Darkahr und die wilde Horde. Klaus Blochwitz

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Darkahr und die wilde Horde - Klaus Blochwitz

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kannte die junge Frau nicht und fragte daher nach ihrem Namen. „Ich bin Liekar, dieTochter von Lehton und ich bin Schützin bei Sirgith“, sprudelte es aus ihrem Mund und ihre vollen Lippen zeigten ein vorsichtiges Lächeln. Darkahr lächelte die junge Frau an und freute sich darüber, dass sie anscheinend schon die furchtbare Angst vor der wilden Horde verdrängt hatte. Erleichtert sprang die junge Frau davon, glücklich, dass sie keinen Fehler bei ihrem Fürsten gemacht hatte. Darkahr hörte noch, wie Thor-Tun den Wachplan einteilte, die Kundschafter los schickte, dann versank er in schläfrige Erinnerungen.

      Die Männer schlugen wieder den Weg durch den Wald frei und mühselig bahnte sich der Trupp durch das Gewirr vonÄsten, Sträuchern und Gestrüpp einen Weg. Die Kundschafter hatten dem Dorfältesten berichtet, dass es vielleicht noch zwei oder drei Tagesmärsche bis zum Rand des Waldes waren, dann hätten sie es geschafft. Der Unmut und die Resignation machten sich immer lauter bemerkbar, so dass der Älteste bei dem kargen Mittagsmahl die gute Nachricht bekannt gab, um die Leute aufzuheitern und das letzte heraus zu holen. Noch während des Mittagmahles wurden sie von einem riesigen Tier angegriffen, mit viel Glück konnten sie das Untier mit Hilfe der langen spitzen Stecken abwehren und die Jäger schossen ihre Pfeile in die ungeschützte Flanke des Tieres, brüllend vor Schmerzen verendete es. Einige Männer wurden dabei von den furchtbaren Klauen des Tieres schwer verletzt, mit denKrallen hatte es grässliche Wunden gerissen. Einer der Jäger erzählte, dass er von diesem Tier schon gehört hatte, andere Jäger hatten davon erzählt. Es sei sehr gefährlich und unheimlich stark, aber es habe auch sehr schmackhaftes Fleisch und das Fell ergebe einen prächtigen Pelz. Also machten sich alle daran, das Tier auszuweiden und sorgfältig das Fell zu entfernen.

      Als es flach auf dem Boden lag, konnte man erst so richtig die riesige Größe des Tieres erfassen. Wieder blieben sie für den Rest des Tages an dem Rastplatz, abends schmausten alle das Fleisch des erlegten Tieres und die Frauen hatten große Stücke in leere Fässer mit Salz eingelegt, das Fell gründlich gereinigt und die Heilerin hatte es mit einer Flüssigkeit haltbar gemacht, gegerbt konnte es später werden.

      In der Nacht hörten sie wieder die Schreie der Tiere, von denen sie direkt am ersten Tag im Wald angegriffen worden waren. Aber ein Angriff erfolgte diesmal nicht, auch den restlichen Weg durch den Wald schafften sie unbehelligt. Erleichtert traten sie aus dem Wald und standen im hellen Sonnenlicht dicht am Ufer eines breiten, behäbig dahin fließenden Flusses.

      Jetzt konnten sie in aller Ruhe ein Lager errichten. Auf einer in den Fluss reichenden Landzunge entfernten sie das Gestrüpp und errichteten ihr Lager auf dem körnigen Sand. Mit langenStecken sicherten sie den schmalen Übergang Richtung Wald, schon bald standen die ersten Zelte. Die größeren Knaben versuchten ihr Glück beim Angeln. Schnell stellte sich der Erfolg ein, große Fische zappelten an der Angel und wurden mit freudig erregtem Geschrei kundgetan. Die Kinder fingen enorme Mengen an Fisch, so dass die Älteren sie bremsen mussten, die vielen Fische konnten gar nicht gegessen werden.

      Der Dorfälteste ließ seine Leute gewähren, die Strapazen de rvergangenen Tage verblassten allmählich. Der Alltag kehrte wieder ein. Das frische Grün der Pflanzen, der Blätter und das saftige Gras sagte ihm, dass es noch früh im Jahr sein musste, sie hatten also noch Zeit für die Vorbereitungen für die letzten Schritte in Richtung neue Heimat. Mit den anderen Ältesten und mit einigen Handwerkern suchte er passende Bäume aus und ließ sie nach und nach fällen, die astlosen Stämme ließ er nebeneinander lagern. Von den Heilerinnen wollte er Material zur Herstellung von Seilen haben und als nach und nach das benötigte Material zusammen gekommen war, berief er eines Abends eine Versammlung ein. Erstaunt und etwas besorgt, ja unruhig kamen die Menschen zusammen und als sich Ruheeingestellt hatte, begann der Dorfälteste zu sprechen: „Die Kundschafter haben den Fluss überquert“, und dabei zeigte der Alte mit zittriger Hand flussaufwärts, „dort gibt es eine seichte Stelle. Auf der anderen Seite des Flusses ist eine riesige, weite Ebene, unbewohnt, viele jagdbare Tiere, guter Boden, und durch zwei Flüsse, die durch die Ebene fließen, werden wir uns kaum Sorgen um das Wasser machen müssen, zumal die Kundschafter von mehreren kleinen und größeren Teichen und Seen berichten konnten.

       Mit den Baumstämmen und den Seilen werden wir den Übergang sichern, so wird jeder von euch unbeschadet das andere Ufer erreichen, ebenso unsere Tiere.“

      In der späten Nacht spürte Darkahr, dass sich etwas in seinem Wagen bewegte, nichts Bedrohliches, eher das Gegenteil, flatternde Kleidungsstücke und dann legte sich ein warmer, fester Frauenkörper neben ihn und Darkahr löste sich von allen Sorgen.

      Darkahr wachte prächtig ausgeruht auf und war hungrig auf das Frühstück, beim Ankleiden sah er sich neugierig im Wagen um, aber es war nichts zu entdecken, kein Anhaltspunkt, kein Hinweis.

      Während des Frühstücks trafen die vier Weisen bei Darkahr ein und besprachen die letzten Tage ihrer Flucht vor der wilden Horde. Thor-Tun äußerte sich besorgt darüber, dass sie mit den schweren Wagen einfach zu langsam voran kamen, Kuur-Sen rief seinen obersten Wagenlenker dazu und befragte ihn zu dem von Thor-Tun angesprochenen Problem. Etwas verlegen und ungelenk stand der sehr große Mann in seiner derben Kleidung vor den Weisen seines Volkes und bestätigte die Aussage von Thor-Tun.

      Darkahr wies darauf hin, dass sie auf nichts verzichten konnten, das bestätigten alle. Sirgith trat zu der Gruppe und bat um das Wort, höflich neigten die Weisen ihre Häupter vor der Frau.

       „Darkahr, mein Fürst“, begann Sirgith, „viele der Leichtverletzten benötigen nicht mehr den Transport auf den

      großen Wagen, selbst einige der Schwerverletzten sind schon so weit genesen, dass sie schon zeitweise neben den Wagen her laufen können, einige reiten sogar. Wir benötigen also nicht mehr alle Fuhrwerke“, schloss Sirgith und sah Darkahr lange an.

      Der Lenker bewegte sich nervös, Darkahr spürte, dass der Mann etwas sagen wollte und munterte ihn freundlich und ruhig dazu auf. Die Runde schaute erwartungsvoll auf den Mann. „Mein Fürst, als wir von Euch den Auftrag erhielten,die Wagen zu bauen, überlegten wir, wie wir die Wagen konstruieren mussten, damit wir mit ihnen in allen Geländeformen zu Recht kommen.“ Darkahr verstand, mit einer Handbewegung zeigte er an, dass er weiter sprechen sollte.

      „Die einachsigen Wagen stellen kein Problem dar, die Ochsengespanne ziehen sie leicht, die zweiachsigen Wagen hingegen sind einfach zu groß und zu schwer.“ Der Lenker, sein Name ist Duboor, wurde durch das ihm vertraute Thema sicherer vor seinem Fürsten, er hockte sich hin und glättete den Boden vor sich, mit einem dünnen Stock zeichnete er eine erstaunlich klare Ansicht eines der großen Fuhrwerke.

       „Hier können wir die Wagen ohne Probleme verkürzen, das haben wir bei dem Bau so vorgesehen. Wir machen aus den großen, zweiachsigen Wagen einfach bewegliche und leichter zu ziehende einachsigeWagen.“ Duboor schaute sich erwartungsvoll in der Runde um und freute sich über die Zustimmung in den Gesichtern der Weisen. Darkahr stand auf und legte Duboor die rechte Hand auf die Schulter. „Ich spreche dir und deinen Leuten unsere Anerkennung und unsere Hochachtung aus, du hast sehr gute Arbeit geleistet.“ Duboor neigte stolz sein Haupt vor seinem Fürsten, dieser fragte ihn dann, wie lange die Umrüstung der Fuhrwerke dauern werde. Die Weisen erkannten sofort, dass sich Duboor auch darüber seine Gedanken gemacht hatte, seine Antwort kam schnell und präzise: „Pro Tag fünf Wagen.“

      Darkahr wandte sich an Kuur-Sen: „Stelle bitte fest, welche Wagen wir umbauen können.“ Duboor zeigte auf drei in der Nähe stehende Wagen und Darkahr sah an jedem einen zackigen Blitz als Markierung. Die fünf Weisen und auch Sirgith waren von der Übersicht des Mannes tief beeindruckt, obwohl Duboor noch relativ jung an Jahren war. Willger trat zu Duboor: „Du und deine Leute haben uns mit deiner klugen Arbeit tief beeindruckt, wir werden dich wohlwollend im Auge behalten.“ Duboor verneigte sich dankend vor den Weisen seines Volkes und verließ die Runde, er stieß einen lauten Pfiff aus und viele Männer liefen zu ihm. Duboor schilderte ihnen das Gespräch mit den Weisen und die Männer schauten Duboor

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