Paulo Redmann. Hans Müller-Jüngst

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Paulo Redmann - Hans Müller-Jüngst

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wie heute, kann man aber an einer Hand abzählen, und ich denke, wenn man abends die Fenster öffnet, kann man es doch ganz gut aushalten!“, entgegnete Paulo. Im Folgenden kamen sie auf ihre Wohnsituation in Dinkelstein zu sprechen. Kati und Elfi wohnten beide auf den „Sonnenwall“ am anderen Ende der Stadt, wären zu Fuß aber in 15 Minuten zu Hause.

      Frank und Bernd wohnten in der „Kirchstraße“ auf der anderen Seite der „Löhrallee“, und hatten dort beide vor zehn Jahren Baugrundstücke gekauft, auf denen sie Einfamilienhäuser hatten errichten lassen.

      „In Dinkelstein ist nicht allzu viel los“, sagte Kati, „aber wenn man einmal etwas unternehmen will, fährt man eben die paar Kilometer noch Feldstadt.“

      „Meine Frau und ich gehen sehr oft in unserer Cinemaxx, dass bei uns um die Ecke liegt, wir besuchen auch relativ oft Veranstaltungen im Kulturzentrum, ich finde, dass dort einiges geboten wird!“, sagte Frank.

      „ Meiner Ansicht nach muss sich jeder fragen lassen, ob er wirklich ein so hoch stehendes kulturelles Angebot braucht und auch ausnutzt. Ich meine, wenn ich aus der Zeitung etwas über ein mir zusagendes kulturelles Angebot erfahre, sei es nun Kino oder Theater, und ich komme in Dinkelstein nicht zurecht, dann fahre ich doch nach Feldstadt oder noch weiter!“, sagte Sara.

      „Neben dem kulturellen Angebot einer Stadt gibt es aber noch weitere Faktoren, die sie lebenswert machen können, ich denke da an reduzierten Verkehrslärm, gute Ausstattung mit Geschäften, oder gute Luft!“, wandte Paulo ein.

      „Genauso sehe ich das auch!“, sagte Elfi, „das sind doch Punkte, mit denen sich Dinkelstein brüsten kann, und in deren Genuss kommen wir alle.“

      „Ich glaube, dass das Punkte sind, die für eine junge Familie, die wir bald sein werden, von besonderer Bedeutung sind!“, sagte Sara.

      „Was nutzt uns denn das beste Kinoprogramm und herausragendste kulturelle Angebot, wenn unsere Kinder nicht mitspielen und ununterbrochen herumschreien, wir müssen zuerst an unsere Kinder und deren Wohlergehen denken!“, sagte Paulo.

      Gegen 22.30 h beendeten sie den Abend und Kati und Elfi wurden von Paulo nach Hause gefahren, während Frank und Bernd liefen.

      Sara und Marga räumten die Küche auf, und als Paulo zurück war, gingen sie schlafen. Am Sonntagmorgen machten Sara, Marga und Paulo einen Spaziergang durch die Altstadt, um sich einen Überblick über ihr näheres Wohnumfeld zu verschaffen, das Paulo zwar noch von früher her kannte, es hatte sich in der Zwischenzeit aber doch einiges verändert.

      Am Nachmittag setzte sich Paulo zum Korrigieren an seinen Schreibtisch, während Sara und Marga in der Küche einen Kuchen backten.

      In den Folgetagen und -wochen statteten sie das Haus mit den noch fehlenden Kleinigkeiten wie Bilder aus, und es rückte der Geburtstermin langsam näher.

      Es war Mitte November geworden, und ein eiskalter Ostwind bestimmt das Wetter, der Bruch mit dem Sommer hätte gar nicht drastischer ausfallen können. Sara verbrachte die Zeit ausschließlich im Liegen, sie hatte sich die Couch im Wohnzimmer ausstaffiert und las dort, lediglich, wenn es etwas zu essen gab, stand sie auf und lief in die Küche.

      Als sich bei Sara die erste Wehe bemerkbar machte, rief sie Paulo, der zum Glück zu Hause war, und fuhr mit ihm nach Feldstadt ins Krankenhaus, und sie begaben sich gleich in die Geburtsabteilung.

      Dort machte man Sara für die Geburt fertig brachte sie in den Kreißsaal und legte sie auf die Liege. Eine Hebamme war bei ihr, und sie bat Paulo, der natürlich dabei war, Saras Hand zu halten, als es auch schon losging.

      Die Hebamme rief den Gynäkologen, der sofort erschien, er begrüßte Sara und Paulo und besah sich Saras inzwischen doch riesigen Bauch.

      „Geht es Ihnen gut?“, fragte er Sara und Sara antwortete:

      „Von ganz kleinen Zipperlein abgesehen geht es mir sehr gut.“

      „Dann wollen wir mal!“, sagte der Arzt und drückte vorsichtig auf Saras Bauch.

      Bei Sara setzten die Wehen ein, zuerst in größerem Abstand, dann aber kurz aufeinander. Sara begann vor Schmerz zu schreien, was für die Hebamme und den Arzt eine völlig normale Regung war, womit Paulo aber nichts anzufangen wusste.

      Die Hebamme sah ihm an, dass er schlapp zu machen drohte und sagte ihm:

      „Jetzt quetschen sie nicht zu sehr die Hand ihrer Frau, und reißen sie sich zusammen!“

      Paulo sah Sara ins Gesicht, es war völlig entstellt, und er bekam mit, wie Sara kämpfte, als sich wieder eine Wehenpause einstellte.

      Sara gab ihre verkrampfte Haltung auf und ließ alle Glieder locker, sie entspannte scheinbar, dabei ließen die nächsten noch heftigeren Wehen nicht lange auf sich warten.

      Paulo sah bei Sara, wie sich ihre Gesichtszüge wieder spannten, und wie Zuckungen durch ihren Bauch gingen, sie schrie wieder vor Schmerz, und Paulo sah die Hebamme und den Arzt an.

      Die Hebamme aber sagte nur:

      „Es läuft alles ganz normal, keine Sorge!“, Aber für Paulo war nichts normal, er hörte seine Frau nur schreien und konnte ihr nicht helfen, außer dass er ihre Hand drückte, Sara schrie immer lauter.

      „Mein Gott“ dachte Paulo, „was muss Sara nur durchmachen!“

      Bei Sara war es so, dass ein Kind in der optimalen Gebärlage war, während das andere vermutlich mit der Gebärzange geholt werden musste, von einem Kaiserschnitt sahen sowohl der Arzt als auch die Hebamme aber ab.

      „Und jetzt pressen, pressen, pressen!“, rief die Hebamme und Sara wandte sich in ihren Wehen und presste. Aber es tat sich nichts, stattdessen gab es eine erneute Wehenpause.

      „Kannst du noch, Sara?“, fragte Paulo seine Frau und er war sichtlich mitgenommen, was Sara ihm ansah und sie grinste flüchtig.

      „Frau Redmann, sollen wir ihnen ein schmerzstillendes Mittel geben, es werden jetzt noch einmal heftige Wehen einsetzen, dann sollten Sie es aber geschafft haben!“, sagte der Arzt, aber Sara lehnte dankend ab.

      Und dann setzten noch einmal Wehen ein, dieses Mal noch stärker und eigentlich nicht auszuhalten, Sara schrie wie verrückt, Paulo stand da mit weichen Knien, und er war verzweifelt, dass er nicht helfen konnte.

      „Pressen, pressen, pressen!“, rief die Hebamme beinahe noch lauter als Sara, plötzlich sah man ein Köpfchen, und gleich griff die Hebamme nach dem Körper des Kindes und zog es heraus, das zweite Kind wurde mit der Gebärzange geholt, es musste zuerst in die richtige Lage gebracht werden, bevor es auch herausgeholt wurde.

      Augenblicklich war Sara jeglicher Schmerz genommen, die Hebamme schnitt die Nabelschnüre durch und säuberte die Babys, danach legte sie sie auf Saras Bauch, die über alle Maßen glücklich dreinschaute, und Paulo küsste zuerst seine Frau und dann ganz vorsichtig seine Kinder.

      Der Erstgeborene sollte Ben und der zweite Joshua sein, und beide bekamen ein Armband, auf dem ihre Namen und Geburtsdaten vermerkt waren.

      Die Geburt hatte alles in allem 3.5 Stunden gedauert und lag damit absolut im Rahmen. Ben und Joshua lagen an Saras Busen und tranken, danach schliefen sie ein.

      „Das hast du sehr gut gemacht, Sara!“, sagte Paulo und küsste sie. Danach wurde Sara

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