besatzung erneut in den Genuss einiger traditioneller schottischer Musik, bei denen gelegentliche Zwischentöne ein Beleg für die Interpretationsfähigkeit des Captains waren.

      3. Die Verzerrung

       Area Control Center, Fairchild, Colween-System

      Mit knapp einer Million Einwohnern gehörte Fairchild zu den aufstrebenden Kolonialwelten, die bereits einen eigenen Sitz im hohen Rat des Direktorats innehatten. Der Planet ähnelte der Erde und bot nahezu identische Lebensbedingungen, wobei der Anteil der Landmasse mit siebzig Prozent allerdings deutlich höher war. Neben der Hauptstadt Fairchild, mit rund 300.000 Bewohnern und dem Sitz der bescheidenen Industrie, existierten rund zwei Dutzend größerer und kleinerer Siedlungen sowie eine Vielzahl von Farmen. Es gab zwei Ranches, auf denen eine einheimische, rinderähnliche Rasse gezüchtet wurde, deren Fleisch allerdings als nicht besonders schmackhaft galt.

      Der kleine Raumhafen lag einige Kilometer südlich von „Fairchild auf Fairchild“ und bestand aus mehreren Landezonen, deren Oberflächen mit Plas-Beton beschichtet waren, einer Ansammlung von Lagerhallen und Gebäuden sowie dem Kontrollturm, der die Area Control, das Zentrum der Luft- und

Скачать книгу