Undercover - Auftrag. Jürgen H. Ruhr

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Undercover - Auftrag - Jürgen H. Ruhr

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gesagt, dass der nich‘ hier rein darf!“ Jetzt schüttelte sie den Kopf, genauso wie Frieda Ottkans.

      „Nein, ich meine: Was war mit dem Hund weiter?“ - „Den hat sie mitgenommen, wie immer. Sie fragen aber auch komische Sachen.“

      In all den Geschäften konnte man sich entweder an Frieda Ottkans nicht erinnern, oder - wenn doch - so gab es keine Auffälligkeiten. Ich war der Verzweiflung nahe. Wie sich nach längerem Fragen und Herumrätseln ergeben hatte, fehlte Frieda auch die Hundeleine. Für mich ein Indiz dafür, dass ihr Pudel gestohlen oder von ihr einfach vergessen worden war. Aber wo steckte der Köter?

      Meine letzte Station wurde ein kleiner Kiosk am Rand der Einkaufsstraße. Ich machte mir wenig Hoffnung, denn in das kleine Geschäft konnte ich von außen nicht hineinsehen. Also galt dies mit Sicherheit auch in umgekehrter Richtung - von innen nach außen. Man würde somit in Bezug auf einen Hund vor der Tür nicht viel sagen können. ‚Reine Zeitverschwendung‘, dachte ich mir. Trotzdem siegte mein Pflichtgefühl.

      „Guten Tag, was kann ich für sie tun?“

      Der Laden war leer, lediglich der Inhaber oder Angestellte stand hinter einem schmuddeligen Tresen und sortierte gedankenverloren ein paar Zeitungen. In einem Mundwinkel steckte eine dicke Zigarre, die einen fürchterlichen Gestank verbreitete. Zigarre Marke ‚Kameldung‘, kam mir in den Sinn und ich musste lächeln.

      „Hallo, was kann ich für sie tun? Und was grinsen sie so dämlich?“ - „Ich, also guten Tag. Ich suche einen Hund.“

      Der Mann sah sich demonstrativ in seinem Büdchen um und lachte mich dann an: „Sorry, aber Hunde sind leider aus. Den letzten habe ich heute Früh verkauft.“

      Aha, schlagartig wurde mir alles klar: Frieda hatte gestern ihren Hund hier vor dem Kiosk vergessen. Und wie der Mann es ja selber sagte: er war so dreist gewesen, das Tier heute früh zu verkaufen. Drohend ging ich auf ihn zu. „An wen?“

      Grinsend blickte er auf: „An wen?“

      Wollte der sich jetzt über mich lustig machen? Mich nachäffen?

      Lässig schnappte ich mir den Mann am Hemdkragen und zog ihn zu mir heran. Dabei wäre die stinkende Zigarre fast gegen meine Nase gekommen.

      „Jetzt hör‘ mir einmal gut zu: Ich will wissen an wen du den Hund verkauft hast! Und zwar dalli. Oder soll ich dir einmal zeigen, was ich mit Hundedieben anzufangen weiß?“ Dann ließ ich den Kerl abrupt los, so dass er rückwärts gegen ein Regal taumelte. Einige Flaschen fielen scheppernd zu Boden und ein unangenehmer Alkoholgeruch breitete sich aus.

      „Ich, ich weiß gar nicht, wovon sie reden“, stammelte der Kioskbesitzer kleinlaut. Oder der Angestellte. Was wusste ich ...

      „Sie sagten doch gerade, dass sie den Hund heute früh verkauften. Ich bin nämlich auf der Suche nach einem verschwundenen Pudel und so wie es aussieht, am Ziel meiner Nachforschungen.“

      Jetzt lachte der Mann auch noch! „Sie meinen den Pudel von der Ottkans? Natürlich verkaufe ich hier keine Hunde. Das war ein Scherz, weil sie so dumm gefragt haben. Die Ottkans bindet ihren Pudel doch immer draußen an, obwohl sie den mit reinbringen dürfte. Aber der verträgt den Zigarrenrauch nicht - sagt sie. Also muss der Hund draußen bleiben. Und jetzt ist die Töle verschwunden? Davon weiß ich nichts.“

      Ich sah den Mann forschend an. „Sind sie der Kioskbesitzer oder ein Angestellter?“ - „Ich weiß zwar nicht, was das nun zur Sache helfen soll, aber: ich bin der Besitzer.“

      Aha, das wäre geklärt. Der Besitzer. Nun gut.

      „War‘s das jetzt? Oder wollen sie noch etwas kaufen? Außer Hunde natürlich. Und die zwei Flaschen hier, die müssen sie mir bezahlen.“ Der Mann bückte sich mühsam und förderte zwei zerbrochene Flaschenhälse hervor. „Macht achtzehn Euro.“ Dann reichte er mir die Scherben über den Tresen.

      „Seien sie froh, wenn ich sie nicht anzeige. Wegen Körperverletzung!“

      Ich suchte einen zwanzig Euro-Schein aus meinem Portemonnaie. „Der Rest ist für sie. Tut mir Leid ...“ Eine lasche Entschuldigung.

      Gerade als ich die Kiosktür öffnen wollte, sprach der Inhaber mich noch einmal an: „Wenn der Köter weg ist, haben sie es dann schon einmal im Tierheim versucht?“

      Ich schüttelte den Kopf. Hier ging es nicht darum, einfach einen neuen Hund zu besorgen. „Frau Ottkans sucht keinen neuen Hund, sie wi...“ Er unterbrach mich: „Das meinte ich auch nicht. Aber entlaufene Hunde werden oftmals zum Tierheim gebracht. Rufen sie doch einfach mal dort an.“

      Gedankenverloren verließ ich den kleinen Laden. Das war natürlich auch eine Möglichkeit. Wo sollte ich denn sonst noch suchen? Einzig eine Nachfrage bei der Polizei blieb mir jetzt noch. Also warum dann nicht ebenfalls beim Tierheim anrufen? Die entsprechende Rufnummer konnte ich dank des Internets schnell herausbekommen. Länger dauerte es allerdings, bis sich beim Tierheim jemand meldete. „Sie rufen außerhalb unserer Anrufzeiten an“, klärte mich eine barsche Stimme auf. Na, das fing ja gut an.

      „Entschuldigen sie, aber woher soll ich wissen, wann sie ihre Anrufzeiten haben? Dann müssen sie einen Anrufbeantworter anschalten.“ - „Haben wir normalerweise auch.“ - „Und ab wann darf ich dann bei ihnen anrufen?“ - „Ab zwölf Uhr.“ Ich schaute auf meine Uhr. Fünf Minuten vor zwölf. „Gut, dann rufe ich sie in fünf Minuten wieder an.“

      Ich wollte das Gespräch schon beenden, da lenkte die Dame am anderen Ende doch noch ein: „Also, worum geht es denn?“ - „Ich suche einen Hund.“ Eine kurze Pause entstand. „Davon haben wir hier mehr als genug. Kommen sie doch einfach einmal vorbei und suchen sie sich einen aus.“

      „Nein, nein“, beeilte ich mich zu erklären. „Ich bin auf der Suche nach einem entlaufenen Hund. Ein Pudel. Wurde bei ihnen zufällig solch ein Tier abgegeben?“

      Ich hörte es am anderen Ende rumoren. „Moment bitte. Hier werden ständig Hunde abgegeben. Ich schaue einmal nach. Ein Pudel sagten sie?“ Ich nickte. Genau, ein Pudel. Eine Pause entstand.

      „Hallo, sind sie noch dran? Ein Pudel?“ - „Ja, ein Pudel. Sagte ich doch.“

      Dann wartete ich. Und wartete. Endlich, eine ganze Weile später, erfolgte eine Reaktion: „Sind sie der Besitzer des Hundes? Können sie das Tier näher beschreiben?“ Ich nickte erneut. „Nein, ich bin nicht der Besitzer und ja, ich kann das Tier beschreiben: kleiner Pudel, männlich, Farbe grau, Alter zirka zwölf Jahre. Der Hund hört auf den Namen Racker.“ Die Frau am anderen Ende schien zu überlegen. Jetzt wurde ich ungeduldig: „Haben sie den Hund nun da oder nicht?“

      „Und wer sind sie?“

      „Mein Name ist Jonathan Lärpers.“

      Wieder Ruhe. „Aha. Jonathan Lärpers. Stehen sie mit dem Hund in einem verwandtschaftlichen Verhältnis?“ Ich raufte mir die Haare. Diese Tierheim - Frau trieb mich in den Wahnsinn. Befand sich der Köter nun dort, oder nicht? „Hören sie, gute Frau. Ich bin von der Agentur Argus und suche den Hund.“ Aber mit solchen Erklärungen durfte ich der Dame aus dem Tierheim nicht kommen. „Was für eine Agentur? Suchen sie Models? Oder was? Da sind sie doch bei uns hier vollkommen falsch!“

      Ich riss mich zusammen. Wie würde das aussehen, wenn ein erwachsener Mann auf offener Straße in Tränen ausbrach? „Detektivagentur Argus. Wir suchen den Hund im Auftrag der Frau Ottkans. Also bitte,

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