Sky-Navy 20 - Die verborgene Welt. Michael Schenk

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Pfiff aus. „Verdammt, das ist eine Menge Energie.“

      „Das will ich wohl meinen.“ Bergner strahlte, als habe sie die formbare goldene Energie persönlich entdeckt. „Bei Projektilen scheint es sogar überhaupt keine Begrenzung zu geben. Wir haben es mit 30-Millimeter-Gatlings und mit entschärften Raketentorpedos versucht. Die Wabe verschluckt die Projektile förmlich und wandelt sie ebenfalls in Energie um, die jedoch nicht stark genug ist, um ein Durchbrennen zu bewirken.“

      „Phänomenal“, meinte John Redfeather anerkennend. „Das ist ein ganz erheblicher Schutzzuwachs für unsere Schiffe.“

      „Ja, nicht wahr?“ Das Lächeln von Bergner vertiefte sich. „Da sollten wir unseren guten Freunden so richtig dankbar sein, welches Geschenk sie uns so selbstlos überlassen haben.“

      John erwiderte den Blick der Hoch-Koordinatorin und nickte schließlich. „Na schön, Candice, wo ist der Haken bei der Sache?“

      „Es ist Ihnen nicht aufgefallen, John?“

      Er runzelte die Stirn. „Was soll mir aufgefallen sein?“

      Candice Bergner nickte ihrer Kollegin zu, die daraufhin einen kleinen Handwagen mit einem schlichten Monitor heranschob. „Gentlemen, Sie sehen nun zwei parallele Aufnahmen. Rechts unsere Versuchsanordnung Eins und links die Vergrößerung der Aktivierung des Wabenschirms bei einem Norsun-Kreuzer. Die Ausschnittvergrößerung haben wir von einer Gefechtsaufzeichnung bei Tensa. Die Qualität ist aufgrund der Entfernung ein wenig grob, aber ausreichend. Ach, und bedenken Sie bitte, dass wir die Aufnahmen so geschnitten haben, dass die Zeitabläufe absolut synchron sind. Tamilak, lass laufen.“

      Der direkte Vergleich der Vorgänge machte deutlich, was Bergners Missfallen erregt hatte, und

      Redfeather sah die beiden Wissenschaftlerinnen skeptisch an. „Das ist wirklich zeitlich synchronisiert?“

      „Schön, dass es Ihnen aufgefallen ist, Sir.“ Candice lächelte entschuldigend. „Ich muss aber zugeben, dass wir auch erst recht spät auf diesen kleinen Unterschied gestoßen sind.“

      Omar ibn Faheds gebräunter Teint war noch einen Hauch dunkler geworden. „Die Aktivierung erfolgt bei den Norsun von einem Augenblick auf den nächsten. Bei uns dauert es hingegen … Wie lange? Fünf Sekunden? Sechs Sekunden?“

      „Ausgezeichnet geschätzt, Sir“, lobte die Hoch-Koordinatorin. „Exakt 5,7 Sekunden.“

      „Diese Mistkerle“, knurrte der Hoch-General. „Sie sorgen also dafür, dass sich unsere Schutzfelder deutlich langsamer aufbauen?“

      „Und das ist nicht der einzige nette Unterschied“, antwortete die Bergner. „Vielleicht ist Ihnen auch der zweite aufgefallen?“

      „Ja, ist er“, brummte Faso. „Bei den Norsun sitzen die Wabenfelder praktisch Stoß an Stoß, bei den an uns übergebenen Konstruktionsplänen gibt es einigen Abstand zwischen den einzelnen Feldern, was bedeutet, dass sie dort keinen Schutz bieten, was die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer erhöht.“

      Tamilak nickte. „Diese überflüssigen Rahmen, mit denen sie in den Konstruktionsplänen für uns die Waben einfassen, bewirken, dass ein paar Prozent unserer Schiffsrümpfe nicht geschützt werden können. Was natürlich ohnehin für alle Bereiche gilt, in denen der Rumpf durch Antrieb, Sichtluken, Hangartore, Personenschleusen und dergleichen nicht mit Wabenfeldern versehen werden kann.“

      „Die Burschen haben sich eine Hintertür offen gelassen“, stellte John Redfeather fest. „Falls es doch zu einem Kampf zwischen uns kommt.“

      „Was uns zwei Dinge beweist, John“, sagte Omar mit harter Stimme. „Man kann ihnen nicht trauen und sie rechnen mit einem künftigen Konflikt.“

      „Wenn man ihre Geschichte kennt, dann kann uns das nicht verwundern.“ John schüttelte den Kopf. „Trotzdem, diese Sollbruchstellen erscheinen mir ziemlich plump. Die Norsun müssen doch damit rechnen, dass wir genauer hinschauen und sie entdecken.“

      „Davon sollten wir ausgehen“, stimmte die Hoch-Koordinatorin zu. „Und wir haben etwas gefunden, das diese Annahme untermauert.“

      „Bei Allah, was denn noch?“ Der Grimm in ibn Faheds Stimme war nicht zu überhören.

      „Bevor ich darauf eingehe, möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf unsere Versuchsanordnung Zwei lenken. Wir schalten Anordnung Eins erst einmal ab und aktivieren Nummer Zwei alleine. Danach werden wir Eins und Zwei gleichzeitig aktivieren, auch wieder zeitlich synchronisiert.“

      Redfeather verschränkte die Arme. „Jetzt bin ich aber gespannt, Candice.“

      Die zweite Versuchsanordnung wurde aktiviert. Bei ihr waren die Wabenelemente im hellen Grau-Weiß der Sky-Navy gehalten. Von einem Moment zum nächsten flimmerten sie in sattem Gold.

      Ibn Fahed ließ ein zufriedenes Brummen hören, dann wurden beide Versuchsanordnungen gleichzeitig eingeschaltet, was den Unterschied noch auffälliger machte.

      „Ausgezeichnete Arbeit, Ladies“, lobte John die beiden Wissenschaftlerinnen. „Jetzt reagieren unsere Wabenfelder ebenso schnell wie die der Norsun und es gibt keinen Abstand mehr zwischen den Waben.“

      „Ein Verdienst von Hoch-Ingenieur Penders.“ Candice deutete auf den Leiter des Werfthangars 3.

      Penders strahlte erneut tiefe Zufriedenheit aus. „Hollmann Constructions freut sich, der Navy wieder einmal behilflich sein zu können“, sagte er in gespielter Bescheidenheit. „Wir haben die Waben nicht mit seitlichen Rahmenelementen verbunden, sondern von unten her. So, wie es wahrscheinlich auch die Norsun machen.“

      Vermutlich würde Hollmann Constructions dem Ingenieur einen ansehnlichen Bonus zahlen. Redfeather gönnte es ihm. „Ausgezeichnet. Damit haben wir die beiden Hintertüren beseitigt. Aber das wird den Norsun sicher auffallen.“

      Commodore Faso räusperte sich. „Die Abänderungen, welche die Norsun in den Konstruktionsplänen für uns vorgenommen haben, sind eigentlich so offensichtlich, dass sie uns auffallen müssen. Könnte es sein, dass es sich hierbei um einen Test handelt?“

      „Dann wäre es ein recht plumper Test“, gab Candice zu, „aber wir halten es für möglich. Es könnte allerdings auch sein, dass die Norsun dadurch feststellen wollen, wie tief unser Verständnis für ihre formbare goldene Energie reicht. Immerhin basiert ein wesentlicher Teil ihrer Defensivmaßnahmen und Offensivkraft auf dieser speziellen Energieform.“

      Mehrere Grafiken erschienen auf dem Monitor. Als Gesamtansicht, Explosionsgrafik und Detailansicht. Da die Norsun die menschliche Sprache, Schrift und Werte sehr gut kannten, war alles im Interlingua ausgeführt.

      „Nun, dann habe ich da einen Vorschlag.“ Fasos Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. „In einigen Tagen ist doch die Konferenz auf dem Mars, an der unsere Hoch-Offiziere und auch die Kommandanten der Norsun teilnehmen werden. Ganz abgesehen von der gesamten Presse des Direktorats. Das wäre doch die ideale Gelegenheit, unseren ersten Kreuzer mit Wabenschirm vorzustellen. An der Reaktion der Norsun müssten wir erkennen können, ob sie unsere Veränderungen ihrer Konstruktionspläne bemerken.“

      „Na schön, aber was sollte das für Auswirkungen haben?“

      Faso brauchte nicht lange zu überlegen. „Wenn sie unsere Weiterentwicklung als gefährlich einstufen, werden sie sich künftig hüten,

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