Magisches Kompendium - Praxis der nordischen Magie. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium - Praxis der nordischen Magie - Frater LYSIR MAGISCHES KOMPENDIUM

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zweite Runde bestand darin, dass den Ahnen, den Verstorbenen, den Helden und den Familienmitgliedern gedacht wurde, die an dieser Trinkrunde nicht teilnehmen konnten. Es ist also ein klassischer Lobpreis, auf die Familie, auf die Ahnen, auf die Verstorbenen, sodass man diese ehrt und in Erinnerung behält.

      Die dritte Runde ist dann die Runde, in der die Versprechen, Eide, Bekundungen, Gelöbnisse, Zusagen und letztlich auch die Ehrenwörter und Verträge geknüpft werden. Hierbei muss man dann eben verifizieren, ob es entsprechende Versprechen sind, die man sich untereinander geben will, weil man das Sumbel in einer Gemeinschaft oder in einer Familie zelebriert, oder ob man hier sich selbst Versprechungen und Eide geben will, in diesem Bezug also auch den Göttern und den eigenen höheren Anteilen. Ob man in diesem Kontext dann wirklich den Thyle/Þyle benötigt, muss jeder selbst entscheiden, wobei, wenn man sich selbst einen Eid gibt, ein Versprechen, wird man automatisch auch der Thyle/Þyle sein, der in diesem Kontext im energetischen Sinne dann vielleicht auch irgendwann der Scharfrichter ist, wenn man seinen eigenen Eid bricht.

      So sei zum Schluss erwähnt, dass man selbst schauen muss, welches alkoholische Getränk man nimmt, ob man überhaupt ein alkoholisches Getränk nimmt und wo man das Sumbel abhalten will. Man kann Met nehmen, den man selbst hergestellt hat, man kann aber auch Met nehmen, den man irgendwo im Discounter gekauft hat. Man kann Bier nehmen, was man selbst hergestellt hat, oder welches irgendeine Besonderheit in sich hat, oder man kann auch „billiges Dosenbier“ nehmen, denn man muss selbst überlegen, was einem ein Opfer wert ist. Wenn man den Göttern ein Opfer geben will, und man nimmt die billigsten Materialien, die man irgendwie zusammen kriegen kann, dann zeigt das deutlich, wie man zu dieser ganzen Ritualistik steht. Doch hier ist jeder selbst verantwortlich, und nicht jeder wird fähig sein, Met oder Bier selbst herzustellen. Doch in der heutigen Zeit gibt es genug Bezugsquellen, wo man auch qualitativ hochwertige Flüssigkeiten erhält.

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      Praxis des Sumbel

      Materialien die man braucht sind ein Becher oder ein Horn, entsprechendes Trinktgut, möglicherweise den rituellen Hammer, oder auch einen rituellen Dolch und wenn man mit mehreren Personen das Sumbel macht, ein mögliches Gefäß, um das Trinkgut im Horn nach zu füllen.

      Richte den Ort für das Sumbel entsprechend her, schmücke den Ort, ordne alles, sodass die rituelle Stätte, egal, ob sie in den eigenen vier Wänden oder ob sie draußen stattfindet, strukturiert ist. Fokussiere dich bei den entsprechenden Arbeiten schon auf das Ziel des Sumbel.

      Führe im Anschluss eine kurze energetische Reinigung durch, eine kurze Bannung, wobei man hier das komplette „Hammerritual“ machen kann – dieses befindet sich in der Öffnung der Blóts, sodass ich es nicht doppelt abdrucken will –, oder man wählt diese kurze und knappe Variante:

      Im Norden:

      Ihr Kräfte des Nordens, ihr Gewalten der Erde, mit der Macht meines Hammers ebne und weihe ich den Ort/Raum. Heilla norður og kraft hamarsins! (Heil dem Norden und der Macht des Hammers!)

      Im Osten:

      Ihr Kräfte des Ostens, ihr Gewalten der Luft, mit der Macht meines Hammers ebne und weihe ich den Ort/Raum. Heilla austur og kraft hamarsins! (Heil dem Osten und der Macht des Hammers!)

      Im Süden:

      Ihr Kräfte des Südens, ihr Gewalten des Feuers, mit der Macht meines Hammers ebne und weihe ich den Ort/Raum. Heilla suður og kraft hamarsins! (Heil dem Süden und der Macht des Hammers!)

      Im Westen:

      Ihr Kräfte des Westens, ihr Gewalten des Wassers, mit der Macht meines Hammers ebne und weihe ich den Ort/Raum. Heilla vesturs og kraft hamarsins! (Heil dem Westen und der Macht des Hammers!)

      Wieder im Norden:

      Hringurinn er lokaður, staðurinn er vígður! (Der Kreis ist geschlossen, der Ort ist geweiht!)

      Jetzt wendet man sich dem Trinkgut zu, entweder dem Horn direkt, der Flasche oder dem Kessel, dem Fass, dem Bottich. Man zieht das Hammerzeichen (als ein T), waagerecht und senkrecht über das Trinkgut und spricht:

      Ihr Kräfte des Oben, ihr Kräfte des Unten, ihr Kräfte des Mittelpunkts, mit der Macht meines Hammers weihe und segne ich diesen Trunk. Gangi þér vel að kraftar YggdrasilS! Svo vertu það! (Heil und Wohl den Mächten Yggdrasils! So sei es!)

       Danach wird die ERSTE Trinkrunde vollzogen! Hier sollte man eigene Texte verwenden, Texte die entweder als reine Prosa verfasst sind, oder auch ein entsprechendes Reimschema besitzen, wobei man hier selbst entscheiden kann, ob es sich um einen Stabreim, um einen Paarreim oder um einen Schlingreim handeln soll, da dies einfach persönlicher Geschmack ist.

       So will ich im Folgenden die 13 Prinzipien Baldur, Freyja, Freyr, Frigg, Gefjon/Gefion/Gefjun, Heimdall, Hel, Loki, Nerthus, Njǫrðr/Njǫrðr/Njörd, Odin/Wotan, Thor/Donar und Tyr in diesem Ritual ehren und begrüßen, wobei ich mich bewusst dazu entschlossen habe, hier eine alphabetische Reihenfolge einzunehmen, sodass es zum Ausdruck bringt, dass es unter den Göttern keine Wertung geben soll, auch wenn sie alle unterschiedliche Aufgaben und Ämter innehaben.

       So erhebe ich das Horn, zu bekunden und zu rufen, auf dass meine Klänge durch den Weltenbaum erschallen!

       Heil der wahren glühend Sonne, jeden Tages hellstes Licht, dem Lebensspiele höchste Wonne, Schönheit ist des Baldurs Angesicht!

       Frühlingstanze und Lichtesfluten, des Himmelskleid liebkosen sacht, Schönheit Augen, Lavagluten, Freya feurig Liebe ehern’ Macht!

       Sonnenstrahlen, Schwerterklingen, der flammend Eber reine Macht, Helden Lieder laut erklingen, Freyr großer Krieger in wahrer Pracht!

       Himmelsmutter hoch in Ehren, Königin der Asen rein, jedes Sehnen und Begehren, in Friggs Füll’ gesättigt sei.

      Heil der Jungfrau grünem Lande, wo der Liebreiz in Schönheit steht, geknüpft mit lieblich feinem Bande, Gefjon/Gefion/ Gefjun die Wonne um dich weht.

       Du erhebst uns im Festen, durch die Hand, die du für uns kürst, Norden, Osten, Süden Westen, Heimdall, den Bifröst in die Welten führst.

       Nacht und Schatten kalt da brennen, wenn die Dunkelheit beginnt, Hel, die Göttin, wird erkennen, wer tot in ihre Arme sinkt!

       Mit Versuchung und Intrige, so die Tücke wird zur List, Loki, so kommt dein Siege, aus den Streichen und dem Zwist.

       Frucht um Frucht erblüht von Neuem, Halm um Halm da wachsen rein, so die Wälder uns da freuen, Nerthus, die wir sehen daheim.

       Durch

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