Magisches Kompendium - Praxis der nordischen Magie. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium - Praxis der nordischen Magie - Frater LYSIR MAGISCHES KOMPENDIUM

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(gesprochen tzzhhhuuuill), was auch wiederum nach der Sintflut bedeutet, im irisch-gälischen) anhängt, sodass hier also eine wunderbare Verwirrung existiert, wenn man auf einmal antwortet, man befindet sich im Jahr 5370 R.T.!

      So ähnlich ist es auch mit den Monaten, den Bezeichnungen, den Einteilungen und den Fachvokabeln. Es ist nett zu wissen, gerade in Diskussionen, doch Wissen muss auch angewendet und gelebt werden. Dies ist heutzutage schwierig, denn unsere aktuelle Kultur besitzt eben einen anderen Kalender, eine andere Zeiteinteilung, und somit auch eine andere Struktur des Alltags. Aus Gründen der Vollständigkeit will ich dennoch hier eine kleine Tabelle bieten, um die jeweiligen Bezeichnungen darzustellen.

Grafik 9

      So viel also zu den ganzen Bezeichnungen! Und jetzt? Jetzt hat man viele Wörter, die man im Alltag dennoch nicht verwenden wird! Leider ist es auch sehr oft mit den Blóts der Fall. Man ist zwar der Meinung, dass man sich den „alten Werten“ verbunden fühlt, doch wenn es darum geht, sich Wissen zu erarbeiten und dieses Wissen dann auch zu leben, dann wird es doch als „nicht nötig“ deklariert. Schade! Doch wie geht es jetzt weiter? Mit der Chance, dass man sich dennoch, wenn man denn will, Grundwissen und Informationen über die Blóts aneignet!

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      Grundwissen und Informationen über die Blóts

      Da die Blóts sich auf Opferungen beziehen, was jedoch eine festliche Aktivität ist, in der unter anderem Speisen und Getränke geopfert wurden, muss man reflektieren, was man opfern will, was man erhalten will, und wie gangbar die verschiedenen Wege sind. Fakt ist, dass die Blóts sich am Jahreskreis organisieren, gleichzeitig aber auch den klaren und deutlichen Aspekt des Blutes besitzen, da in diesem Kontext das Blut als das fünfte Element verstanden werden kann, als das Element des Geistes, dass Element Äther, gleichzeitig aber auch als eine Art „spirituelle Währung“ zu verstehen ist, als energetischer Lockstoff, der die jeweiligen Naturgeister anziehen wird. Im Raum des nordischen Pantheons wären dies die Alben / Elfen / Álfar, die Svartálfar / Zwergen / Dvergar / Dokkalfar, die Vættir, die Dísen, die Idisi, die Hamingjur, die Fylgjur, die Wights und die Huldrå / Hulder. Wenn man es sehr streng nehmen will, dann aber auch die Jötnar / Riesen, da diese für die Naturkräfte stehen, die aber auch eine gewisse Destruktivität besitzen. Dann noch die Valkyrjar/Walküren oder auch die Nornir/Nornen, da die Aspekte von Leben und Tod auch sehr eng an die energetische Essenz des Blutes gebunden sind. Und somit würden nur noch die Götter und die Göttinnen fehlen, die in diesem Kontext zwar andere Schwingungen besitzen als die ganzen Naturwesen – die man im Übrigen unter der großen Rubrik der Katagoiden zusammenfassend kann, da dieser Begriff einfach nur „Ursprung“ oder auch „die Ursprünglichen“ bedeutet und ALLE Naturwesen bzw. Naturgeister, die es überall gibt, in allen Vorstellungen der Menschen, umfasst. Moment mal! Die Elfen, Kobolde, Feen und Zwerge haben doch nichts mit Blut zu tun, oder? Mit Blut, das müssen doch böse Wesen sein, wie zum Beispiel die Dschinns, oder? Die haben auf jeden Fall etwas mit Blut zu tun und diese kann man auch auf jeden Fall mit Blut anlocken. Aber die gehören ja nicht in den Breitengrad des nordischen Pantheons, oder? Nein, die Dschinns sind dann doch etwas südlicher beheimatet, dennoch sind es Naturenergien.

      Und darum geht es ja, es geht darum, dass die Grundschwingungen, die mit Mutter Natur verbunden sind, egal welche Bezeichnung hier verwendet wird, die im Übrigen ausschließlich menschlich ist, auf das fünfte Element, auf das Element Blut reagieren. Und genau deswegen wird es in den Blóts die Möglichkeit geben, wenn man dies will, mit Blut zu arbeiten. Doch bei den Blóts wird es auch immer um den Aspekt der Verehrung gehen, sodass man mit der Natur zusammen die kommende Zeit begrüßt, um so im „Kielwasser“ bzw. in „Windschatten“ der jeweiligen Jahreszeit zu agieren. Man muss reflektieren, dass wortwörtlich das Blót, oder auch die Blóts, als ein magisch-zeremonielles Treffen definiert ist, da eben der Begriff „Blōtą“, von dem sich das Wort „Blót“ ableitet, nicht nur „opfern“ bedeutet, sondern auch mit Begriffen wie „verehren“, „huldigen“, „achten“ oder „anrufen“ verglichen bzw. übersetzt werden kann. So wird es in den Ritualen, zwar die Möglichkeit geben, mit Blut zu agieren, es wird definitiv aber das eigene Sein, oder es wird ein „Futterergänzungsstoff“ sein, den man im Tierbedarfsladen kaufen kann - in diesem Kontext ist es am einfachsten, gefriergetrocknetes Rinderblut zu bekommen, wobei es auch kein großes Problem ist, Lammblut, Schweineblut oder auch Pferdeblut zu bekommen, zum Teil sogar mit Knochen vermischt. Natürlich könnte man auch versuchen, beim Metzger etwas zu kaufen, doch sind die gefriergetrockneten Produkte sehr gut zu dosieren, sodass man hier explizite Arbeiten ausführen kann. Außerdem bekommt man bei Metzger kaum noch Pferdefleisch, und da das Pferd in Bezug auf Seidhr/Seiðr – und somit auch in Bezug auf die Blóts – wichtig ist, kann man hier ohne Weiteres auch Pferdeblut in gefriergetrockneten Zustand nehmen.

      In den Ritualen selbst wird aber nicht mit dem Produkt, mit dem Blut, immens gearbeitet. Wenn man will, kann man es sich selbst vorbereiten, sodass man rituelle Gesten im kleinen Rahmen ausführen kann. Wenn man natürlich wirklich auf die tolle Idee kommt, Segnungen und Weihungen auszuführen, und hier unbedingt ein Besprenkeln via „Hlautteinn“, also einem Büschel Kräuter oder Tannen- bzw. Fichtenzweige, ausführen muss, sodass man vielleicht seinen kleinen und eigenen Altar, seinen Hǫrgr, weihen will, dann kann man dies zwar auch machen, denn dann wird man sicherlich auch eine „Hlautbolli“, eine Blutschale besitzen, in der man das gefriergetrocknete Blut mit 0,9 % NaCl auflösen kann (dann hat man wenigsten die entsprechende Elektrolytkonzentration im Blut), doch sollte man sich weit im Vorfeld überlegen, ob man dies Ritual dann in geschlossenen Räumen macht. Blut hat einen sehr eigenen Geruch. In diesem Kontext ist es immer besser, dies in der freien Natur zu machen, wobei man dann wieder selbst reflektieren muss, ob man zufälligen Spaziergängern wirklich erklären will, was man gerade mit diesem roten Saft, dieser roten Flüssigkeit macht, die überall im magischen Kreis verteilt ist. Verboten ist es nicht, denn letztlich ist es einfach nur ein Nahrungsmittel, und ob ich jetzt etwas von einem Obstsaft verteile, oder etwas von einem Lebenssaft, ist im Grunde egal. Es ist definitiv keine Umweltverschmutzung, wenn ich nicht literweise das Blut verschütte.

      In den Ritualen selbst werden dann aber auch natürlich die verschiedenen Götter angerufen, sie werden eingeladen, und es wird auch die Möglichkeit einer Invokation geben, sodass man sich sehr eng mit diesen göttlichen Prinzipien verbinden kann. In diesem Kontext bekommt die Übersetzung des Wortes „Blót“ auch wieder eine neue Dimension, denn weitere Übersetzungsmöglichkeiten lauten „wachsen“, „gedeihen“, „sprießen“ oder auch „sprudeln“, sodass man hier auch ganz klar einen energetischen Effekt der Selbstevolution betiteln kann. So ist das Blut bzw. das „bhlē“, dass „blōð“ / „blōd“ / „bluot“ ein energetischer, gemeinsamer Nenner sodass hier „Wachstum“, „Festlichkeiten“, „Opfer für die Götter“ und „Wohlstand“ generiert werden können, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Natürlich kann man in diesem Kontext auch eigenes Blut nehmen, wobei man dann entweder eine Lanzette mit einem entsprechenden Pen verwenden kann, oder eben auch eine steril verpackte Kanüle. Eine Lanzette mit Pen ist aber meistens einfacher, da man hier nicht die Angst vor dem „Piecks“ überwinden muss.

      Da in den klassischen Ritualen der Naturmagie auch immer besondere Rauschzustände erreicht werden sollten, egal, ob jetzt mit Met, oder mit anderen Substanzen, wie zum Beispiel mit Pilzen oder Kräutern, will ich auch hier noch einmal kurz darauf eingehen. Meine Rituale zelebriere ich so, dass mein eigener Körper Substanzen erzeugen soll, um energetische oder auch psychedelische Effekte zu erzielen. Von außen führe ich nichts hinzu, sodass auch dies in meinen Ritualen nicht ausformuliert wird. Zwar ist das externe Zuführen von psychedelischen Substanzen in den Naturreligionen bzw. den naturmagischen

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